: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 21. November 2014

Penis, ja, Sie haben richtig gelesen.

Ich wollte ja schon immer mal was über schwedische Penisvergrösserungspumpen schreiben, und dank des aberwitzigen Versuchs, menschlichen Genschrott auf den Mond zu bringen, zusammen mit Daten, ist es nun so weit, und ich darf um kräftiges Klicken bei der FAZ bitten. und natürlich auch beim Kommentarblog.

Noch eine technische Mitteilung - demnächst soll es bei der FAZ ein erheblich verbessertes Blogsystem geben. Ich begrüsse das nach dem Debakel der letzten Umstellung ausdrücklich und ich finde auch, dass die Blogs, soweit ich das sah, schön geworden sind, ohne die fragwürdigen Änderungen, die damals ein Ausweichen nötig machten und machen - bei DEM steht der Zähler gerade auf über 7000 händisch gelöschte Spamkommentare. So Zeug, und das wird hoffentlich besser. Ich weiss allerdings nicht, ob ich das Kommentarblog, das eigentlich nur als kurzfristige Notmassnahme gedacht war, deshalb wie eigentlich geplant aufgebe. Einerseits möchte ich sehen, ob die Technik diesmal wirklich sauber läuft und andererseits - mein Bauch sagt mir, dass ich da in der Debatte mehr auf meine eigene Kappe nehmen kann.

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Dienstag, 18. November 2014

Pralinen.

Ja, ich nehme mir Kritik schon zu Herzen und dann versuche ich eben, aus dem Morast der Ressentiments und Schuldzuweisungen über Berge von Pralinen in der FAZ wieder das Gipfelglück der Blasiertheit zu erreichen, die manche an mir mit dem freundlichen Wort "Leichtigkeit" kaschieren. Und solange es nötig ist, natürlich auch im Kommentarblog.

All I want for X-mas is a working wordpress.

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Wie es wirklich war

Kein Blog läuft ewig. Als Schirrmacher starb, habe ich der FAZ umgehend meine Kündigung angeboten. Die Stützen waren eine Schirrmachersache, ich war ihm direkt verantwortlich mit meinen Erfolgen und meinen nicht seltenen Ausrutschtern. Und es war immer klar, dass ich wie jeder andere dort die Verantwortung für mein Tun trage. Das ist nun mal so im Journalismus, der Chef entscheidet und wie er entscheidet, hat man oft in der Hand - und Schirrmacher mochte keine Kriecher, er hat sich gern Widerspruch angehört. Meinen Vertrag mit ihm habe ich jedes Jahr erneuert. Die Hater da draussen, die mich gefeuert sehen wollen, werden sich vielleicht wundetn, aber jedes Jahr, am 20. Januar, habe ich eine Kündigung geschrieben, und die wurde jedes Jahr abgelehnt. Aber das war nie eine Garantie und wenn sich etwas geändert hätte, wäre ich eben gegangen.

Die FAZ hat viele Blogs wieder geschlossen. Manche, weil sie einfach nicht gelaufen sind. Andere, weil die Autoren meinten, sie wären jetzt im Olymp und könnten tun, was sie wollen - betrügen, hintergehen, dem Chef auf der Nase herumtanzen. Schirrmacher hat sich nie dafür interessiert, dass seine Meinung in den Blogs stand, aber gegen Hinterfotzigkeiten und Indiskretionen war er, das ist kein Geheimnis, nicht weniger allergisch als die meisten anderen Menschen auch. Und wer so etwas getan hat, wer unbedingt illoyal sein wollte, der passte halt nicht und musste sich anders orientieren. Das ist die übliche Arbeitswelt, das kennt eigentlich jeder, und dass drei Personen nach ihrem Scheitern noch Shitstorms im Netz hinterlassen haben, ist das alleinige Problem deren gekränkter Egos.

Um mit über vier Jahren Abstand mal mit den Unterstellungen aufzuräumen, die Michael Seemann jetzt nach seinem Tod über die Schliessung des ihm zur Verfügung gestellten Blogs verbreitet: Nein, es gab damals keinen Konflikt in der FAZ, was mit Seemann zu tun sei. Das ging oim ersten Schritt alles viel zu schnell, und danach war es vollkommen klar, dass es keine Chance mehr für ihn gibt.

Ich war kurz davor in Frankfurt und habe im grossen Kreis nochmal eindringlich auf die Probleme des Bilderklaus hingewiesen. Danach kam auf Schirrmachers Anweisung eine verschärfte Mahnung an alle, das auf keinen Fall mehr zu tun, und wer ein Hirn hatte, hat damals auch die alten Beiträge gesäubert. Seemann hätte mit seinem Verhalten dazu jeden Grund gehabt, es war ja nicht der erste Missgriff. Man muss das verstehen, die FAZ stritt auf der einen Seite für das Urheberrecht und da kann es nicht sein, dass die eigenen Leute auf der anderen Seite sich nicht daran halten.

Kurz darauf schrieb Seemann seinen letzten Beitrag. Ich war damals in der Schweiz und habe den mitsamt den fragwürdigen Bildern gesehen. Dazu kam, dass Seemann die bis zu diesem Zeitpunkt unrechtmässig verwendeten Bilder immer noch im Blog hatte, und das habe ich in Folge der Frankfurter Besprechung Minuten nach der Veröffentlichung auch gemeldet - auch das war keine einmalige Handlung, es ist normal, dass man, wenn etwas schief läuft, darauf hinweist. Daraufhin hat die Redaktion den Beitrag offline genommen, was eine völlig normale Sache ist. Danach hat Seemann nicht etwa gefragt, sonden den Beitrag ohne Bilder wieder veröffentlicht und gleichzeitig einen Shitstorm gegen die FAZ angezettelt - manchen steigt halt die Einladung, dort zu schreiben, zu Kopf. Die Redaktion hatte gar keine andere Wahl, als das Blog runterzunehmen, weil man nicht weiss, was so ein Freidrehender so treibt und ja, ich habe das angesichts der von seemann losgetretenen Twitterlawine auch mit angeregt, denn die Sache war damit erkennbar nicht mehr zu vernünftig bereinigen. Seemann mag seine Position anders gesehen haben, aber er war halt nur ein Freier, der unverzeihliche Fehler gemacht hat. Die Annahme, dass sich Schirrmacher seemannfreundlich mit dem Fall eines offenkundig krass am Rad drehenden Typen, dem gerade in New York die Finanzierung wegbricht, auseinander setzen sollte, ist völlig abwegig. Schirrmacher war einer der vielbeschäftigsten Medienmanager der Landes, Seemann ist eine bilderklauende Lachnummer - das ist der Abstand gewesen.

Seemann hat dann neben dem Shitstorm sehr wütende, sehr wirre und unter Druck verfasste Mails an Schirrmacher geschrieben, die der nicht wunschgemäss beantwortet hat. Es gibt einfach keinen Grund, warum man auf so einen via Twitter und Blog öffentlich ausgetragenen Erpressungsversuch mit Forderung nach Weiterbeschäftigung eingehen sollte - Seemann hatte gerade jeden, der es Schirrmacher mal zeigen wollte, die Möglichkeit eröffnet, auf den Shitstorm aufzuspringen. Mit so einem Mobanführer verhandelt man nicht, sowas gibt man keinen Raum, man ignoriert ihn und was zu sagen war, hat die Redaktion damls gesagt. Für manche im Netz wirkte es gross, für die FAZ war es nur ein besonders ekelhat agierender freier Mitarbeiter. Über ihm standen die Online-Redakteure, die betreuenden Redakteure, die Feuilletonleitung aus Stellvertretern und Chef und dann war da noch Schirrmacher daheim in Berlin. Weit, weit weg. Ich stand damals aber im direkten Kontakt mit dem Herausgeber und es wurde vollkommen klar ausgedrückt - Seemann hat hier nichts mehr verloren. Und an dieser Haltung hat sich auch nie mehr etwas geändert. Gründe, diese Person zu vermeiden, gab es ja weiterhin genug.

Von da an war Seemann in Bezug auf die FAZ und besonders in Bezug auf Menschen, von denen er dachte, sie wären mit Schirrmacher in gutem Einvernehmen, fast so eine Art Stalker. Seemanns Verhältnis war extrem feindselig und es gab da auch keine Nachsicht oder freundliche Entwicklung. Dass mein Beitrag über Nudelseemann auf der Seite Eins des Feuilletons stand, war auch alles andere als ein Zufall.

Ich war Teil des Vorgangs, und ich bin froh darum. Es gab nach dem Affront überhaupt keine Debatte darüber, dass dieses Blog verschwinden wird. Aus dem Umstand, dass es keine geforderten Zugeständnisse des Herausgebers auf die hysterischen Mails gab, kann man lediglich auf die hysterischen Mails schliessen, aber nicht auf den Empfänger. Seemann weiss, dass Schirrmacher sich heute nicht mehr gehen seine Andeutungen wehren kann. Aber wie es nun mal mit dem Kontrollverlust so ist, sind diese seine Mails nicht verloren, ganz im Gegenteil.

Das eigentlich Lustige zum Schluss: Seemanns Blog wurde dadurch lediglich ein paar Wochen früher als geplant eingestellt. Es lief nicht, es war enorm viel Kreisen um das eigene, schräge System, es war egoman und es war angesichts des ausbleibenden Erfolges einfach zu teuer. Der Ärger hatte schon mit dem ersten Beitrag begonnen - da behauptete Seemann, Tausende wären schon auf dem Blog gewesen, bevor überhaupt ein Inhalt zu sehen war. Es war damals gar nicht möglich, das am internen Counter zu sehen, der nur Einzelbeiträge mass. Ob das gelogen war, ist nochmal eine andere Frage - denn der Beitrag lief extrem gut. Ungefähr sechs mal so gut wie mein Erstling. Aber dafür strengte bei mir nachher auch Google keine Untersuchung wegen Klickbetrug an. Ich will nicht sagen, dass die Manipilation von Seemann stammte, das weiss ich nicht. Aber es fing schon mal gut an und wer sich dann so aufführt, als sei er fast schon der neue Feuilletonchef, darf sich über eine wachsende Distanz nicht wundern. Ich bin selbst ein wenig Schuld daran, weil Seemann mehr aus einer Laune heraus angeheuert wurde, ohne dass man seinen Hintergrund überprüft hätte - das habe ich nachträglich geliefert, aber blöderweise nicht dazu geschrieben, dass man den besser gleich wieder entlässt, und Schirrmacher war ein Freund der Experimente. Dieses Experiment lief, wie andere auch, eher bescheiden, und das führte dazu, dass schon Monate vor dem Rauswurf eine Liste aufgestellt wurde, welche Blogs wegen ihrer mangelnden Performance eingestellt werden. Seemann war da aus guten fachlichen Gründen mit drauf. Als die Liste dann später umgesetzt wurde, gab es von den anderen auch keinen Aufstand - nur Seemann hat sich so verhalten.

Der Grund war meines Erachtens nicht mal nur, sein Blog wieder zu bekommen. Es war vollkommen klar, dass es nicht mehr passieren wird. Seemann wollte nicht nur meiner Ansicht nach die FAZ, das Projekt und darüber auch Schirrmacher beschädigen. aber ion der Medienwelt zählt so ei Schreihals nicht, und nicht jeder Blogger ist ein illoyaler Borderliner. Schirrmacher wusste schon, warum er mir dann Deus ex Machina gab, das bewusst auf den rauchenden Ruinen des CTRL-Verlusts errichtet wurde. Es ist nicht nur ein Internetblog, es ist auch dazu da, solche Figuren bei rivva ans Tor zu nageln. Es ist ein niederschwelliges Mittel, um sich mit den Seemanns dieser Welt auseinander zu setzen, ohne dass man sich damit direkt die Hände schmutzig machen muss. Es wurde gezielt als Antwort auf diesen damaligen Vorgang entwickelt und auch so umgesetzt. Schirrmacher war, das darf ich hier sagen, ein phantastischer, unglaublicher Mensch, ein lebender Roman, so einen kann man gar nicht erfinden, und seit seinem Tod mache ich nie das New-Post-Fenster auf, ohne an eine Kündigung zu denken. Ohne ihn macht es eigentlich keinen Sinn. Aber er wollte, dass ich weiter mache und das tue ich, und auch im nächsten Januar werde ich meine Kündigung anbieten. Es ist keine Frage, irgendwann wird auch meine Tätigkeit dort enden. Ich weiss das, es macht mir nichts aus, so ist das Leben. Vielleicht mag die FAZ nicht mehr, vielleicht verliere ich die Lust am Thema. Es ist, wie es ist.

Aber bis dahin und auch darüber hinaus wäre ich an anderer Leute Stelle vorsichtig mit Geschichtsklitterung, siehe oben, Kontrollverlust und so.

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Freitag, 7. November 2014

Der wütende Zausel mit der Klampfe

Ich habe etwas über die absurde Vorstellung der Deutschen Bank geschrieben, dass man dort besser nicht mehr sparen sollte - das gäbe eventuell nir Negativzinsen, besser sollte man das Geld ausgeben. Für eine Bank ist so etwas peinlich, und ich habe eine famose Idee, wie dieses Institut seinen Ruf retten und wieder gute Zinsen bieten kann. Auch im Kommentarblog. Triggerwarnung Bankenspott.



Mehr als nur einen Moment habe ich aber nachgedacht, das abzubrechen und etwas über den elenden Gitarrenfolterer Biermann zu machen.

Ich hatte ja vor zehn Jahren das Vergnügen. Indirekt. Und das kam so - wir hatten in Berlin einen Mitarbeiter, der unbedingt etwas über den machen wollte. Ich habe dem schon vorher gesagt, dass Biermann thematisch ausgelutscht und inhaltlich reichlich überholt ist, nicht ins Spektrum unserer an der DDR reichlich desinteressierten Leserschaft passt, und dass er das gerne machen kann. Aber es gibt keine Garantie, dass wir das nehmen und er soll dem Mann halt auf den Zahn fühlen und an unsere Leser denken.

Was der Typ mitbrachte, war ein Musterbeispiel dafür, wie man ein Interview nicht führen sollte. Das war hündische Verehrung, und der Befragte steigerte sich in historisch nicht wirklich fundierte Thesen über seinen Beitrag zum Mauerfall hinein, bis er sich dann seinen politischen Gegner zuwandte, und zwar in einer Art, dass einem sofort jeder Medienanwalt abgeraten hätte, das zu bringen. Das war nicht journalistisch, da waren zwei völlig neben jeder Spur, und das wäre uns um die Ohren geflogen. Zumal dieses egomane Gequatsche drei volle Zeitungsseiten in Anspruch genommen hätte, und auch entsprechend teuer gewesen wäre. Also habe ich glatt Nein gesagt.

Was dann folgte, war, kurz gesagt, der Versuch, mich von meiner Stelle zu entfernen. Ganz, grosses. Drama. wie ich es denn wagen könnte, dieses für unseren Bereich so wichtige Interview mit all den neuen Details zur Familie des Befragten, dieses Überlebenden abzulehnen - auch wenn eine simple Suchabfrage ergab, dass diese Details schon in vielen Zeitungen nachlesbar waren. Ob ich denn überhaupt wüsste, an welcher Figur ich mich da vergreife. Und es war nicht der Typ allein, der Befragte war wohl auch ziemlich scharf darauf, das alles in einer jüdischen Zeitung lesen zu können. Da hatte der Frager recht hohe Erwartungen geweckt, und die sind dann über den Umweg New York auf mich zurück gefallen.

Ich sage es mal so - der Weg vo, der Stilisierung eines Helden der Meinungsfreiheit zur wütenden Forderungsstellung inhaltlicher und personeller Art beim Chefredakteur ist kurz und führt über ein zu grosses Ego. Bis dahin habe ich den Herrn für einen weiteren Klampfenspieler aus einer geschmacklich fragwürdigen Zeit gehalten, mit dem uns damals die CSU in der Schule malträtieren liess, aber im Zuge der Geschichte habe ich schlagartig verstanden, warum der in die DDR gegangen ist, und einen Mitgliedsantrag bei der SED gestellt hat. Was damals abging und versucht wurde, ist nach meinem Gefühl das, was passiert wäre, wenn ein Redakteur des ND es abgelehnt hätte, einen Text von Honecker zu drucken. Für mich gehört Biermann einfach zum Komplex DDR und wenn er sich davon absetzen will, würde ich ihm eventuell raten, etwas Grundlegendes mit seinem Verhalten zu tun. Was, wie wir heute erlebt haben, vergeblich ist.

Es gab natürlich personelle Konsequenzen - danach hat diese Person bei uns keinen Beitrag mehr vorgeschlagen und ich hätte das auch gar nicht mehr gewollt. Es gab da ein ererbtes und sehr Berlinerisches Problem mit der Disziplin, das wurde mit den Biermannabsonderungen zusammen entsorgt. Der Typ ging irgenwann wieder zurück in die USA, weil ihm ohne bequeme Quelle und reichlich benutzter Infrastruktur das Geld ausging. Wie auch immer, ich weiss, aus welcher Geisteshaltung heraus gestern die Feierstunde zum persönlichen Eklat wurde und man sollte sich bewusst sein - der macht das öffentlich, weil er sich moralisch überlegen fühlt. Mir kommt immer noch die Wut hoch, wenn ich die alten Mails meines Chefs von damals lese. Ich habe das Gwäsch verhindert und leider, leider nicht in Hamburg angerufen, um dem direkt zu sagen, was ich davon halte.

Vielleicht mache ich da doch noch was in den Stützen.

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Samstag, 1. November 2014

Mein Text zur Mauer

ist natürlich nicht Teil der Einheitsfeierlichkeiten, und beschäftigt sich mit einer anderen, mir aber sehr wichtigen Mauer. Es ist in der FAZ auch mehr eine, sagen wir mal, Allerheiligenpredigt zur Vergänglichkeit, besonders meiner eigenen. Und natürlich auch im Kommentarblog.

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Mittwoch, 29. Oktober 2014

Lob statt Streit

Irgendwann habe ich nach dem letzten Beitrag aufgehört, die Rufe nach meiner Entlassung zu zählen. Es waren jedenfalls viele und statt hier darauf einzugehen, möchte ich lieber im Symbolbild zeigen, wie es sich so auf dem Boden der genderwissenschaftlichen Tatsachen anfühlt.



Ernsthaft, es ist zu hoffen, dass die Medien genauer hinschauen, welche Ziele angebliche Netzgrössen wie Antje Schrupp, Anne Wizorek und Anne Roth so verfolgen - man lässt ja auch nicht unbedingt Extremisten anderer politischer Richtungen einfach so schreiben. Schrupp hat das übrigens mal selbst erwähnt, dass man sie in Mainstreammedien nicht drucken würde, wenn sie wirklich das schriebe, was sie denkt. Anne Roth ist damit trotzdem mal durchgerutscht - da stand dann leider eine Verteidigung von Sprüchen wie "Maskus gibts in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt". Dass man etwas gegen HoGeSa tun muss, versteht jeder, aber das heisst nicht, dass man andere einfach so laufen lässt, weil es der "richtige" Hass gegen andere problematische Gruppen - oder nur solche, die so definiert werden - und gleichzeitig auf die elementaren Grundabsprachen unseres Systems ist. Niemand bildet hier bitte Banden, um andere platt zu machen und wenn doch, muss man eben darüber reden und deutlich machen, dass sie damit nicht durchkommen. Wer das anders sieht, möchte sich bitte demokratische Mehrheiten beschaffen.

Aber das ist die Debatte der letzten Tage und diesmal geht es um ein erfreuliches Thema - Helikoptereltern. Die werden ja auch gern blöd angeraunzt, aber meine Meinung in der FAZ ist, dass sie damit auch nur Getriebene von veränderten Lebensgewohnheiten und dem Druck der Globalisierung sind. Das gleiche steht auch im Kommentarblog.

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Freitag, 24. Oktober 2014

Vorwärtsverteidigung

Ja, der Mierau, Caspar C.. Da muss ich etwas ausholen.

Der Mierau, der unter dem Namen Leitmedium twittert und blogt, ist der Kumpel vom Seemann Michi und dem Geuter Jürgen und natürlich, wie die beiden anderen, ein Vertreter von Post Privacy.

Und er ist einer der Gründe, warum ich einen Twitteraccount habe. Bei anderen ist es eine Gelegenheit zum Tratschen, bei mir ist es Vorwärtsverteidigung. Früher war es ja so, dass ich etwas geschrieben und das ganze Geifertum bei Twitter sich das Maul zerrissen hat. Mit Twitter und Followern kann man denen ganz pragmatisch nicht nur antworten, sondern auch argumentativ Probleme bereiten. Nicht dauerhaft natürlich, aber es erschwert denen den Job, wenn man nicht auf Prügel wartet, sondern gleich noch etwas mitgibt. Man bringt en Beitrag und geht gleich die richtigen Leute offensiv an. Man sehe mir die Ausdrucksweise nach, aber natürlich warten die nicht auf einen Diskurs. Denen get es um die Klopperei und das Popcorn, und das macht nur Spass, wenn man die Initiative hat.

Ja, der Mirau. Also, der ist nämlich so einer, der Schirrmacher dauernd blöd bei Twitter von der Seite angelabert hat. Da gab es natürlich keine nennenswerte Reaktion, aber sowas ist nervig - entweder man lebt mit so einem Verhalten und ärgert sich still, oder man reagiert und geht auf deren Ebene hinunter. So einer wie der Mierau hat natürlich nichts zu verlieren, aber viel Credit bei seinen Kumpels, wenn er den grossen Schirrmacher anpflaumt. Der traut sich was, höhö.

Ich habe, da es sich jetzt so ergeben hat, diese Figur ein wenig in der FAZ vorgestellt, weil er das gleiche Spiel diesmal mit Martenstein versucht hat. Dass diese Figur dann will, dass sich die FAZ zu einem Beitrag über die Methoden von ihm, Pirincci und Schreifrau Wizorek äussert, zeigt leider nur, dass man viel zu lange gewartet hat. Siehe auch Kommentarblog. Man sollte nicht wie die SZ die Kommentare sperren, sondern sich solche Typen raussuchen und sie dann, wenn sie frech werden, mit unseren Mitteln öffentlich machen. Das ist vielleicht nicht nett, aber das hat immer gesessen. Manche haben inzwischen jede Lust an dem Spiel verloren. Wir haben genug Zeit und können warten, bis die Fehler machen.

Ich habe unter Schirrmacher gedient und es war grossartig. Die Tage werde ich mal aufschrei9ben, wie das wirklich mit dem Rausschmiss von Michi Seemann gelaufen ist. Und keine mildernden Umstände, weil er damals in Amerika sass und seine Finanzierung wegbrach.

Das neue Spiel halt. Post Privacy, eine volle Ladung. Die Schonzeiten für den Hass aus dem Netz, das merke ich im Gespräch mit Kollegen, sind vorbei. Es herrscht Medienkrise. Wir können uns einfach keine Berliner Charkterlosigkeiten mehr leisten, für die das Verleumden zum Frühstück gehört. Nichts gegen eine faire Debatte, gern auch hart, aber diese ihre Jauche werden sie selbst trinken. Wie es der Zufall will, bereite ich gerade ein Nahkampf-Twitterseminar vor. Früher wurde das kritisch gesehen, heute merken die Kollegen, dass man zumindest denen nicht ins Messer laufen sollte. Inzwischen hat man verstanden, dass das keine Leser oder wertvolle Klicks sind, sondern Probleme, die gelöst werden müssen. Unterhalb juristischer Methoden, aber zumindest so, dass sie wenig Freude daran haben.

Da war doch... ach so, der Geuter. Jaha, der Geuter, da hatten wir noch was, aber

Naja. Ich habe viel Zeit.

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Sonntag, 19. Oktober 2014

Fern von Silicon und Main Valley

So kann man das natürlich auch machen - Beiträge, die ziehen, sofort wieder von der Seite schmeissen. Gestern ist mir das bei der FAZ passiert, mit dem Effekt, dass der Beitrag über Social Freezing dort bei den Besucherzahlen deutlich wie noch nie hinter dem Kommentarblog zurückhängt. Aber weil das Wetrer schön ist



sehe ich das eben als für mich sehr aufschlussreichen Versuch zum Thema Markenbindung in Zeiten, da Medien sich fragen müssen, was eigentlich ihren Kern und die Funktion ausmacht. Die 2k PIs, die über die Hauptseite kamen, sind nicht mal die Hälfte dessen, was der letzte Beitrag bei der FAZ erhielt, nachdem er nicht mehr im zentralen Bereich stand. Die SZ reagiert aktuell auf die Medienkrise mit einer runderneuerten Wochenendversion, die ich natürlich gekauft und gelesen habe - viel Recherche, kaum Nachrichten im klassischen Sinne. mehr Magazin als Zeitung, wie auch Spiegel und Focus. Das ist die Sonnenseite der Entwicklung, die Schattenseite ist, dass sich inzwischen alle am lukrativen Samstag drängeln und man fragen muss, was dann eigentlich aus den schwachen Tagen Montag und Dienstag wird. Das Internet hat schliesslich immer Konjunktur, die Zeitungen nicht. Aber egal.



In meinem Leben stimmt die Balance noch, ich könnte auch Montag oder Dienstag Zeitung lesen - nur lese ich halt vor allem Bücher. Und gehe radeln. Und vieles andere. Vielleicht mache ich auch etwas über Kirchweih, das haben wir nämlich heute hier. Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens halt.

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Mittwoch, 15. Oktober 2014

Urlaub vorbei!

Aber ich habe natürlich noch etwas mitgebracht, eine Sadomaso-Geschichte mit Zalando in der FAZ und im Kommentarblog, passend zum Börsencrash. Und Niels, der bei der L Eroica mit dabei war, hat auch noch etwas über Vermessung unterwegs geschrieben.

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Dienstag, 30. September 2014

Wir echtzeiten uns zu Tode

Nach einigen hektischen Tagen und Planungsänderungen, die ich stoisch über mich ergehen liess - es is wias is, sagt mamn in Bayern - bin ich jetzt endlich im schönen Sterzing - und weit, weit darüber, Richtung Jaufenpass und das alles mit einem etwas älteren Rad.



Mein Handy dürfte auch über 10 Jahre alt sein, ich nutze es nur sporadisch und bin nicht always on, sondern immer off, wenn ich unterwegs bin. Ich weiss, was GoPros aus Menschen macht, die mit so einer Kamera das Gefühl haben, sie müssten etwas Besonderes leisten, und ich kenne auch die Neigung der Medien zu Extremen. Letzte Woche hat Spiegel Online auf diese Art zwei Bergsteiger verloren und macht genau so weiter - und deshalb habe ich in der FAZ und im Kommentarblog etwas über solche extrem dummen Leistungen geschrieben.

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