Donnerstag, 13. Oktober 2011
Ich mag Bücher
Zum Beispiel, wenn ich aufwache, und es ist draussen hell. Gegenüber von meinem Schlafzimmer steht ein hohes Gebäude, so dass ich vom Bett aus den Himmel nicht sehe. Aber an der der Relketionen auf den Büchern neben meiner Matratzengruft weiss ich, wie das Wetter draussen ist. Es ist sehr angenehm, neben Büchern aufzuwachen, da ist man nie in schlechter Gesellschaft.
Was ich schon erheblich weniger mag, sind Buchhanndlungen. Antiquariate mag ich sehr, auch kleine Buchläden, aber bei den weiten Leselandschaften dreht sich mir der Magen um. Bei meinem kleinen Buchladen liegt immer zumindest ein Buch rum, das zu leses sich absolut lohnt, weil sich der Buchhändler Mühe gibt. In diesen Riesenläden liegt dieses Buch vielleicht auch, aber nichts weist mich darauf hin.
Gänzlich verloren ist der Zauber des Buches dann in Frankfurt und Leipzig auf den Buchmessen. Schauderhafte Orte, grässliche Gelände, in Regionen, die, vorsichtig gesagt, beim nächsten Mauerbau bitte im Osten bleiben sollten. Ich werde mit Frankfurt nie warm, aber immer kalt sind jene Tage, da sie dort die Buchmesse haben. Es macht Spass, dafür, darüber, über den Betrieb zu schreiben, das schon. Ich mag meine Arbeit, und ich literarisiere auch gern.
Morgen fahre ich aus meinem inzwischen zwar nicht geliebten, aber doch geschätzten Stammesherzogtum also nach Frankfurt. Und ein anderer Bajuware ist da schon fast am Zielm seiner Reise aus Berlin im südlichsten Eck des alten Herzogtums. Man vergleiche Buchmesse Frankfurt mit Literaturfestival Meran. Buch -> Literatur, Messe-> Festival, Frankfurt -> Meran. Klarer 3 zu Null Sieg. Und sage keiner was von Buchmesseparties. Ich sage nur: Saxifraga.
Am Freitag fahre ich schon wieder heim, und da ist der Gedanke im Kopf, vielleicht, wenn ich etwas vorschreibe, und Dienst ist ja am Samstag vorbei und vielleicht kann man ja auch in der FAZ über Meran und so und bis Montag findet sich doch sicher ein Zimmerchen...
Man lese also den Mek. Ach Frankfurt, da schreiben Zilliarden drüber, aber Mek in Meran, wo der Oktober golden ist und gerade die Traubenstrudel servuert werden, unter den Lauben. Der macht es richtig.

Was ich schon erheblich weniger mag, sind Buchhanndlungen. Antiquariate mag ich sehr, auch kleine Buchläden, aber bei den weiten Leselandschaften dreht sich mir der Magen um. Bei meinem kleinen Buchladen liegt immer zumindest ein Buch rum, das zu leses sich absolut lohnt, weil sich der Buchhändler Mühe gibt. In diesen Riesenläden liegt dieses Buch vielleicht auch, aber nichts weist mich darauf hin.
Gänzlich verloren ist der Zauber des Buches dann in Frankfurt und Leipzig auf den Buchmessen. Schauderhafte Orte, grässliche Gelände, in Regionen, die, vorsichtig gesagt, beim nächsten Mauerbau bitte im Osten bleiben sollten. Ich werde mit Frankfurt nie warm, aber immer kalt sind jene Tage, da sie dort die Buchmesse haben. Es macht Spass, dafür, darüber, über den Betrieb zu schreiben, das schon. Ich mag meine Arbeit, und ich literarisiere auch gern.
Morgen fahre ich aus meinem inzwischen zwar nicht geliebten, aber doch geschätzten Stammesherzogtum also nach Frankfurt. Und ein anderer Bajuware ist da schon fast am Zielm seiner Reise aus Berlin im südlichsten Eck des alten Herzogtums. Man vergleiche Buchmesse Frankfurt mit Literaturfestival Meran. Buch -> Literatur, Messe-> Festival, Frankfurt -> Meran. Klarer 3 zu Null Sieg. Und sage keiner was von Buchmesseparties. Ich sage nur: Saxifraga.
Am Freitag fahre ich schon wieder heim, und da ist der Gedanke im Kopf, vielleicht, wenn ich etwas vorschreibe, und Dienst ist ja am Samstag vorbei und vielleicht kann man ja auch in der FAZ über Meran und so und bis Montag findet sich doch sicher ein Zimmerchen...
Man lese also den Mek. Ach Frankfurt, da schreiben Zilliarden drüber, aber Mek in Meran, wo der Oktober golden ist und gerade die Traubenstrudel servuert werden, unter den Lauben. Der macht es richtig.
donalphons, 01:38h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 10. Oktober 2011
Die bleibende Vergangenheit
Die Mafiosi, die wissen schon, warum sie ihre Befehle auf kleine Zettelchen schreiben. Und ich weiss auch, warum ist so gerne literarisiere - da muss ich nur mal ab und zu in die Referrer schauen, dann weiss ich, warum man besser so verschlüsselt und falsche Fährten legt, dass keiner draufkommt. Jeder hat so seine Abgründe, in denen er besser allein ist - und ich will niemandem etwas über meine Obsession mit Büchern erzählen.
Im Zweifelsfall, so doch jemand etwas erstöbert in all den falschen Spuren,l war es dann eben Literatur. Überhaupt, Literatur ist ganz grossartig, man kann sein und dennoch dem Zugriff entgehen. Viel gefährlichr als meine Festplatte wären jedoch die Emailentwürfe, dich ich allein schon aus Sicherheitdgründen auf einer SD-Karte habe: Was ich da oft schreibe, hat zum Glück wenig mit dem zu tun, was ich verschicke. Ich muss das erst mal reinhauen und lesen, damit ich von dem Gedanken wieder Abstand nehmen kann.
Meines Erachtens sieht dieser Trojaner sehr nach Bayern aus. Vermutlich wird man am Ende einen Übereifrigen präsentieren. Wegen eines Anschlags auf die Verfassung wird doch kein deutscher Innenminister zurücktreten.

Im Zweifelsfall, so doch jemand etwas erstöbert in all den falschen Spuren,l war es dann eben Literatur. Überhaupt, Literatur ist ganz grossartig, man kann sein und dennoch dem Zugriff entgehen. Viel gefährlichr als meine Festplatte wären jedoch die Emailentwürfe, dich ich allein schon aus Sicherheitdgründen auf einer SD-Karte habe: Was ich da oft schreibe, hat zum Glück wenig mit dem zu tun, was ich verschicke. Ich muss das erst mal reinhauen und lesen, damit ich von dem Gedanken wieder Abstand nehmen kann.

Meines Erachtens sieht dieser Trojaner sehr nach Bayern aus. Vermutlich wird man am Ende einen Übereifrigen präsentieren. Wegen eines Anschlags auf die Verfassung wird doch kein deutscher Innenminister zurücktreten.
donalphons, 01:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Ich weiss
Die FAZ-Blogs sind down. Alle. Und ob sie bald wiederkommen, weiss ich auch nicht. Ich weiss nur, dass das Problem als solches mittlerweile bekannt ist. Das gibt Anlass zu begrenzter Hoffnung. Man wird wohl daran arbeiten, es wird nicht von Dauer sein.

Wenn ich nur ein unengagierter Langeweiler wäre, den es überhaupt nicht interessiert, ob meine Texte gelesen werden und zur Debatte anregen, könnte mir das sogar egal sein. Vielleicht liegt der Fehler also im Kern bei mir und meiner unsympathischen Einstellung zu Leistung und Hingabe an eine Sache. So wird es wohl sein. Tjaja.

Wenn ich nur ein unengagierter Langeweiler wäre, den es überhaupt nicht interessiert, ob meine Texte gelesen werden und zur Debatte anregen, könnte mir das sogar egal sein. Vielleicht liegt der Fehler also im Kern bei mir und meiner unsympathischen Einstellung zu Leistung und Hingabe an eine Sache. So wird es wohl sein. Tjaja.
donalphons, 20:10h
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Mittwoch, 14. September 2011
Memory
Heute jede Menge Paare gefunden:





donalphons, 12:38h
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Dienstag, 13. September 2011
Abfahrt
Ein Sommertag in Bayern. Noch einmal radeln, nicht weit natürlich.

Diesmal ist das Packen ein wenig anders. Wer weiss schon, ob das Land, das man zu verlassen sich anschickt, noch das gleiche sein wird, wenn man wiederkommt. Ob das Geld, das man abhebt, nächste Woche noch die Währung einer Region ist, oder die Tapete der Südeuropäer. Vielleicht sollte man nicht gar so viel abheben. Vielleicht wird es gnadenlos billig. Oder für alle sehr teuer.

Ich nehme ein wenig von zuhause mit. Normalerweise fahre ich ja erst an den Tegernsee, bleibe dort, und rolle dann weiter, aber die Abläufe sind diesmal anders; ich habe daheim einen Termin und muss dann so weit wie möglich kommen: Schon am nächsten Tag habe ich den nächsten Termin, zwei Länder weiter. Da tut man gut daran, erste Einkäufe zu vermeiden und alles dabei zu haben.

Am See ist es ruhig, sehr ruhig, zu ruhig. Dort, wo es hingeht, könnte es werden wie in Griechenland im Frühjahr, und wer weiss, ob die Grundidee, die ich hatte - hübsche Geschichten über Konservative in den Bergen - nicht hinweggefegt wird von den Zeitläufen. Wäre es das alte Italien, und der Herrscher würde sich unvermittelt ins Ausland aufmachen, gäbe es sicher einen Staatsstreich in dieser Lage. Man wird sehen, was diesmal passiert. Vielleicht gar nichts.

Die Spree ist heute der Fluss, der die Kadaver nach Hamburg spült.
Manche haben einen unerschütterlichen Optimismus, manche glauben, dass man schon durchkommen wird, aber einen Plan B haben heisst, dass man sich schon mal vorher neu orientiert. Das ist nicht ganz dumm und wenn sie diesmal etwas garantieren und glaubwürdiger als das letzte Mal wirken, soll mir das recht sein. Man liest, dass viele jetzt Wälder in Ostdeutschland kaufen, die früher Aktien erwarben: Ein Glück, dass ich Kulturgeschichtler bin. Bei meinem Weg werde ich hoffentlich nicht so schlimm eingehen wie die neuen Förster.

Viel passr natürlich nicht in die Barchetta, zumal ich auch drei Bücher von Frauen mitnehmen und hier vorstellen werde. Es sind Bücher, die ich mag, von Frauen, die ich schätze. Ich sage das gleich dazu, damit nicht der Eindruck aufkommt, ich würde etwas beschleichwerben. Zeit werde ich wenig haben, Essen werde ich viel, die böse Sehne spielt hoffentlich mit und die Barchetta auch.

Immerhin, es sind keine langweiligen Zeiten, in denen wir leben. Und egal, was man über die Finanzkrise auch sagen mag: Sie hat das kurze Jahrzehnt der Terrorkriege überwunden. Jetzt kommt das Jahrzehnt der...

Diesmal ist das Packen ein wenig anders. Wer weiss schon, ob das Land, das man zu verlassen sich anschickt, noch das gleiche sein wird, wenn man wiederkommt. Ob das Geld, das man abhebt, nächste Woche noch die Währung einer Region ist, oder die Tapete der Südeuropäer. Vielleicht sollte man nicht gar so viel abheben. Vielleicht wird es gnadenlos billig. Oder für alle sehr teuer.

Ich nehme ein wenig von zuhause mit. Normalerweise fahre ich ja erst an den Tegernsee, bleibe dort, und rolle dann weiter, aber die Abläufe sind diesmal anders; ich habe daheim einen Termin und muss dann so weit wie möglich kommen: Schon am nächsten Tag habe ich den nächsten Termin, zwei Länder weiter. Da tut man gut daran, erste Einkäufe zu vermeiden und alles dabei zu haben.

Am See ist es ruhig, sehr ruhig, zu ruhig. Dort, wo es hingeht, könnte es werden wie in Griechenland im Frühjahr, und wer weiss, ob die Grundidee, die ich hatte - hübsche Geschichten über Konservative in den Bergen - nicht hinweggefegt wird von den Zeitläufen. Wäre es das alte Italien, und der Herrscher würde sich unvermittelt ins Ausland aufmachen, gäbe es sicher einen Staatsstreich in dieser Lage. Man wird sehen, was diesmal passiert. Vielleicht gar nichts.

Die Spree ist heute der Fluss, der die Kadaver nach Hamburg spült.
Manche haben einen unerschütterlichen Optimismus, manche glauben, dass man schon durchkommen wird, aber einen Plan B haben heisst, dass man sich schon mal vorher neu orientiert. Das ist nicht ganz dumm und wenn sie diesmal etwas garantieren und glaubwürdiger als das letzte Mal wirken, soll mir das recht sein. Man liest, dass viele jetzt Wälder in Ostdeutschland kaufen, die früher Aktien erwarben: Ein Glück, dass ich Kulturgeschichtler bin. Bei meinem Weg werde ich hoffentlich nicht so schlimm eingehen wie die neuen Förster.

Viel passr natürlich nicht in die Barchetta, zumal ich auch drei Bücher von Frauen mitnehmen und hier vorstellen werde. Es sind Bücher, die ich mag, von Frauen, die ich schätze. Ich sage das gleich dazu, damit nicht der Eindruck aufkommt, ich würde etwas beschleichwerben. Zeit werde ich wenig haben, Essen werde ich viel, die böse Sehne spielt hoffentlich mit und die Barchetta auch.

Immerhin, es sind keine langweiligen Zeiten, in denen wir leben. Und egal, was man über die Finanzkrise auch sagen mag: Sie hat das kurze Jahrzehnt der Terrorkriege überwunden. Jetzt kommt das Jahrzehnt der...
donalphons, 00:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 11. September 2011
Erkenntnis
Nach dem Austausch des funktionierenden Blinkerglühbirnchens ist es kein Wunder, wenn das daneben liegende, kaputte Bremslicht noch immer nicht funktioniert.
donalphons, 16:02h
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Sonntag, 11. September 2011
Sekundärtugenden
Inzwischen bin ich so weit, dass ich Härte und Disziplin nicht mehr für Sekunrärtugenden halte.
Das kann man sich in einem Umfeld leisten, in den das alle so sehen, Witze darüber machen und sich ansonsten selbst am Riemen reissen. Dann treten andere Faktoren in den Vordergrund, dann verkommt Disziplin und Härte zu etwas, das zwar jeder machen kann. Aber es bringt allein nichts. Man muss schon mehr können. Dann geht es vielleicht auch ohne Zwang und Grausamkeiten. Wenn sich alle in den Zielen einig sind, kann man auch Leistungsschwankungen hinnehmen, denn der gute Wille zählt und bewirkt mehr, als Links Zwo Drei Vier und Ab in den Schlamm. Ich bin Zivilist, so etwas ist mir menschlich eher fremd. Ich lasse mich gern mal hängen.

Aber ich bin auch gerne gut. Nicht zwingend besser, aber so, dass es meinen Ansprüchen genügt, wenn es mir um etwas geht. Wenn ich etwas beweisen möchte, bin ich für mich selbst überraschend zielstrebig, obwohl meine Grundtendenz die der geniesserischen Faulheit ist. Aber deren Überwindung geht ohne diese übel beleumundeten Begriffe, das entsteht aus der Tätigkeit heraus, und nicht an der Lust zu quälen.
Dazu gehört auch ein gewises Verständnis, dass die eigene Bereitschaft, etwas zu leisten, nicht auf andere übertragen werden darf. Ich denke, jeder muss und wird, wenn er gut ist, die eigene Balance finden. Mit Pralinen, mit Verzweiflung, mit Panik, jeder hat da seine eigenen Mittel.
Aber inzwischen sehe ich das anders. Ich bin einfach in einem Umfeld, in dem sich kaum jemand an Ziele orientiert, sondern an den Durchschnitt, und erwartet, dafür belohnt zu werden. Die Wired ist ein prima Beispiel dafür: Geballtes unteres Mittelmass im Dauerbetrieb. Die Blogs von Adnation sind ein Beispiel dafür: Gebt uns Geld für das, worauf wir Lust haben. Viele Startups waren ein Beispiel dafür: Der Kunde soll sich bitteschön so verhalten, wie das im Businessplan steht. Die Schleichwerbung ist ein Beispiel dafür: Der einfachste Weg, gute Freunde, kein Stress, ein geldwerter Vorteil wäscht den anderen. Die Unpersönlichkeit und Unverbindlichkeit im Netz sorgt für eine Grundhaltung des Durchlavierens, des Vermeidens und der Orientierung auf das Überbieten des Unterdurtchschnittlichen mit minimalem Aufwand.

Auch, weil die Erfolgskontrolle im Netz selten wirklich hart durchgezogen wird. Das Internet ist ein Netz, man tritt mit dem Durchgreifen bei A auch immer B und C auf die Füsse, und kann man sich das leisten, wo sie doch mit D und E gut können. Ein Ex-Musikmoderator ist kein D-Promi, selbst wenn er in D-Promi-Sendungen auftritt, wenn er im richtigen Umfeld ist. Dann ist er innovativ und macht keinen Betrug, zumindest nicht in den Augen eines Freundes eines Freundes, der sonst extrem schnell ist, andere zu beschuldigen. Diese Seilschaften werden hier nicht geschlossen, um Gipfel zu erobern, sondern um unten im Tal die Hängematte zu geniessen.
Das ist schlecht.
Wenn man wirklich will, dass bei der Blogsache etwas herauskommt - was es in Deutschland fast nie tut, egal ob professionelles Medium oder private Veranstaltung - muss die Freiheit entweder von einem unbefingten Leistungswillen begleitet sein, da hoch zu kommen. Oder eben von Zwang und Disziplin, damit so ein fauler Knilch auch diese Wand hochkommt. Oder zurückbleibt und vor die Hunde geht, wenn er bei den anderen die Frage aufwirft, warum sie sich einer Disziplin unterwerfen sollen, wenn andere darauf keine Lust haben und was anders tun, solange es eben geht.
Ich finde Härte und Disziplin gar nicht mehr so schlecht, inzwischen.
Das kann man sich in einem Umfeld leisten, in den das alle so sehen, Witze darüber machen und sich ansonsten selbst am Riemen reissen. Dann treten andere Faktoren in den Vordergrund, dann verkommt Disziplin und Härte zu etwas, das zwar jeder machen kann. Aber es bringt allein nichts. Man muss schon mehr können. Dann geht es vielleicht auch ohne Zwang und Grausamkeiten. Wenn sich alle in den Zielen einig sind, kann man auch Leistungsschwankungen hinnehmen, denn der gute Wille zählt und bewirkt mehr, als Links Zwo Drei Vier und Ab in den Schlamm. Ich bin Zivilist, so etwas ist mir menschlich eher fremd. Ich lasse mich gern mal hängen.

Aber ich bin auch gerne gut. Nicht zwingend besser, aber so, dass es meinen Ansprüchen genügt, wenn es mir um etwas geht. Wenn ich etwas beweisen möchte, bin ich für mich selbst überraschend zielstrebig, obwohl meine Grundtendenz die der geniesserischen Faulheit ist. Aber deren Überwindung geht ohne diese übel beleumundeten Begriffe, das entsteht aus der Tätigkeit heraus, und nicht an der Lust zu quälen.
Dazu gehört auch ein gewises Verständnis, dass die eigene Bereitschaft, etwas zu leisten, nicht auf andere übertragen werden darf. Ich denke, jeder muss und wird, wenn er gut ist, die eigene Balance finden. Mit Pralinen, mit Verzweiflung, mit Panik, jeder hat da seine eigenen Mittel.
Aber inzwischen sehe ich das anders. Ich bin einfach in einem Umfeld, in dem sich kaum jemand an Ziele orientiert, sondern an den Durchschnitt, und erwartet, dafür belohnt zu werden. Die Wired ist ein prima Beispiel dafür: Geballtes unteres Mittelmass im Dauerbetrieb. Die Blogs von Adnation sind ein Beispiel dafür: Gebt uns Geld für das, worauf wir Lust haben. Viele Startups waren ein Beispiel dafür: Der Kunde soll sich bitteschön so verhalten, wie das im Businessplan steht. Die Schleichwerbung ist ein Beispiel dafür: Der einfachste Weg, gute Freunde, kein Stress, ein geldwerter Vorteil wäscht den anderen. Die Unpersönlichkeit und Unverbindlichkeit im Netz sorgt für eine Grundhaltung des Durchlavierens, des Vermeidens und der Orientierung auf das Überbieten des Unterdurtchschnittlichen mit minimalem Aufwand.

Auch, weil die Erfolgskontrolle im Netz selten wirklich hart durchgezogen wird. Das Internet ist ein Netz, man tritt mit dem Durchgreifen bei A auch immer B und C auf die Füsse, und kann man sich das leisten, wo sie doch mit D und E gut können. Ein Ex-Musikmoderator ist kein D-Promi, selbst wenn er in D-Promi-Sendungen auftritt, wenn er im richtigen Umfeld ist. Dann ist er innovativ und macht keinen Betrug, zumindest nicht in den Augen eines Freundes eines Freundes, der sonst extrem schnell ist, andere zu beschuldigen. Diese Seilschaften werden hier nicht geschlossen, um Gipfel zu erobern, sondern um unten im Tal die Hängematte zu geniessen.
Das ist schlecht.
Wenn man wirklich will, dass bei der Blogsache etwas herauskommt - was es in Deutschland fast nie tut, egal ob professionelles Medium oder private Veranstaltung - muss die Freiheit entweder von einem unbefingten Leistungswillen begleitet sein, da hoch zu kommen. Oder eben von Zwang und Disziplin, damit so ein fauler Knilch auch diese Wand hochkommt. Oder zurückbleibt und vor die Hunde geht, wenn er bei den anderen die Frage aufwirft, warum sie sich einer Disziplin unterwerfen sollen, wenn andere darauf keine Lust haben und was anders tun, solange es eben geht.
Ich finde Härte und Disziplin gar nicht mehr so schlecht, inzwischen.
donalphons, 01:15h
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Samstag, 10. September 2011
Verbotenes tun.
Das Schmuggel, das Wilddieben und das Verachten der Obrigkeit liegt uns Bayern bekanntlich im Blut. Ausserdem habe ich eine entsprechende, sehr teure LED-Lampe ausprobiert - und es es geht gar nicht. Zumindest nicht bei meinem Kronleuchter, der, wenn es hoch kommt, am Teg 2, 3 Minuten eingeschaltet ist.
Das sollte jetzt erst mal eine Weile reichen. Vielleicht bestelle ich noch welche für Kronleiuchterzukäufe nach. Ob die in der Lage sind, in 10 Jahren gleichwertigen Ersatz zu schaffen? Man wird sehen. Aber wenn nicht - ich bin gerüstet.

Das sollte jetzt erst mal eine Weile reichen. Vielleicht bestelle ich noch welche für Kronleiuchterzukäufe nach. Ob die in der Lage sind, in 10 Jahren gleichwertigen Ersatz zu schaffen? Man wird sehen. Aber wenn nicht - ich bin gerüstet.
donalphons, 00:59h
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Donnerstag, 8. September 2011
Aus dem Wald
Ich nehme die Bilder und das Licht mit. Manchmal sitze ich nur vor dem Rechner und blättere in alten Aufnahmen von solchen flirrenden Tagen.
Ich bringe auch eine grosse Geschichte mit. Aber was ist schon gross, was ist so eine schnell geschriebene Zeitung gegen einen Käseleib, der ein Jahr reifen darf? Ich glaube, man kann hier viel lernen, und ich hoffe, dass sich das auch ein wenig auf mich auswirkt.
Ich räume den Kühlschrank leer. Och nehme immer so wenig wie möglich mit, weil es, seltsam, aber es ist so, schon 150 Kilometer weiter weg und 400 Meter tiefer anders schmeckt. Tete de Moine zum Beispiel kann ich hier nie essen. Die Trauben mag ich hier oben gern weniger süss.
So verschwindet das Grün langsam aus dem Leben, und trotzdem trage ich es am Herzen zur Post: Pakete, Umschläge, nach Norden, weit in den Norden und weiter, und die Adressen schreibe ich mit einem Federhalter so grün wie das Land.
Dann geht alles auf die Reise, manches kommt an, aber etwas bleibt auch hier.

Ich bringe auch eine grosse Geschichte mit. Aber was ist schon gross, was ist so eine schnell geschriebene Zeitung gegen einen Käseleib, der ein Jahr reifen darf? Ich glaube, man kann hier viel lernen, und ich hoffe, dass sich das auch ein wenig auf mich auswirkt.

Ich räume den Kühlschrank leer. Och nehme immer so wenig wie möglich mit, weil es, seltsam, aber es ist so, schon 150 Kilometer weiter weg und 400 Meter tiefer anders schmeckt. Tete de Moine zum Beispiel kann ich hier nie essen. Die Trauben mag ich hier oben gern weniger süss.

So verschwindet das Grün langsam aus dem Leben, und trotzdem trage ich es am Herzen zur Post: Pakete, Umschläge, nach Norden, weit in den Norden und weiter, und die Adressen schreibe ich mit einem Federhalter so grün wie das Land.

Dann geht alles auf die Reise, manches kommt an, aber etwas bleibt auch hier.
donalphons, 00:34h
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Dienstag, 6. September 2011
Der Sommer ist vorbei
Sie wird gleich trocken sein, und dann zieht sie den feuchten Badanzug unter dem Handtuch aus, und ein trockenes Bikiniunterteil an. Dann lässt sie das Handtuch fallen, beugt sich vor und hebt, nicht zu schnell, das Bikinioberteil auf. Sie bewegt sich ohne jede Scheu und Hast. Daneben liegt vermutlich ihr Freund, schirmt die Augen gegen die immer noch gleissende Abendsonne ab, schaut zu ihr hoch in den unendlich blauen Himmel. Alles ist blau, und es kann gut sein, dass er in diesem Augenblick, wissend, sehend, erwartend, der glücklichste Mensch der Welt ist.

Grossbild
Sicher wird es noch schöne Bilder mit schönem Wetter an dieser Stelle geben, aber nie wieder wird dieser Sommer so sein wie heute Abend um 6 bei Kaltenbrunn. Das ist das Bild, auf das ich gewartet habe, ohne es zu wissen, jetzt ist es fertig, und der Sommer kann bleiben oder gehen.
Es spielt keine Rolle mehr.

Grossbild
Sicher wird es noch schöne Bilder mit schönem Wetter an dieser Stelle geben, aber nie wieder wird dieser Sommer so sein wie heute Abend um 6 bei Kaltenbrunn. Das ist das Bild, auf das ich gewartet habe, ohne es zu wissen, jetzt ist es fertig, und der Sommer kann bleiben oder gehen.
Es spielt keine Rolle mehr.
donalphons, 21:46h
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