Dienstag, 5. April 2011
Das ist wirklich ein Problem
Generell fahre ich ja gerne ins Blaue. Irgendwo komme ich schon an, irgendwo findet sich ein Platz, und im schlimmsten Fall hat man nachher eine gute Geschichte zu erzählen. Schliesslich bewege ich mich meistens auf Terrain, das ich gut kenne, und bin zudem mit dem Auto autonom. Diesmal lande ich in einer Region, in der die Küche dort ist, wo bei anderen der Müllcontainer steht. Seit Tagen stopfe ich echtes Brot in mich hinein. Ich war in Holland. England ist nochmal viel schlimmer.
Und ausserdem hat die Sache mit dem Londonticket der Bahn nicht funktioniert. Und auch die reale Auskunft wäre einen Blogeintrag wert, wäre ich auf den Laden nicht angewiesen. Immerhin ist es jetzt schon mal so, dass ich auf Nummer sicher gehe und mit dem Auto nach Frankfurt fahre. Wenigstens von dort sollte ich irgendwie nach Brüssel und dann weiter mit dem Eurostar nach London kommen. Die Buchungslage ist aufgrund diverser, sagen wir mal, Indifferenzen in einigen Mailkontakten mittelprächtig, zwischendrin hatte ich gekündigt und entsprechende Vorbereitungen liegen lassen, aber nach meinem Empfinden sollte in dieser Stadt immer etwas frei sein - oder will mir jemand erzählen, dass die Leute mit Lebensmittelvergiftung im Hotel bleiben?
Ausserdem will ich ja Abenteuer in fernen Ländern ohne die gewohnte Zivilisation, und England ist das Land, in dem sie Silberkannen für wertlose Pfund hergeben. Im Film "Die tollkühnen Männer mit ihren fliegenden Kisten" heisst es an einer Stelle: "Das Schlimme an diesen internationalen Treffen ist, dass immer Ausländer dabei sind." Nun, soweit ich weiss, sind bei diesem internationalen Treffen wenigstens keine Österreicher dabei, sehr wohl aber jede Menge Briten, die zudem an die dortigen Verhältnisse gewöhnt sind. Aber nachdem es bekanntlich nichts gibt, was ein deutscher Zivilist nicht kann, sehe ich der Angelegenheit ruhigen Auges entgegen.
Trotzdem, der Gedanke, nun nach Deutschland und weiter nach Hessen fahren zu müssen; der Gedanke schmerzt, wenn im Süden Jaufenpass und Penser Joch eisfunkelnd locken. Bald, sehr bald. Aber nun erstmal: Norden.

Und ausserdem hat die Sache mit dem Londonticket der Bahn nicht funktioniert. Und auch die reale Auskunft wäre einen Blogeintrag wert, wäre ich auf den Laden nicht angewiesen. Immerhin ist es jetzt schon mal so, dass ich auf Nummer sicher gehe und mit dem Auto nach Frankfurt fahre. Wenigstens von dort sollte ich irgendwie nach Brüssel und dann weiter mit dem Eurostar nach London kommen. Die Buchungslage ist aufgrund diverser, sagen wir mal, Indifferenzen in einigen Mailkontakten mittelprächtig, zwischendrin hatte ich gekündigt und entsprechende Vorbereitungen liegen lassen, aber nach meinem Empfinden sollte in dieser Stadt immer etwas frei sein - oder will mir jemand erzählen, dass die Leute mit Lebensmittelvergiftung im Hotel bleiben?

Ausserdem will ich ja Abenteuer in fernen Ländern ohne die gewohnte Zivilisation, und England ist das Land, in dem sie Silberkannen für wertlose Pfund hergeben. Im Film "Die tollkühnen Männer mit ihren fliegenden Kisten" heisst es an einer Stelle: "Das Schlimme an diesen internationalen Treffen ist, dass immer Ausländer dabei sind." Nun, soweit ich weiss, sind bei diesem internationalen Treffen wenigstens keine Österreicher dabei, sehr wohl aber jede Menge Briten, die zudem an die dortigen Verhältnisse gewöhnt sind. Aber nachdem es bekanntlich nichts gibt, was ein deutscher Zivilist nicht kann, sehe ich der Angelegenheit ruhigen Auges entgegen.
Trotzdem, der Gedanke, nun nach Deutschland und weiter nach Hessen fahren zu müssen; der Gedanke schmerzt, wenn im Süden Jaufenpass und Penser Joch eisfunkelnd locken. Bald, sehr bald. Aber nun erstmal: Norden.
donalphons, 01:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 3. April 2011
Der richtige Weg
Heute habe ich in München nur so mittelgarnichtgut gegessen. Es macht mir nichts aus, für Essen viel Geld zu bezahlen, aber am ersten Hochsommertag war das Essen eine echte Niedertracht. Und alles nur, weil der Biergarten schon voll war, und eine Alternative gefunden werden musste.
Meine Schwabingkompetenz hat in den Jahren am Tegernsee stark gelitten. Meine Fähigkeit, anhand der Gäste einRestaurant einzuschätzen, war auch mal besser. Ich habe mich deshalb entschlossen, mich auf die Suche nach dem besten Bärlauchpesto zu machen, um das Elend in München zu vergessen. Die erste Etappe ist bereits bewältigt.
Und während vorne noch das Chromgestänge zum ersten Bad einlädt das noch zwei Monate entfernt ist, grüssen hinten die Berge. Dorthin, in das letzte Refugium des Winters, geht es morgen. Und hätte ich mehr Zeit. würde es immer weiter gehen. Aber leider muss ich ja bald nach London. Also esse ich jetzt schon vor.

Meine Schwabingkompetenz hat in den Jahren am Tegernsee stark gelitten. Meine Fähigkeit, anhand der Gäste einRestaurant einzuschätzen, war auch mal besser. Ich habe mich deshalb entschlossen, mich auf die Suche nach dem besten Bärlauchpesto zu machen, um das Elend in München zu vergessen. Die erste Etappe ist bereits bewältigt.

Und während vorne noch das Chromgestänge zum ersten Bad einlädt das noch zwei Monate entfernt ist, grüssen hinten die Berge. Dorthin, in das letzte Refugium des Winters, geht es morgen. Und hätte ich mehr Zeit. würde es immer weiter gehen. Aber leider muss ich ja bald nach London. Also esse ich jetzt schon vor.
donalphons, 01:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 31. März 2011
Übelstes Übel
Immer, bevor ich mich ans Ausfüllen von Papierkram mache - und das ist immer auf den letzten Drücker - frage ich ich mich, warum ich das so lange vor mich herschiebe.
Und gerade jetzt - ich fülle auf den letzten Drücker die Anträge für die VG Wort aus - verstehe ich das.
Irgendwann werde ich mir dafür ein hübsches Bild kaufen, aber jetzt bin ich, vom Dezember kommend, erst im August - und bis Mitternacht muss der Januar auch fertig sein. Papierkram. Wie ich ihn hasse.
Und gerade jetzt - ich fülle auf den letzten Drücker die Anträge für die VG Wort aus - verstehe ich das.
Irgendwann werde ich mir dafür ein hübsches Bild kaufen, aber jetzt bin ich, vom Dezember kommend, erst im August - und bis Mitternacht muss der Januar auch fertig sein. Papierkram. Wie ich ihn hasse.
donalphons, 21:17h
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Dienstag, 29. März 2011
Haupterwerb
Es ist so angenehm am Tegernsee.
Ich gehe dort gern früh ins Bett, ganz ohne dramatisches Kochen, zu müde, weil das Wochenende sehr angenehm, sehr erfüllt und um eine Torte zentriert war. So erfüllt, dass Bilder von der Torte ausfallen mussten - ich hoffe, man vergibt mir.
Und wie es so ist, wenn man zufrieden nach einer angenehmen Zeit im Bett liegt, denkt man noch etwas nach, über die nächsten Tage, über Gespräche, über kleine Freuden, die man am Wegesrand findet, und die andere vielleicht gar nicht so verstehen; der eine sieht die Blume, der andere greift in die Dornen, der eine bekommt den Steinpiklz und der andere den Knollenblätter, das Leben ist so und könnte anders sein, diejenige ist wirklich prachtvoll und das Haus ist gut bestellt... das Haus ist... gut... aber da war doch.., ich komm nicht drauf.... wie wäre es morgen mit Hall, wenn es nicht regnet... oder Nebel hat wie daheim an der Donau... aber da war doch wirklich was... was war denn da nur...
Morgen um 7 Uhr kommt der Müll, und die Achentonne ist nicht draussen!
Ich räume normalerweise nicht nur in der Nacht ungern auf, sondern eigentlich immer,. Ich wasche in der Nacht kein Geschirr mehr, und zudem mache ich mir auch ungern Sorgen, ob noch genug Benzin im Wagen ist. Ich habe ziemlich viel gemacht, was ich nicht tue - für eine volle Aschentonne, die ich vergessen hatte.
Eine Aschentonne, die wirklich voll war. Ich habe sie beiseite geschoben, als ich den Wagen in den Hof fuhr. Sie stand nämlich vor der Einfahrt, als ich gegen 4 daheim angekommen bin.
Ein Mieter hat sie von sich aus rausgestellt.
Es wäre so schön gewesen, im bett am Tegernsee dem Tag entgegendämmern.
Ich gehe dort gern früh ins Bett, ganz ohne dramatisches Kochen, zu müde, weil das Wochenende sehr angenehm, sehr erfüllt und um eine Torte zentriert war. So erfüllt, dass Bilder von der Torte ausfallen mussten - ich hoffe, man vergibt mir.
Und wie es so ist, wenn man zufrieden nach einer angenehmen Zeit im Bett liegt, denkt man noch etwas nach, über die nächsten Tage, über Gespräche, über kleine Freuden, die man am Wegesrand findet, und die andere vielleicht gar nicht so verstehen; der eine sieht die Blume, der andere greift in die Dornen, der eine bekommt den Steinpiklz und der andere den Knollenblätter, das Leben ist so und könnte anders sein, diejenige ist wirklich prachtvoll und das Haus ist gut bestellt... das Haus ist... gut... aber da war doch.., ich komm nicht drauf.... wie wäre es morgen mit Hall, wenn es nicht regnet... oder Nebel hat wie daheim an der Donau... aber da war doch wirklich was... was war denn da nur...
Morgen um 7 Uhr kommt der Müll, und die Achentonne ist nicht draussen!

Ich räume normalerweise nicht nur in der Nacht ungern auf, sondern eigentlich immer,. Ich wasche in der Nacht kein Geschirr mehr, und zudem mache ich mir auch ungern Sorgen, ob noch genug Benzin im Wagen ist. Ich habe ziemlich viel gemacht, was ich nicht tue - für eine volle Aschentonne, die ich vergessen hatte.
Eine Aschentonne, die wirklich voll war. Ich habe sie beiseite geschoben, als ich den Wagen in den Hof fuhr. Sie stand nämlich vor der Einfahrt, als ich gegen 4 daheim angekommen bin.
Ein Mieter hat sie von sich aus rausgestellt.
Es wäre so schön gewesen, im bett am Tegernsee dem Tag entgegendämmern.
donalphons, 01:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 28. März 2011
Missgeschichtliche Schnitte
Es gibt Dinge, die ich kann. Fast alles.
Und dann gibt es noch Dinge, die ich nicht kann.
Und, wie ich erkennen muss, Dinge, die man können sollte, von denen ich aber gar nicht wusste, dass sie gekonnt werden müssen.
Ich habe bekanntlich Heuschnupfen, und damit stellt sich für mich die Frage der Gartenarbeit nicht. Was bei meiner Mutter in den Garten und die Pflanzen geht, geht bei mir in die Malerei, die Teppiche und die Bücher.
Nun habe ich am Tegernsee aber nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Gärtchen erworben. Das Gras macht die Hausverwaltung, mein Thema sind allein ein paar Bäume, die ich wachsen lasse, und ein Steingarten mit einer mittigen Rose. Und weil das Wetter ohnehin nicht gut war, nahm ich also die Gartenzange, fürchtete im Regen nicht der Pollen Schmerzen, und schnitt die im letzten Jahr fast zwei Meter hoch gewucherte Rose an ihren vielen Ästen auf immer noch stattliche 1,20 Meter zurück. Warf die Äste weg, freute mich, dass es jetzt wieder ordentlich aussah, und ging kochen.
Und dann rief meine Mutter an, und ich erzählte ihr von meinem Treiben: Torte, See, Berge, Kühe - sie sind noch nicht da -, Touristen, Schneelage, Rosenschneiden, Aufräumen
Woher kannst Du denn Rosenschneiden, fragte sie erstaunt.
Naja, sagte ich, also, ich nahm die Gartenschere und schnitt alles auf die gleiche Höhe - nicht?
Ich hätte vorher anrufen sollen. Oder die bebilderte Obermutti Gugl fragen sollen. Immerhin habe ich mich nicht gestochen. Und Rosen. Wer braucht schon Rosen in einer Welt wie dieser?
Und dann gibt es noch Dinge, die ich nicht kann.
Und, wie ich erkennen muss, Dinge, die man können sollte, von denen ich aber gar nicht wusste, dass sie gekonnt werden müssen.
Ich habe bekanntlich Heuschnupfen, und damit stellt sich für mich die Frage der Gartenarbeit nicht. Was bei meiner Mutter in den Garten und die Pflanzen geht, geht bei mir in die Malerei, die Teppiche und die Bücher.

Nun habe ich am Tegernsee aber nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Gärtchen erworben. Das Gras macht die Hausverwaltung, mein Thema sind allein ein paar Bäume, die ich wachsen lasse, und ein Steingarten mit einer mittigen Rose. Und weil das Wetter ohnehin nicht gut war, nahm ich also die Gartenzange, fürchtete im Regen nicht der Pollen Schmerzen, und schnitt die im letzten Jahr fast zwei Meter hoch gewucherte Rose an ihren vielen Ästen auf immer noch stattliche 1,20 Meter zurück. Warf die Äste weg, freute mich, dass es jetzt wieder ordentlich aussah, und ging kochen.
Und dann rief meine Mutter an, und ich erzählte ihr von meinem Treiben: Torte, See, Berge, Kühe - sie sind noch nicht da -, Touristen, Schneelage, Rosenschneiden, Aufräumen
Woher kannst Du denn Rosenschneiden, fragte sie erstaunt.
Naja, sagte ich, also, ich nahm die Gartenschere und schnitt alles auf die gleiche Höhe - nicht?
Ich hätte vorher anrufen sollen. Oder die bebilderte Obermutti Gugl fragen sollen. Immerhin habe ich mich nicht gestochen. Und Rosen. Wer braucht schon Rosen in einer Welt wie dieser?
donalphons, 01:31h
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Sonntag, 27. März 2011
Ein Lied. Was sonst.
Rasori e pettini,
lancette e forbici,
al mio comando
tutto qui sta.

V'è la risorsa,
poi, del mestiere
colla donnetta
col cavaliere

Ah, che bel vivere,
che bel piacere
per un barbiere
di qualità!
lancette e forbici,
al mio comando
tutto qui sta.

V'è la risorsa,
poi, del mestiere
colla donnetta
col cavaliere

Ah, che bel vivere,
che bel piacere
per un barbiere
di qualità!
donalphons, 00:41h
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Freitag, 25. März 2011
Eine Sache der Ehre.
Wie konnte ich nur fast 300 Beiträge bei der FAZ schreiben, ohne nur einmal über Rossini zu schreiben? Höchste Zeit.
Ist ja auch der letzte Beitrag auf Basis meines alten Abkommens von damals. Immerhin, als ich angefangen habe, habe ich zwei Dinge gemacht: Meine Kündigung geschrieben. Und abgespeichert, damit ich sie sofort schicken kann, sollte man in meine Arbeit massiv eingreifen. 298 Beiträge lang habe ich mit dieser Kugel zufrieden gearbeitet und geschrieben. Und keine 10 Minuten nach dem Ernstfall war sie draussen.
Ist ja auch der letzte Beitrag auf Basis meines alten Abkommens von damals. Immerhin, als ich angefangen habe, habe ich zwei Dinge gemacht: Meine Kündigung geschrieben. Und abgespeichert, damit ich sie sofort schicken kann, sollte man in meine Arbeit massiv eingreifen. 298 Beiträge lang habe ich mit dieser Kugel zufrieden gearbeitet und geschrieben. Und keine 10 Minuten nach dem Ernstfall war sie draussen.
donalphons, 14:39h
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Freitag, 25. März 2011
Ablenkung
Hach.
Die einzige Kraft. Stärker als Atomkraft, intensiver als Plutonium. Nimm das, Fukushima.

Die einzige Kraft. Stärker als Atomkraft, intensiver als Plutonium. Nimm das, Fukushima.
donalphons, 00:37h
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Sonntag, 20. März 2011
Abhärtung
Rote Wände, Schleifchen an den Bäumen und Münchens schönste Aufpasserinnen: Die Hölle hat ein nettes Gesicht, aber dennoch, es herrscht das blanke Entsetzen. Die Schätzpreise. Die Frage, wer sich das leisten soll. Die Erkenntnis, dass es eben jene pensionierten Zahnärzte sind, denen man sich gegenüber sieht. Und ihren Gattinnen. Alles nicnht gerade schöne Erlebnisse, zumal dieses Haus ganz ordentlich ist, aber noch weit von der internationalen Spitzenklasse entfernt.
Allerdings kaufe ich dort auch nicht, ich gewöhne mich nur an grosse Zahlen, um bei - für mich - immer noch grossen Zahlen anderer Anbieter nicht ohnmächtig zu werden. Man muss dem Tod ins Auge geschaut haben, um die Krankheit verlachen zu können. Man muss an dier Liebe zugrunde gegangen sein, um der Liebelei leicht zu verfallen. Man muss dem Zahnarzt und seiner bepelzten Frau den Vortritt gelassen haben, um dann bei anderer Gelegenheit brutal und gedankenlos zuzuschlagen. Bei diesem Spiel gibt es keine zweiten Plätze und Ehrenurkunden. Und dort, bei den Schleifchen, zahlen sie nicht wenig, aber mehr Freude bereitet es, andere Quellen zu finden.
Das Barockportrait, das mir gefallen hätte, ist aus der Nähe übrigens gar nicht so besonders gut; da habe ich Besseres. Sage ich mir. Denn ich bin härter geworden.

Allerdings kaufe ich dort auch nicht, ich gewöhne mich nur an grosse Zahlen, um bei - für mich - immer noch grossen Zahlen anderer Anbieter nicht ohnmächtig zu werden. Man muss dem Tod ins Auge geschaut haben, um die Krankheit verlachen zu können. Man muss an dier Liebe zugrunde gegangen sein, um der Liebelei leicht zu verfallen. Man muss dem Zahnarzt und seiner bepelzten Frau den Vortritt gelassen haben, um dann bei anderer Gelegenheit brutal und gedankenlos zuzuschlagen. Bei diesem Spiel gibt es keine zweiten Plätze und Ehrenurkunden. Und dort, bei den Schleifchen, zahlen sie nicht wenig, aber mehr Freude bereitet es, andere Quellen zu finden.
Das Barockportrait, das mir gefallen hätte, ist aus der Nähe übrigens gar nicht so besonders gut; da habe ich Besseres. Sage ich mir. Denn ich bin härter geworden.
donalphons, 23:51h
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Samstag, 19. März 2011
Startvobereitungen kleinerer Art
Er sollte anspringen, sagte der Schrauber.
Ich setzte mich hinter das Steuer, drehte den Schlüssel um - und er sprang an.
Ich mach Dir das rote Nummernschild drauf, dann drehen wir eine Runde.
Noch nicht, sagte ich. Erst, wenn das Wetter schön ist, und die neue hintere Stossstange aus England da ist.
Und meine Wut verraucht ist, aber das sagte ich nicht dazu.
Denn an dem Tag hatte ich noch einmal in Sachen Mille Miglia und einer anderen Option telefoniert, und es war mir gerade nicht nach Auto zumute. Man wird beim Schrauben oft dreckig - und wie dreckig, das will ich hier gar nicht ausbreiten, Stichwort Benzintank - aber selten fühlte ich mich so schmutzig wie nach einem Telefonat, dessen Inhalt ungefähr so ging: Wir nehmen Dich armen Journalistenschlucker mit, und Du schreibst mit ein paar Italienbildern über unsere Firma. Es sind diese Gespräche, die einem schlagartig alle Lust an Mille Miglia, alten Fahrzeugen und fast auch an Italien nehmen können, zusammen mit meiner mitunter doch teutonischen Auffassung von Ehrlichkeit und der Erwartung zumindest der Grundannahme, dass ich nicht käuflich bin - wenn ich schon expressis verbis dazu sage, dass ich es, dass die Zeitung da keinen braucht, um die relativ lumpige Startgebühr zu übernehmen. Ich sehe mich eigentlich nicht als Sonderangebot für verdeckte Werbung. Zusammen mit ein paar, sagen wir mal, Unstimmigkeiten seitens der Organisation in Italien war das alles weniger erbaulich, aber dieser Tag war dann der Tiefpunkt. Licht, Blinker, Fernlicht, eine Geruchsprobe, Motor aus, wir haben noch Zeit, und neue Reifen sollten auch noch drauf.
Also, Mille Miglia.

Das Angenehme im Automobilbau ist ja,. dass viele alte Marken gar nicht mehr existieren. Man kann wunderbar über einen Triumph oder einen Riley schwärmen, es gibt diese Fahrzeuge ja nicht mehr, und auch keinen Konzern, der das noch auf sich beziehen könnte. Das ist dann vollkommen ausgewogen und gerecht. Werde ich halt über Italien berichten, vielleicht ist der Berlusconi bis dahin auch weg wie der Gaddafi. Italien ist trotz allem zu schön, um es sich vermiesen zu lassen. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr noch einen Versuch, mit einem anderen Fahrzeug, das sonst keiner hat. Zu schade, dass wirklich, wirklich kein 90er Sunbeam jemals mitgefahren ist. Die waren wirklich überall am Start, nur bei der MM nicht.
Aber - egal.

Es wird Mai sein, die Sonne wird scheinen, wir werden durch Italien fahren, es wird diesmal kein Fiat sein, und es wird eine feine Sache. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und ich habe noch so viel, noch so viel Zeit.
Ich setzte mich hinter das Steuer, drehte den Schlüssel um - und er sprang an.
Ich mach Dir das rote Nummernschild drauf, dann drehen wir eine Runde.
Noch nicht, sagte ich. Erst, wenn das Wetter schön ist, und die neue hintere Stossstange aus England da ist.
Und meine Wut verraucht ist, aber das sagte ich nicht dazu.
Denn an dem Tag hatte ich noch einmal in Sachen Mille Miglia und einer anderen Option telefoniert, und es war mir gerade nicht nach Auto zumute. Man wird beim Schrauben oft dreckig - und wie dreckig, das will ich hier gar nicht ausbreiten, Stichwort Benzintank - aber selten fühlte ich mich so schmutzig wie nach einem Telefonat, dessen Inhalt ungefähr so ging: Wir nehmen Dich armen Journalistenschlucker mit, und Du schreibst mit ein paar Italienbildern über unsere Firma. Es sind diese Gespräche, die einem schlagartig alle Lust an Mille Miglia, alten Fahrzeugen und fast auch an Italien nehmen können, zusammen mit meiner mitunter doch teutonischen Auffassung von Ehrlichkeit und der Erwartung zumindest der Grundannahme, dass ich nicht käuflich bin - wenn ich schon expressis verbis dazu sage, dass ich es, dass die Zeitung da keinen braucht, um die relativ lumpige Startgebühr zu übernehmen. Ich sehe mich eigentlich nicht als Sonderangebot für verdeckte Werbung. Zusammen mit ein paar, sagen wir mal, Unstimmigkeiten seitens der Organisation in Italien war das alles weniger erbaulich, aber dieser Tag war dann der Tiefpunkt. Licht, Blinker, Fernlicht, eine Geruchsprobe, Motor aus, wir haben noch Zeit, und neue Reifen sollten auch noch drauf.
Also, Mille Miglia.

Das Angenehme im Automobilbau ist ja,. dass viele alte Marken gar nicht mehr existieren. Man kann wunderbar über einen Triumph oder einen Riley schwärmen, es gibt diese Fahrzeuge ja nicht mehr, und auch keinen Konzern, der das noch auf sich beziehen könnte. Das ist dann vollkommen ausgewogen und gerecht. Werde ich halt über Italien berichten, vielleicht ist der Berlusconi bis dahin auch weg wie der Gaddafi. Italien ist trotz allem zu schön, um es sich vermiesen zu lassen. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr noch einen Versuch, mit einem anderen Fahrzeug, das sonst keiner hat. Zu schade, dass wirklich, wirklich kein 90er Sunbeam jemals mitgefahren ist. Die waren wirklich überall am Start, nur bei der MM nicht.
Aber - egal.

Es wird Mai sein, die Sonne wird scheinen, wir werden durch Italien fahren, es wird diesmal kein Fiat sein, und es wird eine feine Sache. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und ich habe noch so viel, noch so viel Zeit.
donalphons, 23:59h
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