Donnerstag, 19. April 2007
Semesterbeginn
oder POS-Marketing für Elitessen.
Gegenüber im neuen Wohnheim, das an Stelle der alten Bäume errichtet wurde und jetzt zumindest in meiner unteren Wohnung die Sicht auf Dom und Collegium versperrrt, ziehen jetzt zum Semesterbeginn frische Elitessen ein. Unten ist es noch lang nicht fertig, die billige Fassade aus Platten fehlt noch, die die Strasse hat man auch gleich abgezogen, um sie neu zu betonieren. Kurz, sie zeigen dadurch Härte und Effizienz, dass sie in Umständen leben, wegen denen sie später mal als fancy benannte Sachbearbeiterinnen die Miete mit Hilfe ihrer Jura studierenden Freunde kürzen würden.
Aber noch ist es nicht so weit, noch schleppen sie ihre armselige Habe hinauf in ihre kleinen, schmucklosen Zellen, so ist das, wenn man nicht die Traute hat, gegen Studiengebühren zu kämpfen, dann zahlt man eben 500 Euro pro Semester und kan sich nur so ein Basisloch leisten. Und ausserdem könnten sie auch einfach mit dem Rauchen aufhören. Womit wir beim Thema wären.
Das Thema ist ein orange-blauer Metallkasten, der schon mal besseere Zeiten gesehen hat. Seit ich mich erinnern kann, ist an der Mauer des zum Stadtpalast gehörenden Hofes ein Zigarettenautomat und damit ein Lockmittel, dem ich viele Begegnungen mit der zukünftigen, im niederen Management verharrendenNichtelite dieses Landes und seiner feinsten Mütter verdanke. Nachts, wenn alle Profile der Stalkersite abgesurft sind und der Berg der Lernmaterialien immer noch so hoch ist wie die unerfüllten Hoffnungen an das Dasein, holen sie sich hier die Medizin für die Ablenkung, direkt unter meinem Fenster, manche besoffen, andere frustriert und in den letzten Jahren auch einige, die ich nicht in dem Zustand nach Hause wanken lassen konnte. Einmal fand ich auch eine von ihnen bewusstlos und von Jägermeister angeschossen vor der Haustür. Aber ich bin nicht der einzige, der von der einzigen Suchtmaschine in der Nähe der Elitessen weiss:

Sauber mit Tesafilm hat jemand neben dem Schlitz, der für manche der hiesigen bleichen Jungs auf Jahre der einzige ist, in den etwas zu stecken ihnen vergönnt sein wird, das zweite Plazebo gehängt, das ihnen die Illusion von Surfen, Strand und Springbreak verspricht. Es gibt hier keinen Strand ausser dem am Baggersee und keine Surferwadeln, Wellen erleben sie nur im Vollsuff beim Heimtorkeln - gestern etwa in der Kellerborze bei der Semesteranfangsparty, war das wichtige Werbemittel Tequila für 1,50. Aber immerhin, wen es um 3 Uhr hierher verschlägt, der wird im fahlen Licht der Strassenlaterne jeden angenehmen Traum dankbar mitnehmen, der in dieser Nacht und so vielen anderen vor dem Rechner ausbleibt.
Sollte es je im schönen Bayernland eine Freigabe von leichten Depressiva für den Automatenverkauf geben, ich wüsste einen guten Ort für das Pilotprojekt. Wir hätten da noch ein wenig Platz neben der Fluppenkiste.
Gegenüber im neuen Wohnheim, das an Stelle der alten Bäume errichtet wurde und jetzt zumindest in meiner unteren Wohnung die Sicht auf Dom und Collegium versperrrt, ziehen jetzt zum Semesterbeginn frische Elitessen ein. Unten ist es noch lang nicht fertig, die billige Fassade aus Platten fehlt noch, die die Strasse hat man auch gleich abgezogen, um sie neu zu betonieren. Kurz, sie zeigen dadurch Härte und Effizienz, dass sie in Umständen leben, wegen denen sie später mal als fancy benannte Sachbearbeiterinnen die Miete mit Hilfe ihrer Jura studierenden Freunde kürzen würden.
Aber noch ist es nicht so weit, noch schleppen sie ihre armselige Habe hinauf in ihre kleinen, schmucklosen Zellen, so ist das, wenn man nicht die Traute hat, gegen Studiengebühren zu kämpfen, dann zahlt man eben 500 Euro pro Semester und kan sich nur so ein Basisloch leisten. Und ausserdem könnten sie auch einfach mit dem Rauchen aufhören. Womit wir beim Thema wären.
Das Thema ist ein orange-blauer Metallkasten, der schon mal besseere Zeiten gesehen hat. Seit ich mich erinnern kann, ist an der Mauer des zum Stadtpalast gehörenden Hofes ein Zigarettenautomat und damit ein Lockmittel, dem ich viele Begegnungen mit der zukünftigen, im niederen Management verharrendenNichtelite dieses Landes und seiner feinsten Mütter verdanke. Nachts, wenn alle Profile der Stalkersite abgesurft sind und der Berg der Lernmaterialien immer noch so hoch ist wie die unerfüllten Hoffnungen an das Dasein, holen sie sich hier die Medizin für die Ablenkung, direkt unter meinem Fenster, manche besoffen, andere frustriert und in den letzten Jahren auch einige, die ich nicht in dem Zustand nach Hause wanken lassen konnte. Einmal fand ich auch eine von ihnen bewusstlos und von Jägermeister angeschossen vor der Haustür. Aber ich bin nicht der einzige, der von der einzigen Suchtmaschine in der Nähe der Elitessen weiss:

Sauber mit Tesafilm hat jemand neben dem Schlitz, der für manche der hiesigen bleichen Jungs auf Jahre der einzige ist, in den etwas zu stecken ihnen vergönnt sein wird, das zweite Plazebo gehängt, das ihnen die Illusion von Surfen, Strand und Springbreak verspricht. Es gibt hier keinen Strand ausser dem am Baggersee und keine Surferwadeln, Wellen erleben sie nur im Vollsuff beim Heimtorkeln - gestern etwa in der Kellerborze bei der Semesteranfangsparty, war das wichtige Werbemittel Tequila für 1,50. Aber immerhin, wen es um 3 Uhr hierher verschlägt, der wird im fahlen Licht der Strassenlaterne jeden angenehmen Traum dankbar mitnehmen, der in dieser Nacht und so vielen anderen vor dem Rechner ausbleibt.
Sollte es je im schönen Bayernland eine Freigabe von leichten Depressiva für den Automatenverkauf geben, ich wüsste einen guten Ort für das Pilotprojekt. Wir hätten da noch ein wenig Platz neben der Fluppenkiste.
donalphons, 22:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 17. April 2007
Werbung
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Werbetext für die Glock 17 Pistole in den USA.
donalphons, 18:40h
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Montag, 16. April 2007
Wie bitte? Oder Oldschool Datenklau.
Ich bin doch nicht nach Italien gefahren, denn zum Heuschnupfen kündigt sich jetzt auch noch Grippe an. Aber vielleicht ist es ja den fiebererhitzten Synapsen zu verdanken, dass mir da eine Sache aufgefallen ist.
Holgi ruft zur Hilfe für Tim Pritlove, ein Mitglied des Chaos Computer Clubs auf. Dem wurde auf der Bloggererotikmesse "Re:Publica" das Mac-Notebook und noch so ein paar andere Sachen gestohlen. Mit dabei: Viele unersetzliche Daten der letzten Jahre. Und das Backup funktioniert nicht. So weit, so schlecht.
Aber da ist noch eine andere Sache. Tim Pritlove. Zufälligerweise der gleiche Tim Pritlove, der auf der gleichen Konferenz damit geprahlt hat, wie viele unverschlüsselte Passwörter er sich mutmasslich mit eben jenem Equipment inzwischen besorgt hat?
“Was ich hier in den paar Stunden bereits an POP3-Passwörtern aus dem Netz gefischt habe ist unglaublich.”
Ahäm. Ich will ja nichts sagen, aber zwei Anmerkungen seien gestattet: Wenn man schon ander Leute Passwörter ausspäht, egal ob nun zum Hinweis auf Sicherheit oder zur Darstellung des eigenen, leicht aus dem Lot geratenen Egos, sollte man vielleicht besser auf das Gerümpel aufpassen, wo die Passwörter dann landen. Auch das ist Datensicherheit. Und ansonsten ist zu hoffen, dass die jüngst eingesammelten Passwörter besser geschützt sind, als das hauseigene Backup.
Holgi ruft zur Hilfe für Tim Pritlove, ein Mitglied des Chaos Computer Clubs auf. Dem wurde auf der Bloggererotikmesse "Re:Publica" das Mac-Notebook und noch so ein paar andere Sachen gestohlen. Mit dabei: Viele unersetzliche Daten der letzten Jahre. Und das Backup funktioniert nicht. So weit, so schlecht.
Aber da ist noch eine andere Sache. Tim Pritlove. Zufälligerweise der gleiche Tim Pritlove, der auf der gleichen Konferenz damit geprahlt hat, wie viele unverschlüsselte Passwörter er sich mutmasslich mit eben jenem Equipment inzwischen besorgt hat?
“Was ich hier in den paar Stunden bereits an POP3-Passwörtern aus dem Netz gefischt habe ist unglaublich.”
Ahäm. Ich will ja nichts sagen, aber zwei Anmerkungen seien gestattet: Wenn man schon ander Leute Passwörter ausspäht, egal ob nun zum Hinweis auf Sicherheit oder zur Darstellung des eigenen, leicht aus dem Lot geratenen Egos, sollte man vielleicht besser auf das Gerümpel aufpassen, wo die Passwörter dann landen. Auch das ist Datensicherheit. Und ansonsten ist zu hoffen, dass die jüngst eingesammelten Passwörter besser geschützt sind, als das hauseigene Backup.
donalphons, 14:39h
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Freitag, 13. April 2007
Mille Miglioh
oder die Kraft der Überzeugung. Mittwoch, Frankfurt, ich so zu Holgi: Und, wie stehn die Dinge? Nächste Woche Mille Miglia?
Holgi so: Waaaas? Nächste Woche schon? Ich dachte, die ist im Mai? Oh nein, ich kann jetzt unmöglich, dabei habe ich mich so drauf gefreut.
Ich so: Schade. Ich schicke Dir jeden Tag einen Blogeintrag, aus Verona, Ferrara, Mantua, vielleicht sogar Venedig, ich bleibe noch ein wenig... (tätschle Holgi auf die Schulter, um ihm sein schweres Los zu erleichtern)
Donnerstag, ich so zu Frau Mama: Auch dieses Jahr freue ich mich wieder auf die Mille Miglia - wollt ihr nicht auch mitfahren? Es wäre doch nett.
Frau Mama so: Hm, nein, das geht gerade nicht. Haben die die Mille Miglia verlegt? Letztes Jahr warst du doch im Mai unten.
Ich so: Nein, nein, das war Ende April.
Freitag, ich so zu meinem Klassikerschrauber: Hm, also wenn das mit dem Auspuff bis Montag nicht klappt, dann...

könnte ich vielleicht für meine Reise den Daimler haben? So ein Double Six hätte natürlich auch was.
Mein Klassikerschrauber so: Also, den Daimler, klar, aber der Motor läuft unrund, ich garantiere dir, du bleibst liegen, ausserdem säuft er wie ein Loch. Nimm lieber den Quattro. (Sieht meinen anglophilen Blick) OK, ok, nehmen kannst du ihn, aber wenn er den Geist aufgibt, lass ihn liegen, das lohnt sich nicht mehr.
Ich so: Nein, ich wette, der will unbedingt zu seinen Freunden, dem XK120 und den D-Types auf der Mille Miglia.
Mein Klassikerschrauber so: Du bleibst einen ganzen Monat unten?
Ich so: Ne, nur jetzt die Woche der Mille Miglia, und dann noch eine Woche in Oberitalien zum rumfahren.
Mein Klassikerschrauber so: Äh, ich fahre da auch mit meinem SL300 runter, und ich schwöre dir: Es ist vom 17. bis 20. Mai. Nicht April.
Ich so: Oh.
Edit: Ich sehe gerade, dass Statler daheim bleiben muss. Nun, dann nehme ich eben die Krux auf mich und fahre einfach so runter. Ich denke, ich fahre diesmal über Meran und nenne es die "Statlers-Z4-rollt-mit-30-Sachen-zur-Uni-Gedächtnis-Tour-07"
Holgi so: Waaaas? Nächste Woche schon? Ich dachte, die ist im Mai? Oh nein, ich kann jetzt unmöglich, dabei habe ich mich so drauf gefreut.
Ich so: Schade. Ich schicke Dir jeden Tag einen Blogeintrag, aus Verona, Ferrara, Mantua, vielleicht sogar Venedig, ich bleibe noch ein wenig... (tätschle Holgi auf die Schulter, um ihm sein schweres Los zu erleichtern)
Donnerstag, ich so zu Frau Mama: Auch dieses Jahr freue ich mich wieder auf die Mille Miglia - wollt ihr nicht auch mitfahren? Es wäre doch nett.
Frau Mama so: Hm, nein, das geht gerade nicht. Haben die die Mille Miglia verlegt? Letztes Jahr warst du doch im Mai unten.
Ich so: Nein, nein, das war Ende April.
Freitag, ich so zu meinem Klassikerschrauber: Hm, also wenn das mit dem Auspuff bis Montag nicht klappt, dann...

könnte ich vielleicht für meine Reise den Daimler haben? So ein Double Six hätte natürlich auch was.
Mein Klassikerschrauber so: Also, den Daimler, klar, aber der Motor läuft unrund, ich garantiere dir, du bleibst liegen, ausserdem säuft er wie ein Loch. Nimm lieber den Quattro. (Sieht meinen anglophilen Blick) OK, ok, nehmen kannst du ihn, aber wenn er den Geist aufgibt, lass ihn liegen, das lohnt sich nicht mehr.
Ich so: Nein, ich wette, der will unbedingt zu seinen Freunden, dem XK120 und den D-Types auf der Mille Miglia.
Mein Klassikerschrauber so: Du bleibst einen ganzen Monat unten?
Ich so: Ne, nur jetzt die Woche der Mille Miglia, und dann noch eine Woche in Oberitalien zum rumfahren.
Mein Klassikerschrauber so: Äh, ich fahre da auch mit meinem SL300 runter, und ich schwöre dir: Es ist vom 17. bis 20. Mai. Nicht April.
Ich so: Oh.
Edit: Ich sehe gerade, dass Statler daheim bleiben muss. Nun, dann nehme ich eben die Krux auf mich und fahre einfach so runter. Ich denke, ich fahre diesmal über Meran und nenne es die "Statlers-Z4-rollt-mit-30-Sachen-zur-Uni-Gedächtnis-Tour-07"
donalphons, 15:31h
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Mittwoch, 11. April 2007
Was macht eigentlich... die FDP?
Es gab da mal so eine Anhängselpartei namens FDP, die hatte auch so einen Vorsitzenden namens Möllewelle, und so ein paar Mitglieder, manche auch im Bundestag. Angeblich soll es die noch immer geben, auch wenn man nichts mehr von ihr hört. Keine Ideen, keine Konzepte, nix.
Andere haben Ahnungslose wie den Glos, andere haben Pfeifen wie den Beck, und nochmal andere haben das Grauen aus der Uckermark, und alle zusammen sehen aus wie die Dienstboten aus "Altes vom Hexer", aber sie flimmern wenigstens über die Mattscheibe.
Aber was wurde eigentlich aus dieser FDP?
Andere haben Ahnungslose wie den Glos, andere haben Pfeifen wie den Beck, und nochmal andere haben das Grauen aus der Uckermark, und alle zusammen sehen aus wie die Dienstboten aus "Altes vom Hexer", aber sie flimmern wenigstens über die Mattscheibe.
Aber was wurde eigentlich aus dieser FDP?
donalphons, 10:51h
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Samstag, 7. April 2007
Vergebens
Keiner hat Herr G. gesagt, dass er endgültig zu alt für blaue Lacoste-Hemden ist. Ausserdem passen sie nicht wirklich zu seiner beigen Hose, die mehr über sein Alter aussagen, als ihm lieb sein dürfte. Da steht er vor dem Heck seines mal wieder neuen, silbernen Wagen, hält in der einen Hand die grüne Platiktüte mit den Einkäufen, und wurschtelt mit der anderen an seinem Schlüssel herum. Nach einigen Blinkern schlieslich hebt sich die Heckklappe von selbst nach oben. Herr G. greift hinein, holt die Louis-Vuitton-Tasche heraus, steckt die grüne Tüte hinein, schiebt die Golftasche herum, legt die Vuitton-Tasche hinein, und dann greift er nach oben, um die Heckklappe zu schliessen. Erst, als seine Hand oben ist, fällt ihm ein, dass er das auch mit dem Schlüssel machen kann, also senkt er die Hand, streckt sie aus, richtet den Schlüssel wie einen Revolver auf den Wagen und drückt ab. Das Auto blinkt zweimal. Nochmal. Das Auto blinkt einmal - jetzt hat er es zugesperrt. Nochmal. Jetzt endlich senkt sich der Kofferraum, aber da hat er nicht lang genug gewartet und schon wieder gedrückt, worauf sich der Deckel wieder hebt. Jetzt endlich, nach erneutem drücken, geht der Kofferraumdeckel zu.
Guten Tag, sage ich zu Herrn G., und er begrüsst mich joval und erzählt von seinem neuen Wagen und davon, dass er nächste Woche damit und mit seiner Frau nach Italien fährt. Schön, nicht? - und meint damit das Auto. Ich wünsche ihm schöne Feertage, und gehe zum Wochenmarkt.

Schön, dort, diese Stadt, fast immer, eigentlich.
Guten Tag, sage ich zu Herrn G., und er begrüsst mich joval und erzählt von seinem neuen Wagen und davon, dass er nächste Woche damit und mit seiner Frau nach Italien fährt. Schön, nicht? - und meint damit das Auto. Ich wünsche ihm schöne Feertage, und gehe zum Wochenmarkt.

Schön, dort, diese Stadt, fast immer, eigentlich.
donalphons, 17:52h
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Montag, 2. April 2007
Hinter Gittern
oder auch die freudlose Gasse: Die Hässlichkeit der Funktionsarchitektur, die Symbolik der Schiessscharten hat vielleicht auch so seinen Anteil daran, dass aus den Elitessen der hiesigen Studentenwohnheime später mal knallharte, leistungsorientierte und durchsetzungsfreudige Junior-Sachbearbeiterinnen werden.

Wir wurden auch gefragt, ob wir investieren wollen. Nein, wollen wir nicht. Ich denke, dass es ein Fehler ist, für Elitessen Löcher mit 20 m² für 275 Euro im Monat anzubieten. Wer hier studiert, kommt mit grösster Wahrscheinlichkeit aus einer Familie, die ihre Kinder nicht zwangsweise in derartige kleine Wohnungen stecken muss. Wer hier studiert, hat in der Regel kein Problem, 100 Euro im Monat mehr zu bezahlen. Erfahrungsgemäss gedeihen Elitessen auch besser, wenn sie etwas mehr Freilauf im Käfig haben. Es lohnt sich also, grösser zu denken. Denn Papa ist auch einer, der grösser denkt. Sonst wäre die Elitesse nicht hier gelandet, wo sie auch nur ist, weil sie in St. Galle und anderen Einrichtungen nicht genommen wurde.
Andererseits: So ein Loch bringt die Leute sicher dazu, schnell zu studieren. Und das ganze ist direkt neben der Fress- und Saufstrasse der Altstadt, vom Junkfood bis zum elterntauglichen Wirtshaus ist alles dabei, und gegenüber war sogar mal ein illegales Bordell - übrigens von einem Studenten betrieben.
Hm.

Wir wurden auch gefragt, ob wir investieren wollen. Nein, wollen wir nicht. Ich denke, dass es ein Fehler ist, für Elitessen Löcher mit 20 m² für 275 Euro im Monat anzubieten. Wer hier studiert, kommt mit grösster Wahrscheinlichkeit aus einer Familie, die ihre Kinder nicht zwangsweise in derartige kleine Wohnungen stecken muss. Wer hier studiert, hat in der Regel kein Problem, 100 Euro im Monat mehr zu bezahlen. Erfahrungsgemäss gedeihen Elitessen auch besser, wenn sie etwas mehr Freilauf im Käfig haben. Es lohnt sich also, grösser zu denken. Denn Papa ist auch einer, der grösser denkt. Sonst wäre die Elitesse nicht hier gelandet, wo sie auch nur ist, weil sie in St. Galle und anderen Einrichtungen nicht genommen wurde.
Andererseits: So ein Loch bringt die Leute sicher dazu, schnell zu studieren. Und das ganze ist direkt neben der Fress- und Saufstrasse der Altstadt, vom Junkfood bis zum elterntauglichen Wirtshaus ist alles dabei, und gegenüber war sogar mal ein illegales Bordell - übrigens von einem Studenten betrieben.
Hm.
donalphons, 13:06h
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Freitag, 30. März 2007
Kulinarisches Bayern
Der Küchenchef empfiehlt von der Tagekarte:

Altmühltaler Schweinerollbraten aus der Mikrowelle mit weisser Rahmsosse.

Altmühltaler Schweinerollbraten aus der Mikrowelle mit weisser Rahmsosse.
donalphons, 22:03h
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Mittwoch, 28. März 2007
Sie verstehen es nicht
Und sie haben es auch nicht im Handelsblatt gelesen, sondern nur im heimischen Schmarrnblatt. Sie reden aber darüber. Und weil ich gerade beim Handelsblatt war und jeder hier weiss, dass ich beim Handelsblatt war, fragen mich alle, ob ich es auch gelesen habe. Das Handelsblatt wird kein Exemplar mehr verkaufen, aber für diese Woche ist es die beliebteste Zeitung der Region. Weil es diese Stadt in die 8 Regionen Deutschlands geschafft hat, die "Top-Zukunftschancen" haben. Hier kann keiner was mit den Zahlen des Index anfangen, aber jeder weiss, was a gmahde Wiesn ist. Es bedeutet, dass die Sorgen ihre Heimstatt woanders haben. Und nur das zählt. Von der Landesfestung zur Reichtumsfestung. Wo der türkische Gemüsehändler Frauen mit "Madame" anspricht. Wo es einem scheissegal ist, was woanders gerade passiert. 15,5% Wirtschaftswachstum im letzten Jahr, nur in dieser Region. Die Schweiz ist ein Dreck gegen diese Gegend. In diesem Wissen lässt es sich gut gleich mal den nächsten Urlaub bei der Regionalzeitung buchen. Hoffentlich steht der junge Porcamadonna auch weiterhin gut mit dem Handelsblatt. Denn sowas liest man gern, in der Stadt. Champions League war gestern, heute sind es Top-Zukunftschancen.
Das Wort der Woche, keine Frage.
Das Wort der Woche, keine Frage.
donalphons, 12:14h
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Montag, 26. März 2007
Kochsendung ist das neue Pr0n
Wir leben ein einem grossen Zeitalter. Nach einem Jahrhundert des Niedergangs von Tischsitten, Einladungen und Essenskultur, nach Dekaden des Fast Junks und Abfall aus dem Kühlregal stehen uns jetzt wieder gloriose Zeiten bevor. Das Silber wird blinken, der Champagner wird sprudeln, zarte Fleischscheiben werden sich in leichten Sossen räkeln, zum Nachtisch wird geschäumt und die Vorspeisen werden im Schein der Kerzen funkeln. Lombardische Trüffel, Abensberger Spargel und fränkische Florelle sind gewöhnliche Gäste an den Tafeln, an denen sich die Freunde in Scharen einfinden, um die Hausfrau zu feiern, und schon das schnelle Frühstück wird so aussehen:

Wie? Nein? Du, verehrte Leserin, bist Elitesse aus dem Wohnheim im Schatten des Stadtpalastes, und Dein Frühstück war nur ein Schluck aus der Mehrweg-Diätcola-Flasche und eine Vitamintablette? Deine letzten warmen Mahlzeiten kamen ursprünglich aus der Tiefkühltruhe? Und bei Suppe denkst Du sofort an Mikrowelle? Die Messer, die Dir Mama mitgab, brauchst Du nur zu ein wenig Selbstverstümmelung, wenn die Prüfung nicht gut lief und die sexy Schnitte im VZ jetzt nicht mehr solo ist? Komisch. Wo Du doch jeden Nachmittag vor den diversen Kochsendungen abhängst, wo gezeigt wird, wie einfach das doch ist, mit dem ungenutzten Herd und den verstaubten Töpfen (ausser dem, in dem Du Fertigravioli kochst und anschliessend auch gleich löffelst).
Und trotzdem glaubt man in den Medien an den Erfolg solcher Formate. Die Kühltheke im Supermarkt ist immer noch drei mal so lang wie das Gemüseregal, und die Pizza für 69 Cent ist auch nicht aus dem Sortiment geflogen. Billigshrimps aus dem Plastikbecher gab es schon etwas länger, und dass Nudeln jetzt nicht dehydriert vakuumverpackt werden, ist auch nicht wirklich ein Hinweis auf veränderte Konsumgewohnheiten. Auch wenn sich die Werbestrategen erhoffen, durch solche Formate mehr Geld von der Nahrungsmittelindustrie zu bekommen, die auf alten Schrott jetzt neue "frisch&teuer"-Marketingstrategien klebt, um es tauglich für den angeblichen durch solche Formate hervorgerufenen Gesundheitsboom zu machen.

Die Realität erlebe ich fast jeden Mittwoch und Samstag. Da ist nämlich Wochenmarkt. Und bei einer Population von ca. 200.000 Menschen im Umfeld kaufen lediglich ein paar tausend hier ein. Es sind vorwiegend ältere Menschen. Aber es ist nicht so teuer, dass man es sich als Student nicht leisten könnte. Hier gibt es alles, was man für eine Küche braucht, die in der Glotze vorgekocht wird - aber auch nur hier. Schliesslich fängt kochen mit den Zutaten an, und wenn die nichts taugen, dann kann das Ergebnis allenfalls mit Gewürzmischung Provence - noch so ein Elitessenstandard - aufgepeppt werden. Man kann nicht einfach irgendeinen Gorgonzola kaufen und zur Pasta tun. Welcher taugt - und ob ein Roquefort nicht mitunter die bessere Wahl ist - erfährt man ebenfalls hier. Und nur hier. Man frage mal im Supermarkt an der Kasse, ob der Roquefort das AOC-Siegel hat und im März nicht zu würzig für Rinderfilet ist.
Genau das müsste aber geschehen, wenn sich das Publikum der Kochsendungen ernsthaft mit Nahrung auseinandersetzen würde. Statt dessen sehe ich sie so gut wie nie auf dem Wochenmarkt. Ab und zu kauft eine mal eine Handvoll Rukola, aber den Normalfall erlebe ich, wenn ich alle zwei Wochen notgedrungen doch mal den Supermarkt aufsuche. Jeder halbwegs intelligente Mensch müsste einen Bogen um alles machen, was dort Fleischmedikante enthält. Aber auch Leute, die sich mit drei Klicks im Internet einen Überblick über die Produktionsbedingungen von "Formschinken" beschaffen können, greifen zu Lasagne al forno in praktischem Plastik. Es ist hart, was da dem Körper beschafft wird, aber wirklich hart ist es für alle, die glauben, dass man aus dem Betrachten einer Kochsendung Folgerungen für den Lebenswandel ableiten könnte. Der Umstand, dass man in Berlin versilbertes WMF-Besteck für 1 Euro pro Teil in der Originalverpackung der 50er Jahre kaufen kann, ist ein weiterer Hinweis auf den ausbleibenden Aufstieg der Essenskultur.

Natürlich gibt es Menschen, die den Wochenmarkt frequentieren und das Silber aufkaufen. Es gibt Geniesser und Gourmands, es gibt die Lust am Essen und an der Völlerei. Für manche muss das Silber im Kerzenschein funkeln, damit sich der genuss vollständig einstellt, selbst wenn sie allein essen. Aber ich wage zu behaupten: Wer das Kochen und die Tischsitten nicht daheim gelernt hat, wird sie auch nicht mehr lernen, wenn er irgendwelche TV-Brutzler betrachtet. Man muss das gelebt haben, um den Wert darin zu erkennen. Wer es nicht gelebt hat, wird es auch nicht durch die Glotze vermittelt bekommen - genauso könnte man behaupten, dass das Anschauen von N24 den Betrachter zum Börsenprofi macht.
Bleibt also die Frage: Wenn sie weiter den Dreck aus dem Ikea-Starterset löffeln - was treibt sie dann vor die Glotze? Ich glaube, da gibt es zwei Gründe. Das eine ist ein tatsächlich unbewusst empfundener Mangel und eine Ahnung, dass das Östrogengrauen aus dem Kühlregal doch nicht alles gewesen sein kann. Und bewusst: Man schaue sich die Typen von Jamie Oliver abwärts doch mal an. Das sind keine fetten Matronen, wie in den Kochsendungen des Bayerischen Rundfunks, sondern kochpunkende Casting-Sahneschnitten. In Wirklichkeit verkörpern sie den Traum der haushaltsunfähigen GrossstädterInnen nach jemandem, der ihnen das Essen hinstellt, mit dem sie angeben können, und ihnen das Primärgenital ausleckt, während sie Austern schlürfen. Kochsendungen sind die Archetypen Mama und Nutte in moderner Verpackung, mit einem Schwerpunkt auf zweiterem.
Ein Bombenerfolg - aber eine Pleite für alle, die ernsthaft glauben, dass man über diese Schiene Werbung verkaufen könnte, die etwas anderes als Pizzaservice, Andy den Muschelsschlecker und Anita, die immergeile Haushaltshilfe anpreist. Oder "Wähle 0190 beissrein und erhalte die saftigsten Schinken als Handylogo im Sparabo". Aber kein Mensch kauft deshalb auch nur ein Radieschen mehr auf dem Wochenmarkt.

Wie? Nein? Du, verehrte Leserin, bist Elitesse aus dem Wohnheim im Schatten des Stadtpalastes, und Dein Frühstück war nur ein Schluck aus der Mehrweg-Diätcola-Flasche und eine Vitamintablette? Deine letzten warmen Mahlzeiten kamen ursprünglich aus der Tiefkühltruhe? Und bei Suppe denkst Du sofort an Mikrowelle? Die Messer, die Dir Mama mitgab, brauchst Du nur zu ein wenig Selbstverstümmelung, wenn die Prüfung nicht gut lief und die sexy Schnitte im VZ jetzt nicht mehr solo ist? Komisch. Wo Du doch jeden Nachmittag vor den diversen Kochsendungen abhängst, wo gezeigt wird, wie einfach das doch ist, mit dem ungenutzten Herd und den verstaubten Töpfen (ausser dem, in dem Du Fertigravioli kochst und anschliessend auch gleich löffelst).
Und trotzdem glaubt man in den Medien an den Erfolg solcher Formate. Die Kühltheke im Supermarkt ist immer noch drei mal so lang wie das Gemüseregal, und die Pizza für 69 Cent ist auch nicht aus dem Sortiment geflogen. Billigshrimps aus dem Plastikbecher gab es schon etwas länger, und dass Nudeln jetzt nicht dehydriert vakuumverpackt werden, ist auch nicht wirklich ein Hinweis auf veränderte Konsumgewohnheiten. Auch wenn sich die Werbestrategen erhoffen, durch solche Formate mehr Geld von der Nahrungsmittelindustrie zu bekommen, die auf alten Schrott jetzt neue "frisch&teuer"-Marketingstrategien klebt, um es tauglich für den angeblichen durch solche Formate hervorgerufenen Gesundheitsboom zu machen.

Die Realität erlebe ich fast jeden Mittwoch und Samstag. Da ist nämlich Wochenmarkt. Und bei einer Population von ca. 200.000 Menschen im Umfeld kaufen lediglich ein paar tausend hier ein. Es sind vorwiegend ältere Menschen. Aber es ist nicht so teuer, dass man es sich als Student nicht leisten könnte. Hier gibt es alles, was man für eine Küche braucht, die in der Glotze vorgekocht wird - aber auch nur hier. Schliesslich fängt kochen mit den Zutaten an, und wenn die nichts taugen, dann kann das Ergebnis allenfalls mit Gewürzmischung Provence - noch so ein Elitessenstandard - aufgepeppt werden. Man kann nicht einfach irgendeinen Gorgonzola kaufen und zur Pasta tun. Welcher taugt - und ob ein Roquefort nicht mitunter die bessere Wahl ist - erfährt man ebenfalls hier. Und nur hier. Man frage mal im Supermarkt an der Kasse, ob der Roquefort das AOC-Siegel hat und im März nicht zu würzig für Rinderfilet ist.
Genau das müsste aber geschehen, wenn sich das Publikum der Kochsendungen ernsthaft mit Nahrung auseinandersetzen würde. Statt dessen sehe ich sie so gut wie nie auf dem Wochenmarkt. Ab und zu kauft eine mal eine Handvoll Rukola, aber den Normalfall erlebe ich, wenn ich alle zwei Wochen notgedrungen doch mal den Supermarkt aufsuche. Jeder halbwegs intelligente Mensch müsste einen Bogen um alles machen, was dort Fleischmedikante enthält. Aber auch Leute, die sich mit drei Klicks im Internet einen Überblick über die Produktionsbedingungen von "Formschinken" beschaffen können, greifen zu Lasagne al forno in praktischem Plastik. Es ist hart, was da dem Körper beschafft wird, aber wirklich hart ist es für alle, die glauben, dass man aus dem Betrachten einer Kochsendung Folgerungen für den Lebenswandel ableiten könnte. Der Umstand, dass man in Berlin versilbertes WMF-Besteck für 1 Euro pro Teil in der Originalverpackung der 50er Jahre kaufen kann, ist ein weiterer Hinweis auf den ausbleibenden Aufstieg der Essenskultur.

Natürlich gibt es Menschen, die den Wochenmarkt frequentieren und das Silber aufkaufen. Es gibt Geniesser und Gourmands, es gibt die Lust am Essen und an der Völlerei. Für manche muss das Silber im Kerzenschein funkeln, damit sich der genuss vollständig einstellt, selbst wenn sie allein essen. Aber ich wage zu behaupten: Wer das Kochen und die Tischsitten nicht daheim gelernt hat, wird sie auch nicht mehr lernen, wenn er irgendwelche TV-Brutzler betrachtet. Man muss das gelebt haben, um den Wert darin zu erkennen. Wer es nicht gelebt hat, wird es auch nicht durch die Glotze vermittelt bekommen - genauso könnte man behaupten, dass das Anschauen von N24 den Betrachter zum Börsenprofi macht.
Bleibt also die Frage: Wenn sie weiter den Dreck aus dem Ikea-Starterset löffeln - was treibt sie dann vor die Glotze? Ich glaube, da gibt es zwei Gründe. Das eine ist ein tatsächlich unbewusst empfundener Mangel und eine Ahnung, dass das Östrogengrauen aus dem Kühlregal doch nicht alles gewesen sein kann. Und bewusst: Man schaue sich die Typen von Jamie Oliver abwärts doch mal an. Das sind keine fetten Matronen, wie in den Kochsendungen des Bayerischen Rundfunks, sondern kochpunkende Casting-Sahneschnitten. In Wirklichkeit verkörpern sie den Traum der haushaltsunfähigen GrossstädterInnen nach jemandem, der ihnen das Essen hinstellt, mit dem sie angeben können, und ihnen das Primärgenital ausleckt, während sie Austern schlürfen. Kochsendungen sind die Archetypen Mama und Nutte in moderner Verpackung, mit einem Schwerpunkt auf zweiterem.
Ein Bombenerfolg - aber eine Pleite für alle, die ernsthaft glauben, dass man über diese Schiene Werbung verkaufen könnte, die etwas anderes als Pizzaservice, Andy den Muschelsschlecker und Anita, die immergeile Haushaltshilfe anpreist. Oder "Wähle 0190 beissrein und erhalte die saftigsten Schinken als Handylogo im Sparabo". Aber kein Mensch kauft deshalb auch nur ein Radieschen mehr auf dem Wochenmarkt.
donalphons, 12:42h
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