Hinter Gittern

oder auch die freudlose Gasse: Die Hässlichkeit der Funktionsarchitektur, die Symbolik der Schiessscharten hat vielleicht auch so seinen Anteil daran, dass aus den Elitessen der hiesigen Studentenwohnheime später mal knallharte, leistungsorientierte und durchsetzungsfreudige Junior-Sachbearbeiterinnen werden.



Wir wurden auch gefragt, ob wir investieren wollen. Nein, wollen wir nicht. Ich denke, dass es ein Fehler ist, für Elitessen Löcher mit 20 m² für 275 Euro im Monat anzubieten. Wer hier studiert, kommt mit grösster Wahrscheinlichkeit aus einer Familie, die ihre Kinder nicht zwangsweise in derartige kleine Wohnungen stecken muss. Wer hier studiert, hat in der Regel kein Problem, 100 Euro im Monat mehr zu bezahlen. Erfahrungsgemäss gedeihen Elitessen auch besser, wenn sie etwas mehr Freilauf im Käfig haben. Es lohnt sich also, grösser zu denken. Denn Papa ist auch einer, der grösser denkt. Sonst wäre die Elitesse nicht hier gelandet, wo sie auch nur ist, weil sie in St. Galle und anderen Einrichtungen nicht genommen wurde.

Andererseits: So ein Loch bringt die Leute sicher dazu, schnell zu studieren. Und das ganze ist direkt neben der Fress- und Saufstrasse der Altstadt, vom Junkfood bis zum elterntauglichen Wirtshaus ist alles dabei, und gegenüber war sogar mal ein illegales Bordell - übrigens von einem Studenten betrieben.

Hm.

Montag, 2. April 2007, 13:06, von donalphons | |comment

 
Das wäre dann eine zweite Jobperspektive, wenn es mit der Juniorsachbearbeiterin doch nicht hinhaut?

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Nein. Heirat ist the way 2 go.

Es ist nur spassig, dass ein Student auf so eine Idee kommt. Der natürlich nicht von hier war.

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bei manchen mag der Unterschied erschreckend klein sein ...

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Nachts dann am Fenster: Gittes Hintern

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i gitt. Das würde in dieser belebten Gasse ein klein wenig schräg kommen.

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Das ist der pure Luxus. Ein "Loch" habe ich letzte Woche in einem osteuropäischen EU-Land gesehen. Studentenwohnheim: Plattenbau, 2 auf einem 14 qm Zimmer, Gemeinschaftsküche und Sanitärräume. Das alles für 70 Euro im Monat - bei 140 Euro "Bafög" und sonstigen Preisen, die annähernd deutsches Niveau haben. Aber die Studenten sind sehr strebsam - weil sie eben aus dem Loch raus wollen und nicht als Junior-Apparatschik enden wollen.

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Nö, dieses 'knallhart, leistungsbereit, durchsetzungsfähig' - das ist jetzt total 'untrendy'. Oder hast du den Downshifting-Böller etwa nicht gehört?

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Wir sind in der Provinz, da hat man erst 2004 mitbekommen, dass Startup gründen nicht mehr ganz supi toll ist.

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Hej, ich hab' noch gar nicht gewusst, wie hip wir hier in Bremen sind: Downshifting gibt's hier schon seit Jahren ...

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Es würde mich nicht wundern, wenn illegales Bordell dein Spitzenkeyword wird ;-)

Warum eigentlich gegenüber? Auf 20 qm passt doch eh fast nur ein Bett.

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Sieht bischen aus wie ...
... eine Legebatterie.

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Wegen der Hühner?

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Ist momentan angesagt. Diese Jugendherberge entstand gerade in unserer Nachbarschaft (mittlere Reihe, 2. Bild von links).

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@realmadscientist: Wie nennt sich der Stil? Nouveau Plattenbau?

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@weltenweiser: Power Pigeonry, Carceral Home Style, Advanced Arrow-Slit. (Hätte vielleicht doch Architektur studieren sollen.)

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