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Donnerstag, 10. Mai 2007

Die den Falschen bejubeln

Man lese bitte mal das widerliche Zeug, das Alan Posener sonst so ablässt. Bevor man ihn zum Helden der Meinungsfreiheit macht. Kann sein, dass er Dieckmann nicht mag. Kann daran liegen, dass er weniger trashig und gleichzeitig politisch viel weiter rechts ist. Und beide zusammen sind in etwa die gleiche Zier für den Journalismus, für den Springer steht.

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Dienstag, 8. Mai 2007

The next Whiskey Bar

Aufgegebene Bar auf dem Parkplatz am Fuss des Hügels bei Costermano/Garda, auf dem 20.000 deutsche Soldaten und andere Angehörige der Wehrmacht begraben sind.



Ziemlich viel SS übrigens, wenn man so durchschaut. Meist als Dienstgrad wie "Sturmmann" so lala geschönt. Die meisten sind in den allerletzten Monaten und Wochen gestorben, als es bis zur Gotenlinie kein Halten mehr gab. Auf der anderen Seite des Sees ist Saló, wo die Faschisten bis zuletzt herrschten. Jetzt, kurz vor dem 8. Mai, wurde hier wieder einiges gemacht.

Es ist nicht so, dass ich an solchen Orten eine Befriedigung verspüre. Aber auch kein Bedauern. Kaum einer von denen hätte gezögert, mich abzuknallen. Viele hätten es gern und mit Überzeugung getan. Dass ich das hier schreibe, verdanke ich dem Umstand, dass solche Friedhöfe voll sind. Das klingt, das ist hart. Aber es ist nichts gegen das, was sie getan haben.

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Sonntag, 6. Mai 2007

Italienisches Sprichwort

für den Hausgebrauch:



Die Mutter der Idioten ist immer schwanger. Auch, aber nicht nur in Deutschland. 2.0.

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Donnerstag, 3. Mai 2007

Widerliche Berufe Folge 1.456: Multiplex-Betreiber

Ich habe mal einen Beitrag über den Pressesprecher eines Multiplex-Konzerns geschnitten. Die Journalistin hat etwas grandioses gemacht: Sie hat ihn reden lassen. Einfach reden. Ohne jede Manipulation wurde sehr schön deutlich, wie Multiplexbetreiber ticken. Ich glaube nicht, dass jemand, der den Beitrag gehört hat, danach nochmal in ein Multiplex gegangen ist. Wer hört sich schon gerne an, dass er der letzte Depp ist, der zahlen und ansonsten bitte möglichst viel anderes Zeug konsumieren soll, damit die Rendite der Aktionäre und der Smart Guys in Hollywood stimmt. Der Mann war zynisch wie die GeStaPo, und dennoch erzählte er, dass er bei Titanic geflennt hat. CRETINO!
Leider gibt es viel zu wenige derartige Interviews:



Zumindest für das Cinema Corso in Vicenza kommen sie in jedem Fall zu spät. Aber noch steht es, und laut der Bedienung im sehr feinen Cafe daneben ist es wohl so, dass darüber verhandelt wird, hier doch wieder ein Kino zu eröffnen - angeblich ist die Inneneinrichtung noch weitgehend original, und ansonsten gibt es in der Innenstadt kein Kino mehr.

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Mittwoch, 2. Mai 2007

Der Niedergang der deutschen Pharmaindustrie

an meinem eigenen Beispiel geht so. Am Tag der Abreise hatte ich Asthma, Heuschnupfen, in der Folge auch noch eine massive Grippe, Verdacht auf Lungenentzündung und durch den miesen Allgemeinzustand auch noch massive Zahnschmerzen, wenn ich offen fuhr. Am Tag davor hatte ich es zu Fuss zweimal durch die Stadt geschafft und war einmal die Treppen hochgekommen, ohne zwischendrin eine Pause einzulegen. Am ersten Tag der Reise kippte ich in mich so hinein:

ca. 12 Stösse Chromohexal Bronchienspray, immer wenn es akut war - es war eigentlich immer akut
4 Stück Ceterizin - praktisch wirkungslos und eben deshalb keine Überdosis
4 Stück Grippocaps - lieber an Überdosis sterben als zu Tode husten
3 Ibuprofen 400 mg - die erste war prophylaktisch, die anderen waren lebensrettend

Ich war früher mal Profifahrer, ich nahm wenig befahrene Strecken, und wenigstens trinke ich keinen Alkohol und nehme keine Drogen. Ich kam ohne andere Probleme gut an, und ich fühlte mich zwar weiterhin krank, aber auch - irgendwie luftig. Was überraschend war, angesichts des Umstandes, dass mein Körper durch das Gejapse ziemlich aufgequollen war. Muss was mit der Menge zu tun haben.
Nach 10 Tagen Italien und ohne Pollen, die mir Probleme verursachen, nehme ich:

1 Ibuprofen 200 mg prophylaktisch für den Zugwind und
1 Grippocaps, auch nur wegen der Sicherheit.

Ich fühle mich immer noch luftig, aber anders luftig. Ich fresse wie ein Scheunendrescher, und habe dennoch 2 Kilo abgenommen. Italien kann ich zur inneren und äusseren Anwendung also wärmstens empfehlen, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Auswanderer und die Leute, die BWL schmeissen, um Kunstgeschichte zu studieren. Und die Pharmajungs, die bei einem ihrer besten Kunden in 10 Tagen 90% Umsatzrückgang verzeichnet haben.

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Peppones Erben

Das also ist der 1. Mai in Italien, dem Land mit der grössten kommunistischen Partei Westeuropas. Ein Feiertag wie jeder andere auch. Demos so leer wie Kirchen.



Bemerkenswert: Für Schwarzafrikaner, die hier in Italien wenig zu lachen haben, ist es eher ein Tag der ethnischen Selbstfindung. Aber sie sind wenigstens präsent. Italiener selbst kommen lieber mit dem Rad. Weil Auto, das wäre nach den Stunden an den Fässern keine gute Idee.



Und dann ist da das Pärchen, das ein so gar nicht in die Kirche passte. Er war ein Stier von einem Mann, ein echter Peppone, und sie war klein, drall und so rund, dass alle paar Schritte das zu enge Shirt über die Hüften über den Bauchnabel rutschte. So gingen sie in der Franziskanerkirche vor zum Altar, am Mönch vorbei, angesichts dessen das Mädchen das Shirt so weit runter zog, dass es um die Brustwarzen zu platzen drohte, etwas kicherte, und dann vorne am Seitenaltar...

nichts kommunistisches tat. Kein Sakrileg, nichts. Sie zündeten zusammen eine Kerze an - vielleicht für den Nachwuchs? - und gingen wieder. Sonst nichts, am Ehrentag des Sozialismus. Am Abend dann war Massenandrang bei den Take Aways.



Feiertag eben. Irgend so ein Feiertag. Dass ausgerechnet Italien die volle Ladung Globalisierung durch Schuh- und Textilimporte aus China abbekommt, dass die neue Regierung auch weiterwurschtelt und Berlusconi immer noch in Freiheit ist, all das scheint kein Thema zu sein. Auch nicht am 1. Mai.

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Sonntag, 29. April 2007

Arbeit, die liegen bleibt.

Manche werden denken, der Don wird im milden Lichte des Sees auch nachgiebig, und der Dunst über den fernen Bergen macht ihn leicht benebelt. Dürfte man wirklich von den Teten auf die tatsächliche Verfassung schliessen, könnte es stimmen. Ja, es gibt hier wenig zu klagen. Das Leben ist schon. Allerdings habe ich mich in Mantua auch daran erinnert, dass es was zu klagen gibt. Und zwar, wenn ich den dicken Knüppel auspacke und ihn gewissen Gestalten bildlich über eine Körperausbuchtung ziehe, die nicht allzu viel mit Gehirn zu tun haben scheint, allem medizinischem Aberglauben zum Trotz.



Wo aber nichts ist, kann auch nichts kaputt gehen. Also muss es andere Wege geben, deren Schwerzrezeptoren anzusprechen, denn etwas anderes hilft bei Würmern bekanntlich nicht. Obgleich nicht mit Verstand gesegnet, werden sie es jedoch über den postalischen Weg erfahren, aber nicht verstehen - dafür jedoch findet sich möglicherweise ein Gurgeldurchschneider, der ihnen das Geschriebene für Geld nahe bringt und ihnen dann rät, eben jenes auch noch an die dafür angegebene Stelle zu schicken. Damit das Leben auch nach dem Einwurf von Briefen schön bleibt.



Das aber betrifft nur wenig, für die vielen, vielen anderen gibt es statt dessen neues von der Sonnenseite des Lebens und dessen Ermöglicher, nicht jedoch leider von deren Verschönerinnen. Man kann selbst als Don nicht alles haben.

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Mittwoch, 25. April 2007

Falls sich jemand wundert,

warum Pleitier Turi nach der Kante fuer sein Projekt "Medien2" jetzt inhaltlich jubilierend so auffaellig am buergerlichen Welt-Ende des Springerkonzerns zu finden ist: Zwischen denen tut sich mehr als nur die natuerliche Sympathie der aehnlich Gepolten. Was man so hoert, ist da bereits eine Strickleiter, falls Vanity Fair absaeuft. Oder sonst etwas Unerfreuliches passiert. Man weiss ja nie. Ausser man ist ich und kennt bei Springer ne Menge Leute beruflich.

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Die Gemeinschaft der Asozialen

Wenn man sich die in Entwicklung befindlichen Projekte der grösseren Medienunternehmen für Communities anschaut, ist es, als habe es die New Economy nie gegeben. Man nimmt das, was schon als Themenblogs nicht funktioniert hat, und probiert es jetzt als Userbatzen aus. Der soll sich dank der Kompetenz des Mediums sammeln und dann seine Inhalte und Clocks bitte selbst produzieren.

Liegt das daran, dass heute neue Leute im Amt sind? An den Beratern kann es dieses mal nicht durchgängig liegen, da sind genug Leute unterwegs, die davon abraten oder zumindest Vorsicht empfehlen. Der Depp sitzt in der Firma: Während man als Journalist Schwierigkeiten hat, Qualität zu verkaufen, wird das Pack, das diese internetbasierten Gesellschaften als Geldquelle entdeckt, mit offenen Armen empfangen. Alles, was auf Medientagen versprochen wird, ist vergessen: In Wahrheit präsentieren unsere "4. Machthaber im Staate" gerade, dass es nur auf die Kasse ankommt, und sonst gar nichts. Nach der New Economy nutzte man jede Chance, die Preise für Journalismus zu drücken, jetzt geht man nochmal einen Schritt weiter.

Keiner von denen sagt es deutlich, aber in Wahrheit hat sich niemand schon mehr von Print verabschiedet als die Konzernzentralen der Medien. Community statt Abo, Direktbeziehung statt Grosso, und zur Hölle mit allem, was teuer ist: Zuerst die Qualität, und dann am besten noch die Redaktionen outsourcen, zu schlechteren Bedingungen. Unsere Verleger wollen volle Kassen und gleichzeitig tolles neues Internet, und das geht nur durch die Strangulierung anderer "Kostenfaktoren".

Das Rattenrennen hat begonnen. Nichts wird es jetzt noch aufhalten, kein Verlagsmanager kann darauf verzichten, nicht ein Konzept in der Schublade zu haben, das nächstes Jahr profitabel sein wird. Diesen Sommer springen sie vom sinkenden Schiff Print auf die Planke Internet.

Ich habe kein Problem damit, dass sie ersaufen. Aber die Kultur, die sie dafür gegen die Klippen laufen lassen, hat solchen dummen Abschaum in den Zentralen nicht verdient. Nein, ich bin nicht persönlich betroffen. Ganz im Gegenteil, dies könnten goldene Zeiten für mich werden. Doch der Preis, mit diesen Widerlingen gemeinsame Sache machen zu müssen, ist mir dann doch zu hoch.



Es gibt Besseres zu tun.

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Samstag, 21. April 2007

Das ganze Elend von Vanity Fair in zwei Sätzen.

1. Die Unterhaltungsfrau geht wieder zurück zur Bild.
2. Und Pleitier Peter Turi bleibt.

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