Samstag, 23. Juli 2011
Vielleicht
ist es jetzt doch eine gute Zeit, nochmal Sarrazin, die Reden populistischer Politiker und ein paar rechte Hassblogs zu lesen. Vermutlich findet man dann das, was in Oslo geschehen ist, gar nicht mehr so "unfassbar", wie es ein islamophober Rechtsblogger der Springergosse bezeichnet, sondern eher in einer passend perversen Art folgerichtig. Es ist ja auch nicht das erste Mal in der Geschichte des Hasses auf "Die Anderen". Es ist diesmal nur so, dass man es nicht mehr einfach schnell wieder wegschieben und den nächsten Broder oder einen "Integrationsdiskurs" drüberdrucken kann.
donalphons, 20:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 2. Juli 2011
Hihi
Nachdem ich mal eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem hier thematisierten Herrn hatte, muss ich sagen: Ich sehe das nicht ganz ohne Genugtuung.
donalphons, 10:53h
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Dienstag, 28. Juni 2011
Nach der Hitze
Das Votec ist schwarz und korrumpiert.
Es ist so leicht, steif und schnell, dass einem der Freilauf dauernd zuflüstert: 5 Kilometer gehen schon noch. Ein Hügel, eine Steigung, eine Abfahrt.
Komm, lass uns mit der Sonne um die Wette laufen. Nassenfels, Attenfeld, Unterstall, Bergen, Neuburg, das alles geht schon noch.
Ich muss mich dann immer selbst bremsen und sagen: Für eine Abendrunde reichen 55 Kilometer völlig aus. Morgen, gut, morgen vielleicht mehr.
Am Wegesrand blühen dann die Themen für die FAZ, was ganz praktisch ist, wenn diese Arbeit nebenbei läuft, ja sogar auf Halde produziert werden muss (diese Woche = Dauerstress)
Und weil das Votec dann wirklich schneller war, weil es wirklich vier Minuten Vorsprung vor der letzten Tour herausgefahren hat, bleibt Zeit für etwas Ruhe und Besinnung.
Und für ein Nachtgebet an der Grenze zum Tag: Wahlvater jener, die in dunklem Bosen Gottvater aus dem Paradies verstoßen... Ich bin schneller, ich trete härter, aber all der schwarze, heisse Hass, ich kann ihn nicht aus mir heraustreten. Vielleicht sollte ich bald mal nicht nur Pedale treten.
Es ist so leicht, steif und schnell, dass einem der Freilauf dauernd zuflüstert: 5 Kilometer gehen schon noch. Ein Hügel, eine Steigung, eine Abfahrt.
Komm, lass uns mit der Sonne um die Wette laufen. Nassenfels, Attenfeld, Unterstall, Bergen, Neuburg, das alles geht schon noch.
Ich muss mich dann immer selbst bremsen und sagen: Für eine Abendrunde reichen 55 Kilometer völlig aus. Morgen, gut, morgen vielleicht mehr.
Am Wegesrand blühen dann die Themen für die FAZ, was ganz praktisch ist, wenn diese Arbeit nebenbei läuft, ja sogar auf Halde produziert werden muss (diese Woche = Dauerstress)
Und weil das Votec dann wirklich schneller war, weil es wirklich vier Minuten Vorsprung vor der letzten Tour herausgefahren hat, bleibt Zeit für etwas Ruhe und Besinnung.
Und für ein Nachtgebet an der Grenze zum Tag: Wahlvater jener, die in dunklem Bosen Gottvater aus dem Paradies verstoßen... Ich bin schneller, ich trete härter, aber all der schwarze, heisse Hass, ich kann ihn nicht aus mir heraustreten. Vielleicht sollte ich bald mal nicht nur Pedale treten.
donalphons, 01:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. Juni 2011
Man möchte sie vom Fleck weg heiraten.
Diese junge Dame gefällt mir ausserordentlich gut.
donalphons, 13:48h
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Freitag, 3. Juni 2011
Nachgetragenes
Zur Post gehen. Fresspakete und schmale Umschläge verschicken. Der Globalisierung ein Schnippchen schlagen, weil es eben doch nicht überall alles gibt, sondern manches nur an einem Ort und jetzt, solange man es nicht verschickt. Man kann nicht alles behalten, manches geht eben früh auf die Reise, anderes dagegen bleibt.
Im Nachhinein fragt man sich ja immer, warum man nicht das noch und dies noch... man hätte jenes doch so gut... so reich kann die Beute nicht sein, dass man nicht noch mehr... zum Glück wächst das alles in Italien in ein paar Monaten wieder nach, erst für die Hauptsaisontouristen und dann ist immer noch genug Gelegenheit, die Reste mitzunehmen. Bleibt diesmal auch nichts anderes übrig: Ich habe einen neuen Job für 6 Wochen, den ich gern tue und der mich ziemlich in Beschlag nehmen wird. Erst mal schlecht für Italien. Aber solange gibt es ja noch Bücher.
Das eine, "Überleben mit Berlusconi", ist flott geschrieben, aber irgendwie ein wenig zu resigniert und obendrein von einer fatal an den Spiegel erinnernden Lockerheit. Da werden Vergleiche bemüht und Witzchen gerissen, da werden Sprünge gemacht und Thesen nicht abgeklopft - nett für Berlusconi-Einsteiger, aber nichts für Italienkenner.
Grandios ist dagegen "Streng Vertraulich" von Andrea Camilleri, das in Italien ein Bestseller war. Camilleri geht der Frage nach, wie der italienische Faschismus mitsamt seinem Beamtenapparat durchdreht, wenn er sich um das Wohlergehen eines schwarzen Prinzen kümmern muss, der ständig Probleme bereitet,. Man wird auf lange Zeit sicher keinen solchen Roman über das 3. Reich schreiben können, aber Camilleri, der seine Hauptfigur immer nur in den Augen der andern erscheinen lässt, führt sie gnadenlos vor, die eitlen Tröpfe jener Jahre, vom Duce bis zum Karrieristen, vom Priester bis zum Mitläufer, Eine saftige Opera Buffa, dieses Buch. Das schlechteste daran ist sein Schutzumschlag.
Im Nachhinein fragt man sich ja immer, warum man nicht das noch und dies noch... man hätte jenes doch so gut... so reich kann die Beute nicht sein, dass man nicht noch mehr... zum Glück wächst das alles in Italien in ein paar Monaten wieder nach, erst für die Hauptsaisontouristen und dann ist immer noch genug Gelegenheit, die Reste mitzunehmen. Bleibt diesmal auch nichts anderes übrig: Ich habe einen neuen Job für 6 Wochen, den ich gern tue und der mich ziemlich in Beschlag nehmen wird. Erst mal schlecht für Italien. Aber solange gibt es ja noch Bücher.
Das eine, "Überleben mit Berlusconi", ist flott geschrieben, aber irgendwie ein wenig zu resigniert und obendrein von einer fatal an den Spiegel erinnernden Lockerheit. Da werden Vergleiche bemüht und Witzchen gerissen, da werden Sprünge gemacht und Thesen nicht abgeklopft - nett für Berlusconi-Einsteiger, aber nichts für Italienkenner.
Grandios ist dagegen "Streng Vertraulich" von Andrea Camilleri, das in Italien ein Bestseller war. Camilleri geht der Frage nach, wie der italienische Faschismus mitsamt seinem Beamtenapparat durchdreht, wenn er sich um das Wohlergehen eines schwarzen Prinzen kümmern muss, der ständig Probleme bereitet,. Man wird auf lange Zeit sicher keinen solchen Roman über das 3. Reich schreiben können, aber Camilleri, der seine Hauptfigur immer nur in den Augen der andern erscheinen lässt, führt sie gnadenlos vor, die eitlen Tröpfe jener Jahre, vom Duce bis zum Karrieristen, vom Priester bis zum Mitläufer, Eine saftige Opera Buffa, dieses Buch. Das schlechteste daran ist sein Schutzumschlag.
donalphons, 01:54h
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Sonntag, 3. April 2011
Ungefähr hier
an dieser Stelle,
muss 18%-Möllewelle zurückgetreten sein. Allerdings hatte ich das Radio nicht an, und ich weiss auch nicht, ob man in der DDR der Berge solche Petitessen in den Nachrichten überhaupt erwähnt.
Und selbst wenn, wäre es mir vermutlich egal gewesen. Ein Grossmaul, das von anderen immer Leistung einfordert, und wenn es selbst nichts auf die Reihe bekommt, am Stuhl klebt. So weit, so normal. Sehr typisch für das Focus-Zielpublikum dieser Organisation. Ein Rücktritt, so kläglich wie eine betriebsbedingte Kündigung: Wäre es anders gewesen, hätte er nicht besonders gestört, aber so ist es nun mal, wie es ist.
Ziemlich egal. Dann kommt halt ein anderer.
muss 18%-Möllewelle zurückgetreten sein. Allerdings hatte ich das Radio nicht an, und ich weiss auch nicht, ob man in der DDR der Berge solche Petitessen in den Nachrichten überhaupt erwähnt.
Und selbst wenn, wäre es mir vermutlich egal gewesen. Ein Grossmaul, das von anderen immer Leistung einfordert, und wenn es selbst nichts auf die Reihe bekommt, am Stuhl klebt. So weit, so normal. Sehr typisch für das Focus-Zielpublikum dieser Organisation. Ein Rücktritt, so kläglich wie eine betriebsbedingte Kündigung: Wäre es anders gewesen, hätte er nicht besonders gestört, aber so ist es nun mal, wie es ist.
Ziemlich egal. Dann kommt halt ein anderer.
donalphons, 12:45h
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Samstag, 2. April 2011
Für die Guidomobilität
Ein Mann mit eingeschlagener Nase hält die Glocke, die bald geschlagen wird
Ich finde ja, der Herr W. sollte nach dem Ende der politischen Karriere zusammen mit dem Hern K. aus Hessen und dem Herrn z. G. aus Franken eine Politikberatungsagentur gründen. Dann wären sie alle schön beisammen.
Ansonsten bin ich doch ganz froh, in Bayern und nicht in Hessen zu leben. In Bayern schreiben sie halt Dissertationen schon fast aus neuer Tradition ab, in Hessen dagegen ist es heute so, wie es früher in Bayern in alter Tradition war. Wäre deshalb auch dafür, dass sich diese obige Firma in Fulda oder Bad Homburg niederlässt.
Ich finde ja, der Herr W. sollte nach dem Ende der politischen Karriere zusammen mit dem Hern K. aus Hessen und dem Herrn z. G. aus Franken eine Politikberatungsagentur gründen. Dann wären sie alle schön beisammen.
Ansonsten bin ich doch ganz froh, in Bayern und nicht in Hessen zu leben. In Bayern schreiben sie halt Dissertationen schon fast aus neuer Tradition ab, in Hessen dagegen ist es heute so, wie es früher in Bayern in alter Tradition war. Wäre deshalb auch dafür, dass sich diese obige Firma in Fulda oder Bad Homburg niederlässt.
donalphons, 01:51h
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Freitag, 1. April 2011
Roter Sandstein
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die mich erinnern, dass es tatsächlich mit der Dominanz der Kirchen vorbei ist.
Dieser rapide Niedergang innerhalb von 50 Jahren nach 1600 Jahren praktisch unangezweifelter Gewalt über die Menschen: Der ist einzigartig in der neueren Geschichte. Man kann viel Böses über die Moderne sagen, aber das hat sie wirklich gut gemacht. Muss man sicj mal vorstellen: Vor 50 Jahren hätte man die junge Frau noch öffentlich angepöbelt, hätte sie sich so angezogen, mit roten Haaren so an das Kirchenportal gelehnt.
Dieser rapide Niedergang innerhalb von 50 Jahren nach 1600 Jahren praktisch unangezweifelter Gewalt über die Menschen: Der ist einzigartig in der neueren Geschichte. Man kann viel Böses über die Moderne sagen, aber das hat sie wirklich gut gemacht. Muss man sicj mal vorstellen: Vor 50 Jahren hätte man die junge Frau noch öffentlich angepöbelt, hätte sie sich so angezogen, mit roten Haaren so an das Kirchenportal gelehnt.
donalphons, 00:18h
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Sonntag, 27. März 2011
Tschüss Mappus.
Hallo Grüne.
donalphons, 20:00h
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Dienstag, 22. März 2011
Ach je.
Da sitzt er nun. Und fragt sich. Wieso. Warum dann. Und nicht anders.
Weil es doch auch anders gegangen wäre. Hätte es nur ein paar Wochen länger gedauert, dann hätte niemand mehr etwas gegen ihn tun können. Aber so.
So ist es vorbei. Verjagt haben sie ihn, wie sie den Gaddafi verjagen werden. Dabei hätte es doch gereicht, den Gaddafi zu verjagen. Mit seiner Hilfe.
Denn er wäre bei Mutti und dem Weichei einmarschiert links zwo drei vier und hätte gesagt: Mit unermüdlichem Fleiss und Ehrgeiz habe sein Haus die Lage sondiert, man kenne jede Stellung zwischen Bengazi und Tripolis, mit den Amerikanern, Franzosen, Briten und Russen habe er längst telefoniert, also nicht mit den Sockenpuppen, mit denen man international die Peinlichkeit im Aussenamt abspeist, sondern mit den wirklich wichtigen Leuten. Deutschland müsse militätisch zu seinen Bündnispartnern stehen, fern der Wahlüberlegungen, oder doch: Ganz nah! Denn er werde das dem Volk vermitteln, die Bedeutung, der Kampf um die Menschenrechte, an die Küste würde er sich schippern lassen, wo man das Kriegsgebiet sieht und eine Rede halten, die alle mitreisst.
Mutti und der schmierige Bengel hätten gewinselt, er hätte sie überlegen angelächelt und gesagt: Entweder wir stehen zu unseren Verpflichtungen - oder ich überlege es mir, ob ich zu Leuten stehen werde, die ihre Verpflichtungen nicht kennen. Morgen will ich die Entscheidung, und Du Bürscherl - er hätte auf den Kerl gezeigt - kommst mir mit Deinen Schampussäufern nicht noch einmal in die Quere, wenn ich mit Hillary rede, verstanden? Sonst treffen wir uns im Bundestag, und ich bringe die Bild mit.
Am nächsten Tag hätte Mutti ihn wissen lassen, dass er freie Bahn hat, aber es selbst machen muss. Er hätte seine Freunde angerufen bei Burda und Springer, seine Frau hätte gepackt, und er wäre gleich mal zu allen Partnern geflogen. Hätte vorbereitende Statements hinterlassen, für die Titelseiten. Von der schweren Bürde des Amtes in Zeiten gesprochen, die kein Amtschef je hätte mitmachen müssen, aber vor der Geschichte im Bendlerblock sehe er keine andere Option. Natürlich waren da manche dagegen, aber für ihn zähle die Verpflichtung um die Menschlichkeit.
Mit ihm hätten sie vielleicht schon einen Tag eher zugeschlagen. Er hätte darauf gedrängt, noch mehr Druck zu machen, die einen im Osten, die anderen im Westen. Gleich richtig. So, dass Gaddafi noch vor der Landtagswahl zu Chavez kriecht. Und dann wäre er sofort nach Libyen, noch am Tag vor der Wahl, hätte zwischen Panzerruinen sinnierend dagestanden, und in einem ehemaligen Palast des Diktators Reden gehalten, also Reden, und in Berlin hätten sie geschrieben, dass er im Alleingang gegen alle Wiederstände der CDU die Wahlen gewonnen und ein Volk gerettet hat, das uns jetzt sofort fast kostenlos die Autos mit Benzin vollstopft.
So hätte er Politik gemacht. Schneidig, mutig, verantwortungsvollst. Vor seinem Volk und vor der Geschichte. Nichts hätte ihn dann noch aufhalten können. Und viel cooler als das Generve in Afghanistan und der Bundeswehrreform wäre es auch gewesen. Übrigens, dafür hätte er nach dem Krieg sicher noch mehr Geld bekommen. Er, oder sein Nachfolger. Denn nach der Schlacht um Tripolis wäre der Handstreich in Berlin dran gekommen.
Und hätte dann einer wegen ein paar Zeilen in der Doktorarbeit eines Kriegshelden und Diktatorenbezwingers... er hätte nicht mal "abstrus" gesagt. Er hätte einfach weitergemacht. Vier Wochen mehr Zeit. Das wäre alles gewesen, was er gebraucht hätte. So eine Schande. Und dann setzen Mutti und ihr Bürscherl alles auch noch so in den märkischen Sand statt Bomben in die Sahara. All die schönen Bilder und Talkshows.
Wegen vier verdammter Wochen.
Weil es doch auch anders gegangen wäre. Hätte es nur ein paar Wochen länger gedauert, dann hätte niemand mehr etwas gegen ihn tun können. Aber so.
So ist es vorbei. Verjagt haben sie ihn, wie sie den Gaddafi verjagen werden. Dabei hätte es doch gereicht, den Gaddafi zu verjagen. Mit seiner Hilfe.
Denn er wäre bei Mutti und dem Weichei einmarschiert links zwo drei vier und hätte gesagt: Mit unermüdlichem Fleiss und Ehrgeiz habe sein Haus die Lage sondiert, man kenne jede Stellung zwischen Bengazi und Tripolis, mit den Amerikanern, Franzosen, Briten und Russen habe er längst telefoniert, also nicht mit den Sockenpuppen, mit denen man international die Peinlichkeit im Aussenamt abspeist, sondern mit den wirklich wichtigen Leuten. Deutschland müsse militätisch zu seinen Bündnispartnern stehen, fern der Wahlüberlegungen, oder doch: Ganz nah! Denn er werde das dem Volk vermitteln, die Bedeutung, der Kampf um die Menschenrechte, an die Küste würde er sich schippern lassen, wo man das Kriegsgebiet sieht und eine Rede halten, die alle mitreisst.
Mutti und der schmierige Bengel hätten gewinselt, er hätte sie überlegen angelächelt und gesagt: Entweder wir stehen zu unseren Verpflichtungen - oder ich überlege es mir, ob ich zu Leuten stehen werde, die ihre Verpflichtungen nicht kennen. Morgen will ich die Entscheidung, und Du Bürscherl - er hätte auf den Kerl gezeigt - kommst mir mit Deinen Schampussäufern nicht noch einmal in die Quere, wenn ich mit Hillary rede, verstanden? Sonst treffen wir uns im Bundestag, und ich bringe die Bild mit.
Am nächsten Tag hätte Mutti ihn wissen lassen, dass er freie Bahn hat, aber es selbst machen muss. Er hätte seine Freunde angerufen bei Burda und Springer, seine Frau hätte gepackt, und er wäre gleich mal zu allen Partnern geflogen. Hätte vorbereitende Statements hinterlassen, für die Titelseiten. Von der schweren Bürde des Amtes in Zeiten gesprochen, die kein Amtschef je hätte mitmachen müssen, aber vor der Geschichte im Bendlerblock sehe er keine andere Option. Natürlich waren da manche dagegen, aber für ihn zähle die Verpflichtung um die Menschlichkeit.
Mit ihm hätten sie vielleicht schon einen Tag eher zugeschlagen. Er hätte darauf gedrängt, noch mehr Druck zu machen, die einen im Osten, die anderen im Westen. Gleich richtig. So, dass Gaddafi noch vor der Landtagswahl zu Chavez kriecht. Und dann wäre er sofort nach Libyen, noch am Tag vor der Wahl, hätte zwischen Panzerruinen sinnierend dagestanden, und in einem ehemaligen Palast des Diktators Reden gehalten, also Reden, und in Berlin hätten sie geschrieben, dass er im Alleingang gegen alle Wiederstände der CDU die Wahlen gewonnen und ein Volk gerettet hat, das uns jetzt sofort fast kostenlos die Autos mit Benzin vollstopft.
So hätte er Politik gemacht. Schneidig, mutig, verantwortungsvollst. Vor seinem Volk und vor der Geschichte. Nichts hätte ihn dann noch aufhalten können. Und viel cooler als das Generve in Afghanistan und der Bundeswehrreform wäre es auch gewesen. Übrigens, dafür hätte er nach dem Krieg sicher noch mehr Geld bekommen. Er, oder sein Nachfolger. Denn nach der Schlacht um Tripolis wäre der Handstreich in Berlin dran gekommen.
Und hätte dann einer wegen ein paar Zeilen in der Doktorarbeit eines Kriegshelden und Diktatorenbezwingers... er hätte nicht mal "abstrus" gesagt. Er hätte einfach weitergemacht. Vier Wochen mehr Zeit. Das wäre alles gewesen, was er gebraucht hätte. So eine Schande. Und dann setzen Mutti und ihr Bürscherl alles auch noch so in den märkischen Sand statt Bomben in die Sahara. All die schönen Bilder und Talkshows.
Wegen vier verdammter Wochen.
donalphons, 22:33h
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