: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Maxvorstadt,

von der Arcisstrasse bis zum Königsplatz. Und für alle ist es das gleiche, in diesem sagenhaften Winter und unter der Sonne, die von dieser Stadt nicht lassen kann. Für die Millionäre in den bevorzugten Wohnlagen



und für die Stadtstreicher, denen die Wärme des Tages die Heizung ersetzt



und für die Ruinen des Fortschritts, die neuen, besseren, kommenden Ruinen des noch grösseren Fortschritts weichen



und für die Touristen an der Glyptothek, deren goldene Wände jetzt, am Nachmittag schimmern wie gehämmertes Gold.



Für all das hat der Himmel über der Stadt ein Herz, in diesen Tagen, bevor dann der Regen fällt auf alle, aber dann ist es schon dunkel, und auch das Glatteis geht an der Stadt vorüber. Es ist besser hier, sagen wohl alle, und vermutlich stimmt es auch.

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Montag, 23. Oktober 2006

Dummheit, Freude, Glanz und der goldene Oktober

Plötzlich war der Schmerz weg. Eigentlich genau in dem Moment, als der Gedanke "Das will ich haben" aus dem Unterbewussten auftauchte. Und von da an war es wieder ein optischer Rausch, der mich dann bis nach Hause betäubt hat.








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Donnerstag, 12. Oktober 2006

Drei welke Blätter

sind in nur 4 Stunden auf dem Kofferraum liegen geblieben, trotz unfassbar italienischblauem Himmel und gefühltem Sommer. Aber das Gefühl ist nicht die Realität des Absterbens und Vergehens.



Es ist das letzte Bild, das der Akku hergab, vor dem letzten Einladen, Wein, Öl, Essig, Kaffee, was man so mitbringt, wenn neben den neuen Schuhen im neuen Koffer noch Platz ist. Danach kommen 600 Kilometer nach Norden, zwei Pässe in der Nacht und ein Bilderrauschen, die einen nicht schlafen lässt, während draussen der Nebel nördlich der Alpen die plötzliche Tristesse in Verona zur einer Gewissheit werden lässt, die drei Tage zuvor fern aller Möglichkeit erschien.



Man sollte solche Reisen öfters machen. Und länger bleiben. Irgendwann heute oder morgen gibt es mehr davon, wenn der Gast wieder auf Reisen nach Norden, noch weiter Norden ist.

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Sonntag, 8. Oktober 2006

Reise ins Unbekannte

In den nächsten Tagen geht es hier weiter, ab hier. Dank Strappato und seiner UMTS-Karte bisweilen wohl auch tagsüber, solang der Akku hält. Der Gardasee wird die Basis sein, aber alles andere ist unklar. Der Begleiter will mit Blick auf den See lesen, dem Manne kann geholfen werden. Ich aber würde sterben, wenn ich den ganzen Tag dasitzen würde, obwohl Mantua und Verona nicht weit entfernt sind, und die Barchetta darauf wartet, ihr Temperament auszuleben.

Solange es noch geht. Irgendwann kommt das Ende, schneller als man denkt. Ich stumpfe gegen sowas ab, denn wer neben einer Heiratskirche lebt, denkt darüber irgendwann wie einer über Tiere, wenn er neben dem Schlachthof wohnt. Aber gestern war es extrem, Heiraten im Halbstundentakt, und der Himmel weinte über die versammelten Provinzler, die endlich mal ihre geschmacklosen Hüte ausführen konnte.



Beständig soll es sein, das gemeinsame Reisen durch das Leben, aber was heisst das schon, wenn die erste Karre geborgt oder mit Überführungskennzeichen ausgestattet ist. Die zertretenen Blumen halten nicht so lang, das ist sicher, mehr aber auch nicht, wenn die Beteiligten überhaupt darüber nachdenken - nicht wenige, die den Weg antraten, betranken sich vorher. Heute beginnen dann die Verpflichtungen, während ich nur eine Aufgabe habe, den Gast wohlbehalten über die Alpen zu den guten Cafes in Sterzing zu bringen. Nicht ganz wenig, aber auch keinesfalls zu viel. Scheitern unwahrscheinlich. Wenn ich dagegen so an die Scheidungsquote denke, na, dann freue ich mich fast auf die möglichen Schneetreiben auf dem Penser Joch.

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Freitag, 6. Oktober 2006

Nächste Woche

Entfliehen



Schauen



Essen



Herzeigen



Der Rote im ersten Bild und Linke bin jeweils ich, der andere ist noch eine Überraschung.

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Samstag, 23. September 2006

Oh.

Endlich mal ein wirklich schönes Reiseblog. Wird Zeit, dass ich loskomme.

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Donnerstag, 14. September 2006

Abreise

Das letzte Morgenmahl



Die kleine Bergtour zwischendrin - wir sind ja in Bayern



Dann oben, hungrig von der Luft werden, die nach Wacholder riecht



Deshalb dann Mittagessen in der Orangerie Ansbach. Bevor es weiter geht.

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Freitag, 4. August 2006

Die Welt durchmessen

Und wieder gibt es eine Geschichte zu erzählen, verbunden mit einigen Objekten. Nicht hier im Internet, wer sie hören will, muss vorbeikommen, vielleicht erzähle ich sie, wenn wir die Dinge artgerecht benutzen. Globalisierung beginnt mit dieser Gier nach Dingen und ihrer Geschichte, die ersten Europäer der Nachantike, die gezielt die bekannte Welt durchforschten, taten es auf der Suche nach Reliquien und heiltümern, meistens wurde einfach eine Lüge erfunden, oft wurde gestohlen und nur selten ein gerechter Preis bezahlt, und wie oft sich der Vorgang von Kauf, geschenk, Raub und Erbe wiederholte, weiss meist keiner mehr, nur die letzten Zipfel der Geschichte ragen aus dem Grau der nichtschriftlichen Vergangenheit, meistens auch weit entfernt und jenseits aller Messbarkeit.



Über manche Torheit der Geschichte kann man heute nur lächeln, manche Gelegenheiten verstreichen ungenutzt und am Ende eines Weges warten bleigraue Enttäuschung und goldglänzendes Glück oft eng umschlungen. Es ist ein Glück, ein eigenes Haus zu haben, denn keiner kann sich beschweren, wenn man zu früher Stunde nicht ganz leise die Beute nach oben schleppt, herumprobiert, umstellt und auf jeden Fall genug Arbeit für das Wochenende hat. Die anderen Reisen, die nicht der Suche dienen, beginnen noch früh genug, mag mir scheinen.

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Freitag, 2. Juni 2006

Welche Raumfarbe?

Aufgrund gewisser Veränderungen in meinem Leben stehe ich vor ziemlich vielen, jetzt noch weissen Wänden, von denen aber mindestens 12 - sprich drei Räume - halböffentlich zugänglich sein werden. Das kulturelle Leben meiner Heimatstadt ist so erbärmlich, da muss man etwas tun. Ich will einfach nicht glauben, dass es unter den 120.000 Leuten hier keine 20 gibt, die nicht einen etwas anderen Kultubegriff haben. Und nachdem ich gerade in Italien war - und den letzten Tag noch immer nicht geschrieben habe, irgendwie kann ich mich dazu nicht aufraffen - sollen es italienische Farben werden.

Der Gang, durch den man die Wohnung betritt, bekommt die Farbe vom Bue d´Oro, wo ich meine letzte Pasta essen will, das ist schon mal klar:



Dann wird es ein recht grosses Speisezimmer geben, so ein richtiges Speisezimmer eben, wo man ohne Not eine hufeisenfömige Tafel hineinbekommt und 16 Leute. Da dachte ich an diese Farbkombination:



Und einen Saal, für den ich in den etwas verwegeneren Momenten meines Daseins die Anschaffung eines Flügels, was natürlich bei meinem Hass auf das Klavierspiel, aber gut, egal, jedenfalls ist da ein Raum, in dem man auch kleinere Lesungen für bis zu 30 Besucher machen könnte, und den will ich in einer Farbe, die in Italien kaum an die Fassaden kommt, weil der Himmel so viel davon hat:



Und die Details in Kirchenfarben abgesetzt. Vielleicht stuckatiere ich auch noch eine Kartusche über den Eingang, worin ich einen Totenkopf , den ich aus einem Grabstein säge, klebe male und darüber schreibe: "Et ego in Arcadia".

Wer weiss und unten kommentiert, in welchem berühmten Roman des XX. Jahrhunderts das auf einem Totenkopf in wessen Besitz steht*, bekommt einen halben Liter hiervon:



Der erste, der die richtige Antwort kommentiert, gewinnt. Falls sich bis Mitternacht aber niemand findet, nun, dann behalte ich es. Das wird hier schon nicht schlecht, keine Sorge. Das sind dann übrigens die Farben des Gästeschlafzimmers, denn die Gäste sollen sich fühlen wie in Öl eingelegte Champignons. Nachdem mancher Leser vielleicht auch zu Gast in diesen Räumen sein wird: Passen die Farben?

* googlen zwecklos. Google ist in Sachen Literatur eine Katastrophe. Es steht zwar irgendwo, aber um es zu finden, muss man den Namen des Romans kennen. Und ich nehme mir heraus, den potentiellen Sieger mit einer zweiten Frage auf die Probe zu stellen. Kleine Hilfe: Die Realität beisst nicht nur Winona. ;-)

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Sonntag, 28. Mai 2006

Berlin-Hannover-Berlin

macht über 600 Kilometer und furchtbar viele Wörter im brandneuen GT Blog.

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