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Mittwoch, 13. März 2013

Wenn es der Wahrheitsfindung dient

Der Weg zum Glück ist gepflastert mit Leuten, die einem sagen, so und so knnte man das aber nicht machen, sondern bitte ganz anders. Teilweise haben sie erst mal ganz langerecht damit, aber irgendwann setzt es bei mir aus mit dem Verständnis; dann läuft das Expertentum meiner Sinnlichkeit davon.



Nehmen wir nur einmal Kabel: Wer einmal in einen Verstärker oder CD-Spieler geschaut hat, der weiss, dass die Gehäuse nicht voll mit feinsten Drähten sind, sondern mit ziemlich bescheiden dimensionierten Leiterbahnen auf schnöden Platinen. Drinnen reicht das auch den teuersten Produkten, um den Ton wunderschön, breit, analytisch, räumlich, wie auch immer man sagen will abzubilden. Aber die Kabel zwischen den Geräten brauchen viele Leiter und fingerdicke Ummantelungen, sonst fressen die Kabel an Qualiät, und zwar nicht zu wenig. Man kann für Kabel ein Vermögen ausgeben. Langkörniges Kupfer höchster Reinheit ist da nur der Anfang - aber für mich, gebraucht bei Ebay erstanden und billig, weil die Technik vorangeschritten ist und jetzt ganz andere Kabel verlangt, vollkommen ausreichend.



Es klingt ohnehin schon, als sässe man im Schallloch einer Laute oder auf dem Bogen einer Geige; die heutige Aufnahmetechnik ist gerade bei der Alten Musik beseelt vom Wunsch, Dinge hörbar zu machen, was man in der Alten Zeit nicht hörte und auch heute im Konzert nicht hört. Das wiederum ist der Vorteil dieser Gerätschaften, und wenn dann das Ohr ein klein wenig selbst mitarbeiten und es schön finden muss, dann soll es halt so sein. Mehr geht immer, aber irgendwann laufen die Kosten einfach den Zugewinnen davon. Nach dieser Grenze haben die Esotherikervielleicht immer noch recht, aber für mich ist das wie mit Rennrädern: Wenn man mit denen vor 10 Jahren auf den Berg kam und die Leichtigkeit lobte, mit der das möglich war, sind sie in den folgenden Jahren nicht schlchter geworden. Nur hat man sich bei den Profuktzyklen noch was einfallen lassen. Mir reicht es. Ich will kein Rennen gewinnen, und wenn etwas noch schöner klingt, ist das schön, aber es muss nicht sein.



Letztlich aber ist es nur tote Technik, bis man sie füttert. Momentan füttere ich sie gern mit der CD auf dem Bild, auf der Roberta Invernizzi von den Freuden der sozialen Intelligenz singt. Was uns auf die Frage zurückwirft, was wichtig ist: Spass oder Darstellungsfähigkeit, die irgendwann aufdringlich wird. Diese Musik ist für Menschen berechnet, die gern in andere Logen linsen, und jeder allzu akademische Ansatz sollte kein Zwang sein, selbst wenn in diesem Bereich einem viele etwas anderes sagen; wer sich wirklich einmal den Tag mit Gschaftlhubern verderben will, die offensichtlich zu wenig Frauen sehen, lese die einschlägigen Foren.



Das hier dient lediglich dem Vergnügen und seiner Erweiterung an den Tegernee. So einfach, eigentlich. Irgendwie ist die Wohnung lange ein wenig unvollendet geblieben: Jetzt ist ein grosser Bücherschrank dort, und die Anlage kommt hin: Damit nähere ich mich der Perfektion. Zumindest nach den wahren Gegebenheiten, die mir wichtig sind: Meine eigenen.

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Mittwoch, 27. Februar 2013

Interludium

Es wäre leichter aufzuzählen, was 2012 nicht liegen geblieben ist, als das, was alles in den Hintergrund trat. Musik gehört dazu. Das fing beim Erdbeben in Italien an; wenn man auf der freien Wiese ist, und es kommt ein Stoss, ist das ganz seltsam. Man hört nichts, man denkt, man müsste etwas hören, weil sich etwas bewegt, aber da ist kein Geräusch. Oder wenn man fährt und Musik läuft, dann denkt man sich, komisch klingt die CD, das war doch ... und dann erst versteht man, dass die Schwingungen kein Bass oder eine Strassenunebenheit sind, sondern die bebende Erde. Kurz, man gewöhnt sich im Erdbeben ab, unnötige Geräusche von sich zu geben. Das Erstaunlichste war, wie still Italien wurde und in den betroffenen Gebieten teilweise immer noch ist. Das war der Moment, da die Musik bei mir schwieg, und aufgrund anderer Dinge auch weiterhin geschwiegen hat.



So still ist es in der Wohnung, sagen Besucher am Tegernsee. und es stimmt natürlich, denn unter all den Dingen, die nicht geschahen, war auch der Ausbau einer feinen Anlage in den Bergen. Eigentlich hatte ich mir das so vorgestellt, dasitzen und hinausschauen und Musik hören, aber die Musik, die ich mag, ist so komplex und zwingt zum Nachdenken; da habe ich lieber betäubendee Portraits aufgehängt, die einen anlächeln. Oh, ich bin nicht einsam, überhaupt nicht, es ist nur angenehmer, wenn man hochschaut, und da ist eine hübsche Frau, und nicht ein schmerzensreiches Lamento.

Aber wie auch immer:



Vermieten macht glücklich und zwingt mich in die grosse Stadt, und neben einer Wohnung ist auch ein Laden für gebrauchtes HiFi und Elektronik. Und dort war nun ein Ion Obelisk im Schaufenster, für einen sehr günstigen Preis, und ich suche ja schon länger nach einem Verstärker, der die Audiodata Mignon gut antreibt, die an der Donau bleiben. Und ich sagte mir: Wenn ich einen Mieter habe und das Ding noch immer nicht weg ist, dann nehme ich es. Es kam der Mieter, ich kaufte den Obelisk, und damit beginnt wieder die Zeit der Musik. Langsam natürlich, denn britisches G'raffel braucht Zeit, wenn es kalt ist. Ein paar Stunden, dann klingt es gut.



Ökologisch und ökonomisch ist das natürlich nicht, und deshalb lasse ich trotzdem davor schon Musik laufen. Aber der ganze Genuss, der Augenblick des Oho kommt erst, wenn alles schön warm ist. Man kann darüber reden, ob ein sehr neutraler Verstärker zusammen mit sehr neutralen Boxen nicht ein wenig zu analytisch klingen, aber, wie gesagt, wenn alles warm ist, klingt das schon fein. Nicht für jede CD, ich werd natürlich einen Teil an den See mitnehmen und den anderen hier lassen, aber es gibt schon überkräftige Aufnahmen, denen ein klein wenig Darstellungsdisziplin nicht schadet. Messen zum Beispiel. Nach einem dreiviertel Jahr ist auch mein Gehör ein wenig eingerostet, aber nach einem Tag weiss ich nach ein paar Minuten, welche CD an welchen Wohnort kommen wird.



Die CD da oben zum Beispiel ist mit Dudelsack, und da ist so viel Vibration, dass sie bleiben kann. Ich sollte sie auch besprechen, denn sie ist ausgefallen und so wunderbar vielschichtig, dass man einen ganzen Beitrag darüber verfassen könnte. Ich habe weiterhin CDs gekauft. Ich habe sie danach nur ungehört abgelegt. Da war dieses seltsame Gefühl, dass ich dies und jenes gehört haben sollte - oder wenigstens besitzen. da ist viel aufgelaufen. Und das wird jetzt, man will nichts überstürzen, ganz langsam angehört. Ob ich etwas nach Italien mitnehme, weiss ich nicht. Ich glaube, das wäre jetzt noch zu viel. Für Italien reichen Italohits, um den Schmerz wegzubrüllen.



Das Problem am Tegernsee wird sein, den richtigen Platz für die Gerätschaften auch wirklich zu bestellen. Ich weiss, wo es hin muss, aber ich weiss nicht, ob der Platz wirklich reicht. Es bleibt Zeit, denn es fehlen mir noch die Kabel und ein trocken klingender CD-Spieler; echtes Parkett und Duevel und man braucht keinen Röhrenmaterial mehr, damit alles harmonisch vibriert. Holz schwingt schön. Ich hätte gern einen alten Naim oder einen Rotel oder einen Linn. Aber das eilt nicht. Vorerst kommen ganz andere Dinge mit warnender - und unzutreffender - Aufschrift bei mir an.



Davon dann mehr in der nächsten Woche. Diesmal geht es schon wieder zurück nach München, und weiter an den stillen See, über dem nur mein Keuchen im Bergwald erklingen wird, wenn ich der Sonne entgegenstapfe.

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Sonntag, 17. Februar 2013

Der Köckster

Das ist so eine der Geschichten, die man erzählen muss, wenn sie einem wieder erzählen, dass das Wissen der Menschen doch im Netz steht: Schmarrn. Man muss nur mal nach 5 Jahre alten Radmodellen suchen, oder bestimmten Gemälden mit Damen, die Perlenketten tragen. Ich wage zu sagen; wenn ich an den Bücherschrank gehe und drei Folianten zur Kostümgeschichte herausziehe, finde ich bessere Beispiele. Das Netz vergisst rasend schnell, das meiste, was über die New Economy geschreiben wurde, ist weg, und was nie drin stand, kommt auch nicht mehr hinein. Ausser natürlich, man tut es selbst. Und damit sind wir in Holzkirchen, dem kleinen, schmutzigen Geheimnis des Münchner Südens mit würfelförmigen Blocks. Nicht schön, aber bei Vaterstetten war so ein Schneesturm, dass man die Autobahn kaum ahnte: Da ist man auch froh um Holzkirchen.





In Holzkirchen also hat jemand einen Köck Rodel angeboten. Angeblich fast neu, was nicht sein kann, denn Köck gibt es schon lang nicht mehr. Dabei war die Firma einmal eine Marke wie Uhu oder Tempo: In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und, das muss man zugeben, vor dem Alpinskiboom, war Köck die Firma für Rodel schlechthin. Auf Köck fuhren fast alle österreichischen Rennrodler, die Firma entwickelte auf Basis einer deutschen, nicht patentierten Idee flexible Rennmodelle mit speziellen Gelenken und Böcken aus Federstahl: In den 50er Jahren trug man damit die Weltmeisterschaften aus, und fuhr damit den alten Holzrodeln um die Ohren. Heute findet man noch manche dieser Rodel in Österreich, aber fast immer sind sie über die Jahre hinweg zu Schanden gefahren und oft genug verzogen. Der hier sollte laut Beschreibung anders sein. Natürlich brauche ich keinen mehr, aber wo er doch so eine hübsche Bezeichnung hat.





Favorit klingt in unseren egogestählten Zeiten, da jeder Hartz-Ponader seine Personality in die Flanke einer Partei rammt, doch irgendwie putzig. Noch nicht mal ein Hyperultrawinner, nur ein möglicher Favorit. Und dann noch diese Lettern. Und das zweifarbige Holtz. Das kann man nicht ernst nehmen, das sieht irgendwie verträumt und romantisch aus und gar nicht nach brutalem Wettkampf, aber das waren noch andere Zeiten. Und der Favorit war das Exemplar, mit dem man damals um die Medaillen und Pokale rang, gegen die Dopingwunder der DDR auf Germina und die anderen Nationen auf Köck, Köck, Köck und natürlich auf Köck. Bis in die 70er Jahre dauerten die guten Zeiten, dann sah man nicht mehr ein, schwere Böcke auf den Berg zu schleppen, wenn man doch ganz bequem mit dem Lift und den Ski jeden Berg bezwingen konnte. Und in Österreich waren manche normalen Rodel wie die von Bär aus Schwaz günstiger und andere von Gasser und Ebner schneller. Sehr viel schneller und flacher. Ich habe selbst drei Gasser Supersport aus jener Epoche: Bis zu 30 Jahre alt und immer noch so schnell, dass man sich nichts Schnelleres wünscht, wenn man noch seine Sinne beisammen hat. Ein guter Ruf allein macht nicht reich, und auch andere wie Bär oder Ebner mussten aufgeben: So war das eben in den 80er Jahren. Bis dahin baute Köck die alten Renner unverdrossen weiter. Dieser Favorit dürfte einer der spätesten sein.





Und ich glaube dem Vorbesitzer auch, dass er nur ein paar mal damit gefahren ist, denn auf den Kufen ist immer noch die Schutzlackierung weitgehend erhalten. Holzkirchen liegt halt nicht am Berg, da muss man hinfahren und wenn man das macht, nimmt man doch eher die Ski, und man braucht auch mehr Platz im Keller. Und so ist das gekommen; hätte ich so einen in Innsbruck gekauft und hätte ich bis dorthin fahren müssen, wäre es insgesamt teurer geworden als dieses nicht ganz billige, aber wunderbar erhaltene Exemplar mit zweierlei Holzfarben, Esche natur und mahagonifarben gebeizt. Viele Rodelbauer waren auch Möbelschreiner - Bär etwa gibt es bis heute - das erklärt, warum die Rodel manchmal von der ganzen Verarbeitung her an Wohnungseinrichtung erinnern. Eigentlich ist so ein Rodel ja auch nur eine Chaiselounge, nur eben mit Kufen und vorne einem Seil und nicht ganz optimal für, zugegeben, den Geschlechtsverkehr. Also, glaube ich. Probiert habe ich das auch noch nicht.





Jedenfalls, so also sah das Topmodell der damals berühmtesten Marke aus, sehr flach, 1,25 meter lang und 9 Kilo schwer. Genau das, was man gern in der Hütte oder im Chalet herumstehen hat, immer griffbereit, um auf den Berg zu gehen. Mit Skiausrüstung würde man das nicht machen, aber so ein Köckster hat auch eine gewisse künstlerische, dynamische Form, die den Brettln einfach abgeht. Draussen pfeift der Wind, und der Schnee saust auf den Berg, drinnen dampfen der Tee und der Strudel, alles ist gut. Wer wissen will, ob er so einen Köck Favorit kaufen soll: Neue Rodel sind wendiger. Aber nicht so elegant. Aber er ist schneller als ein Rokokoportrait mit Perlen, und eine bessere Anlage als eine Pixelparkaktie: Im Winter wird sich immer ein Käufer finden, zumal in Deutschland, wo man von den Ski wieder abkommt und feststellen muss, dass es hierzulande gar nicht so viele alte, feine Renner gibt.

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Mittwoch, 13. Februar 2013

Fastenspeise

Es gibt immer einen, der sich denkt: Das kann es doch noch nicht gewesen sein. Und einen anderen, der denkt: Oh bitte, das muss es jetzt gewesen sein. Es sei denn, der Zweite denkt gar: Hoffentlich kommt da nicht mehr allzu viel. Oder auch noch: Naja, das ist so wenig, da habe ich eh keine Chancen - und rodeln geht. Das habe ich dann auch gemacht, als ich einen erfahrungsmässig viel zu geringen Betrag eingegeben habe. Ich nehme das hin und wieder auch leicht, ich verliere oft, und auf einmal mehr oder weniger kommt es auch nicht an. Man kann nichts tun, ausser warten. Man darf nicht sein Herz an Dinge erschenken, die einem anderen gehören werden. Wenn ich daheim bleibe, mache ich es übrigens so, dass ich eine Minute vor Ablauf mein Limit eingebe und mich dann auf meine Hände setze, das geht fast immer gut, und ich bewahre Haltung, auch wenn ich dann meistens in den letzten 3 Sekunden untergepflügt werde. Aber so ist das nun mal. Tragik, Komik, das alles liegt nur eine Wimpernschlag auseinander.





Am Faschingsdienstag habe ich dann bei dem Mann angerufen, der zuerst dachte, dass es das nicht gewesen sein kann, und danach viellicht hoffte, der Anruf würde nicht kommen. Denn mein hoffnungsloses Limit lag bei marktunüblichen 176% dessen, was es letztlich dann gekostet hat - vielleicht war gerade der grosse Faschingsball der Zahnärzte, oder Fasching ist einfach nicht die Zeit für Fastenspeisen. Im Übrigen finde ich es durchaus in Ordnung, in so einer Situation mit einer Mischung aus Herablassung (da ist keine Signatur auf dem Bild) und leichter Unzufriedenheit (das nächste Bild geht wieder zu Neumeister) empfangen zu werden; mich würde so etwas auch sauer wie eine Essiggurke aufstossen. Vielleicht lag es aber auch an den Bildern? Daran, dass der Rahmen beim Verkäufer zurückblieb, weil er dafür andere Verwendung hatte? Für mich ist das nicht so schlimm, ich muss mich deshalb nicht betrinken, der "Original"rahmen aus dem 19. Jahrhundert war ohnehin zu breit und zu auffällig. So ist das eben. Nach einem erfolgreichen Bietergefecht bei Hampel, wenn man zu spät realisiert, wie hoch das Aufgeld ist, und innerlich verblutet, umkreisen einen rührend die immer sehr blonden Hostessen und bekunden den Respekt vor dem Sieger. Hier wissen nun beide Seiten: Das war enormes Pech für einen und der andere sollte da keine zusätzlichen Kekse erwarten. Ich kann das verstehen. Der Preis war unverschämt, aber ich habe ihn nicht gemacht.





Es passt - ohne Rahmen - gerade mal so in die Barchetta, dass ich schräg sitzend noch an den Schalthebel komme, und sogar den Scheibenwischer bedienen kann (es gab Fälle, da war ich froh, dass es nicht regnete). Es ist schon recht gross und eine Herausforderung bei der Suche nach einem Platz. Und es ist für mich atypisch, denn es ist mit toten Meerestieren, was ich ansonsten nicht mag; allerdings gefallen mit Krabben und Langusten, so als Tiere, durchaus, und es sieht nicht so scheusslich wie ein toter Fisch oder ein erschossener Hase aus. Gekauft habe ich es übrigens auch nicht wegen der Seladonflasche im Hintergrund oder der Messingschale mit den Kundschafter und der Weintraube aus dem gelobten Land, und auch nicht wegen des frühen (und die Chose auf 1700/20 datierenden) goldgrundigen Pseudoimari mit dem Amor drauf. Sondern wegen der Bücher.





Nichts signiert, sagte der Verkäufer. Das ist halt so eine Sache, wenn die Leute an der falschen Stelle suchen. Rechts unten, links unten, die üblichen Orte halt. Bei Stillleben ist das etwas anders, da muss man bedenken, dass der Maler seinen Namen auch versteckt haben könnte; manche setzen sogar ein Selbstportrait in die Lichtreflektion. Beachtenswert sind also Metallgegenstände, die manchmal Inschriften tragen, Wappen auf Keramik und besonders alles, worauf geschrieben werden kann. Und deshalb kann ich hier zu diesem Tag der Trauer und Fastenspeisen auch bemerken, dass es wenigstens unleserlich ist, was da an der Glosse des aufgeschlagenenen Buches steht. Aber mit wtwas Vergleichen könnte man vermutlich auch da herausbekommen, wer so etwas gern gemacht hat, und in seiner Werkstatt Spezialisten für solche Meerestiere hatte. Aber es muss auch nicht sein. Zuerst mal begründe ich das lediglich mit dem Aschermittwoch und dem Umstand, dass man da besser keine Krapfen mehr zeigen sollte.

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Dienstag, 5. Februar 2013

Ausgezogene

Diesmal waren Profis am Werk, diesmal stimmte die Verpackung, kurz, diesmal kommt die Dame nicht aus Wien oder Berlin, wo man sie wie alte Fahrradketten zu verpacken beliebt.





Und diesmal ist sie eher klein, was darauf hindeutet, dass es ein Bild zum Mitnehmen war. Man kennt das von heute, wenn Menschen Bilder ihrer Liebsten im Geldbeutel aufbewahren; damals gab es durchaus Bilder, die man beim Wechsel zwischen den Orten einpackte. Schönes Beispiel:: Die gefährlichen Liebschaften, als Valmont eine Weile in einem Schloss bei einer Verwandten lebt. Zu solchen Anlässen konnte man, treue und Zuneigung vorausgesetzt, auch die eigenen Gefährten einpacken und aufhängen und ihnen dann, sie anschauend, diese langen Briefe schreiben und dann eine Woche auf Antwort warten. Das waren noch Zeiten, da starb man als geistloser Autor gnadenlos aus. Heute dagegen pflanzen sich auch die scheusslich schreibenden Blogger fort.





Das Schöne ist, dass sich für so kleine Bilder immer ein Platzerl - auch thematisch passend - findet, man muss nicht umhängen und zaudern und überlegen, man hängt einfach den Mann weg und die Frau hin, und alles passt. Und auch für den Mann findet sich ein Ort beim Bücherschrank. Auf diesem kleinen Niveau kann das Spiel von Zuneigung und Gier noch lange weitergehen, auch wenn die grossen Flächen längst besetzt sind. Rechts rupft die Magd den Hahn und links zupft die Dame am Schleiferl, und beide schauen den Betrachter an und der kann sich überlegen, wohin das führen mag.





Das war leicht. Das nächste Stillleben dagegen ist gross, schwer, alt und wird mir noch lange quer im Bildermagen liegen. Ich werde mal in der Küche am Tegernsee ausmessen müssen, aber Hoffnung habe ich da wenig.

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Freitag, 1. Februar 2013

Überkultur

Wer Blogs schon nicht schätzt, sollte sich auf gar keinen Fall Twitter antun. Wenn Blogs der Strassenanzug sind, dann ist Twitter eher sowas wie die dreckige Unterwäsche. Im Blog erzählen sie, dass sie Interesse an Kunst haben und Diskriminierung hassen. Und bei Twitter, was sie sich sonst so anschauen. Und wie Don Dahlmann komme ich überhaupt nicht damit klar, dass das eine das andere nicht ausschliesst, sondern einfach nebenbei miteinander läuft.

Die belustigten Reaktionen auf solche Formate befremden mich aber noch mehr. Und das sich offenbar niemand fragt, über was und warum er gerade lacht.





Im Palazzo Schifanoia in Parma ist unter den Monatsbildern auch eines vom Karneval, bei dem die Misshandlung der Anderen gezeigt wird: Zur allgemeinen Belustigung hat man damals psychisch Kranke, körperlich Entstellte und sozial Ausgegrenzte zusammengetrieben und nackt durch die Strasse gejagt. Dieses Detail ist innerhalb eines riesigen Saales mit umfassendem Bildprogramm nur ein kleiner Streifen, und viel grösser ist natürlich das dargestellt, was die Este in dieser Jahreszeit der Hochreinaissance tun. Man muss sich vielleicht etwas weniger über solche Bildprogramme wundern, wenn man weiss, mit welchem Menschenbild die Este ihr Fürstentum eroberten und beherrschten. Noch weniger wundern muss man sich jedoch, wenn man unsere Gegenwart kennt, die auch mit so einer sozialen Schnittstelle aufwartet. Und vieles, das man heute mit der Frage "Wie konnten sie nur?" der Vergangenheit vorwirft, wird man bei ähnlicher Gelegenheit auch bei uns tun. Und davon liefern wir reichlich. Eine Folge von zu vielen Menschen, die sich ihr kulturelles Weltbild frei zusammenstellen.

Der wirklich spannende Aspekt in dieser Sache ist in meinen Augen die Sozialkontrolle. Denn die gibt es natürlich weiterhin, und das, was das TV zeigt, sind nachgerade Experimente für ein Verhalten, das die Beteiligten vehement ablehnen würden, wenn man es auf sie anwenden würde. Was sich wirklich ändert, ist also der Kontrollmechanismus und seine Reizmuster, weg von "so etwas tut man nicht" hin zu "geh weg das langweilt mich". Was das ist, wird vorgegeben von Zeremonienmeistern, die, wenn sie sterben, von Panegyrikern besungen werden, die es so auch in der Renaissance gegeben hat. Und es finden sich auch genug Menschen mit moralischer Attitüde, die sagen: Ich kenn die. Das sind okaye Leute. Traut ihnen. Ganz ehrlich, ich empfinde historisch fundiert begründet keine Trauer um das Aussterben der Hauptlinie der Este, und bei TV-Mitarbeitern und ihren Helfern ist das auch nicht anders.





Sozialkontrolle ist auch der Aspekt, weshalb man sich damit vielleicht doch auseinannder setzen sollte, denn natürlich sind solche Veranstaltungen nur die Übungsgelände. Glaube bitte keiner, dass man das nur mal eben so macht, und dann geht es wieder ganz normal weiter. Sonderlich weit scheint mir der Weg von "Den mag ich nicht der soll Maden fressen" hin zu "Die sind anders die sollen mit einem Schild um den Hals die Strassen schrubben" nicht zu sein. Es wäre deshalb ganz famos, wenn diejenigen, die dergleichen so sehen, unter sich blieben und das unter sich ausmachen würden. Vor allem, weil das mittelfristig sicher zu einem Überdenken solcher Methoden führen wird. Anders werden sie es kaum lernen. Solange kann man ja schon mal ein paar Bücher lesen und noch welche nachkaufen, so lange es sie noch gibt; in München etwa hat die Buchhandlung Goltz geschlossen, was wirklich ein harter Schlag für "mein" Viertel ist, das schon lange nicht mehr meines ist.

Damit ich noch mehr unterbringe, habe ich meiner Wohnung zum 5-jährigen Jubiläum so einen passenden Schrank geschenkt. Eigentlich wollte ich ein eingebautes Regal haben, aber der Besuch beim Schreiner brachte zu Tage, dass er so etwas kann und zwar so gut, dass ich mich bitte ganz hinten anstellen möchte: 6 Monate Lieferzeit momentan. Und dann habe ich eben für einen Bruchteil und einen noch kleineren Bruchteil des OVP eine Buchvitrine in einem Münchner Vorort ersteigert.So baue ich mir langsam meine Alpenfestung zusammen, und so wunderlich man die Menschen hier finden kann, sie haben andere Themen und Interessen und irgendwie nettere Methoden der Sozialkontrolle.





Zu Zeiten der Este musste man sich übrigens ständig überlegen, wie man kulturell Abstand bewahrte. Man musste Bibliotheken anlegen und Musiker an den Hof holen und menschlich nicht ganz einfache Autoren betreuen. Heute reicht es eigentlich schon, exakt so zu bleiben, wie man ist; dem Rest wird ein Unterhaltungsprogramm geboten. das exakt auf seine Wünsche zugeschnitten ist und sie auch nicht zum Schleppen schwerer Bretter zwingt, die all die Kunstbände ettragen. Die Gesellschaft bricht auseinander, eine übergeordnete Identität gibt es nicht mehr, wir spielen Elite ohne die dafür nötige Unterschicht, und die Abgehängten üben Abhängen.

Der Bücherschrank jedenfalls hat genau die richtige Grösse.

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Montag, 28. Januar 2013

Gründe, die dagegen sprechen

Viel zu kirchlich.



Viel zu gross für den Restplatz in der Küche.



Viel zu viel und zu kaputt.



Viel zu russig.



Viel zu kaputt.



Oh warum haben sie nicht besser aufgepasst, als sie ihn im Elsass eingepackt haben, warum ist ein Arm gebrochen, warum ist er noch so teuer... oh, ist er nicht mehr? Und den Arm kann man hineinstecken, in diesen französischen Landhausgangleuchter? Und Kristalle sind auch noch da? Oh. Also. Ja dann. Viel zu schade, um ihn liegen zu lassen.



Tschu fedd.



Zu süss, um sie vor die Tür zu setzen.



Zu müde, mehr zu schreiben. Träumen vom französischen Landhaus, mit Lüster und diesem Ofen und mindestens einer Katze.

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Dienstag, 8. Januar 2013

Verlustgewinne

Was? Was? Was? fragt sich die Miet(z)-Katz, und ich merke es auch, am hellen Flack auf dem Holz. nach gefühlt mehreren Wochen der Finsternus bricht endlich wieder ein wenig Licht durch das Grau. Das heisst auch: Endlich wieder das Haus verlassen. Auf zwei Rädern.









Es ist ja nicht so, dass ich mir wirklich Sättel für 149 Euro kaufen würde.Ich kaufe Sättel für... da müsste man jetzt rechnen, verweinfacht gesagt aber ist es so, dass dieser Sattel, der jetzt das Kestrel ziert, von einem MTB kommt, und zwar von einem aus einem bestimmten Stahl, der damals sehr teuer war und heute kaum mehr verarbeiutet wird, weil alles aus Aluminium und Carbon ist. Das besagte Rad wurde kaum gefahren, dann noch einmal ordentlich aufgerüstet (unter anderem mit jenem Sattel), dann durch ein anderes ersetzt und ein paar jahre im Keller gelagert, Und letztlich dann mitsamt dem Sattel verkauft, so eher schnell schnell mit Abbildungen, für die man schon recht kundig sein musste, um zu erlennen, was es ist. Jedenfalls hat das Rad mit dem Sattel weniger als der Sattel gekostet. Auch wenuger als die neue Kette, das neue Ritzel und der Brake Booster. Es war sehr günstig; sollte es mal mit der FAZ nicht mehr gehen, könnte ich genau das machen: Sowas kaufen, zerlegen und verkaufen. Gabel 50, Rahmen 130, Stütze 20, Sattel 80, Bremsen 50. Laufräder mit Pulstarnaben und Alunippeln 170... auch so kommt man über die Runden.









Aber so ist das mit dem Menschen. Jahrzehnte lang verbindet er Eisenrohre, um das perfekte Fortbewegungsmittel zu erschaffen, und gelangt dann zur absoluten Meisterschaft, denn weniger Material in Stahl geht nicht - und dann macht er was anderes, und andere Menschen kaufen es zwar, aber sie nutzen es nicht. Das grosse Drama der Menschen ist immer dieser Gegensatz zwischen unseren Möglichkeiten und der Umsetzung in der Realität. Hier ist es nur ein leichtes MTB, das mich jetzt erfreut und zum ersten Mal nach fast 20 Jahren Gelände sieht. Woanders sind es Atombomben, Drohnen, die Bildzeitung, russische Oligarchen und deutsche Bankster, und bei den Piraten gibt es jetzt eine Liste derer, die aus Berlin in den Bundestag wollen. Da flieht man gern in die Berge. Die Natur ist wenigstens so, wie sie ist.









Man wird a wengal selbstreferenziell und egoistisch, man denkt mehr so daran, dass jetzt der eigene Badestrand aus dem Sommer, den man als erster zu besetzen pflegte, weil man als erster da ist und weil man kann und das grösste Handtuch hat, jetzt unter Wasser steht. Man hofft, dass es im Sommer anders sein wird, und obendrei dieses Jahr die schlimme Kälte ausbleibt, die Anno 12 den See zu Eis werden liess, sollen doch die anderen schauen, wie sie ihre Verluste wieder reinholen, man kümmert sich nur um den Gewinn. Ich singe: Ich bin doch nur der Onkel Joschi, und ich kann nix dafür. Gut geht es mir. Die Sonne kam nicht, aber schön ist es trotzdem.









Beim Wagner entschuldige ich mich für meinen Aufzug, und weil die Punschtorte schräg angeschnitten wurde, bekomme ich ein extra dickes Sportlerstück, so heisst das bei uns, denn das Fett des Winters darf nicht gehen und Kurven sind die besseren Geraden. Es reicht, wenn das MTB schlank und der See grau ist; in mir ist alles warm, süss und wohlug golden. Das ahbe ich mir, wenn ich alles durchrechne, auch verdient, allein schon mit dem Sattel.

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Dr. Fischer aus der Maxvorstadt

Wenn es nicht so verdammt zynisch und hinterhältig wäre, könnte ich jetzt ohne Verkaufsabsicht meine demnächst mieterfreie Wohnung in München ins Internet stellen, für 6750 Euro pro m² (in der Ecke zwischen den Pinakotheken gibt es im Moment in dieser Grösse exakt Null Angebote, und weil es ohne Makler wäre, entspräche es einem Preis von moderatwen 6500) und schauen und darüber schreiben, was dann passiert. Ob der Markt wirklich so irre ist. Man hört davon ja immer nur auf Opferseite, weil der normale Journalist froh sein kann, wenn er nicht im Hasenbergl mieten muss, aber hier wäre die Gelegenheit, die Geschichte einmal von der einzig richtigen Seite zu schreiben. Der am langen Hebel des Hypes.

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Donnerstag, 3. Januar 2013

Geschenke eines Unentschlossenen

Erni, wird er gesagt haben. Eigentlich heisst Erni Ernestine, aber das sind so Namen, die zum Ausgang des 19. Jahrhunderts gern verschliffen werden. Weil man sich gut fühlt. weil man zufrieden ist, und weil sich ganz allgemein daheim die Stimmung lockert. Zumindest bei denen, die üppige Stillleben mit damals exotischen Kolonialwaren erwerben. (Überhaupt mag ich das Wort "Kolonialwaren". Darauf eine dreifache Mohrenlampe!) Erni, wird er also in jenen Tagen in der Galerie in Berlin gesagt haben, das wäre doch etwas für unsere Küche.





Eigentlich beschenke ich meine Wohnungen über das Jahr laufend und bringe auch immer wieder was von meinen Reisen mit; bei mir ist Vieles Andenken und Erinnerung. Was leider aufgrund der Preise nicht geht, ist "Dieses Stillleben habe ich aus Parma" oder "Diese Italienerin habe ich damals auf dem Corso von Verona gekauft". Nein, ich muss, da hilft kein klagen, mich in unwirtliche Regionen aufmachen und dort stöbern, wo man alles zu Geld macht, um sich dafür dann Technikglump zu kaufen. Nach Berlin, dort, wo auch die Italiener ihre Italienerinnen kaufen. Wo man um 1880 herum viele Galerien mit Bildern von Malern hatte, um all die technischen Spielsachen nicht kaufen konnte. 1880 war so eine Zeit, da waren die grosstechnischen Geräte wie Eisenbahnen und Dampfschiffe noch nicht allgemein verfügbar, aber die Preise für die Gegenstände des täglichen Gebrauchs sind damals gefühlt ins Bodenlose gefallen: Kleider, Möbel, Küchengerät, Porzellan, Silber, das alles war günstig, und so blieb auch etwas für Kunst in Haushalten übrig, die 100 Jahre davor noch Töpfe flicken lassen mussten, und es kam Geld herein, weil man kräftig exportierte. Damals herrschte ein kleiner Überschuss, heute wissen wir gar nicht mehr, wohin mit all dem Zeug. Jedenfalls, in Berlin konnte man es 130 Jahre später nicht mehr brauchen, und kaum hatte ich es ausgepackt, dachte ich mir: Das passt vielleicht besser hier in die Küche als am Tegernsee. Wenn ich etwas umhänge.





Erstaunlich; 2006 bin ich hier eingezogen, jetzt ist es 2013, und die Bilder haben schon erste Spuren an der Wand hinterlassen. Noch drei Jahre, und ich werde vermutlich neu streichen müssen, um nicht gleich mit meiner Küche - von einer Freundin einst als "Süd-Afghanistan bezeichnet - durch das Raster aller Interessentinnen zu fallen. Es gibt ja welche, die schauen hinter die Bilder und wehe, da hat sich ein Rand gebildet. Noch ist er schwach, und weil ich die letzten 4 Jahre dann doch recht häufig nicht da war - 3 Monate Italien und 4 Monate Tegernsee sind nicht ganz bedeutungslos beim Abwohnen - geht es vielleicht auch noch bis 2020, wenn ich mal ein wenig den Radiergummi zur Hilfe nehme. Das Problem solcher Wohnungen ist, dass sie frisch bemalt wie eine chinesische Fälschung aussehen. Etwas Patina muss einfach sein. Aber leider altern die Dinge unterschiedlich schnell, und deshalb werde ich beim nächsten Malvorgang die Farbe einfach ein wenig dunkler mischen. Mit weissen Wänden sähe das übrigens jetzt schon wie bei einem Hoagl aus.





Oben ist noch etwas Platz, aber unten im Küchenschrank sind noch ein paar alte Teller aus Fernasien, und sie sind schon seit Jahren - schlaues Kerlchen, das ich bin, habe ich mit so etwas gerechnet - mit Aufhängern von Kustermann versehen. Damit schliessen sich die Lücken wieder, und die abgehängten Bilder finden andere Orte. Neben dem Kühlschrank etwa ist noch Platz. Und das Holz des Rahmens passt bestens zum Holz des Küchenschranks, der auch seit ca. 1880 im Besitz der Familie sein dürfte, und seitdem treue Dienste leistet. Das alles ist schön und gut, und die Erni, die damals Ja zum Bild sagte, würde sich vielleicht freuen, dass es nicht nur trottelige Erben gibt, sondern auch Menschen, die so etwas weiter in Ehren halten (noch so ein Begriff...). Das Bild mit seiner Verbindung über Meere hinweg - eine Ananas aus Amerika, Keramik aus China, Silber und Trauben, Äpfel und Birnen - passt recht gut in die Küche eines Menschen, der viel unterwegs ist und dennoch immer gern daheim sein möchte. Darunter verweilt man auch gern zum Essen, zumal viele Gäste ohnehin nicht möchten, dass ich in der Bibliothek decke.





Jetzt hat also die eine Wohnung das Geschenk der anderen erhalten, und deshalb bekommt die andere einen Spiegel aus der grossen Wohung, der am Tegernsee als Reminiszenz an Italien bestens in den Eingang passt. Man wirft noch einen Blick auf sich im Venezianer, geht nach draussen und fährt, da man sich schon italienisch sah, in das Land, in dem die Zirtonen bald geerntet werden. Es fügt sich recht schön, das alles, es ist Tetris und Unboxing für Erwachsene, und dafür habe ich halt kein iDings und den Zwang, es alle zwei Jahre teuer zu ersetzen.

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