Sonntag, 23. August 2015
My first ebay
Falls jemand glaubt, ich könnte das nicht und würde immer nur horten und raffen - doch, ich kann das.
Und gehe jetzt radeln, sonst nehme ich es wieder runter.
edit: Radeln gegangen. Verkauft. Käufer hat sich angeblich bei der Preiseingabe vertippt und ich frage mich, ob das nicht ein Wink des Schicksals ist, dass ich so viele Räder haben soll.
Und gehe jetzt radeln, sonst nehme ich es wieder runter.
edit: Radeln gegangen. Verkauft. Käufer hat sich angeblich bei der Preiseingabe vertippt und ich frage mich, ob das nicht ein Wink des Schicksals ist, dass ich so viele Räder haben soll.
donalphons, 17:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 17. August 2015
Mein Mercedes ist kleiner als die S-Klasse der Flüchtlinge
Ich wollte diese Geschichte nicht erzählen.
Eigentlich hätte sie der Abschluss einer der Folgen meiner Serie „Fluchtlinien“ sein können, in der noch ein paar Teile kommen werden. Eigentlich ist sie lustig, zumindest habe ich sie so empfunden, selbst wenn sie den dort anwesenden Helfern unendlich peinlich war, und man mir wohl am liebsten die Kamera entrissen hätte. Die Helfer - und ich werde Ihnen ganz sicher nicht verraten, wo sie sind, ausser „irgendwo in Bayern“ - haben einen schweren und entbehrungsreichen Beruf freiwillig und ohne Bezahlung übernommen, und sind davon abhängig, dass die Bevölkerung sie weiterhin unterstützt und ihre Motive mit Spenden für die Flüchtlinge honoriert. Diese Helfer, die Woche um Woche die unangenehmen Jobs machen, die ganz anders leben könnten, aber aus Überzeugung oder aus dem Gefühl, dass man das jetzt zusammen bewältigen muss, anpacken und das in Bayern nach meiner Beobachtung bewundernswert routiniert machen – das sind die eigentlichen Helden dieser Geschichten. Nicht die Plärrer in Berlin, weil mal ein Amt nicht schnell genug ist, und die Antifa zusammen mit ihren Freunden in den Medien einen billigen Sieg in der berlinöffentlichen Meiung einfahren kann. Meine Helden sind die freiwilligen Feuerwehren, die nach einem Tag in der Hitze mit der Wurstsemmel vor der gerade schliessenden Metzgerei sitzen und ihren Urlaub drangeben. Leute, die mich gern erwürgt hätten, als ich die Kamera hob und die S-Klasse photographierte.
Bei der ganzen Debatte ist es meines Erachtens wichtig, den Blick von den ganz krassen Ausrutschern zu lösen, und darüber zu reden, was das Thema Migration und Flucht wirklich langfristig bedeutet. Links wie Rechts streitet man sich gerade gern über Smartphones der Flüchtlinge – als ob die paar lumpigen Euro angesichts der Integrationskosten, Leistungen und Anforderungen irgendwie ins Gewicht fallen würden. Die immensen Überstunden und Rückstände, die jetzt in den Ämtern entstehen, die Sprachkurse, die dauerhafte Unterbringung - das wird teuer. Nicht die paar Handies und die Telefongebühren nach Ghana oder Nigeria. Das wäre die eigentliche Debatte, aber man hängt sich an den Petitessen auf. Ein Telefon sieht jeder. Die Kostenstelle im Rathaus sieht niemand. Meine Geschichte, die ich nicht erzählen wollte, macht natürlich genau diesen Fehler und richtet den Blick auf ein einziges Detail.
Erzählen möchte ich sie aber trotzdem. Weil Witzfiguren vom Schlage Sascha „Sobooks“ Lobo, die ich persönlich für unverantwortlich halte, in Gossenpostillen nun mit der Forderung vorstellig werden, wir müssten angesichts des Rassismus – besonders in den sozialen Medien – nun etwas tun. Wer will das? Die Frage ist berechtigt, der nächste Aufruf zum Aktivismus kam von einem Herrn Georg Diez aus der gleichen Kloake, der seine Bekanntheit dem Umstand verdankt, dass er andere mal eben in die Nähe des Rechtsextremismus rückt. Solchen Leuten sollte man nicht folgen. Wen sollen wir uns denn als Vorbild nehmen? Die Antifa, die in Berlin Jagd auf Leute macht, die ihr Grundrecht auf Demonstration in Anspruch nehmen? Die Aktivisten, die zugunsten der Flüchtlinge in der Gerhart-Hauptmann-Schule einen Brandanschlag auf die U-Bahn unternahmen, damit die zwangsweise wartenden Leute mal Zeit haben, sich über das Schicksal der Flüchtlinge Gedanken zu machen? Die Aktivisten, zum Boykott eines Discothekenbetreibers aufrufen, der nach einer ganzen Serie von Konflikten bis zu einer versuchten Doppelvergewaltigung durch einen Flüchtling die Notbremse in seinem Lokal zieht? Oder einfach nur wie die Journalistenaktivisten für den Applaus der Filterblase rumpöbeln im Internet, damit dort die Schweigespirale im eigenen Umfeld läuft? Aktivist werden ist leicht, das kann jeder Depp und falls nur genügend mitmachen und mitzündeln und nicht mehr genau hinschauen, bekommt man exakt die Zustände, die man hierzulande eigentlich mit einem „Nie wieder“ verhindern wollte. Die Aktiven der Feuerwehr haben meinen Respekt. Die Aktivisten....
Den Aktivisten will ich diese Geschichte erzählen. Die Geschichte beginnt in einer nordbayerischen Aufnahmeeinrichtung, wo neue Flüchtlinge ankommen, und man sie auf neue Lager verteilt. Einige junge Männer kommen bei diesem Transfer in ein neues Heim abhanden. Eine gewisse Anzahl junger Männer sollte beim Landratsamt erscheinen und dann weiter zur Unterkunft transportiert werden, aber etliche kommen nicht an. Sie werden bei der Reise nicht überwacht, sie lassen sich einen Tag Zeit, und das hat die Folge, dass niemand im Ankunftslager weiss, wo sie bleiben und wann sie kommen. Aber die Presse - also ich – kommt und ist da. Schaut sich um, erkundigt sich über Belegungspläne, Erweiterungsfragen, Zeiträume, was man halt so macht. Es ist heiß, es ist mitten im Ort und laut, gegenüber der Strasse stehen Bäume, und da kann man sich gut unterhalten. Da stehen wir. Und dann kommt eine weisse S-Klasse. Ein Taxi. Eine grosse, weisse S-Klasse, und zwei Schwarze steigen aus. Die Ankommenden sind jung, kräftig, haben eine schöne Fahrt hinter sich – es ist wirklich eine reizvolle Landschaft - räumen ihre Taschen aus dem Kofferraum und sind dann endlich da. Unter Hinterlassung der Szenerie, dass Flüchtlinge mit der S-Klasse beim Lager vorfahren.
Aktivisten erzählen einem immer, dass Flüchtlinge so viel Leid, Krieg und Folter erlebt haben, dass sie traumatisiert und oft gar nicht schuld sind, wenn etwas Erklärungsbedürftiges vorfällt. Wir sollten doch erst mal unsere Privilegien checken, denn und bei uns sind sie von der fremden, also unserer, übersexualisierten und konsumorientierten Kultur überfordert. Keinesfalls verdienen sie in Berlin mit Drogen blendend an Touristen, keinesfalls sind sie homophob und paternalistisch und frauenfeindlich, und vermutlich wollen all die Jungs, die die Dating-Apps hier überschwemmen, auch nur Deutsch lernen, um dann Marx im Original zu lesen. Is klar. Das kann man eine Weile so behaupten, und jeden einzelnen Einzelfall irgendwie erklären. Hier in der S-Klasse wäre es: Krasse Überforderung mit dem deutschen Bahnsystem und eine fehlende Willkommenskultur, die die Flüchtlinge nicht angemessen begleitet. Auf der anderen Seite sagen dann xenophobe Aktivisten, dass wir unsere Aufstockerrentner zum Rad verdonnern und die Wirtschaftsflüchtlige mit der S-Klasse fahren.
Und ich würde beiden Gruppen raten, sich ein Buch zu kaufen: Nkem Nwankwo. Mein Mercedes ist grösser als Deiner. Manche in Europa halten das für eine Satire, was Nwankwo und jeder Entwicklungshelfer, der es gelesen hat, dementieren würde: Es ist eine zwar bittere, aber zutreffende Beschreibung der von Korruption und Bereicherung geprägten politischen Systeme Afrikas, und genauso lustig wie Evelyn Waughs Roman “Schwarzes Unheil”. Nwankwo beschreibt den Wahlkampf innerhalb einer Einheitspartei, und wie wichtig der Mercedes dabei ist. In Afrika können es sich nur die Reichsten der Reichsten leisten, sich mit so einem Mercedes chauffieren zu lassen. So eine saubere, funkelnde, nagelneue, weisse S-Klasse mit einem weissen Fahrer, das ist der Traum schlechthin, zusammen mit einer glatten, asphaltierten Strasse, und wären die Flüchtlinge in Afrika geblieben, wären sie nie soweit gekommen, das einmal zu erleben. Hier bei uns drückt man ihnen Geld in die Hand, lässt sie frei entscheiden, weil das hier ein freies Land ist, und dann steht auf der Strasse so eine S-Klasse, und sie müssen nur winken und einsteigen. Ihr Mercedes ist dann deutlich grösser als der, den ich gerade fahre. Und dass sie ihn anstelle der günstigen Bahn nehmen, liegt nicht an ihren traumatischen Erfahrungen oder an ihrem Kampf gegen heimische Despotien. Sondern nur am Mercedes.
So ist Afrika. Ich glaube, es ist eine unfassbar grosse Versuchung, aus Eritrea oder Somalia zu kommen und dann die Möglichkeit zu haben, das zu tun. Keiner in ihrer Familie wird das je getan haben, und hier bekommen sie das Geld und können es sich leisten. Einfach so. Zumindest dieses eine Mal. So wie manche sich hier bei uns einen Rolls Royce für die Hochzeit mieten oder Urlaub in einem Hotel machen, das echte Kronleuchter statt ihrer heimischen Ikealampen hat. So, wie man sich hier eben auch manchmal etwas leistet, das vielleicht nicht klug, aber nachvollziehbar ist. Muss es eine handgenähte Hirschlederhose für 2000 Euro sein, braucht man versilberte Felgen, muss eine Aktivisten den neuesten, teuren Rechner einer Firma haben, die Menschen wie den letzten Dreck behandelt?
Sehen Sie, ich bin kein Aktivist. Ich schaue mir etwas an, denke manchmal sogar darüber nach und schreibe es auf. Deshalb komme ich nicht in Gefahr, aus ein paar über die Stränge schlagenden Kerlen aus Afrika, die höchstens in der Schulerzeitung kritisch geschrieben haben können, die immer gleichen Behauptungen von unfassbar schlimmen Bedingungen vorbringen zu müssen, die sie traumatiert etwas weniger Kluges machen lassen. Ich muss nichts rechtfertigen. Ich muss niemanden überhöhen oder sein Leid, so vorhanden, aufbauschen, und dann riskieren, dass der Verfolgte zuerst einmal den Wunsch hat, dass sein Mercedes grösser als meiner ist – und ich irgendwann nicht meht formschön erklären kann, warum das SEK kommt, um wie in Suhl Leute davon abzuhalten, jemanden wegen eines Korans zu lynchen. Und wie der letzte Depp dastehe, und mir keiner mehr glaubt und mich jeder auslacht. Hallo sog. "Kollegen" von Zeit und Süddeutscher Zeitung, Euch meine ich: BWAHAHAHAHA. Gestern wart ihr noch Charlie und heute versteht ihr Lynhmobs. Aber das heisst eben auch, dass ich mit meiner nichtaktivistischen Haltung so etwas menschlich nachvollziehbar einordnen kann.
Die grosse, weisse S-Klasse ist noch lang nicht ausreichend, um ernsthaft “Ausländer raus” zu rufen – die Flüchtlinge bekommen ein Taschengeld, und beim Taxler im Mercedes ist es mir lieber als beim nächsten Schlepperverbrecher, der organisierte Massenmorde wissentlich in Kauf nimmt, oder beim Junkfoodproduzenten. Es ist ein Mercedes und kein japanisches Auto und es ist doch schön, wenn auch in Somalia die deutsche Arbeit geschätzt wird. Die grosse, weisse S-Klasse ist auch noch lang nicht ausreichend, um ernsthaft “Refugee welcome” zu rufen – weil sie den ganzen Aktivisten klar macht, dass die sozialen Zielsetzungen der Migranten keinesfalls den Idealen der Weltrevolution und der gerechten Verteilung aller Güter entsprechen müssen. Ich fahre ja auch einen Mercedes und lache, wenn es in Berlin Hipster auf Schrotträdern zusammenduscht. Ideologie füllt, egal ob rechts oder links, keinen Tank. Wenn ich Vollgas gebe, säuft mein Mercedes über 20 Liter auf hundert Kilometer. Das zahlt kein Marx und keine Le Pen.
Eigentlich hätte sie der Abschluss einer der Folgen meiner Serie „Fluchtlinien“ sein können, in der noch ein paar Teile kommen werden. Eigentlich ist sie lustig, zumindest habe ich sie so empfunden, selbst wenn sie den dort anwesenden Helfern unendlich peinlich war, und man mir wohl am liebsten die Kamera entrissen hätte. Die Helfer - und ich werde Ihnen ganz sicher nicht verraten, wo sie sind, ausser „irgendwo in Bayern“ - haben einen schweren und entbehrungsreichen Beruf freiwillig und ohne Bezahlung übernommen, und sind davon abhängig, dass die Bevölkerung sie weiterhin unterstützt und ihre Motive mit Spenden für die Flüchtlinge honoriert. Diese Helfer, die Woche um Woche die unangenehmen Jobs machen, die ganz anders leben könnten, aber aus Überzeugung oder aus dem Gefühl, dass man das jetzt zusammen bewältigen muss, anpacken und das in Bayern nach meiner Beobachtung bewundernswert routiniert machen – das sind die eigentlichen Helden dieser Geschichten. Nicht die Plärrer in Berlin, weil mal ein Amt nicht schnell genug ist, und die Antifa zusammen mit ihren Freunden in den Medien einen billigen Sieg in der berlinöffentlichen Meiung einfahren kann. Meine Helden sind die freiwilligen Feuerwehren, die nach einem Tag in der Hitze mit der Wurstsemmel vor der gerade schliessenden Metzgerei sitzen und ihren Urlaub drangeben. Leute, die mich gern erwürgt hätten, als ich die Kamera hob und die S-Klasse photographierte.
Bei der ganzen Debatte ist es meines Erachtens wichtig, den Blick von den ganz krassen Ausrutschern zu lösen, und darüber zu reden, was das Thema Migration und Flucht wirklich langfristig bedeutet. Links wie Rechts streitet man sich gerade gern über Smartphones der Flüchtlinge – als ob die paar lumpigen Euro angesichts der Integrationskosten, Leistungen und Anforderungen irgendwie ins Gewicht fallen würden. Die immensen Überstunden und Rückstände, die jetzt in den Ämtern entstehen, die Sprachkurse, die dauerhafte Unterbringung - das wird teuer. Nicht die paar Handies und die Telefongebühren nach Ghana oder Nigeria. Das wäre die eigentliche Debatte, aber man hängt sich an den Petitessen auf. Ein Telefon sieht jeder. Die Kostenstelle im Rathaus sieht niemand. Meine Geschichte, die ich nicht erzählen wollte, macht natürlich genau diesen Fehler und richtet den Blick auf ein einziges Detail.
Erzählen möchte ich sie aber trotzdem. Weil Witzfiguren vom Schlage Sascha „Sobooks“ Lobo, die ich persönlich für unverantwortlich halte, in Gossenpostillen nun mit der Forderung vorstellig werden, wir müssten angesichts des Rassismus – besonders in den sozialen Medien – nun etwas tun. Wer will das? Die Frage ist berechtigt, der nächste Aufruf zum Aktivismus kam von einem Herrn Georg Diez aus der gleichen Kloake, der seine Bekanntheit dem Umstand verdankt, dass er andere mal eben in die Nähe des Rechtsextremismus rückt. Solchen Leuten sollte man nicht folgen. Wen sollen wir uns denn als Vorbild nehmen? Die Antifa, die in Berlin Jagd auf Leute macht, die ihr Grundrecht auf Demonstration in Anspruch nehmen? Die Aktivisten, die zugunsten der Flüchtlinge in der Gerhart-Hauptmann-Schule einen Brandanschlag auf die U-Bahn unternahmen, damit die zwangsweise wartenden Leute mal Zeit haben, sich über das Schicksal der Flüchtlinge Gedanken zu machen? Die Aktivisten, zum Boykott eines Discothekenbetreibers aufrufen, der nach einer ganzen Serie von Konflikten bis zu einer versuchten Doppelvergewaltigung durch einen Flüchtling die Notbremse in seinem Lokal zieht? Oder einfach nur wie die Journalistenaktivisten für den Applaus der Filterblase rumpöbeln im Internet, damit dort die Schweigespirale im eigenen Umfeld läuft? Aktivist werden ist leicht, das kann jeder Depp und falls nur genügend mitmachen und mitzündeln und nicht mehr genau hinschauen, bekommt man exakt die Zustände, die man hierzulande eigentlich mit einem „Nie wieder“ verhindern wollte. Die Aktiven der Feuerwehr haben meinen Respekt. Die Aktivisten....
Den Aktivisten will ich diese Geschichte erzählen. Die Geschichte beginnt in einer nordbayerischen Aufnahmeeinrichtung, wo neue Flüchtlinge ankommen, und man sie auf neue Lager verteilt. Einige junge Männer kommen bei diesem Transfer in ein neues Heim abhanden. Eine gewisse Anzahl junger Männer sollte beim Landratsamt erscheinen und dann weiter zur Unterkunft transportiert werden, aber etliche kommen nicht an. Sie werden bei der Reise nicht überwacht, sie lassen sich einen Tag Zeit, und das hat die Folge, dass niemand im Ankunftslager weiss, wo sie bleiben und wann sie kommen. Aber die Presse - also ich – kommt und ist da. Schaut sich um, erkundigt sich über Belegungspläne, Erweiterungsfragen, Zeiträume, was man halt so macht. Es ist heiß, es ist mitten im Ort und laut, gegenüber der Strasse stehen Bäume, und da kann man sich gut unterhalten. Da stehen wir. Und dann kommt eine weisse S-Klasse. Ein Taxi. Eine grosse, weisse S-Klasse, und zwei Schwarze steigen aus. Die Ankommenden sind jung, kräftig, haben eine schöne Fahrt hinter sich – es ist wirklich eine reizvolle Landschaft - räumen ihre Taschen aus dem Kofferraum und sind dann endlich da. Unter Hinterlassung der Szenerie, dass Flüchtlinge mit der S-Klasse beim Lager vorfahren.
Aktivisten erzählen einem immer, dass Flüchtlinge so viel Leid, Krieg und Folter erlebt haben, dass sie traumatisiert und oft gar nicht schuld sind, wenn etwas Erklärungsbedürftiges vorfällt. Wir sollten doch erst mal unsere Privilegien checken, denn und bei uns sind sie von der fremden, also unserer, übersexualisierten und konsumorientierten Kultur überfordert. Keinesfalls verdienen sie in Berlin mit Drogen blendend an Touristen, keinesfalls sind sie homophob und paternalistisch und frauenfeindlich, und vermutlich wollen all die Jungs, die die Dating-Apps hier überschwemmen, auch nur Deutsch lernen, um dann Marx im Original zu lesen. Is klar. Das kann man eine Weile so behaupten, und jeden einzelnen Einzelfall irgendwie erklären. Hier in der S-Klasse wäre es: Krasse Überforderung mit dem deutschen Bahnsystem und eine fehlende Willkommenskultur, die die Flüchtlinge nicht angemessen begleitet. Auf der anderen Seite sagen dann xenophobe Aktivisten, dass wir unsere Aufstockerrentner zum Rad verdonnern und die Wirtschaftsflüchtlige mit der S-Klasse fahren.
Und ich würde beiden Gruppen raten, sich ein Buch zu kaufen: Nkem Nwankwo. Mein Mercedes ist grösser als Deiner. Manche in Europa halten das für eine Satire, was Nwankwo und jeder Entwicklungshelfer, der es gelesen hat, dementieren würde: Es ist eine zwar bittere, aber zutreffende Beschreibung der von Korruption und Bereicherung geprägten politischen Systeme Afrikas, und genauso lustig wie Evelyn Waughs Roman “Schwarzes Unheil”. Nwankwo beschreibt den Wahlkampf innerhalb einer Einheitspartei, und wie wichtig der Mercedes dabei ist. In Afrika können es sich nur die Reichsten der Reichsten leisten, sich mit so einem Mercedes chauffieren zu lassen. So eine saubere, funkelnde, nagelneue, weisse S-Klasse mit einem weissen Fahrer, das ist der Traum schlechthin, zusammen mit einer glatten, asphaltierten Strasse, und wären die Flüchtlinge in Afrika geblieben, wären sie nie soweit gekommen, das einmal zu erleben. Hier bei uns drückt man ihnen Geld in die Hand, lässt sie frei entscheiden, weil das hier ein freies Land ist, und dann steht auf der Strasse so eine S-Klasse, und sie müssen nur winken und einsteigen. Ihr Mercedes ist dann deutlich grösser als der, den ich gerade fahre. Und dass sie ihn anstelle der günstigen Bahn nehmen, liegt nicht an ihren traumatischen Erfahrungen oder an ihrem Kampf gegen heimische Despotien. Sondern nur am Mercedes.
So ist Afrika. Ich glaube, es ist eine unfassbar grosse Versuchung, aus Eritrea oder Somalia zu kommen und dann die Möglichkeit zu haben, das zu tun. Keiner in ihrer Familie wird das je getan haben, und hier bekommen sie das Geld und können es sich leisten. Einfach so. Zumindest dieses eine Mal. So wie manche sich hier bei uns einen Rolls Royce für die Hochzeit mieten oder Urlaub in einem Hotel machen, das echte Kronleuchter statt ihrer heimischen Ikealampen hat. So, wie man sich hier eben auch manchmal etwas leistet, das vielleicht nicht klug, aber nachvollziehbar ist. Muss es eine handgenähte Hirschlederhose für 2000 Euro sein, braucht man versilberte Felgen, muss eine Aktivisten den neuesten, teuren Rechner einer Firma haben, die Menschen wie den letzten Dreck behandelt?
Sehen Sie, ich bin kein Aktivist. Ich schaue mir etwas an, denke manchmal sogar darüber nach und schreibe es auf. Deshalb komme ich nicht in Gefahr, aus ein paar über die Stränge schlagenden Kerlen aus Afrika, die höchstens in der Schulerzeitung kritisch geschrieben haben können, die immer gleichen Behauptungen von unfassbar schlimmen Bedingungen vorbringen zu müssen, die sie traumatiert etwas weniger Kluges machen lassen. Ich muss nichts rechtfertigen. Ich muss niemanden überhöhen oder sein Leid, so vorhanden, aufbauschen, und dann riskieren, dass der Verfolgte zuerst einmal den Wunsch hat, dass sein Mercedes grösser als meiner ist – und ich irgendwann nicht meht formschön erklären kann, warum das SEK kommt, um wie in Suhl Leute davon abzuhalten, jemanden wegen eines Korans zu lynchen. Und wie der letzte Depp dastehe, und mir keiner mehr glaubt und mich jeder auslacht. Hallo sog. "Kollegen" von Zeit und Süddeutscher Zeitung, Euch meine ich: BWAHAHAHAHA. Gestern wart ihr noch Charlie und heute versteht ihr Lynhmobs. Aber das heisst eben auch, dass ich mit meiner nichtaktivistischen Haltung so etwas menschlich nachvollziehbar einordnen kann.
Die grosse, weisse S-Klasse ist noch lang nicht ausreichend, um ernsthaft “Ausländer raus” zu rufen – die Flüchtlinge bekommen ein Taschengeld, und beim Taxler im Mercedes ist es mir lieber als beim nächsten Schlepperverbrecher, der organisierte Massenmorde wissentlich in Kauf nimmt, oder beim Junkfoodproduzenten. Es ist ein Mercedes und kein japanisches Auto und es ist doch schön, wenn auch in Somalia die deutsche Arbeit geschätzt wird. Die grosse, weisse S-Klasse ist auch noch lang nicht ausreichend, um ernsthaft “Refugee welcome” zu rufen – weil sie den ganzen Aktivisten klar macht, dass die sozialen Zielsetzungen der Migranten keinesfalls den Idealen der Weltrevolution und der gerechten Verteilung aller Güter entsprechen müssen. Ich fahre ja auch einen Mercedes und lache, wenn es in Berlin Hipster auf Schrotträdern zusammenduscht. Ideologie füllt, egal ob rechts oder links, keinen Tank. Wenn ich Vollgas gebe, säuft mein Mercedes über 20 Liter auf hundert Kilometer. Das zahlt kein Marx und keine Le Pen.
donalphons, 13:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 12. August 2015
Der Unsägliche
Ich lese die New York Times und bin meistens angetan. Nicht immer, aber meistens. Ein paar kulturell bedingte Unterschiede lassen sich nicht bestreiten, und dafür ist es auch ein anderes Land. Multi-kulti halt. Die Times hat sich zudem ein paar mal kräftig verrannt, aber ich lese so eine Parteinahme und überlege dann, wie ich es besser machen würde. Meistens ist sie toll.
Ich lese auch die Washington Post. Auch die WaPo hat sehr gute und sauber arbeitende Journalisten, auch die WaPo kann vielschichtig und ausgewogen berichten, und verschiedene Standpunkte darlegen. Aber die WaPo hat auch eine Galerei mit dem Titel "Best Bang for the Buck", wo es um das Preis.Leistungsverhältnis von Handwaffen geht.
Der Guardan ist mir seit den Lügen, die er über Tim Hunt verbreitet und gezielt unterstützt hat, nicht mehr geheuer, aber natürlich arbeiten da in den USA ebenso gute, aufgeklärte Leute.
Und auch in vielen Regionalzeitungen.
Aber auch da finde ich Beiträge, da schüttelt es mich. Das ist alles noch meilenweit entfernt von FOX oder den ganzen Radiopredigten, die viele Leute gern hören. Das ignoriere ich. Ich brauche das nicht und decke mein Bedürfnis an Information bei der NYT.
Wo man überhaupt nicht fassen kann, dass diese Amerikaner immer noch niht Trump abgeschworen haben. Ich kann das übrigens auch nicht fassen. Bei aller auch mir manchmal innewohnender Lust an der Provokation: Nein. Wirklich nicht. Das ist ein unterkomplexes Niveau, auf dem sich wichtige Debatten nie abspielen sollten. Es ist das Niveau von "Best Bang for the Buck", bei dem ich aussteige, und wo für viele offensichtlich ihr Land erst richtig anfängt.
Vom Machismo geprägte Bevölkerungsgruppen. Sich notorisch benachteiligt fühlende Südstaatler. Stand-your-Ground-Fetischisten. Waffennarren. Staathasser. All die Gierigen, die sich maximal selbst verwirklichen wollen. Die ganzen krassen christlichen Sekten. Abtreibungsgegner. Und all die Unzufriedenen, die den letzten Wahlsieg Obamas schon eher schwer machten. Das alles sucht und findet offensichtlich einen unterkomplexen Nenner. Man muss das nicht verstehen, es ist nun mal so wie Best Bang for the Buck. Best Bang for the Vote. Trump sieht nicht gesund aus und vielleicht scheitert er, und alles wird gut. Aber es ist so wie mit dem Iran, wo wir auch immer Geschichten von jungen, engagierten Frauen lesen: Die Realität wird dort von ganz anderen Gruppen bestimmt. Und die nehmen keinerlei Rücksicht auf unsere Erwartungen.
Ich lese auch viel über Geschichte und weiss, dass es zwar insgesamt seit einiger Zeit voran geht, aber der Abstand zwischen den Möglichkeiten und dem, was wirklich getan wird, mist gleich gross bleibt. Insofern, für die Beibehaltung dieses frustrierenden Abstandes, brauchen wir Trump un kriegen ihn vielleicht auch. Es gibt keine Garantie auf Fortschritt nach unseren Vorstellungen. Er spricht einfach Leute an, die die NYT nicht lesen, den Guardian auch nicht und froh sind, dass es eindlich mal jemand wieder so sieht, wie sie es sehen.
Das ist schlimm. Aber ich möchte ohnehin kein Amerikaner sein.
Ich lese auch die Washington Post. Auch die WaPo hat sehr gute und sauber arbeitende Journalisten, auch die WaPo kann vielschichtig und ausgewogen berichten, und verschiedene Standpunkte darlegen. Aber die WaPo hat auch eine Galerei mit dem Titel "Best Bang for the Buck", wo es um das Preis.Leistungsverhältnis von Handwaffen geht.
Der Guardan ist mir seit den Lügen, die er über Tim Hunt verbreitet und gezielt unterstützt hat, nicht mehr geheuer, aber natürlich arbeiten da in den USA ebenso gute, aufgeklärte Leute.
Und auch in vielen Regionalzeitungen.
Aber auch da finde ich Beiträge, da schüttelt es mich. Das ist alles noch meilenweit entfernt von FOX oder den ganzen Radiopredigten, die viele Leute gern hören. Das ignoriere ich. Ich brauche das nicht und decke mein Bedürfnis an Information bei der NYT.
Wo man überhaupt nicht fassen kann, dass diese Amerikaner immer noch niht Trump abgeschworen haben. Ich kann das übrigens auch nicht fassen. Bei aller auch mir manchmal innewohnender Lust an der Provokation: Nein. Wirklich nicht. Das ist ein unterkomplexes Niveau, auf dem sich wichtige Debatten nie abspielen sollten. Es ist das Niveau von "Best Bang for the Buck", bei dem ich aussteige, und wo für viele offensichtlich ihr Land erst richtig anfängt.
Vom Machismo geprägte Bevölkerungsgruppen. Sich notorisch benachteiligt fühlende Südstaatler. Stand-your-Ground-Fetischisten. Waffennarren. Staathasser. All die Gierigen, die sich maximal selbst verwirklichen wollen. Die ganzen krassen christlichen Sekten. Abtreibungsgegner. Und all die Unzufriedenen, die den letzten Wahlsieg Obamas schon eher schwer machten. Das alles sucht und findet offensichtlich einen unterkomplexen Nenner. Man muss das nicht verstehen, es ist nun mal so wie Best Bang for the Buck. Best Bang for the Vote. Trump sieht nicht gesund aus und vielleicht scheitert er, und alles wird gut. Aber es ist so wie mit dem Iran, wo wir auch immer Geschichten von jungen, engagierten Frauen lesen: Die Realität wird dort von ganz anderen Gruppen bestimmt. Und die nehmen keinerlei Rücksicht auf unsere Erwartungen.
Ich lese auch viel über Geschichte und weiss, dass es zwar insgesamt seit einiger Zeit voran geht, aber der Abstand zwischen den Möglichkeiten und dem, was wirklich getan wird, mist gleich gross bleibt. Insofern, für die Beibehaltung dieses frustrierenden Abstandes, brauchen wir Trump un kriegen ihn vielleicht auch. Es gibt keine Garantie auf Fortschritt nach unseren Vorstellungen. Er spricht einfach Leute an, die die NYT nicht lesen, den Guardian auch nicht und froh sind, dass es eindlich mal jemand wieder so sieht, wie sie es sehen.
Das ist schlimm. Aber ich möchte ohnehin kein Amerikaner sein.
donalphons, 09:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 8. August 2015
Stelvio
Natürlich habe ich Angst. Mehr als eine Angst sogar. Ich habe keine Angst davor, irgendwo aufzugeben und umzudrehen, dazu war ich zu oft in den Bergen. Manchmal muss es sein und es rettet Leben.
Ich habe eine Angst vor der Selbstüberschätzung, also vor meinen dunklen Seiten. Das klingt vielleicht etwas seltsam, wenn man weiss, was ich sonst so an hellem Irrsinn jetzt schon tue, und mit was für doch recht geringem Sicherheitsmargen ich unterwegs bin. Aber danach kommt dann auch der Punkt, an dem ich fühle, dass ich zu weit gegangen bin. Dieser - im Übrigen noch nicht mal besonders schmale - Grenzbereich wird von einer schlagartig einsetzenden Angst beherrscht, die man vielleicht auch als Instinkt bezeichnen könnte. Es geht theoretisch noch, aber wenn etwas Unvorhergesehenes kommt... man darf solche Gedanken eigentlich nicht haben, aber der Moment, da sie sich selbst melden, auch wenn man sie nicht will, ist ein guter Moment, auf sie zu hören.
Das hat mir ein paar Mal durchaus den Allerwertesten gerettet. Man glaubt gar nicht, was manchmal hinter kurven alles so auf der Strasse liegt.
Die andere Angst ist die vor echten Gewalten. Ein Gewitter am Berg kann ein existenzielles Ernachhernichtmehrlebnis sein. Erdbeben. Steinschläge. Aber auch eine wild gewordene Kihherde. Heute kam ich an einer Alm vorbei und da haben die Kühe aus Tollerei ein Wettrennen mit mit veranstaltet. Das möchte man nicht zu Fuss ohne Elektrozaun zu denen machen. Ich mag Kühe. Aber ich weiss auch, wie die sein können, wenn sie schlechte Laune haben. Wie eine 700 Kilo schwere Katze.
So eine Gewalt ist auch das Stilfser Joch. Früher dachte ich, ich könnte bis zur Neureuth nicht durchradeln, ich würde den Jaufenpass nie schaffen und das Penser Joch erst recht nicht -heute geht das alles. Aber das Stilser Joch ist in meinem Kopf immer noch so fern, abweisend und unberührbar wie früher, und manchmal denke ich, dass es zum Leben einfach dazu gehört, manches zu sehen und zu begehren, aber es nicht zu bekommen. Wie Gemälde, Frauen, Bücher, Erfahrungen - es ist eben nicht jedes allen bestimmt. Und das ist vielleicht auch ganz gut so.
Ich habe eine Angst vor der Selbstüberschätzung, also vor meinen dunklen Seiten. Das klingt vielleicht etwas seltsam, wenn man weiss, was ich sonst so an hellem Irrsinn jetzt schon tue, und mit was für doch recht geringem Sicherheitsmargen ich unterwegs bin. Aber danach kommt dann auch der Punkt, an dem ich fühle, dass ich zu weit gegangen bin. Dieser - im Übrigen noch nicht mal besonders schmale - Grenzbereich wird von einer schlagartig einsetzenden Angst beherrscht, die man vielleicht auch als Instinkt bezeichnen könnte. Es geht theoretisch noch, aber wenn etwas Unvorhergesehenes kommt... man darf solche Gedanken eigentlich nicht haben, aber der Moment, da sie sich selbst melden, auch wenn man sie nicht will, ist ein guter Moment, auf sie zu hören.
Das hat mir ein paar Mal durchaus den Allerwertesten gerettet. Man glaubt gar nicht, was manchmal hinter kurven alles so auf der Strasse liegt.
Die andere Angst ist die vor echten Gewalten. Ein Gewitter am Berg kann ein existenzielles Ernachhernichtmehrlebnis sein. Erdbeben. Steinschläge. Aber auch eine wild gewordene Kihherde. Heute kam ich an einer Alm vorbei und da haben die Kühe aus Tollerei ein Wettrennen mit mit veranstaltet. Das möchte man nicht zu Fuss ohne Elektrozaun zu denen machen. Ich mag Kühe. Aber ich weiss auch, wie die sein können, wenn sie schlechte Laune haben. Wie eine 700 Kilo schwere Katze.
So eine Gewalt ist auch das Stilfser Joch. Früher dachte ich, ich könnte bis zur Neureuth nicht durchradeln, ich würde den Jaufenpass nie schaffen und das Penser Joch erst recht nicht -heute geht das alles. Aber das Stilser Joch ist in meinem Kopf immer noch so fern, abweisend und unberührbar wie früher, und manchmal denke ich, dass es zum Leben einfach dazu gehört, manches zu sehen und zu begehren, aber es nicht zu bekommen. Wie Gemälde, Frauen, Bücher, Erfahrungen - es ist eben nicht jedes allen bestimmt. Und das ist vielleicht auch ganz gut so.
donalphons, 12:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 15. Juli 2015
Wie das geht
Es gibt in Deutschland selten Extremsituationen. Es ist hier nicht so, dass Panzer rollen oder jedes dritte Haus unbewohnbar ist. Und auf der anderen Seite ist auch nicht alles so schlimm; die berüchtigten "Flüchtlingslager" der Palästinenser im Nahen Osten wird man oft kaum mehr von normalen Dörfern unterscheiden können. Manches ist also bei genauerer Betrachtung weit weniger übel als erwartet und anderes ist sehr übel - aber dafür muss man dann schon hinfahren.
Manche werden sich sicher fragen, wie es dann, wenn es schlimm ist, trotzdem möglich ist, das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Darauf habe ich auch keine ganz schlüssige antwort, aber ich kenne Leute, die häufiger als ich in solchen Situationen waren, und irgendwie fragt man nicht lange. Man macht es halt. Man kann sowieso nichts ändern, Pakistanis würden so oder so im Frühlingsregen ausharren, egal ob man nun eine Nacht durchweint über ihr Schicksal oder feiert. Ich kenne welche, die begeistert von den Pools im Kongo sind. Man sieht, wie es sein könnte und denkt gar nicht daran, sich anzupassen an das Elend. Man lebt, besser vielleicht als man es sonst tut. Die Zeit in der Erdbebenregion war schlimm und sie ist immer noch nicht schön, denn auch nach zwei Jahren leben die Leute noch im Lager. Ich gehe da hin. Ich mache etwas dazu. Ich gehe heim. Ich lebe. Sehr sehr gut.
Alles andere ist egal.
Das ist die Haltung, die man für das Schreiben braucht. Man muss dann nehmen. was man kriegen kann. Es ist ganz erstaunlich, dass man auch in solchen Momenten immer noch an Sex und ähnliches denken kann. Das macht einen noch lang nicht zum Monster, nur zum Menschen.
So ist das auch jetzt dann mit der Migratiionskrise. Ich will nicht von Asylkrise sprechen, weil Asyl keine Krise hat, sondern ein Menschenrecht ist.Ginge es nur um Asyl, gäbe es keine Krise. Aber jetzt gibt es eine Krise durch eine Wanderungsbewegung und wer das nicht glaubt, kann sich gerne mal anschauen, wie die Rechtsextremen in Europa Zulauf bekommen, selbst wenn die Migration vor allem Deutschland als Ziel hat. Ich finde es bemerkenswert, wie rund und sachlich hierzulande der Umgang mit Migration noch ist. Aber ich bin mir auch sicher, dass noch so ein Sommer dieses Land und den Kontinent grundlegend ändern wird. und es ist absehbar, dass die Hetzer und Verbrecher der Rechten gegen die Hetzer und Verbrecher der Linken gewinnen werden. Weil die Rechten diesmal den Konsens sehr leicht ansprechen können. im Gegensatz zu den doch recht utopischen und filterbubbledurchseuchten Linken
Was ich damit sagen will: Ich werde demnächst ab und zu ein paar Beiträge schreiben, wie das hier wirklich ist. In Bayern schickt man nicht wie in Berlin die Leute mit wertlosen Hotelgutscheinen auf die Strasse oder in die Bruchbuden von Geschäftemachern. Man tut was. Aber das bringt natürlich Probleme mit sich. Und nein, die Mütter empfinden es vorne am nächsten Gymnasium nicht als Bereicherung, wenn beim Schulschluss Gruppen von jungen Migranten gegenüber stehen, gaffen und anzügliche Bemerkungen machen. Da geht die Krise nämlich schon los, vor meiner Haustür. Wir werden berüchtigte Lager besuchen und offen darüber reden, wieso eine Stimmung kippen kann.
Meine Meinung? Ich will, dass es mir gut geht. Der Grosskonflikt wird kommen wie das Erdbeben in der Poebene, und vielleicht werden auch einfach die Grenzen dicht gemacht und das Problem auf diese Art und Weise gelöst. Es wird vermutlich dazu führen, dass rotgrüne regierungen aus Ämtern gejagt werden und die CDU bis 2070 eine absolute Mehrheit hat, und das ist der Preis, den wir dafür zahlen, dass ein paar Asoziale in Berlin denken, mit "Refugee welcome" hätten sie es der Mehrheit mal so richtig gezeigt.
Abschiebungen, Anschläge, Gewalt, Parallelgesellschaften, Integration, Miteinander, Willkommen: Was weiss denn ich. Das Erdbeben fragt nicht. so wird es auch diesmal sein. Ich schaue mir das einfach an.
Manche werden sich sicher fragen, wie es dann, wenn es schlimm ist, trotzdem möglich ist, das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Darauf habe ich auch keine ganz schlüssige antwort, aber ich kenne Leute, die häufiger als ich in solchen Situationen waren, und irgendwie fragt man nicht lange. Man macht es halt. Man kann sowieso nichts ändern, Pakistanis würden so oder so im Frühlingsregen ausharren, egal ob man nun eine Nacht durchweint über ihr Schicksal oder feiert. Ich kenne welche, die begeistert von den Pools im Kongo sind. Man sieht, wie es sein könnte und denkt gar nicht daran, sich anzupassen an das Elend. Man lebt, besser vielleicht als man es sonst tut. Die Zeit in der Erdbebenregion war schlimm und sie ist immer noch nicht schön, denn auch nach zwei Jahren leben die Leute noch im Lager. Ich gehe da hin. Ich mache etwas dazu. Ich gehe heim. Ich lebe. Sehr sehr gut.
Alles andere ist egal.
Das ist die Haltung, die man für das Schreiben braucht. Man muss dann nehmen. was man kriegen kann. Es ist ganz erstaunlich, dass man auch in solchen Momenten immer noch an Sex und ähnliches denken kann. Das macht einen noch lang nicht zum Monster, nur zum Menschen.
So ist das auch jetzt dann mit der Migratiionskrise. Ich will nicht von Asylkrise sprechen, weil Asyl keine Krise hat, sondern ein Menschenrecht ist.Ginge es nur um Asyl, gäbe es keine Krise. Aber jetzt gibt es eine Krise durch eine Wanderungsbewegung und wer das nicht glaubt, kann sich gerne mal anschauen, wie die Rechtsextremen in Europa Zulauf bekommen, selbst wenn die Migration vor allem Deutschland als Ziel hat. Ich finde es bemerkenswert, wie rund und sachlich hierzulande der Umgang mit Migration noch ist. Aber ich bin mir auch sicher, dass noch so ein Sommer dieses Land und den Kontinent grundlegend ändern wird. und es ist absehbar, dass die Hetzer und Verbrecher der Rechten gegen die Hetzer und Verbrecher der Linken gewinnen werden. Weil die Rechten diesmal den Konsens sehr leicht ansprechen können. im Gegensatz zu den doch recht utopischen und filterbubbledurchseuchten Linken
Was ich damit sagen will: Ich werde demnächst ab und zu ein paar Beiträge schreiben, wie das hier wirklich ist. In Bayern schickt man nicht wie in Berlin die Leute mit wertlosen Hotelgutscheinen auf die Strasse oder in die Bruchbuden von Geschäftemachern. Man tut was. Aber das bringt natürlich Probleme mit sich. Und nein, die Mütter empfinden es vorne am nächsten Gymnasium nicht als Bereicherung, wenn beim Schulschluss Gruppen von jungen Migranten gegenüber stehen, gaffen und anzügliche Bemerkungen machen. Da geht die Krise nämlich schon los, vor meiner Haustür. Wir werden berüchtigte Lager besuchen und offen darüber reden, wieso eine Stimmung kippen kann.
Meine Meinung? Ich will, dass es mir gut geht. Der Grosskonflikt wird kommen wie das Erdbeben in der Poebene, und vielleicht werden auch einfach die Grenzen dicht gemacht und das Problem auf diese Art und Weise gelöst. Es wird vermutlich dazu führen, dass rotgrüne regierungen aus Ämtern gejagt werden und die CDU bis 2070 eine absolute Mehrheit hat, und das ist der Preis, den wir dafür zahlen, dass ein paar Asoziale in Berlin denken, mit "Refugee welcome" hätten sie es der Mehrheit mal so richtig gezeigt.
Abschiebungen, Anschläge, Gewalt, Parallelgesellschaften, Integration, Miteinander, Willkommen: Was weiss denn ich. Das Erdbeben fragt nicht. so wird es auch diesmal sein. Ich schaue mir das einfach an.
donalphons, 18:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 15. Juli 2015
Versagen und Gelingen
Das ist ein Pinarello Prince und ich habe es gekauft, obwohl ich andere Pinarellos habe und mit ihnen nicht zurecht komme. Wenig überraschend ist es dann, dass ich auch mit diesem Rad auf längere Strecken Schwierigkeiten habe. Obwohl es ja durchaus etwas hat.
Jetzt also habe ich auch noch den Sattel ausgetauscht gegen einen, der leider zum Knacken neigt. Ich setze besser, aber das Geräusch nervt. Aus irgendwelchen Gründen greifen die ansonsten tollen Bontrager-Bremsen nicht auf der ansonsten sehr griffigen Mavic-Ksyrium-Felge. Ich fahre genau diese Kombination an meinem Fondriest: Da ist es prima. Hier ist es mittelgut, allenfalls.
Dafür ist der flache Carbonlenker ganz fein und zukunftssichernd zerfallstauglich-handschonend, und die Ritzel erlauben jetzt steilere Strecken auch für den kommenden alten Herrn. Trotzdem bleibt viel zu tun. Wenigstens muss ich mich nicht ärgern - gar nicht auszudenken, wie sich das anfühlen würde, hätte ich die absurden Neupreise der diversen Einzelbrocken auch nur annähernd zur Hälfte bezahlt. So sehe ich dieses eigentliche Debakel also durch die rosa Blumenbrille.
Und wenn das auch nicht mehr reicht, greife ich tur rosa Marzipantortenbrille. Das Unwetter ist längst abgezogen und hinterlässt nur ein paar Wolken, aber sofort kann man wieder draussen essen und die Berge und Kühe anschauen.
Den Rest des Tages verbringe ich dann auf dem Liegestuhl mit viel Tee und noch mehr Vergnügen, denn wenn ich schon so ein Pinarello-Versager bin, tauge ich doch als Sommerlektürefinder; das entzückendste Buch jedenfalls lässt sich an einem faulen Tag prima lesen und verspricht seichte, aber liebevolle französische Unterhaltung mit viel Romantik und ein paar bösen Anspielungen.
Ein Buch wie ein Film von Eric Rohmer habe ich da in Wasserburg gefunden, die "wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten der mangelnden Liebe", in er am Ende natürlich alles gut geht. Keine Leichen, kein Blut, etwas Sex, ein Meerschweinchen und unfassbar viele Kühlschränke, was mich wiederum an etwas erinnert, was nur mich etwas angeht - der Rest kaufe im Buchhandel dieses kleine Dings und verschenke es an Freundinnen.
Es ist auch wirklich liebevoll gemacht, so als Buch. Und irgendwann bekomme ich das Pinarello auch so hin.
Jetzt also habe ich auch noch den Sattel ausgetauscht gegen einen, der leider zum Knacken neigt. Ich setze besser, aber das Geräusch nervt. Aus irgendwelchen Gründen greifen die ansonsten tollen Bontrager-Bremsen nicht auf der ansonsten sehr griffigen Mavic-Ksyrium-Felge. Ich fahre genau diese Kombination an meinem Fondriest: Da ist es prima. Hier ist es mittelgut, allenfalls.
Dafür ist der flache Carbonlenker ganz fein und zukunftssichernd zerfallstauglich-handschonend, und die Ritzel erlauben jetzt steilere Strecken auch für den kommenden alten Herrn. Trotzdem bleibt viel zu tun. Wenigstens muss ich mich nicht ärgern - gar nicht auszudenken, wie sich das anfühlen würde, hätte ich die absurden Neupreise der diversen Einzelbrocken auch nur annähernd zur Hälfte bezahlt. So sehe ich dieses eigentliche Debakel also durch die rosa Blumenbrille.
Und wenn das auch nicht mehr reicht, greife ich tur rosa Marzipantortenbrille. Das Unwetter ist längst abgezogen und hinterlässt nur ein paar Wolken, aber sofort kann man wieder draussen essen und die Berge und Kühe anschauen.
Den Rest des Tages verbringe ich dann auf dem Liegestuhl mit viel Tee und noch mehr Vergnügen, denn wenn ich schon so ein Pinarello-Versager bin, tauge ich doch als Sommerlektürefinder; das entzückendste Buch jedenfalls lässt sich an einem faulen Tag prima lesen und verspricht seichte, aber liebevolle französische Unterhaltung mit viel Romantik und ein paar bösen Anspielungen.
Ein Buch wie ein Film von Eric Rohmer habe ich da in Wasserburg gefunden, die "wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten der mangelnden Liebe", in er am Ende natürlich alles gut geht. Keine Leichen, kein Blut, etwas Sex, ein Meerschweinchen und unfassbar viele Kühlschränke, was mich wiederum an etwas erinnert, was nur mich etwas angeht - der Rest kaufe im Buchhandel dieses kleine Dings und verschenke es an Freundinnen.
Es ist auch wirklich liebevoll gemacht, so als Buch. Und irgendwann bekomme ich das Pinarello auch so hin.
donalphons, 01:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 12. Juli 2015
Kein Zufall
Es ist kein Zufall, dass ich mit diesen Laufrädern unterwegs bin. Dinge, seelenlose Metallstücke aus Massenprooduktion, erhalten ihre Bedeutung durch die Art, wie sie weitergegeben und benutzt werden. Die hier haben einfach gepasst, so wie sie kamen, und laufen und laufen und sind einfach nicht zu ruinieren.
Ein klein wenig nimmt man damit auch jene mit, von denen es kommt und die vielleicht nicht mehr können. Oft sitze ich auf Rädern von Toten oder Leuten, die es im Rücken haben und nun zur Untätigkeit verdammt sind. Sie hatten so viele Hoffnungen. Ein klein wenig erfülle ich sie. Man nimmt eben immer etwas mit.
Dann bin ich oben. Es hat etwas gedauert, weil es immer noch so heiss ist, und alles klebt und nässelt, es ist wirklich nicht vorzeigbar. Das sind so Dinge, die man besser alleine macht. Aber machen sollte man sie unbedingt. So oft und so gut es eben geht. Es wird dann auch oft genug nicht mehr gehen.
Da drüben ist der Hirschberg. Bald, sage ich zu ihm. Es wird gehen.
Ein klein wenig nimmt man damit auch jene mit, von denen es kommt und die vielleicht nicht mehr können. Oft sitze ich auf Rädern von Toten oder Leuten, die es im Rücken haben und nun zur Untätigkeit verdammt sind. Sie hatten so viele Hoffnungen. Ein klein wenig erfülle ich sie. Man nimmt eben immer etwas mit.
Dann bin ich oben. Es hat etwas gedauert, weil es immer noch so heiss ist, und alles klebt und nässelt, es ist wirklich nicht vorzeigbar. Das sind so Dinge, die man besser alleine macht. Aber machen sollte man sie unbedingt. So oft und so gut es eben geht. Es wird dann auch oft genug nicht mehr gehen.
Da drüben ist der Hirschberg. Bald, sage ich zu ihm. Es wird gehen.
donalphons, 21:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 11. Juli 2015
Ich mache es mir einfach
Ich bin ein richtoger Trödler. ewig wollte ich hinfahren, ewig kam etwas dazwischen.
Aber jetzt bin ich da und erfahrungsgemäss wird dann auch die Heimfahrt wieder lang, sehr lang aufgeschoben. Niemand hat die absicht, hier eine Torte oder eine Rosenblüte zu verpassen, selbst wenn die Hitze nicht allen Pflanzen gut getan hat.
Rosendüngen ist auch eine sinnvolle Beschäftigung in einer Zeit, die irgendwie ihren Halt und geregelten Fluss verloren hat. Die älteren werden sich an Bill Clinton erinnern, und wie gut das alles aussah, als viele alte Männer weg waren. Die sind alle wieder da, und sie sind schrecklich. Hört mit der Griechenschwärmerei auf, rufen mir Leute zu, die so abartig hässlich reden, denken und aussehen, dass man sie bitten möchte, an die Wasserqualität im See zu denken und allenfalls in Chlorbleiche zu baden.
Ich schwärme gerne und werde genau das hier auch eine Weile tun.
Aber jetzt bin ich da und erfahrungsgemäss wird dann auch die Heimfahrt wieder lang, sehr lang aufgeschoben. Niemand hat die absicht, hier eine Torte oder eine Rosenblüte zu verpassen, selbst wenn die Hitze nicht allen Pflanzen gut getan hat.
Rosendüngen ist auch eine sinnvolle Beschäftigung in einer Zeit, die irgendwie ihren Halt und geregelten Fluss verloren hat. Die älteren werden sich an Bill Clinton erinnern, und wie gut das alles aussah, als viele alte Männer weg waren. Die sind alle wieder da, und sie sind schrecklich. Hört mit der Griechenschwärmerei auf, rufen mir Leute zu, die so abartig hässlich reden, denken und aussehen, dass man sie bitten möchte, an die Wasserqualität im See zu denken und allenfalls in Chlorbleiche zu baden.
Ich schwärme gerne und werde genau das hier auch eine Weile tun.
donalphons, 19:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 10. Juli 2015
Zehn Minudn auf Achde
Es ist ein guter, ein sehr guter Morgen, denn die Sonne scheint, der Himmel ist blau und der Tee ist fertig.
Und zukünftig geht auch die Arbeit leichter. Ich werde vermutlich weniger provokative Kommentare auf ihre Herkunft überprüfen müssen, indem ich sie mit meiner IP-Sammlung vergleiche. Immer wieder höre ich von Beschwerden, oder ich sehe, wie mein Blog nach Kompromat durchsucht wird: Das wird sich jetzt, da es konfliktreduziert laufen wird, doch eher in Grenzen halten. Und wenn nicht, kommt es von einer Seite, auf die ich keinerlei Rücksichten nehmen muss. Niemand wird mehr in Berliner Frauentreffs und "Nippelsuppen" - nicht meine Erfinung, sondern ein Zitat - herumerzählen, wie sie sich die Aufteilung der alten Blogbärenhäute so vorstellt, und so manche wird ihre Selbstpromo als Nachwuchsautorin mit Fuss in der Tür vielleicht auch etwas bedauern.
Es gibt schon mehr als nur einen Grund, warum ich so lange, noch dazu mit meiner Art und mit meinen Texten, bei der FAZ geblieben bin. Und warum diverse Versuche, das zu ändern, keinen Erfolg hatten. E gibt Gründe, warum ich nach Verwerfungen dann doch meistens so schaue wie das Dromedar. Irgendwann wird sich auch das ändern. Das gehört dazu, ich befüchte nichts und werde dann nichts bedauern.
Aber hier und heute ist es noch Zehn Minuten auch Acht. Und das Leben ist schön.
Und zukünftig geht auch die Arbeit leichter. Ich werde vermutlich weniger provokative Kommentare auf ihre Herkunft überprüfen müssen, indem ich sie mit meiner IP-Sammlung vergleiche. Immer wieder höre ich von Beschwerden, oder ich sehe, wie mein Blog nach Kompromat durchsucht wird: Das wird sich jetzt, da es konfliktreduziert laufen wird, doch eher in Grenzen halten. Und wenn nicht, kommt es von einer Seite, auf die ich keinerlei Rücksichten nehmen muss. Niemand wird mehr in Berliner Frauentreffs und "Nippelsuppen" - nicht meine Erfinung, sondern ein Zitat - herumerzählen, wie sie sich die Aufteilung der alten Blogbärenhäute so vorstellt, und so manche wird ihre Selbstpromo als Nachwuchsautorin mit Fuss in der Tür vielleicht auch etwas bedauern.
Es gibt schon mehr als nur einen Grund, warum ich so lange, noch dazu mit meiner Art und mit meinen Texten, bei der FAZ geblieben bin. Und warum diverse Versuche, das zu ändern, keinen Erfolg hatten. E gibt Gründe, warum ich nach Verwerfungen dann doch meistens so schaue wie das Dromedar. Irgendwann wird sich auch das ändern. Das gehört dazu, ich befüchte nichts und werde dann nichts bedauern.
Aber hier und heute ist es noch Zehn Minuten auch Acht. Und das Leben ist schön.
donalphons, 09:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 18. Juni 2015
Besprechung
Es gibt wohl wenig Plätze in München, wo es noch weniger Internet gibt. Das macht den Ort für meine Zwecke auch so ausnehmend gut geeignet. Man spricht, man schaut, man denkt nach, man lässt sich nicht ablenken. Falls doch Internet nötig wäre, muss eben jemand anderes tätig werden.
Im Buchladen stand neben einem Desiderat zu Rahmen und Hängung auch noch dieser nette Spruch über Luxus und Notwenigkeit, den ich niemandem vorenthalten möchte. Wobei Luxus natürlich Definitionsfrage ist; meine Grossmutter sagte immer, Gesundheit sei das Wichtigste und der Luxus von Ibuprofen wird wohl nur verständlich, wenn man die Lage vor 200 Jahren kennt.
Es ist schon nett hier. Einer der wenigen - und sehr schön aufgeladenen - Orte, die ich hier wirklich noch liebe. Und nachdem hier keine Kleierkette einziehen wird, wird das auch so bleiben.
Im Buchladen stand neben einem Desiderat zu Rahmen und Hängung auch noch dieser nette Spruch über Luxus und Notwenigkeit, den ich niemandem vorenthalten möchte. Wobei Luxus natürlich Definitionsfrage ist; meine Grossmutter sagte immer, Gesundheit sei das Wichtigste und der Luxus von Ibuprofen wird wohl nur verständlich, wenn man die Lage vor 200 Jahren kennt.
Es ist schon nett hier. Einer der wenigen - und sehr schön aufgeladenen - Orte, die ich hier wirklich noch liebe. Und nachdem hier keine Kleierkette einziehen wird, wird das auch so bleiben.
donalphons, 22:43h
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