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Sonntag, 3. Januar 2016

Statt eines Jahresrückblicks

Draussen, wenn die Wolken unten auf dem See liegen, gerade einmal so über die Berge kriechen und dann hier nicht hoch kommen, deutet sich eine Wetteränderung an. Oft sind wir komplett über den Wolken, diesmal aber mittendrin.

Das macht nichts. Soweit ist alles gut, ich kann das hier oder woanders einfach aussitzen. Das Wetter ist unbeständig, die Räumlichkeiten sind es nicht.



Wenn ich letztes Jahr etwas gelernt habe, dann ist es die schnöde Erkenntnis, dass ich mir die Orte und Optionen wirklich aussuchen kann. Ich mache das hier ja schon ziemlich lange, und viele andere auch: Bei denen merkt man gerade, dass sie vor dem blanken Nichts stehen werden, wenn das einmal nicht mehr geht. Piratenpolitiker. Internetautoren. Aktivisten. Youtubler. Es gibt ein grosses Unbehagen mit dem Netz und seiner zunehmend toxischen Atmosphäre, den Versuchen, vornerum mit Nonmentions und hintenrum mit sozialem Druck etwas zu erreichen - davon haben mir einige auf dem CCC-Kongress etwas erzählt, auch wenn der Beitrag zu toxischen Netzwerken eher schlecht war. Das ist wohl der Trend der Zeit und eine Folge der Filterbubbles mit enorm schnellen Ausschlüssen und Standgerichten. Man muss schon fast dankbar sein, wenn öffentlich mit Tomaten gedroht wird - diskret geht es noch unschöner zu.

Es muss wohl so sein. Da entstehen Lebensgemeinschaften auf Gegenseitigkeit, die sich tragen und einander vielleicht nicht mögen, aber doch brauchen. Zusammengehalten werden sie durch externe Feinde und das Gefühl, das genau Richtige zu tun. Das kleine Problem ist die miserable ökonomische Basis, und wenn die meisten von denen 20 Jahre voraus denken, bekommen sie Angst. Die Mieten steigen schneller als die Einkommen, und wer eine eigene Immobilie hat, oder wer in einer guten Partnerschaft Sicherheit findet, muss aufpassen, sein Glück nicht zu laut zu äussern. Das dürfen nur die paar Leitfiguren der Szene, der Rest hat prekäres Leben als Protest gegen die herrschenden Zustände zu führen. Irgend etwas müsste kommen und alles besser machen, aber es kommt - nichts. arüber werden sie deutlich älter. Alternativen? Keine. Das wäre mir, man vergebe mir die Arroganz, zu wenig, Daher habe ich in diesem Bereich keine emotionalen Investitionen.

Andere haben eine Heidenangst, auch nur ihre Ängste zu formulieren und dadurch vielleicht den Rückhalt ihrer Gruppe zu verlieren. Wenn das Milieu zur Sprengstoffweste wird, und der Zünder in de Hand der anderen liegt - nicht sehr angenehm.



Es sind keine guten, eher traumatische Zeiten für viele, während draussen alles weiter geht und jene, die sich nicht auf diese Netzkleinkriege eingelassen haben, die Häuser bauen, die Autos kaufen und gegen Stromtrassen kämpfen. Irgendwann wird dereinst das Urteil der Geschichte kommen, und deshalb suche ich mir jetzt den Platz, den dieser unerbittliche Richter übersieht.

Ich kann es mir ja aussuchen.

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Freitag, 1. Januar 2016

Auf ein Neues, dem Untergang entgegen

Ich hoffe, Ihr habt Raum und Anlass, nicht das Jahr zu verabschieden, sondern einfach das nackte, heisse Leben zu feiern, solange es eben geht.



Alles Gute, und wenn das wie üblich nicht geht, wenigstens die Beste aller möglichen Welten.

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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Besser

Was wäre aus mir geworden, wäre ich in Berlin geblieben?

Es stand nicht zur Auswahl, es gab gute, beste Gründe, zurück zu gehen, und nur einen Grund zu bleiben: Einen Job, den ich vermutlich noch immer hätte.

Aber: Ich bin in Berlin verrundet. Das lag an einer Kombination aus generell eher fragwürdiger Küche, Stress, zwei langen Wintern und wenig Bewegung. Radfahren ist dort wirklich gefährlich, die Strassen sind in einem schlechten Zustand, und obendrein ist alles flach und Brandenburg. Bis zur Stadtgrenze: Über eine Stunde. Also tat ich zu wenig und hatte nach anderthalb Jahren die Quittung am Körper.



Übrigens, wenn mir Leute erzählen, dass man in Stadt Y mit Job Z soundsoviel verdienen könnte, ist diese Erfahrung immer etwas, das mich innerlich lächeln lässt: Geld ist nicht alles. Arbeit kann einen am falschen Ort mehr kosten, als man glauben mag. Nicht sofort, aber langfristig. Das Heimtückische ist: Wenn man es begreift, ist es zu spät.

Ich weiss nicht, wie weit ich weg war von jenem Punkt, an dem es keine Umkehr mehr gibt. Ein, zwei Jahre, so meine Schätzung, hätte ich so weiter machen können. Die Erkenntnis, dass ich auf keinem guten Weg war, war mitunter wenig schön und schmerzhaft - wer gesteht sich schon gern ein, dass der Körper älter wird und automatisch weniger zu leisten in der Lage ist. Dagegen anzugehen, wäre schon ein Anrennen gegen den Berg der Alterung, wenn man nicht zusätzlich gegen den Berg auf dem Rad oder den Beinen anrennt. Es geht voran. Es gibt Rückschläge. Man lernt einiges über den eigenen Körper, seine Grenzen und wie man sich darum herum mogelt. Sieger sehen anders aus. Tote aber auch.



Mein Berliner ich ahnte, dass es an einem Abgrund stand, und schloss die Augen. Heute schaue ich in die Zukunft und kämpfe nicht mehr gegen Fehlentwicklungen, sondern um Verbesserungen. Die Frage ist nicht mehr, ob ich einen Berg auf dem kleinsten Ritzel hoch komme, sondern warum ich da früher überhaupt ein Problem hatte. Gefühlte Siege sind heute sehr viel leichter als die gerade noch verhinderten Niederlagen der Vergangenheit. Es geht nicht nur um Kilos und um das Aussehen und die Gesundheit. Es geht auch um die Zuversicht, das Selbstbewusstsein und die Erfahrung. Für jemanden, der so für den Bund untauglich war, dass man ihn gleich zur amtlichen Feststellung der Behinderung hätte weiterschicken können, ist das, insgesamt gar nicht so schlecht. Viele marginalisierte Pisser wollen eher, dass andere ihre Privilgien checken: Ich bin vielleicht nicht voll "abled", aber was ich daraus mache, ist meine Sache, und ich allein bin dafür verantwortlich.

Irgendwann verlässt man dabei den Bereich, in dem alles eher schwierig ist, und erreicht dem Punkt, ab dem vieles leichter wird. Die Perspektive ändert sich. Man überlebt nicht die L Eroica, man fährt dort gut mit mit Tausenden, von denen ziemlich jeder zum fittesten Viertel gehört. Aber manchmal, wenn ich nach Hause komme, und sehe, wie in Berlin die Burgerläden an Bekannten und Feinden florieren, überkommt mich dennoch ein flaues Gefühl bei dem Gedanken, dass es auch ganz anders hätte ausgehen können. Es hat ja nicht nur mit dem Gewicht zu tun, sondern auch mit der Luft, die man atmet, mit den sonstigen Risiken, generell mit der Lebensqualität. Wir werden alle nicht jünger.



Es ist nicht immer schön bei uns, sondern manchmal auch neblig. Diesmal tropft das kondensierte Wasser vom Helm, nach 29 Kilometern bin ich wieder daheim, und das Grau wabert vor dem Fenster. Es ist egal. Ich weiss, was ich kann, und stünde ich morgen um 9 in Sterzing, wüsste ich, dass ich am Mittag oben auf dem Jaufenpass wäre. Aus dem Netz schaut mich das müde, zerfurchte Gesicht einer Gleichaltrigen an, die auch Sport macht, aber von Ängsten und Zweifeln zerfressen ist, und wohl nie den Punkt erreicht, da man nicht die Vergangenheit abarbeitet, sondern die eigene Zukunft bestimmt. Oh, bitte, es ist nicht so, dass es mir früher schlecht gegangen wäre - aber dieser eine Punkt mit der mangelnden Fitness war einfach nicht gut. Das hat sich jetzt geändert. Und wenn der Winter so bleibt, wird das kommendes Jahr nochmal deutlich besser.

Das Cinelli Genius ist leicht, selten, war mal sehr teuer, wurde von mir mit viel Fluchen und Mühe restauriert, und geht in die Berge.

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Montag, 30. November 2015

Inmitten des Sturms

Manchmal, etwa, wenn der Spiegel grossflächig bei den Printmitarbeitern entlässt, merke ich doch, wie froh ich um einen stabilen und zuverlässigen Arbeitgeber bin und wie doof der Spiegel ist, das zu tun, statt ein paar der Gossisten rauszuhauen, die den Ruf des Magazins bei SPON ruinieren. Auf der anderen Seite sehe ich, wie die, die mich an anderen Stellen sehen und abwerben wollten, heute längst woanders sind. Und das oft in schlechterer Position, weil es halt generell bergab geht. Wie es mir wohl woanders ergangen wäre, hätte ich die "lukrativen angebote" angenommen? Würde ich jetzt auch den dritten oder vierten Wechsel erdulden müssen? Und wo kracht es das nächste Mal? Es gibt längst auch zu viele, teure Onliner.

Für mich, das hat sich Mitte November wieder gezeigt, gäbe es trotz meines Alters, dank der Inkompetenz der Jugend, wenn man das so sagen darf, weiter gute Möglichkeiten an anderen Orten. Es gibt aber auch das Hinterhaus und wirklich absurde Mietpreise, so dass man sich hier wirklich gar keine Sorgen machen müsste, selbst wenn man dafür anfällig wäre. Nachrichten vom Niedergang kommen aus einer anderen Welt, Ängste treiben woanders ihr Unwesen. Es wird ein langer Winter, meinen manche, und es wird noch einiges passieren. Davon merke ich beim Arbeitgeber gar nichts.

"Du bist da immer noch?" frage mich in Graz jemand. Ausgerechnet ich instabiles Element, ja, ich bin da immer noch. Wundert mich auch. Ich printle da sogar wieder.

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Mittwoch, 14. Oktober 2015

Mehr echt

Das ist eine Lehre aus den - zum Glück immer leichten und schnell wieder vergehenden - Schreibkrisen, von denen kein guter und erst recht kein schlechter Autor verschont wird: Wenn die innere Ruhe fehlt, sollte man sich vielleicht etwas bremsen. Stehen bleiben.



Hier ist es so, dass ich direkt ins Blog schreibe. Und abschicke. Bei der FAZ lese ich die Beiträge - auch wenn manche das wegen der Tippfehler kaum glauben werden - öfters durch und glätte nach, wo ich Bedenken habe, die Geschichte könnte falsch aufgefasst werden. Das passiert ohnehin, aber ich will mit mir im Reinen sein.

Das würde ich hier nicht tun, nicht weil ich indolent bin, sondern weil es nun mal so meine Art ist. Will jemand ernsthaft ein paar ganz üble Geschichten lesen? Ich würde sie noch nicht mal selbst lesen wollen. Es passiert gerade sehr viel, und das Elend ist es nicht wert, irgendwann vielleicht einem Angriff zum Opfer zu fallen. Da draussen sind genug, die noch eine offene Rechnung mit mir haben, und letzthin schrieben gewisse Leute, denen ich eindeutig und mit vollster Überzeugung geschadet habe, ein Buch mit Zieldefinitionen für ihre Rache. Da bin ich auf der Prioritätenliste ganz oben. Sie haben es schon mal versucht, sie hören sicher nicht auf, jetzt. wo sie bei der Zeit das Pink der Genderismus mit dem Braun der totalitären Denkweise mischen.

Es ist auch nicht sonderlich überaschend, dass dieses Publikum zwar Sexismus beklagt, wenn man ihnen widerspricht, aber irgendwie so gar nicht darauf eingehen, wenn eine Massenimmigration von Menschen stattfindet, die, und das erlebe ich nun mal wegen der direkten Nähe zu einer ihrer Einrichtungen, die hier übliche Kleidung und das Benehmen von Frauen falsch einschätzen. Was könnte man...

Aber mei. Ich trage dann lieber noch ein paar Bilder nach. Was geht es mich an? Ich bin privilegiert, ausbaden müssen und werden es jene MetropolenbewohnerInnen, die jetzt noch der Meinung sind, das wäre alles ganz einfach zu machen.

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Samstag, 10. Oktober 2015

Ich bin besorgt und schlecht informiert

Wir sind uns alle einig, dass es in Deutschland etwas weniger als 200.000 Heroinabhängige gibt. Die offizielle Zahl ist ein Viertel niedriger, aber es gibt auch andere Untersuchungen, die etwas mehr annehmen.

Ich glaube auch nicht, dass irgend eine Partei für die Freigabe von Heroin eintritt. Oder dass es dafür Mehrheiten gäbe. Es gibt eine deutlich Mehrheit für die Bekämpfung der Heroinabhängigkeit und ihrer Begleitumstände. So halbwegs hat der Staat die Sache im Griff, auch wenn es teuer ist. Eine gute Freundin wohnte einmal in einer aufgeschlossenen WG, in die die Kommune einen ehemaligen Abhängigen steckte - das Experiment ging so gründlich schief, dass meine Meinung dazu als durchaus fundiert gelten kann: Selbst nach der Therapie können Heroinabhängige der Gesellschaft noch immer Probleme bereiten. Heroin ist ein Problem.

Aber der Anteil der Süchtigen ist glücklicherweise niedrig, 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Afghanistan stellt aktuell täglich 7000 Pässe aus, mit denen vor allem junge Männer Richtung Europa und Deutschland ausreisen, um Asyl zu beantragen. Sie dürften aktuell nach den Syrern die zweitgrösste Gruppe der Ankommenden ausmachen.

In Afghanistan galten im letzten Jahr mehr als acht Prozent der erwachsenen Bevolkerung als heroinabhängig, Tendenz steigend - kein Zufall, das Land ist schliesslich Weltmarktführer bei Opium und Heroin. Dazu kommt noch eine kulturelle, äh, Eigenheit: Für Frauen schickt sich das dort nicht, also sind die Konsumenten vor allem Männer. Wie ich den einschlägigen Berichten entnehme, junge Männer ohne Perspektive, so wie jene, die hier um Asyl nachsuchen - so steht es zumindest verständnisvoll in der Zeit.

Aber belassen wir es einfach beim Durchschnitt und nehmen wir an, dass 15 Pozent der afghanischen Männer eine besondere Neigung zu besonders gefährlichen Betäubungsmitteln haben. Die spannende Frage ist nun, wie hoch dieser Anteil bei den jungen Männern ist, die hier ankommen. Ganz schlicht, und wäre nicht gerade die Zeit des Staatsversagens und der Willkommenskultur, so hätte ich keinen Zweifel, dass sich diese Frage irgendwo in den Medien finden würde.

Denn wenn es beim Durchschnitt bleibt, kämen auf hunderttausend männliche Flüchtlinge - die Passproduktion von rund drei Wochen - 15.000 Heroinabhängige. Das würde die ofiiziellen Zahlen in Deutschland mal eben um zehn Prozent nach oben schnellen lassen. Bis zum Ende des Jahres rechnet man dagegen mit deutlich über 200.000 Afghanen, die hier eingereist sein werden. Die Folgen hängen natürlich vom Anteil der Drogenabhängigen ab. Es können deutlich weniger sein, aber was ist da das Best Case Szenario?

Vermutlich werden diese Leute dann nicht sofort einen Entzug machen, sondern versuchen, ihrem Hobby auch weiterhin zu fröhnen. Die Nachfrage wird deutlich steigen, wobei man bedenken muss, dass sicher der ein oder andere kommt, der nicht nur konsumiert, sondern auch Ideen hat, wie man angesichts der offenen europäischen Grenzen den Handel treiben kann. Die Polizei hat gerade anderweitig zu tun, es spricht also nichts gegen entsprechende Importe.

Kurz, ich sehe da etwas kommen, was ohnehin schon bei uns in der Region mehrfach zu Protokoll gegeben wurde: Ein gewisses, aufgrund der Herkunft importiertes Drogenproblem unter Asylbewerbern nämlich. Es ist halt so, dass Deutschland Drogen anders versteht und verfolgt, als die arabische Welt. Und ein Joint ist etwas deutlich anderes als Heroin.

Sollte ich mich irren, hätte ich gern eine Erklärung, warum die Junkies alle in Afghanistan bleiben und nur die Abstinenzler kommen. Oh, diese Debatte hat es übrigens schon mal gegeben, während des Rückzugs der Deutschen aus Kundus: Da hatte man Angst, dass unter den zurückgelassenen einheimischen Helferrn, die Asyl wollten, wohl auch komische Leute waren, und prüfte - nach Ausagen eines ranghohen Militärs, den sich zufällig kenne - sehr genau.

Aber das ist jetzt alles vorbei. Alle kommen, niemand fragt nach oder weist auf das Problem hin, und obwohl ich weitaus besser informiert bin, als die meisten Bundesbürger, treffe ich in dieser Frage nur auf eisiges Schweigen. Aber wie soll ein Staat, der schon bei der Registrierung überfordert ist, etwas über die Abhängigkeiten wissen?

Eben. Man hat keine Anzeichen.

Und ich fresse einen Besen, wenn die afghanischen Heroinhändler dümmer als die Kokainealer aus Westafrika sind, die ihr Zeug in Berlin von Landsleuten verkaufen lassen und so den Vertrieb selbst kontrollieren, während in Deutschland aus Angst vor Pegida wieder zugeschaut wird, wenn sich im Görli wunderbare PoC beim Revierkampf niederstechen. Im Gegenteil. die Zeit schreibt noch einen verständnisvollen Artikel über die Szene. Da wird doch keiner über die Junkiequote bei Afghanen öffentlich reden wollen.

Die Zahlen sind bekannt. Der Rest wird beschwiegen. Und dieses Beschweigen macht mich besorgt, sehr sogar.

Deshalb bin ich übrigens auch dafür, die Grenze zu schliessen und Transitzonen einzurichten. Da hat man andere Möglichkeiten, sich mit solchen Zuwanderern auseinander zu setzen. Auch die Abwehr der afghanischen, den Taliban nützenden Drogenmafia ist ein Grundrecht des Staates. Dass sie existiert, dass die sich auf Afghanen stützt und sie beliefert, ist ein Fakt. Die Frage ist halt, wie wir damit umgehen. Momentan ignorieren wir es einfach. Das wir irgendwann nicht mehr möglich sein, und die Folgen machen mir Angst. Die soll man angeblich nicht schüren.

Ist Ignorieren besser?

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Mittwoch, 30. September 2015

Komisch

Es gab da mal, jetzt um diese Jahreszeit, einen sehr lustigen Nachmittag unter wohlgelaunten Männern in Frankfurt. Die Sonne schien schräg in das Büro. Alle waren voller Leben, sogar der Älteste war voller Witz und Freude. Wir sassen sehr schräg in den Sesseln.

Und jetzt bin ich der einzige aus der Runde, der noch atmet.

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Dienstag, 15. September 2015

Eine Bitte

Nicht mehr unter "perfekt57" und "schrotsaege" kommentieren, das kranke Zeug wird hier alles gelöscht.

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Mittwoch, 9. September 2015

Man sollte ehrlich sein

Man macht den Job am Gitter, im Gaza, im Kongo, in der Zona Rossa teilweise auch für den Kick, und den geniesst man dann am besten allein zu Hause, statt sich zum aktivisten zu wandeln und dann in der taz damit zu brüsten. Danach verstet man vielleicht auch Hemingway etwas besser.

So persönlich werde ich in der FAZ sonst nie.

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Donnerstag, 27. August 2015

Wochen der Missgunst

Wie schon lange befürchtet, musste jemand im Haus was machen, und dazu an einen Ort, den ich mein schlechtes Gewissen nennen könnte. Dahin, wo die Räder stehen, die ich wegen, wie soll ich sagen, Ablenkungsnotwendigkeit gebaut habe und dann, aus welchen Gründen auch immer, doch nicht gefahren bin.

Ein Denti Scatto, Handarbeit aus Brescia von Mino Denti und praktisch neu, mit Columbus-Rohren und Ultegra. Importiert vom Gardasee und hundert Kilometer unter mir gelaufen, und einmal zum Baden mit einer Freundin. Praktisch neu.



Ein Klein Quantum Race mit 7700er Dura Ace aus der Epoche, als Klein wirklich noch Klein und keine Marke von Trek war. Phantastische Schleifarbeit, sieht aus wie Carbon, ist aber Alu mit der - meines Erachtens - besten Vollalu-Gruppe, die je gebaut wurde. Klassische Laufräder. Der Traum von schlechthin Mitte der 90er Jahre. Gebaut, hundert Kilometer gefahren, gemerkt, dass ich etwas zu klein bin. Das ist der Grund, warum es so gut erhalten ist - es stand auf dem Speicher und bekam kein Licht ab. Alte kleins verlieren nämlich oft die Leuchtkraft.



Ein Scott CR1 Pro, ein phantastischer und seiner Zeit weit vorausgreifender Rahmen mit absurd leichter und teurer Stronglight Pulsion Kurbel und Dura Ace und Ksyrium SL. Gebaut weil Winterrad ohne Rost und dann doch nicht gefahren. Ich habe noch eines, das mir etwas zu klein vorkam. Das ist eine Nummer grösser und fast schon zu gross. Mit dem Ergebnis, dass ich damit die übliche hundert, na, man kennt es.



"Könnten sie die Räder mal vom Kamin wegnehmen" sagt sich so einfach, aber es trifft mein Unterbewusstsein wie ein Axthieb. Es ist eine Schande.

Ich habe keine Angst vor dem Tod, das passiert halt irgendwann. Ich habe Angst davor, dass danach jemand in den Speicher geht und ich nicht mit Ausreden erklären kann, warum das so ist. Ich habe das vor ein paar Monaten erlebt, als eine völlig überforderte Frau die verbotenen Räume ihres verstorbenen Mannes ausräumen musste - man schadet damit doch deutlich seinem Nachruhm.

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