: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 8. Oktober 2006

Reise ins Unbekannte

In den nächsten Tagen geht es hier weiter, ab hier. Dank Strappato und seiner UMTS-Karte bisweilen wohl auch tagsüber, solang der Akku hält. Der Gardasee wird die Basis sein, aber alles andere ist unklar. Der Begleiter will mit Blick auf den See lesen, dem Manne kann geholfen werden. Ich aber würde sterben, wenn ich den ganzen Tag dasitzen würde, obwohl Mantua und Verona nicht weit entfernt sind, und die Barchetta darauf wartet, ihr Temperament auszuleben.

Solange es noch geht. Irgendwann kommt das Ende, schneller als man denkt. Ich stumpfe gegen sowas ab, denn wer neben einer Heiratskirche lebt, denkt darüber irgendwann wie einer über Tiere, wenn er neben dem Schlachthof wohnt. Aber gestern war es extrem, Heiraten im Halbstundentakt, und der Himmel weinte über die versammelten Provinzler, die endlich mal ihre geschmacklosen Hüte ausführen konnte.



Beständig soll es sein, das gemeinsame Reisen durch das Leben, aber was heisst das schon, wenn die erste Karre geborgt oder mit Überführungskennzeichen ausgestattet ist. Die zertretenen Blumen halten nicht so lang, das ist sicher, mehr aber auch nicht, wenn die Beteiligten überhaupt darüber nachdenken - nicht wenige, die den Weg antraten, betranken sich vorher. Heute beginnen dann die Verpflichtungen, während ich nur eine Aufgabe habe, den Gast wohlbehalten über die Alpen zu den guten Cafes in Sterzing zu bringen. Nicht ganz wenig, aber auch keinesfalls zu viel. Scheitern unwahrscheinlich. Wenn ich dagegen so an die Scheidungsquote denke, na, dann freue ich mich fast auf die möglichen Schneetreiben auf dem Penser Joch.

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