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Montag, 16. Oktober 2006
Selber zahlen
Ich habe erziehungsbedingt ein Problem, mich einladen zu lassen. Das hat ursächlich sehr viel mit der in Bayern praktizierten Gastfreundlichkeit zu tun. Zum anderen auch dem Drang meiner Umgebung, niemandem etwas schuldig sein zu wollen, und Frauen zahlen ohnehin nicht. Das sind so die Regeln, die man nie hinterfragt, es ist einfach so, egal was sonst so von Sitten, Emanzipation oder was auch immer gefordert wird.
Bis Mitte der 90er Jahre war es nicht mehr als ein Spleen, eine Marotte, manche werden auch sagen, eine schlechte Angewohnheit, die abzulegen auch nach einigen Ausnahmen mir nicht gelungen ist. Zum Glück. Dass diese Haltung eine gute Sache ist, begriff ich dann mit dem Eintritt in die Berater- und Journalistenszene. Denn mit Essenseinladungen aus Branchen wie PR und Werbung fängt gewöhnlich etwas an, was nicht im moralischen Bankrott enden muss, aber durchaus in diese Richtung gehen kann. Natürlich habe ich eine Weile den Sport Buffetplündern betrieben auf Events und bei Firmen, mit denen ich nichts zu tun hatte und nie darüber schrieb. Ausser ab und zu über das Buffet, wenn es schlecht war, natürlich. Aber Massenabspeisen sind immer noch was anderes als die Geschäftstermine im Lokal.
Ich musste die Erfahrung machen, dass es bei PRlern sehr oft den Moment gibt, wo man sich dafür schämen würde, etwas angenommen zu haben. Momente, da käme einem die Galle hoch an ein Essen, das man bekommen hat, weil der andere letztlich irgendwas will, Monate oder Jahre später. Selber zahlen ist so eine Art Schussfeld freiräumen. Wenn man selber gezahlt hat, erspart man sich und dem anderen den Disclaimer, wenn man dann auf der anderen Seite steht. Und ich schwöre, wenn man es sich leisten kann, dann kommt der Zeitpunkt immer und jedes Mal.
Heute ist es so weit, dass ich auch die Events so weit wie möglich meide. Und dort nichts mehr anfasse, sondern lieber daheim esse. Zur nächste Woche stattfindenden langen Nacht der Medien wollte mich jemand mitschleifen, eine Vorstellung, bei der mir schlecht wird. Es gab zwei Poduimsdiskussionen, wo ich noch mein Honorar abholen und die Fahrtkosten abrechnen müsste. Die Rechnungen liegen seit Monaten rum. Aber irgendwie ist es mir lieber, diese Leute, die sich im Anschluss als nicht gerade, sagen wir mal, koscher herausgestellt haben, verjuxen das Geld irgendwo beim Essen mit Ihren PR-Nutten und Strichern, als dass ich mich dazu herablasse, bei denen um Begleichung von irgendwas nachzufragen. Ich packe das nicht, selbst wenn sie dann das Budget haben, bei der nächsten Runde ein bsonders mieses Dreckschwein der Szene, in der ich mich bewege, einzuladen.
Wenn ich dann von Leuten wie dem E. oder dem W. (Disclaimer: Damit meine ich definitiv nicht Beteiligte jüngerer Ereignisse) höre, was sie so trocken für Auftritte verlangen und gleichzeitig weiss, was letztlich die Street Prices sind, die sie aushandeln, dann bin ich froh um meine Erziehung und die Haltung zum selber zahlen. Selbst, wenn ich dann mal wieder tomatenrot auf einem Cafehausstuhl herumrutsche und mir einen Notizzettel im Kopf schreibe, der zahlenden Frau demnächst den Gegenwert meines Tees mal vier in Pralinen zu schicken.
Bis Mitte der 90er Jahre war es nicht mehr als ein Spleen, eine Marotte, manche werden auch sagen, eine schlechte Angewohnheit, die abzulegen auch nach einigen Ausnahmen mir nicht gelungen ist. Zum Glück. Dass diese Haltung eine gute Sache ist, begriff ich dann mit dem Eintritt in die Berater- und Journalistenszene. Denn mit Essenseinladungen aus Branchen wie PR und Werbung fängt gewöhnlich etwas an, was nicht im moralischen Bankrott enden muss, aber durchaus in diese Richtung gehen kann. Natürlich habe ich eine Weile den Sport Buffetplündern betrieben auf Events und bei Firmen, mit denen ich nichts zu tun hatte und nie darüber schrieb. Ausser ab und zu über das Buffet, wenn es schlecht war, natürlich. Aber Massenabspeisen sind immer noch was anderes als die Geschäftstermine im Lokal.
Ich musste die Erfahrung machen, dass es bei PRlern sehr oft den Moment gibt, wo man sich dafür schämen würde, etwas angenommen zu haben. Momente, da käme einem die Galle hoch an ein Essen, das man bekommen hat, weil der andere letztlich irgendwas will, Monate oder Jahre später. Selber zahlen ist so eine Art Schussfeld freiräumen. Wenn man selber gezahlt hat, erspart man sich und dem anderen den Disclaimer, wenn man dann auf der anderen Seite steht. Und ich schwöre, wenn man es sich leisten kann, dann kommt der Zeitpunkt immer und jedes Mal.
Heute ist es so weit, dass ich auch die Events so weit wie möglich meide. Und dort nichts mehr anfasse, sondern lieber daheim esse. Zur nächste Woche stattfindenden langen Nacht der Medien wollte mich jemand mitschleifen, eine Vorstellung, bei der mir schlecht wird. Es gab zwei Poduimsdiskussionen, wo ich noch mein Honorar abholen und die Fahrtkosten abrechnen müsste. Die Rechnungen liegen seit Monaten rum. Aber irgendwie ist es mir lieber, diese Leute, die sich im Anschluss als nicht gerade, sagen wir mal, koscher herausgestellt haben, verjuxen das Geld irgendwo beim Essen mit Ihren PR-Nutten und Strichern, als dass ich mich dazu herablasse, bei denen um Begleichung von irgendwas nachzufragen. Ich packe das nicht, selbst wenn sie dann das Budget haben, bei der nächsten Runde ein bsonders mieses Dreckschwein der Szene, in der ich mich bewege, einzuladen.
Wenn ich dann von Leuten wie dem E. oder dem W. (Disclaimer: Damit meine ich definitiv nicht Beteiligte jüngerer Ereignisse) höre, was sie so trocken für Auftritte verlangen und gleichzeitig weiss, was letztlich die Street Prices sind, die sie aushandeln, dann bin ich froh um meine Erziehung und die Haltung zum selber zahlen. Selbst, wenn ich dann mal wieder tomatenrot auf einem Cafehausstuhl herumrutsche und mir einen Notizzettel im Kopf schreibe, der zahlenden Frau demnächst den Gegenwert meines Tees mal vier in Pralinen zu schicken.
donalphons, 01:58h
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