: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 16. April 2010

Literaturbesprechung mal anders

Ich bin nicht gerade ein Freund der klassisch-beduetungsschweren Buchbesprechung des deutschen Feuilletons, wo, um das Ideal zu bemühen, verstaubte Junggreise nach entsprechendem Studium und Journalistenschuljochnachweis mit ihrem auswendig gelernten Kindler mehr angeben, als ich es mit Kannen und Rennrädern je könnte, und das mit einer Sprache, die so nichtssagend gestochen ist, dass man ihr lieber keine Bildung, sondern nur Verachtung und Einbildung unterstellen möchte. Man kennt das, so sind nicht alle, aber viele, viel zu viele. Die Urteiler, die Sortierer, die Leute, die den Autoren gleich mal zeigen, dass sie mit Spannung und Witz nicht ankommen müssen, das ist deutsches Feuilleton, das hat schwer zu sein oder zumindest von einem Verlag, der ordentlich Wind macht, auch wenn die Autorin wie ein Rabe klaut. Ich lese nur selten Besprechungen, verlasse mich lieber auf meinen Buchhändler, und wenn ich doch mal eine Rezension beachte, weiss ich auch gleich wieder, warum ich es lasse: Weil deren Schreiberlinge mir nichts über Literatur sagen, sondern nur etwas über ihre eigene, verkorkste Dünkeldeponie an der Stelle, wo andere sowas wie eine Seele haben. Und wenn ich dann sehe, wie wenig die Leser so eine "Besprechung" kommentieren, vielleicht weil es ohnehin klar ist, dass diese aufgeblasenen Redaktionsstuhlinhaber nicht im Traum daran denken, das auch nur zu lesen - dann frage ich mich, ob ich das mit all meinen fraglos auch vorhandenen Dünkeln nicht sehr viel besser könnte. Ob ich nicht mit der Besprechung eines Buches aus meinem Leben heraus den Salon öffnen kann, von dem andere nur gern reden. Also nahm ich ein extrem unaktuelles Buch und meine Meinung und Bilder von meinem Frühstück. Und meine nicht vorhandene journalistische Ahnung.



Und schrieb über die Bedeutung von Brideshead revisited für mein Leben in der FAZ. Nach 18 Stunden stehen jetzt 90 Kommentare drunter. Ich bin zwar nicht ehrgeizig, und es geht mir nicht um die Zahl. Es geht mir darum aufzuzeigen, wie es läuft, im Gegensatz zu jenen, die es nicht können. Und denen möchte ich hier sagen:

IHR VERSAGER!

Literatur lebt, und die Leser leben, aber Ihr dazwischen, Ihr wertlosen Kadaver, Ihr seid tot und schlimmer, Ihr habt nie gelebt, und alles, was Ihr könnt, ist das Lebende mit Euren kalten, verschimmelnden Hirnbratzen zu belästigen. Schade um die Zeitungen, die von Euch in den Abgrund gerissen werden, schade um das Papier und all das Leben, das dort sein könnte, wo Euer Modergeruch in tristen Wortschwaden bleischwer suppt.

(Natürlich können triste Wortschwaden nicht bleischwer suppen, aber Ihr könnt ja auch nicht schreiben, und dennoch gibt es Euch.)

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Der Krieg kommt in die Stadt

Zwei Tote des Anschlags in Afghanistan sind von hier.Ich frage mach ja, wieviele noch sterben müssen, bis endlich ein Aufstand gegen diese Politik losbricht und die Verantwortlichen in Berlin begreifen, dass es nicht mehr der friedenssichernde Einsatz ist, als der er mal beschlossen wurde. Und dass man eine Debatte braucht über das, was da gerade passiert. Und schleunigst raus sollte, wenn es offensichtlich nichts bringt und alle Opfer umsonst sind. Die Fehler wurden gleich zu Beginn gemacht, als es in den Irak weiterging - das kann man jetzt nicht mehr ändern.

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