: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 28. April 2010

Ich war allein.

Man kann Altes so und so erleben. Da gibt es die klassische Methode mit zig anderen Touristen, lärmenden Schulklassen, tumben Sandalenträgern und anderen Auchreinwollern, die nichts begreifen und jeden Raum mit ihrer dummen Anwesenheit verschmutzen. So ist es fast immer. Aber gestern war ich in Sabbioneta. Um ehrlich zu sein: Sabioneta ist drittklassig; man muss es sich vorstellen wie einen Maler, der wenig konnte, aber berühmt wurde, weil sein Gesamtwerk als einziges an einem Oert überdauert hat. Sabbioneta ist zwar nicht wie ein Lager der Leipziger Schule oder ein Buchregal neuer Deutscher Literatur, aber die Besonderheit liegt nun mal im Umstand, dass der Ort eine Fehlplanung war, und lange vergessen war. Nur so hat sich das alles so gut erhalten.

Ich war natürlich auch im Teatro all'Antica von 1590.



Allein. So wie man es immer gerne wäre. Ich war ganz allein eine halbe Stunde dort. Nicht mal die Wärterin war zu sehen. Niemand. Nichts. Ich konnte die nicht überwältigende Akustik ausprobieren, alle Malereien betrachten, herumlaufen, Gedichte aufsagen: Ich war allein. Wie auch schon vorher in der Galerie des Gartenpalastes. 96 Meter lang und niemand ausser mir. Das ist wirklich sehr eindrucksvoll, ich sah das alles ganz anders, es ist so, wie es sein sollte. Ein Gebäude, ein Betrachter. Gut für mich.



Aber schlecht für Italien, das vermutlich bald eine Rettung braucht, aber auch dafür gibt es eine Lösung. In der FAZ.

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Wie daheim

Wie lange dauert es, bis ich nach Überschreiten der italienischen Grenze Schuhe kaufe? Trotz Sonntag war die Antwort, der Geschäfte am Gardasee sei dank: 4 Stunden.



Schliesslich meinte die nicht anwesende Copilotin bei der letzten Fahrt zu meiner inneren Imelda Marcos, Full Brouges mit Longwings wären nicht unschick. Inzwischen bin ich deutlich gebremst, alles geht langsamer, ich kann wieder schlafen, wirklich lang und ohne Beschwerden schlafen, ich huste nicht mehr, ich bin auch nicht mehr von Atemnot gebläht, sondern von anderen Dingen, und ich bin auf das Rad umgestiegen. Meine Herberge hat nämlich ein Ideor aus den 60er Jahren rumstehen, das ich verwenden kann. Und es ist wunderbar einfach und leicht, damit durch Mantua zu fahren.



wenn ich es nur mitnehmen könnte! Sara hat auf mein unterschwelliges Andeuten meiner Wünsche nicht wirklich aufgeschlossen reagiert, aber das ist nicht so schlimm, schlieslich ist das hier mein zweites Zuhause, und somit ist es auch mein Rad. Irgendwie. In Torbole stand an einem hübschen Haus ein "Zu verkaufen"-Schild, aber wenn ich das hier habe, und so ein Rad, und dazu Mantua, muss es wirklich etwas Eigenes sein?



Natürlich denkr man nach, Griechenland, Euro, Währungskollaps, eigentlich könnte man, und besser als es dem unvermeidlochen Währungsschnitt in den Rachen zu werfen, oder den Banken... aber es geht auch so. Überhaupt, alle Sorgen sind weit, weit weg, wenn ich durch Mantua radle und eins werde mit dem Ort.

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