: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 4. April 2010

Das Gute, das Hässliche und die Gemeinen

Es macht mir nichts aus, wenn ich vor dem Einkauf zu hören bekomme, dass das Rad nicht neu, und bei genauer Betrachtung eigentlich nur noch Schrott ist, den man allenfalls ausschlachten kann. Das ist nach 5 oder 10 Jahren Laufzeit vollkommen normal, denn die Komponenten ändern sich und lassen Reparaturen daheim kaum mehr zu. Alles wird komplexer, und was nicht komplexer wird, gefällt sich in einem unsinnigen Retrotrend, der ebenfalls keine gängigen Ersatzteile kennt, und für den Preis von 2010 die Technik von 1950 bietet, ohne deren Langlebigkeit. Es ist, wie gesagt, volllkommen normal, dass ein durchschnittlicher Käufer nach 5 bis 10 Jahren überfordert ist und etwas Neues kauft, wenn der Mechaniker signalisiert, dass es sich nicht mehr lohnt.

Und ich liebe es, solche Aussagen zu widerlegen. Natürlich lohnt es sich, wenn man es kann. Ich arbeite Punkt für Punkt die Fehler und Schäden ab, behebe die Versäumnisse, bringe es zurück in den richtigen Stand der damaligen Technik und ergänze, was nötig ist. Beim gestrigen Kauf erwies sich die festgerostete Sattelstütze als enormes Problem, und als ich sie endlich draussen hatte, tauschte ich sie und den kaputten Sattel gegen neue Exemplare aus. Dann noch etwas eklige Einstellungsarbeiten an der Federvorspannung und an der Dämpfung - ich bin ja immer noch erstaunt, wie man ernsthaft so etwas an Laien verkaufen kann, das kann nie gut gehen - dazu noch ein sehr dicker Reifen hinten und ein Semislick vorne, etwas Politur und die Entfernung etlicher Aufkleber, und schon sieht die Sache wieder so gut aus, wie sie aussehen kann.



Grossbild

Immer noch hässlich. Besonders schlimm finde ich die Kurbel, die ich mit etwas Glück demnächst austauschen kann. Der Vorbau ist mindestens drei Zentimeter zu lang. Und beim Gewicht ist auch noch was möglich, obwohl gestern schon ein halbes Pfund verschwand. Aber es läuft schon ganz gut. Wirklich fasziniert hat mich jedoch ein ganz anderes Fahrrad, gestern Nacht:



Das Fahrrad des Flaschensammlers. Eigentlich wollte ich in der FAZ etwas ganz anderes schreiben, aber so stromerte ich mit dem Sammler ein wenig durch die nächtlichen Gassen unter dem Gebrüll der gemeinen Besoffenen, und schrieb darüber eine kleine Geschichte, in der es vor allem um das Gute geht.

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Hegemann & Helfershelfer Killshow

Vielleicht sollte man einfach aufhören, die Plagiatorenperson (oder wer immer das Machwerk geschrieben hat) als Bestsellerautorin zu bezeichnen. Bei Amazon geht es brutal mit den Verkäufen auf Platz 286 (aktuell) runter. Da wird der Verlag noch etwas länger an der letzten, grossen Auflage zu knabbern haben. Ohnehin ist die Hegemann ja ziemlich von der Bildfläche verschwunden, und die Spiessgesellen des Fäuletons lecken still ihre Wunden.

Es ist halt doch nicht so einfach, die Leserschaft zu verarschen, wie sich das manches Stammhirn vorstellt.

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