: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Ich mag Bücher

Zum Beispiel, wenn ich aufwache, und es ist draussen hell. Gegenüber von meinem Schlafzimmer steht ein hohes Gebäude, so dass ich vom Bett aus den Himmel nicht sehe. Aber an der der Relketionen auf den Büchern neben meiner Matratzengruft weiss ich, wie das Wetter draussen ist. Es ist sehr angenehm, neben Büchern aufzuwachen, da ist man nie in schlechter Gesellschaft.



Was ich schon erheblich weniger mag, sind Buchhanndlungen. Antiquariate mag ich sehr, auch kleine Buchläden, aber bei den weiten Leselandschaften dreht sich mir der Magen um. Bei meinem kleinen Buchladen liegt immer zumindest ein Buch rum, das zu leses sich absolut lohnt, weil sich der Buchhändler Mühe gibt. In diesen Riesenläden liegt dieses Buch vielleicht auch, aber nichts weist mich darauf hin.

Gänzlich verloren ist der Zauber des Buches dann in Frankfurt und Leipzig auf den Buchmessen. Schauderhafte Orte, grässliche Gelände, in Regionen, die, vorsichtig gesagt, beim nächsten Mauerbau bitte im Osten bleiben sollten. Ich werde mit Frankfurt nie warm, aber immer kalt sind jene Tage, da sie dort die Buchmesse haben. Es macht Spass, dafür, darüber, über den Betrieb zu schreiben, das schon. Ich mag meine Arbeit, und ich literarisiere auch gern.

Morgen fahre ich aus meinem inzwischen zwar nicht geliebten, aber doch geschätzten Stammesherzogtum also nach Frankfurt. Und ein anderer Bajuware ist da schon fast am Zielm seiner Reise aus Berlin im südlichsten Eck des alten Herzogtums. Man vergleiche Buchmesse Frankfurt mit Literaturfestival Meran. Buch -> Literatur, Messe-> Festival, Frankfurt -> Meran. Klarer 3 zu Null Sieg. Und sage keiner was von Buchmesseparties. Ich sage nur: Saxifraga.

Am Freitag fahre ich schon wieder heim, und da ist der Gedanke im Kopf, vielleicht, wenn ich etwas vorschreibe, und Dienst ist ja am Samstag vorbei und vielleicht kann man ja auch in der FAZ über Meran und so und bis Montag findet sich doch sicher ein Zimmerchen...

Man lese also den Mek. Ach Frankfurt, da schreiben Zilliarden drüber, aber Mek in Meran, wo der Oktober golden ist und gerade die Traubenstrudel servuert werden, unter den Lauben. Der macht es richtig.

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Erscheine ich

der Leserschaft etwas unausgeglichen? Kann man den Eindruck bekommen, mir wäre eine Monsterlaus über das Leberchen gelaufen? Und als die Barchetta vorbeifuhr, hörten Sie da den Fahrer schon mal probebrüllen?

Einbildung. Das stimmt alles überhaupt nicht. Sauber gescheitelt und rasiert trete ich meine Tätigkeit bei der sich in neuem Kleid räkelnden FAZ an, gebe meine kleinen Texte ein, lausche auf das Rattern des Dampfservers von 1873 und bin froh und zufrieden, dass ich erwacht bin und noch alles genau so funktioniert, wie es gestern auch schon nicht mehr funktionierte. Man freut sich an den kleinen Dingen. Es macht mir auch gar nichts aus, wenn die Zahlen mal nicht so gut sind, ich werde für Texte bezahlt und nicht für eine Leistung, deren Grundwährung in Klicks ja nicht meine Sache ist. Trotzdem fände ich es ganz reizend, wenn sich die Leserschaft dazu entschliessen könnte, den Beitrag über die wahren Hintergrunde jener in besseren Kreisen und anderen beliebten Floskel zu lesen, die da lautet "Wir haben nichts zu verbergen."

WAS SOLLTE MAN DENN SONST SAGEN WENN MAN DIE KARRE VOR DIE WAND KNALLT, HÄ?

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