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Sonntag, 23. Oktober 2011
Assi-Union halt die dreckige Fresse
zum Thema Urheberrecht, verstanden?
donalphons, 01:42h
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Wos es gebrocht hod.
Was macht man eigentlich mit den Computern und Festplatten von Verstorbenen? Schaut man da nochmal rein? Hebt man das auf? In den Monaten und Jahren nach dem Tod als Netzperson werden die online verfügbaren Dateien verschwinden, nach und nach, und nach 10 Jahren sollte das meiste vergessen und verschwunden sein. Aber die Daten auf den Speichermedien. Was macht man damit?
Ich hatte ungefähr 5 Jahre das, was man als Stalker bezeichnen kann. Nicht wirklich obsessiv, aber da war immer jemand, der alles gelesen hat. Das ist in meinem Fall eine Menge und vermutlich wirklich ätzend, wenn man das entweder doof findet, oder gleich hassenswert. Ich lese mein Zeug ja nur durch, wenn es für die FAZ ist, und vergesse es nach ein paar Tagen wieder. Der Stalker dagegen hat es nicht nur gelesen, sondern auch aufgehoben. Er durchsuchte es, er erinnerte sich besser als ich, und weil ich die Kunstfigur auch nicht perfekt gestalten kann, sind ihm auch kleine, bedeutungslose Fehler aufgefallen.
Unabhängig davon war er auch über mein reales Leben erstaunlich gut informiert. Sicher, ab und zu bekam ich es mit, wenn er Informationen sammelte. So bedeutend, dass alle immer über mich reden, bin ich auch nicht, man muss schon bohren, zumal auch viele Kontakte in den letzten Jahren abgerissen sind - man sollte zum Beispiel in gewissen Kreisen nicht sagen, dass man mit mir zu tun hat. Das ist gut für das Feindbild, aber schlecht für die Informationsgewinnung. Wenn ich es wieder einmal bemerkt habe, dass da wer in meinem Umfeld schnüffelte, schrieb ich hier Dinge, von denen ich wusste, dass er sie hassen würde. Oder ich liess etwas einfliessen, um ihm zu zeigen: Ich weiss, was Du tust.
Solche Dinge gab es in den letzten 10 Jahren öfters. Bei Dotcomtod sowieso, bei den Rechten rund um PI natürlich auch und bei diversen Gruppen der deutschen Bloggerei. Es wurden Watchblogs und Fakeaccounts angelegt, man kommentierte als ich und beschaffte sich Nicks wie Don AIphonso mit einem grossen i statt kleinem L. Man gewöhnt sich nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern auch an die Beobachtung. Man legt vergiftete Köder aus. Man sagt: Wenn der Dich was fragt, sag ihm doch. Oder erzählt etwas und vertraut darauf, dass es dann dort ankommt. Und freut sich narrisch, wenn bald darauf passende Suchanfragen reinkommen. Und man noch was drauf setzen kann. Er hatte ein Bild und suchte nach Möglichkeiten, es zu erweitern. Das war nicht klug, aber ich habe es ihm erlaubt. Es ist sehr schwer, auch für mich, hier zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden. Dieses Blog hat manchmal mehr als nur einen Boden. Manches habe ich aber lieber erst mal weggelassen. Einmal, ein einziges Mal kam er mir wirklich nahe, aber dann auch wieder so nahe, dass hier der Beitrag schon fertig war, um ihn zu outen.
Das ist jetzt nicht mehr nötig. Der Stalker ist weg. Ich kann ihn auch nicht mehr fragen, was ihn denn eigentlich getrieben hat: Man kann mich persönlich schlecht vorführen oder belangen, mein Leben ist eher ereignislos, und meine Vergnügungen sind höchst banal. Mein Umfeld ist vergleichsweise spiessig, da hätte man bei ihm weitaus lustigere Sachen vortragen können. Ich bin nicht käuflich, ich habe klare Präferenzen für klug aussehende Frauen mit Perlenketten, die andere vielleicht als "Sekretärinnentypus" beleidigen würden, ich habe ein paar Spleens, aber nichts, was man als "Abgrund" bezeichnen könnte. Ich bin in ein paar Punkten sehr empfindlich, aber bei Themen wie "Hintergangen werden" ist das normal. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich esse kein Fleisch und keine Drogen, ich trenne den Müll und blinke beim Abbiegen. Was zur Hölle erhofft sich jemand, bei mir letztlich zu finden? Staubfusseln? Dass ich öfter abwaschen könnte? Nackte Frauen auf dem Rechner. kann sein, bei Lot-issimo schaue ich nir jede Leichtbekleidete des 18. Jahrhunderts an. In meiner Küche hängt sogar ein Bacchanal mit Kindern, die abgfefüllt werden, aus dem 19. Jahrhundert. Und meine Katze heisst nach einer Frau, die mich nicht wollte. Schrecklich.
Das Geheimnis seines Antriebs hat er nicht mitgenommen, es ist vermutlich irgendwo abgespeichert. Hat er eine Versionsabfolge besessen? Bis vor vier Jahren stand dort, ich wäre ein armer Schlucker, ein Borderliner und würde vieles einfach erfinden. Irgendwann war das nicht mehr aufrecht zu erhalten. Er fragte in meinem Umfeld, ob das denn wirklich stimme mit dem Tegernsee. Das mit dem "Borderline" bekam eine andere Ausrichtung, hörte ich hin und wieder. Man kennt ja immer jemanden, der einen kennt. Informationen fliessen in beide Richtungen. Und man kann sich an so etwas leichter gewöhnen als an den Irrsinn, den ich hier ab und zu in der Post finde. Man weiss, mit wem man es zu tun hat. Und es ist auch nicht so, dass jemand, der in meinen Augen ein Stalker ist, bei anderen nicht einfach nur gut informiert sein kann. Wobei es schon ein, offen gesagt, kaputter Zeitvertreib ist. Rennradschrauben ist besser für die Welt.
Ob er davon träumte, irgendwann etwas zu finden, was er öffentlich verwenden konnte? Vermutlich, es gibt so Hinweise. Dabei ist vieles, was früher relevant war, inzwischen weg. Adnation ist verkauft, Blogwerbung ist gescheitert, Konferenzblogger sind Vergangenheit, mutmassliche Stars erwiesen sich im realen Leben als Versager, Projekte zerbrachen, Digitale Gesellschaft kann nach der ausbleibenden rot-grünen Regierung in Berlin einpacken, und was bleibt, ist nicht so, dass man es seinen Kindern oder Freunden empfehlen möchte. In meinen Augen war die deutsche Wired der Grabstein auf dem Unwesen, das für einen Opel Astra und ein paar Tage in einer schlecht organisierten Brause-WG plötzlich alles zu tun bereit war. Der Rest findet ohne sie statt, die Leitmedien heissen längst fefe und feynsinn, es gibt die Piraten und den CCC, und eine Hoffnung bei manchen, dass man das Internetmanifest, das man als zentraler Eckpfeiler unterschrieb, doch bitte vergessen möchte.
Es gibt den Begriff vom "Gnädigen Vergessen", aber im Tod, der die Speicher löscht, ist keine Gnade und keine Nachsicht. Es gibt daraus keine Lehre, als vielleicht die, das Leben in Schönheit zu nehmen und in Nichtgefallen beiseite zu lassen; nachträglich bedaure ich jeden Moment, den ich mit der Sache vertan habe, denn wie man sieht, muss man am Ende alle, ihn, sein Umfeld und mich fragen:
Und, wos hod es Eich gebrocht?
Nix hod es gebrocht.
Ich hatte ungefähr 5 Jahre das, was man als Stalker bezeichnen kann. Nicht wirklich obsessiv, aber da war immer jemand, der alles gelesen hat. Das ist in meinem Fall eine Menge und vermutlich wirklich ätzend, wenn man das entweder doof findet, oder gleich hassenswert. Ich lese mein Zeug ja nur durch, wenn es für die FAZ ist, und vergesse es nach ein paar Tagen wieder. Der Stalker dagegen hat es nicht nur gelesen, sondern auch aufgehoben. Er durchsuchte es, er erinnerte sich besser als ich, und weil ich die Kunstfigur auch nicht perfekt gestalten kann, sind ihm auch kleine, bedeutungslose Fehler aufgefallen.
Unabhängig davon war er auch über mein reales Leben erstaunlich gut informiert. Sicher, ab und zu bekam ich es mit, wenn er Informationen sammelte. So bedeutend, dass alle immer über mich reden, bin ich auch nicht, man muss schon bohren, zumal auch viele Kontakte in den letzten Jahren abgerissen sind - man sollte zum Beispiel in gewissen Kreisen nicht sagen, dass man mit mir zu tun hat. Das ist gut für das Feindbild, aber schlecht für die Informationsgewinnung. Wenn ich es wieder einmal bemerkt habe, dass da wer in meinem Umfeld schnüffelte, schrieb ich hier Dinge, von denen ich wusste, dass er sie hassen würde. Oder ich liess etwas einfliessen, um ihm zu zeigen: Ich weiss, was Du tust.
Solche Dinge gab es in den letzten 10 Jahren öfters. Bei Dotcomtod sowieso, bei den Rechten rund um PI natürlich auch und bei diversen Gruppen der deutschen Bloggerei. Es wurden Watchblogs und Fakeaccounts angelegt, man kommentierte als ich und beschaffte sich Nicks wie Don AIphonso mit einem grossen i statt kleinem L. Man gewöhnt sich nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern auch an die Beobachtung. Man legt vergiftete Köder aus. Man sagt: Wenn der Dich was fragt, sag ihm doch. Oder erzählt etwas und vertraut darauf, dass es dann dort ankommt. Und freut sich narrisch, wenn bald darauf passende Suchanfragen reinkommen. Und man noch was drauf setzen kann. Er hatte ein Bild und suchte nach Möglichkeiten, es zu erweitern. Das war nicht klug, aber ich habe es ihm erlaubt. Es ist sehr schwer, auch für mich, hier zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden. Dieses Blog hat manchmal mehr als nur einen Boden. Manches habe ich aber lieber erst mal weggelassen. Einmal, ein einziges Mal kam er mir wirklich nahe, aber dann auch wieder so nahe, dass hier der Beitrag schon fertig war, um ihn zu outen.
Das ist jetzt nicht mehr nötig. Der Stalker ist weg. Ich kann ihn auch nicht mehr fragen, was ihn denn eigentlich getrieben hat: Man kann mich persönlich schlecht vorführen oder belangen, mein Leben ist eher ereignislos, und meine Vergnügungen sind höchst banal. Mein Umfeld ist vergleichsweise spiessig, da hätte man bei ihm weitaus lustigere Sachen vortragen können. Ich bin nicht käuflich, ich habe klare Präferenzen für klug aussehende Frauen mit Perlenketten, die andere vielleicht als "Sekretärinnentypus" beleidigen würden, ich habe ein paar Spleens, aber nichts, was man als "Abgrund" bezeichnen könnte. Ich bin in ein paar Punkten sehr empfindlich, aber bei Themen wie "Hintergangen werden" ist das normal. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich esse kein Fleisch und keine Drogen, ich trenne den Müll und blinke beim Abbiegen. Was zur Hölle erhofft sich jemand, bei mir letztlich zu finden? Staubfusseln? Dass ich öfter abwaschen könnte? Nackte Frauen auf dem Rechner. kann sein, bei Lot-issimo schaue ich nir jede Leichtbekleidete des 18. Jahrhunderts an. In meiner Küche hängt sogar ein Bacchanal mit Kindern, die abgfefüllt werden, aus dem 19. Jahrhundert. Und meine Katze heisst nach einer Frau, die mich nicht wollte. Schrecklich.
Das Geheimnis seines Antriebs hat er nicht mitgenommen, es ist vermutlich irgendwo abgespeichert. Hat er eine Versionsabfolge besessen? Bis vor vier Jahren stand dort, ich wäre ein armer Schlucker, ein Borderliner und würde vieles einfach erfinden. Irgendwann war das nicht mehr aufrecht zu erhalten. Er fragte in meinem Umfeld, ob das denn wirklich stimme mit dem Tegernsee. Das mit dem "Borderline" bekam eine andere Ausrichtung, hörte ich hin und wieder. Man kennt ja immer jemanden, der einen kennt. Informationen fliessen in beide Richtungen. Und man kann sich an so etwas leichter gewöhnen als an den Irrsinn, den ich hier ab und zu in der Post finde. Man weiss, mit wem man es zu tun hat. Und es ist auch nicht so, dass jemand, der in meinen Augen ein Stalker ist, bei anderen nicht einfach nur gut informiert sein kann. Wobei es schon ein, offen gesagt, kaputter Zeitvertreib ist. Rennradschrauben ist besser für die Welt.
Ob er davon träumte, irgendwann etwas zu finden, was er öffentlich verwenden konnte? Vermutlich, es gibt so Hinweise. Dabei ist vieles, was früher relevant war, inzwischen weg. Adnation ist verkauft, Blogwerbung ist gescheitert, Konferenzblogger sind Vergangenheit, mutmassliche Stars erwiesen sich im realen Leben als Versager, Projekte zerbrachen, Digitale Gesellschaft kann nach der ausbleibenden rot-grünen Regierung in Berlin einpacken, und was bleibt, ist nicht so, dass man es seinen Kindern oder Freunden empfehlen möchte. In meinen Augen war die deutsche Wired der Grabstein auf dem Unwesen, das für einen Opel Astra und ein paar Tage in einer schlecht organisierten Brause-WG plötzlich alles zu tun bereit war. Der Rest findet ohne sie statt, die Leitmedien heissen längst fefe und feynsinn, es gibt die Piraten und den CCC, und eine Hoffnung bei manchen, dass man das Internetmanifest, das man als zentraler Eckpfeiler unterschrieb, doch bitte vergessen möchte.
Es gibt den Begriff vom "Gnädigen Vergessen", aber im Tod, der die Speicher löscht, ist keine Gnade und keine Nachsicht. Es gibt daraus keine Lehre, als vielleicht die, das Leben in Schönheit zu nehmen und in Nichtgefallen beiseite zu lassen; nachträglich bedaure ich jeden Moment, den ich mit der Sache vertan habe, denn wie man sieht, muss man am Ende alle, ihn, sein Umfeld und mich fragen:
Und, wos hod es Eich gebrocht?
Nix hod es gebrocht.
donalphons, 01:37h
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