: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Liebe Ausrufezeichen

Ich weiss natürlich, dass nicht jedeR meinen Umgang mit dem schätzt, was sich als Feminismus bezeichnet. Ich habe, das gebe ich zu, ein massives Problem mit dem wissenschaftlichen Feminismus, und das, obwohl ich früher dachte: Oh. Gender, das ist mal ein etwas anderer Ansatz, Identität, Rollen und so, Freiheit statt Unterdrückung, Ausleben, Spass, Lebenslust.





Heute würde ich nicht unbedingt nochmal ein Blog vorschlagen, in dem das Thema Gender einen speziellen Raum hätte. Das bietet sich beim Internet natürlich an, weil man hier Gender leichter ausleben kann. Aber auch so manches andere. und inzwischen kann man da auch gar nicht mehr lässig sein. Das Thema erinnert mich, wenn ich mal über meine eigene Randgruppe sprechen darf, wie eine Ansammlung von 20 überidentifizierten evangelischen Religionslehrerinnen im Vorruhestand im Alter von 57 (wir nannten sie scherzhaft ERIV57), die mit heftigen Defiziten aus der Schule ausschieden und ihren Hass auf die Welt jetzt damit kompensierten, die armen Nichtarier vor den Nachstellungen des allgegenwärtigen Antisemitismus zu schützen.





Ich mein, diese ganzen Debatten, die gerade laufen, gerade unter dem Aspekt der Sprache: Das hatte ich alles schon. Ich war mal auf einem Kongress, da erklärte mir so ein Professor, welche deutschen Ausdrücke aus der Wehrmacht stammten, und wie die Verwendung uns auch heute noch determiniert. Du sagst 0815 und bist innerlich schon am Abzug in Babi Jar. Darunter waren auch ein paar von mir sehr geschätzte Kraftausdrücke. Das sagte ich, und dann hatte ich so eine Frau an der Backe. Es gibt in diesem Bereich auch ein paar männliche Überidentifizierte, so wie sich der Stefanowitsch halt auch an den Kegelklub ranmacht, aber die wirklich Unlässigen sind nach meiner Beobachtung Frauen. Keine Ahnung warum, gerade bei uns müsste das gar nicht sein. Jedenfalls kann das einem trefflich Abende versauen. Es gab mal einen Kongress auf Schwanenwerder, da bin sogar ich vor solchen Leuten nach Berlin geflohen.





Wie gesagt: Das hat im Bereich der nichtarischen Herkunft mit biologischem Geschlecht nichts zu tun, nur mit angeblichen genetischen Besonderheiten, an die ich nach meinen Beobachtungen in diesem Umfeld nicht im Mindesten glaube. Es hat vor allem mit Rollen und Identifikation zu tun. Vielleicht ist es das zentrale Problem, dass da letztlich so wenige Besonderheiten sind, dass diese Leute dann so ausrasten und überkritisch werden lässt. Man sucht halt so lange, bis man was hat, und geilt sich an den kleinsten Dingen auf. Und dann gibt es grossen Jubel oder eben, und das ist der Normalfall, weil das Schlechte einfacher zu finden ist, grosse Empörungswellen. Und es ist extrem unangenehm. von solchen Gruppen vereinnahmt zu werden: Sie finden doch sicher auch, oder, Sie wollen doch, dass wir diesen Frechling für Sie schlachten, oder... ekelhaft. Sauunsympathisch. Wenn es eigentlich darum ginge, gemocht und geschätzt zu werden. Liebe!





Aber nichts da, Hass, interne Grabenkämpfe und immer schlimmere Diskriminierung; andere schlitzen sich, die fühlen sich halt gesellschaftlich ausgegrenzt von der Rape Culture, deren Vorbild das Gequatsche von der exterminatorischen Gesellschaft ist. Na, dann reden wir also nochmal über die Fortsetzung solcher Verhaltensweisen unter dem Vorzeichen von Binnen-I (darf man Jude sagen?), verbaler Diskriminierung (Wehe, Du machst einen Beschnittetenwitz), Safe Spaces (Wiedererstehen einer jüdischen Infrastruktur, zuerst mal ohne Juden) und was es da sonst noch gibt. Vor allem das Machtgefühl: Ich und meine 30 Freundinnen und drei Hilfseichhörnchen, wir zeigen Dir jetzt, dass Du ein Sexist bist weil.





Und ich danke an die verbitterten, alten Schachteln im Keller des Kultuszentrums zurück und sage mir: Boah. Ja klar, ich kenne die Verlockung, das wäre bei uns nochmal viel besser gegangen, weil, wer ist denn noch diskriminierter und moralischer überlegen als wir, also, bitte, kniet nieder und bittet um Vergebung. Das machen manche, Ätzwiderling Broder und andere Schanden für die anderen. Und es ist so dumm und peinlich und daneben und bringt die ganze verdammte Sache exakt überhaupt nicht weiter. Ich fand das damals schon völlig bescheuert, als es mich betraf, und ich aus sowas Sendungen bauen musste. Ich bin da intolerant geworden. Ich finde das ganze Thema und die Mehrheit der Protagonistinnen verzichtbar. Ich kriege von den dauerbeleidigten Fressen schlchte Laune. Manche meiner besten Freunde sind gleichberechtigt.

Ich habe nur was gegen berufsintolerante Empörungströten, die einen Dreh zur Sinnstiftung für ihre verkorkste Existenz als Berliner Suffschreiberin gefunden haben, und Gender mit dem Ziel Gleichstellungsbeauftragte studieren. Und zwar jede Menge.

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