: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 11. Februar 2013

Tage des Mietschocks

Ich lese das so, wie ich PR-Nachrichten über die Nützlichkeit von Gentechnik lese: Mit dem Gefühl, dass mich das alles nur peripher betrifft und ich schon weiss, wie man dem Problem aus dem Weg geht. Sicher, man hat viel Stress mit Wohnungen, aber dafür hat man keinen Stress damit, sich eventuell eine Wohnung nicht mehr leisten zu können. Und ziemlich viele junge Leute wissen heute nicht, ob man sie morgen noch brauchen wird - da ist das schon auch ungemütlich.







Über Nacht ist das Wetter schlechter geworden, eine variable Wolkenschicht beendet das satte Blau, aber weil es morgen noch schlechter sein wird, geht es auch heute gleich wieder auf den Berg. Ausserdem sind erheblich weniger Leute unterwegs: Der Münchner feiert dann doch lieber in seiner Stadt, statt sich hier Frostbeulen zu holen, mit denen man dann als Amundsen oder Shackelton auftreten könnte. Ja, bescheiden und sparsam sind wir hier in den Bergen.







Aber der Ordner, in dem hier alle Bilder liegen, heisst nun mal "Bergwinter" und solange Winter ist, bin ich dann auch auf den Bergen. Es hält schlank und fit und man darf nebenbei trotzdem eigentlich alles essen, worauf man Lust hat, denn 500 Höhenmeter im Eis und Schnee mit 15 Kilo Rodel hinten dran ist wie 800 Meter im Sommer. Das schafft so ein normaler Stadtbewohner kaum, auch nicht im Fitnessstudio, und ganz ehrlich: Die Aussicht und die Luft, das alles ist da auch nicht so gut. Und trotzdem teuer.







Es gibt also viele Gründe, in der Stadt schockiert, verärgert, genervt und wenig zufrieden zu sein. Hier ist es mehr die gefühllose Hand, die das Leben erschwert, denn es pfeift ein eisiger Wind von den Blaubergen herüber, und hinten türmen sich schon die Schneeberge: Da wird das Ablichten zur schmerzvollen Erfahrung, wenn dann noch der Fahrtwind danach über den Körper tobt.







Aber, wie gesagt: Alles besser als der Mietschock, Hier schickt keiner jedes Jahr eine neue Mietpreiserhöhung, mein Eigenbedarf ist mein Eigenbedarf, und bald bin ich wieder in München: Dann weiss ich wieder, was ich hier habe. Schock nur, wenn so ein alter Mann die Kurve nicht kriegt, mich beinahe umnietet und kurz vor dem Abgrund zu Stehen kommt.

Ich tue etwas für die Popularität des Sports. Ich würde auch gern etwas dazu beitragen, dass es gesund bleibt. Fahrt also vorsichtig. Der Berg kennt kein Erbarmen.

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