... newer stories
Sonntag, 10. März 2013
Reden wir über sexuelle Obsession
Ich habe lange sehr gut mit Schwulen zusammengearbeitet, obwohl das Ende der 90er Jahre in München noch nicht so akzeptiert war, wie es heute ist. Ein paar Bekannte haben sich einige Neigungen zugelegt, bei denen man erst bei bleibenden Schäden zurückschreckt, und auf der anderen Seite kenne ich auch welche, die allein aus Gründen des praktischen Lebens eine Zweckehe führen und alles andere modern ausgelagert haben. Ich kann mit Lesben und mit Asexuellen, und sage mir fast immer: na wenn ihr wollt... und ohne, dass ich der allgemeinen Meinung über Minderjährige widersprechen will, so weiss ich aus der Kunstgeschichte doch, dass man da früher ganz andere Definitionen von Geschlechtsreife hatte; die Mutter von Julia - Oberschicht von Verona - etwa ist zur Zeitpunkt des Theaterstücks gerade einmal 28 Jahre alt. Und weil ich neben einer Schule wohne, die früher eine Klosterschule war, kenne ich ein wenig die Gespräche sehr junger Damen und Herren, die ahnen lassen, dass die Jugend heute lieber in Vorstellungen der (mitunter leicht vulgären Variante) der Libertinage des 18. Jahrhunderts denken möchte. Das war bei uns noch anders, aber im Grossen und Ganzen sage ich: Sex unter Partnern, die das wollen, ist prima und da hat sich die öffentliche Meinung rauszuhalten.
Wenn eine beliebige Anzahl von Menschen zusammenkommt und sich körperlich delektiert, kann ich daran nichts Schlimmes finden; erstaunlicherweise aber hat man weniger gegen Ballerpielzusammenkünfte und das Herzeigen von Tötungsgerät einzuwenden. Ich denke, wir leben in einer Welt, in der es immer zu viel Gewalt und zu wenig Liebe gibt. Und jeder Mensch, der sich der Lust hingibt, ist mir lieber als der Mensch, der sich der Gewlt und der Diskriminierung verschreibt. Und nun wird man natürlich sagen: Oh. Wenn dieser Don Alphonso so sehr für alle Spielarten der Sexualität zu haben ist, dann hat der sicher auch eine Obsession. Irgendwas ganz Dunkles, Böses, über das man gemeinschaftlich herziehen kann.
Tatsächlich ist es so, dass meine Vorstellungen in der Praxis obsessiv sind, in einem ganz schmalen Rahmen, den man vielleicht schon als Fetischismus bezeichnen könnte: Ich kann mit Frauen in herausfordernden Gesten überhaupt nichts anfangen, und bei diesen ganzen Stars der Popmusik muss ich betonen, dass sie überhaupt nicht mein Interesse erregen. Ich habe es nicht mit Sexbomben und auch nicht mit Fashion Victims, ich finde Modebloggerinnen gemeinhin unendlich beschränkt; ich habe aber eine enorme Schwäche für Frauen, die klug aussehen. Vom Standpunkt unserer übersexualisierten Gesellschaft, wo Lippen glänzen und Blicke schmachten, könnte man eher sagen: Bieder, brav, gebildet, und im Bett natürlich, wie sie es nicht weniger sind, eine Gra
Zuhause ist ein Paket angekommen, aus Österreich, und es ist diesmal gar nichts allzu Schlimmes über die Verpackung zu sagen. Ich habe es natürlich auch nicht gerade mit Betschwestern, der Grat. auf dem ich mich bewege, ist schmal, und die Sibylle von Cumae ist aufgrund des Missbrauchts in der christlichen Kultur schon ziemlich am Rand dessen, was geht. Aber sie liest und
schaut klug aus. Ich mag lesende Frauen. Bücher lesende Frauen. Es gibt jetzt ja diesen neues, aseptischen Typus, die lang, gerade dastehende Frau, die den Kopf und die Augen senkt, und auf ihr Mobilgerät starrt - man möchte zu ihnen gegen und sagen, dass diese Halung kunstgeschichtlich eine Art der Versunkenheit vorstellt, die sicher auch ihre Liebhaber findet, aber auch irgendwie fatal an den keusch gesenkten Blick erinnert, an dem sich viele Jahrhunderte spanische Granden und italienische Grossmütter erfreuten. Nehmt doch mal ein Buch, legt Euch ins Erdbeerenbett, würde ich sagen wollen, dann sieht das auch wirklich fein aus.
Das geht eigentlich ja auch gar keinen was an, aber jedenfalls ist sie jetzt dort, wo sie sein möchte: In meiner Bibliothek. Unter tausenden anderer höchst erregender Vorstellungen des Geistes.
Und meiner Erinnerung. Und Zukunft. Ich würde auch 70 Jungfrauen nehmen, wenn es in meinem Alter wirklich noch sein müsste, aber bitte nur in einer Bibliothek.
Wenn eine beliebige Anzahl von Menschen zusammenkommt und sich körperlich delektiert, kann ich daran nichts Schlimmes finden; erstaunlicherweise aber hat man weniger gegen Ballerpielzusammenkünfte und das Herzeigen von Tötungsgerät einzuwenden. Ich denke, wir leben in einer Welt, in der es immer zu viel Gewalt und zu wenig Liebe gibt. Und jeder Mensch, der sich der Lust hingibt, ist mir lieber als der Mensch, der sich der Gewlt und der Diskriminierung verschreibt. Und nun wird man natürlich sagen: Oh. Wenn dieser Don Alphonso so sehr für alle Spielarten der Sexualität zu haben ist, dann hat der sicher auch eine Obsession. Irgendwas ganz Dunkles, Böses, über das man gemeinschaftlich herziehen kann.
Tatsächlich ist es so, dass meine Vorstellungen in der Praxis obsessiv sind, in einem ganz schmalen Rahmen, den man vielleicht schon als Fetischismus bezeichnen könnte: Ich kann mit Frauen in herausfordernden Gesten überhaupt nichts anfangen, und bei diesen ganzen Stars der Popmusik muss ich betonen, dass sie überhaupt nicht mein Interesse erregen. Ich habe es nicht mit Sexbomben und auch nicht mit Fashion Victims, ich finde Modebloggerinnen gemeinhin unendlich beschränkt; ich habe aber eine enorme Schwäche für Frauen, die klug aussehen. Vom Standpunkt unserer übersexualisierten Gesellschaft, wo Lippen glänzen und Blicke schmachten, könnte man eher sagen: Bieder, brav, gebildet, und im Bett natürlich, wie sie es nicht weniger sind, eine Gra
Zuhause ist ein Paket angekommen, aus Österreich, und es ist diesmal gar nichts allzu Schlimmes über die Verpackung zu sagen. Ich habe es natürlich auch nicht gerade mit Betschwestern, der Grat. auf dem ich mich bewege, ist schmal, und die Sibylle von Cumae ist aufgrund des Missbrauchts in der christlichen Kultur schon ziemlich am Rand dessen, was geht. Aber sie liest und
schaut klug aus. Ich mag lesende Frauen. Bücher lesende Frauen. Es gibt jetzt ja diesen neues, aseptischen Typus, die lang, gerade dastehende Frau, die den Kopf und die Augen senkt, und auf ihr Mobilgerät starrt - man möchte zu ihnen gegen und sagen, dass diese Halung kunstgeschichtlich eine Art der Versunkenheit vorstellt, die sicher auch ihre Liebhaber findet, aber auch irgendwie fatal an den keusch gesenkten Blick erinnert, an dem sich viele Jahrhunderte spanische Granden und italienische Grossmütter erfreuten. Nehmt doch mal ein Buch, legt Euch ins Erdbeerenbett, würde ich sagen wollen, dann sieht das auch wirklich fein aus.
Das geht eigentlich ja auch gar keinen was an, aber jedenfalls ist sie jetzt dort, wo sie sein möchte: In meiner Bibliothek. Unter tausenden anderer höchst erregender Vorstellungen des Geistes.
Und meiner Erinnerung. Und Zukunft. Ich würde auch 70 Jungfrauen nehmen, wenn es in meinem Alter wirklich noch sein müsste, aber bitte nur in einer Bibliothek.
donalphons, 20:01h
... link (27 Kommentare) ... comment
... older stories