... newer stories
Montag, 18. März 2013
Eine runde Sache
Nun - nicht ganz rund. Zum Beispiel habe ich daheim die Tiefe der Marmorplatte brutal überschätzt, auf der jetzt der CD-Spieler und der Verstärker stehen. Der Verstärker, den ich eigentlich dort habe wollte, hätte ich nie abstellen können. Es ist halt eine doch eher kleine Wohnung mit kleinen Dimensionen, und da muss man sich eben beschränken.
Ein Wiedergabegerät, ein Verstärker, zwei Boxen. Aber selbst dann machen die Kabel Probleme; die hochwertigen Cinchstecker etwa sind viel zu lang und müssen durch billigste Massenware ersetzt werden, Und das Durchpfriemeln der daumendicken Lautsprecherkabel ist an jeder Stelle bis zu den Schraubverschlüssen eine komplexe Sache. Bis dann wirklich alles richtig steht und läuft und klingt,dauert es etwas. Eine Wissenschaft ist es nicht, aber schon etwas anderes als das Hinstellen eines Ghettoblasters, oder einer Kompaktanlage. Aber ich mag es ja komplex, die Musik darf vielschichtig sein, wie ein Omelett, das bei mir ja auch nie einfach nur ein Eierfladen ist.
50 CDs habe ich mitgebracht; das ist gar nicht so viel, weder daheim, wo die Lücke kaum auffällt, noch hier, wo ich lediglich ein paar Bücher zur Kirchengeschichte umräumen muss, um Platz zu schaffen. Das Teure an diesem Hobby sind gar nicht so sehr die Gerätschaften: Die kauft man einmal und dann hat man sie 10, 20 Jahre oder auch länger. Das Teure sind die Tonträger, 30 pro Jahr, und der Preis der Anlage ist nach drei Jahren erneut investiert. Aber so sehr ich Downloads und Tausch auch befürworte und denke, dass man die Major Labels des Popmülls gar nicht genug schädigen kann, so sehr bin ich auf der anderen Seite bei meiner Musik auch absoluter Käufer. Der Umstand, dass die CDs im Laden zwei, drei Euro mehr als im Internet kosten, ist auch gerechtfertigt: Ich will das erst hören. Und manches, was aus den Laptopsprechern quäkt, klingt auch auf einer guten Anlage nicht gut.Ich will alles: Den richtigen Ton und die schöne Verpackung. Ich zahle etwas mehr und habe keine Fehlkäufe.
Ich würde ja auch keine Bücher herunterladen (Ausnahmen sind die Werke von zwei Piratinnen, in die ich mal reinschauen musste und froh war, das nicht im Bücherschrank zu haben). Und so, wie es mir bei einem Buch auch nicht egal ist, wie es gestaltet wurde, ist es mir auch nicht egal, ob meine Geräte nun schnell zusammengepfriemelt oder sorgfältig gebaut wurden. Das Schöne bei Alter Musik ist, dass jene, die sie betreiben, es mit Hingabe tun, und die Japaner schreiben sogar hinein, mit welchen Mikrophonen und Kabeln aufgezeichnet wurde, damit man das entsprechend beim Abspielen berücksichtigen kann. Eine Aufnahme mit einem Schoeps-Condensatormikrophon ist sehr neutral und fast schon aseptisch, da kann man schon einen Röhrenverstärker nehmen. Aber wenn da schon mit einer Neumannflasche der Gesang eingefangen wurde, muss man nicht nachher noch mehr 5881 und EL34 und wie die stromfressenden Glakugeln alle heissen schalten. (Man ahnt es: Eine Zweit. und Drittanlage wäre in diesen Kreisen auch denkbar).
Für hier reicht das alles jedenfalls. Es ist etwas schade, dass ich nun keineRahmRaumstrahler mehr an der Donau habe, aber dort sind die Räume grösser und die Sofas gut auf die Lautsprecher ausgerichtet; am Tegernsee muss, soll es eben überall klingen, denn für die Anlage kann es nur einen Platz geben, und wären es normale Boxen, gäbe es auch nur einen Ort, an den man sich zum Lauchen setzen könnte. Das wäre der Platz mit Blick aus dem Fenster, aber was tun, wenn man das zu zweit geniessen möchte? So also beschalle ich hier jetzt alles. Und es klngt schön. Wie gesagt: Keine Wissenschaft, aber viel Freude.
Nachdem hier kein Fernseher läuft, hiess es manchmal beim Gespräch, man höre gar nicht von mir, niemals, ich sei ein absolut stiller Bewohner, still, fast zu still, unheimlich, in meinem Alter macht man doch auch mal Lärm... ob ich gar noch lebe?
Eine CD ist Tafelmusik mit Trompeten und Orgel, und ich höre am Jaulen der Hunde, dass es jetzt vorbei ist mit der Stille. Ich lebe. Ich muss nur einen Knopf drehen, dann wackeln die Wände, und jeder weiss, auch Nachts um vier: Laute kann auch richtig laut sein.
Ein Wiedergabegerät, ein Verstärker, zwei Boxen. Aber selbst dann machen die Kabel Probleme; die hochwertigen Cinchstecker etwa sind viel zu lang und müssen durch billigste Massenware ersetzt werden, Und das Durchpfriemeln der daumendicken Lautsprecherkabel ist an jeder Stelle bis zu den Schraubverschlüssen eine komplexe Sache. Bis dann wirklich alles richtig steht und läuft und klingt,dauert es etwas. Eine Wissenschaft ist es nicht, aber schon etwas anderes als das Hinstellen eines Ghettoblasters, oder einer Kompaktanlage. Aber ich mag es ja komplex, die Musik darf vielschichtig sein, wie ein Omelett, das bei mir ja auch nie einfach nur ein Eierfladen ist.
50 CDs habe ich mitgebracht; das ist gar nicht so viel, weder daheim, wo die Lücke kaum auffällt, noch hier, wo ich lediglich ein paar Bücher zur Kirchengeschichte umräumen muss, um Platz zu schaffen. Das Teure an diesem Hobby sind gar nicht so sehr die Gerätschaften: Die kauft man einmal und dann hat man sie 10, 20 Jahre oder auch länger. Das Teure sind die Tonträger, 30 pro Jahr, und der Preis der Anlage ist nach drei Jahren erneut investiert. Aber so sehr ich Downloads und Tausch auch befürworte und denke, dass man die Major Labels des Popmülls gar nicht genug schädigen kann, so sehr bin ich auf der anderen Seite bei meiner Musik auch absoluter Käufer. Der Umstand, dass die CDs im Laden zwei, drei Euro mehr als im Internet kosten, ist auch gerechtfertigt: Ich will das erst hören. Und manches, was aus den Laptopsprechern quäkt, klingt auch auf einer guten Anlage nicht gut.Ich will alles: Den richtigen Ton und die schöne Verpackung. Ich zahle etwas mehr und habe keine Fehlkäufe.
Ich würde ja auch keine Bücher herunterladen (Ausnahmen sind die Werke von zwei Piratinnen, in die ich mal reinschauen musste und froh war, das nicht im Bücherschrank zu haben). Und so, wie es mir bei einem Buch auch nicht egal ist, wie es gestaltet wurde, ist es mir auch nicht egal, ob meine Geräte nun schnell zusammengepfriemelt oder sorgfältig gebaut wurden. Das Schöne bei Alter Musik ist, dass jene, die sie betreiben, es mit Hingabe tun, und die Japaner schreiben sogar hinein, mit welchen Mikrophonen und Kabeln aufgezeichnet wurde, damit man das entsprechend beim Abspielen berücksichtigen kann. Eine Aufnahme mit einem Schoeps-Condensatormikrophon ist sehr neutral und fast schon aseptisch, da kann man schon einen Röhrenverstärker nehmen. Aber wenn da schon mit einer Neumannflasche der Gesang eingefangen wurde, muss man nicht nachher noch mehr 5881 und EL34 und wie die stromfressenden Glakugeln alle heissen schalten. (Man ahnt es: Eine Zweit. und Drittanlage wäre in diesen Kreisen auch denkbar).
Für hier reicht das alles jedenfalls. Es ist etwas schade, dass ich nun keine
Nachdem hier kein Fernseher läuft, hiess es manchmal beim Gespräch, man höre gar nicht von mir, niemals, ich sei ein absolut stiller Bewohner, still, fast zu still, unheimlich, in meinem Alter macht man doch auch mal Lärm... ob ich gar noch lebe?
Eine CD ist Tafelmusik mit Trompeten und Orgel, und ich höre am Jaulen der Hunde, dass es jetzt vorbei ist mit der Stille. Ich lebe. Ich muss nur einen Knopf drehen, dann wackeln die Wände, und jeder weiss, auch Nachts um vier: Laute kann auch richtig laut sein.
donalphons, 23:09h
... link (14 Kommentare) ... comment
... older stories