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Montag, 2. Dezember 2013
Nachts sind alle Rodel rot
Wenn ich etwas Zeit habe, renne ich nicht sofort auf den Berg; ich bleibe auch mal unten und wärme mich dort in der Sonne auf. So richtig eisig ist es am Wasser noch nicht, und die Grenze zum Winter liegt erst 50 Meter über dem Wasser. Oder in der Konditorei daneben.
Aber natürlich ruft dann irgendwann der Berg. Wäre jetzt Januar, könnte ich gleich lossteigen, denn oben wäre die Hütte offen und würde mich verwöhnen. Aber bis zum 25 Dezember ist oben zu, kein Tee, keine Suppe, keine Knödel - dann muss ich eben daheim voressen.
Was auf der anderen Seite den Nachteil hat, dass ich erst losmarschiere, als die Sonne schon untergegangen ist. Kalt wird es, die Piste wird eisig und schnell, ujnd leer wird es auch. Der Hofladen schliesst schon, als ich vorbeikomme, aber es reicht noch für ein Glas Honig, für nachher, für den Tee.
Dann der Aufstig. Allein in der Nacht. Es macht nicht Angst, aber es ist ein seltsames Gefühl, auf diesem 10 Kilometer langen Berg zu dieser Stunde die einzige Menschenseele zu sein, unter all diesen schweigenden Bäumen und der schieren Unendlichkeit der Milchstrasse, die hier durch die Bäume als heller Streifen funkelt.
Von Bad Wiessee aus muss ich ein winziger, weisser Punkt inmitten eines grenzenlosen, schwarzen Konglomerats aus Berg, Bäumen und Finsternis sein. Was da jemand um diese Zeit noch macht, werden sie sich in ihren Hotelzimmern und Restaurants fragem, wenn sie herüberschauen. Gewildert wird heute schliesslich nicht mehr, und niemand könnte helfen, wenn etwas passiert.
Man muss den Weg und die Strecken kennen. Im Prinzip ist die Strecke harmlos, bis auf eine Kurvenkombination, die mit einer abfallenden Serpentine beginnt, durch drei steile Kurven führt und am Ende erst nach einem scharfen, senkrechten Knick flach ausläuft. Das muss man immer im Kopf haben und rechtzeitig bremsen. Lieber einmal zu oft als einmal zu spät, denn die grosse Serpentine erkennt man in der Nacht erst, wenn man schon drin ist. Da fliegen schon am Tag genug Leute raus.
Bleibt man aber in der Nacht drin, ist es ein phantastisches Erlebnis, wenn über einem sich die Unendlichkeit des Weltalls öffnet. Das wissen Menschen aus der Stadt oft gar nicht, was eigentlich Himmel sein kann, in so einer klaren, mondlosen Winternacht auf dem Berg.
Aber natürlich ruft dann irgendwann der Berg. Wäre jetzt Januar, könnte ich gleich lossteigen, denn oben wäre die Hütte offen und würde mich verwöhnen. Aber bis zum 25 Dezember ist oben zu, kein Tee, keine Suppe, keine Knödel - dann muss ich eben daheim voressen.
Was auf der anderen Seite den Nachteil hat, dass ich erst losmarschiere, als die Sonne schon untergegangen ist. Kalt wird es, die Piste wird eisig und schnell, ujnd leer wird es auch. Der Hofladen schliesst schon, als ich vorbeikomme, aber es reicht noch für ein Glas Honig, für nachher, für den Tee.
Dann der Aufstig. Allein in der Nacht. Es macht nicht Angst, aber es ist ein seltsames Gefühl, auf diesem 10 Kilometer langen Berg zu dieser Stunde die einzige Menschenseele zu sein, unter all diesen schweigenden Bäumen und der schieren Unendlichkeit der Milchstrasse, die hier durch die Bäume als heller Streifen funkelt.
Von Bad Wiessee aus muss ich ein winziger, weisser Punkt inmitten eines grenzenlosen, schwarzen Konglomerats aus Berg, Bäumen und Finsternis sein. Was da jemand um diese Zeit noch macht, werden sie sich in ihren Hotelzimmern und Restaurants fragem, wenn sie herüberschauen. Gewildert wird heute schliesslich nicht mehr, und niemand könnte helfen, wenn etwas passiert.
Man muss den Weg und die Strecken kennen. Im Prinzip ist die Strecke harmlos, bis auf eine Kurvenkombination, die mit einer abfallenden Serpentine beginnt, durch drei steile Kurven führt und am Ende erst nach einem scharfen, senkrechten Knick flach ausläuft. Das muss man immer im Kopf haben und rechtzeitig bremsen. Lieber einmal zu oft als einmal zu spät, denn die grosse Serpentine erkennt man in der Nacht erst, wenn man schon drin ist. Da fliegen schon am Tag genug Leute raus.
Bleibt man aber in der Nacht drin, ist es ein phantastisches Erlebnis, wenn über einem sich die Unendlichkeit des Weltalls öffnet. Das wissen Menschen aus der Stadt oft gar nicht, was eigentlich Himmel sein kann, in so einer klaren, mondlosen Winternacht auf dem Berg.
donalphons, 23:56h
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