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Montag, 16. Dezember 2013
Lichter ausblasen
Am Freitag, Samstag und Sonntag war das Licht am Bahnhof kaputt.
Aber in der gleichen Zeitspanne war es auch bei der Accountingfirma kaputt.
Man weiss auch, wie zuverlässig die Verkehrsmittel in Berlin so sind.
Der Rest ist eine einfach Gleichung, und ich traue meinen Silberstempeln mehr als Firmenabschlüssen, die unterschrieben wurden von anderen Firmen, die nicht mal in der Lage sind, ihr Firmenschild zu reparieren.
Wie lange dauert es eigentlich, bis sich in einer Lampe schwarze Ablagerungen finden? Selbst in der schlechten Luft Berlins geht das sicher nicht von heute auf morgen. Ich frage, weil ich auch, um, etwas Ruhe zu haben, Ruhe vor dem Trubel im Hotel und Ruhe vor den Menschenmassen in der Oranienburger Strasse, dorthin gegangen bin, wo kein Berliner je seine Schritte hinlenkt, weil, das riecht ja schon nach Bildung, und das braucht man noch weniger als der Münchner seine Figuren vom Agaia-Tempel:
Es gibt nicht so schrecklich viel, was in Berlin wirklich an Paris erinnert, ausser vielleicht unabsichtlich diese Centre-Pompidou-Rohre entlang der Strasse, die bei Tag wirklich scheusslich aussehen, und eben diese Kugellampen. Man muss sie nicht mögen, Tucholsky hat sich über diese Tortenaufsätze bitterlich beklagt, aber da hat Berlin dann doch so eine genz besondere Fin-de-Siecle-Stimmung. Aber die muss jemand eingeworfen haben, jedenfalls ist das Glas zerschlagen, und jetzt sammelt sich drinnen schwarze Brühe.
Einmal sieht man etwas Hübsches. Und dann ist es kaputt und fällt dem Desinteresse zum Opfer. Als ob man unbegrenzt viel davon in dieser Kulissenstadt hätte.
Das Wiener Cafe ist eine Fälschung und echte Wiener Cafes zerfallen anders; aber immerhin, ein Kronleuchter, und dort bin ich dann am nächsten Tag. Fast alle Kronleuchter, die am Tegernsee hängen, kommen aus Berlin, dazu noch alle im Hausgang und der funkelnde Korbleuchter im Schlafzimmer, von dem ich sogar zwei Stück entdeckt habe, einen im Wedding an der Grenze zu Pankow und den anderen in einer Kiste in Kreuzberg, auf einem Flohmarkt. Ich bin gesättigt, so gesättigt, dass ich diesmal nicht auf die Flohmärkte schaue. Ich habe einen Termin, da komme ich an der Strasse des 17. Juni vorbei, aber ich lasse das Taxi nicht anhalten. Es wäre sicher heute anders, ein paar Leute kenne ich dort sicher noch, aber es ist zu lange her und ausserdem, so viel ist weg... irgendwann wird auch das Cafe schliessen und andere Menschen werden aus dem Süden kommen, und das holen, was hier nicht mehr hell entflammt.
Es ist vieles anders geworden und dennoch gleich geblieben. Als ich dann gerade noch einen Flug erwische, habe ich nicht mal Zeit, mir Gedanken über meine Apathie zu machen, dann bin ich auich schon in Frankfurt, wo alle Lichter leuchten.
Aber in der gleichen Zeitspanne war es auch bei der Accountingfirma kaputt.
Man weiss auch, wie zuverlässig die Verkehrsmittel in Berlin so sind.
Der Rest ist eine einfach Gleichung, und ich traue meinen Silberstempeln mehr als Firmenabschlüssen, die unterschrieben wurden von anderen Firmen, die nicht mal in der Lage sind, ihr Firmenschild zu reparieren.
Wie lange dauert es eigentlich, bis sich in einer Lampe schwarze Ablagerungen finden? Selbst in der schlechten Luft Berlins geht das sicher nicht von heute auf morgen. Ich frage, weil ich auch, um, etwas Ruhe zu haben, Ruhe vor dem Trubel im Hotel und Ruhe vor den Menschenmassen in der Oranienburger Strasse, dorthin gegangen bin, wo kein Berliner je seine Schritte hinlenkt, weil, das riecht ja schon nach Bildung, und das braucht man noch weniger als der Münchner seine Figuren vom Agaia-Tempel:
Es gibt nicht so schrecklich viel, was in Berlin wirklich an Paris erinnert, ausser vielleicht unabsichtlich diese Centre-Pompidou-Rohre entlang der Strasse, die bei Tag wirklich scheusslich aussehen, und eben diese Kugellampen. Man muss sie nicht mögen, Tucholsky hat sich über diese Tortenaufsätze bitterlich beklagt, aber da hat Berlin dann doch so eine genz besondere Fin-de-Siecle-Stimmung. Aber die muss jemand eingeworfen haben, jedenfalls ist das Glas zerschlagen, und jetzt sammelt sich drinnen schwarze Brühe.
Einmal sieht man etwas Hübsches. Und dann ist es kaputt und fällt dem Desinteresse zum Opfer. Als ob man unbegrenzt viel davon in dieser Kulissenstadt hätte.
Das Wiener Cafe ist eine Fälschung und echte Wiener Cafes zerfallen anders; aber immerhin, ein Kronleuchter, und dort bin ich dann am nächsten Tag. Fast alle Kronleuchter, die am Tegernsee hängen, kommen aus Berlin, dazu noch alle im Hausgang und der funkelnde Korbleuchter im Schlafzimmer, von dem ich sogar zwei Stück entdeckt habe, einen im Wedding an der Grenze zu Pankow und den anderen in einer Kiste in Kreuzberg, auf einem Flohmarkt. Ich bin gesättigt, so gesättigt, dass ich diesmal nicht auf die Flohmärkte schaue. Ich habe einen Termin, da komme ich an der Strasse des 17. Juni vorbei, aber ich lasse das Taxi nicht anhalten. Es wäre sicher heute anders, ein paar Leute kenne ich dort sicher noch, aber es ist zu lange her und ausserdem, so viel ist weg... irgendwann wird auch das Cafe schliessen und andere Menschen werden aus dem Süden kommen, und das holen, was hier nicht mehr hell entflammt.
Es ist vieles anders geworden und dennoch gleich geblieben. Als ich dann gerade noch einen Flug erwische, habe ich nicht mal Zeit, mir Gedanken über meine Apathie zu machen, dann bin ich auich schon in Frankfurt, wo alle Lichter leuchten.
donalphons, 00:10h
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