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Mittwoch, 14. Mai 2014
Mehr Frauen, weniger Egos
Inzwischen hat Krautreporter auf die Kritik reagiert und angekündigt, dass sie später dann, wenn es läuft, auch noch mehr Frauen einstellen wollen.
Das ist so eine unverpflichtende Verpflichtung und besser wäre es vielleicht gewesen, etwas zu sagen, das stimmt: Es ist halt ein von Männern gemachtes Projekt mit einem Schwerpunkt auf männliche Themen und sowas kann es auch geben - es spricht dann eben Männer an. Das ist dann fast die ganze Geschichte und den Umstand, dass Frauen heute die Mehrheit des Nachwuchses stellen, kann man auch mal ignorieren. Die überzuversichtlichen Typen, die angeblich aus den besten Redaktionen Deutschlands kommen, um einen Wir-retten-die-Onlinemedien-Rudelselbstbefriedigungswettbewerb um die schönsten Pathosklöten abzuziehen, findet man nun mal leichter als Frauen, die sich nach vorne spielen. Bei einer Zeitung mit ihren Routinen spielt das nicht die grosse Rolle, aber Krautreporter soll sich über Köpfe verkaufen und die sehen die verantwortlichen Männer nun mal bei Männern.
Klug ist das meines Erachtens nicht, aber von mir aus können die auch gern dumm sterben. Oder leben, sollten die Geschichten, die da kommen, besser sein als das, was da bisher so geliefert wurde, an die angeblich besten Redaktionen des Landes, die das mit dem Online aber nicht können. Wäre nicht überrascht, wenn der ein oder andere Plärrer demnächst beim Einliefern der nächsten Schnarchgeschichte zu hören bekommt, dass das jetzt aber auch nicht gerade eine Grosstat gewesen ist.
Die wirklich amüsante Entwicklung waren aber die Frauen, die dabei sind, oder besser, zwei davon. Eine Frau Enzensberger und eine Frau Hunniger, auch bekannt von einem Blog bei der FAZ. Ich habe immer gesagt, dass sowas wie der Seemann nicht mein Kollege ist und dass ich vom häufigen Mimimi-wir-wollen-mehr-für-uns-Textmüll der sog. Neofeministinnen ebenfalls nichts halte, ist nicht wirklich ein Geheimnis. Ich lache hart über die Schramms und Seemanns dieser Welt, die in ihrem Leben keinen Fuss mehr in das Verlagshaus mehr reinkriegen und jetzt all diese Einlassungen retweeten, denn generell ist das der Sache so förderlich wie Ponader dem BGE und Fukushima der Kernkraft. Verführung wäre sinnvoll, Proklamation aus der linken Ecke wird geliefert: Na wenn sie meinen...
Wie auch immer, die beiden Autorinnen sind auch dabei und haben nun seit Monaten die Gelegenheit, in diesem Blog einer angesehenen Zeitung jene freien, tollen Onlinegeschichten zu schreiben, die Krautreporter bringen will. Man kann sich das Öfräh der Damen selbst raussuchen und überlegen, ob das wirklich Ansätze des grossen Werks zeigt. ob die überragende Qualität zum Tragen kommt, oder ob die beiden nicht auch nur das typische Werben der Szene absondern, nämlich dass Frauen ganz toll sind und man mehr auf sie hören sollte.
Es gibt unter Frauen jede Menge Ärger wegen der wenigen Frauen bei Krautreporter. Aber die beiden haben Twitteraccounts und da kriegen sie plötzlich den aktivistischen Mund nicht mehr richtig auf, wo es im Blog doch stets so leicht ist mit dem Fordern. Es geht immerhin um ein Jahr Geld und so ganz oben auf der Leiter sind sie nicht, da kann man das Rumdrucksen schon verstehen, während andere aus dem gleichen Blogprojekt jetzt das grosse Kotzen kriegen, namentlich eine gewisse Annalist und eine Lohaus (was mich ehrlich gesagt überhaupt nicht überrascht).
Ich vermute: Deutlich unterhalb der Hoffnung auf so eine dürftige Finanzierung liegt der eine Knackpunkt des Feminismus, der andere liegt an einer schmutzigen Fahrradkette. Denn die einen Neofeministinnen regen sich jetzt auf und wollen mehr Stellen für Frauen, von denen ich annehme, dass sie nicht fähige Autorinnen wie die geschätzte BOB-Preisträgerin Modeste oder Anke Gröner für die real existierenden Leserinnen meinen, sondern mehr politische Gendertröten. Die dann gerne auch mal so heissen können wie welche, die sie aus dem Blick in den Spiegel kennen. Und die anderen sind an Bord und still, weil man lieber unter vielen Männern Geld verdient, als bis zur Rente Debatten mit dem Mann von Julia Schramm zu moderieren.
Das hat eine der beiden nämlich gerade gemacht und das hat sicher nichts damit zu tun, dass Frau Schramm im Moment zu der Causa nichts vorträgt. So kenne ich den Berliner Feminismus, und bei den einen ist es Critical Whiteness und bei den anderen die Hoffnung auf Geld, an denen sich die Konflikte entzünden. Hätte Krautreporter echte Eier in der Hose gehabt, hätten sie geschrieben: Ja, es sind nur sechs Frauen und nach den Erlebnissen des letzten Tages werden wir die nächsten prüfen und sieben wie das jüngste Gericht, auf dass wir uns nicht mehr Problemfälle einkaufen. Aber ich vermute mal, dass sie genau das Gegenteil tun werden und versuchen, die Kritikerinnen einzulullen.
Ich sage es ehrlich, bei den Gastaurorinnen, die ich angeheuert habe, lag ich auch zweimal krass daneben - das kann passieren. Internet ist nun mal nicht dauerhaft, niemand könnte über das lange Leben meiner FAZ-Blogs mehr überrascht sein als ich selbst. Starre Strukturen halte ich da für gefährlich und überleben werden nur die, die Selbstdisziplin und den Willen zur Leistung mitbringen. Vor mir liegen die härtesten und schönsten Arbeitstage des Jahres voller Dreck und Gestank: So ist das nun mal, man muss es tun. Das hat wirklich mit dem Geschlecht nichts zu tun, und so wie ich Chromlyrik und Abgasschwadenromantik schreibe, können andere Erziehung erklären, die Liebe und den Garten. Da gäbe es so viele Möglichkeiten und ich bin mir sicher: Man wird dafür tragfähige Modelle finden.
Es ist eine neue Epoche, und man kann sie weder mit 68er-Haferbrei noch mit Männerbünden von 1952 formen. Krautreporter gerät da gerade böse zwischen die Fronten und vielleicht bringt es sie zusammen mit der miesen Technik um. Kein Drama, Evolution geht nun mal nicht ohne Auslöschung und Verlieren - wir können nicht alle Landlust sein. Die nächsten werden es vielleicht besser machen und fähige Frauen nehmen statt ein paar Alibiaktivistinnen. Momentan auf meiner Wunschliste wären Adorabelle und Mervy Kay und jemand, der packend über Kontrapunkte schreiben kann und jemand, der Statistik gut erklärt. Gibt es nicht, noch nicht, oder aktuell nicht mehr, aber das wären neue und andere Wege und die muss man riskieren. Der Leser vergibt eher als die Dogmatiker.
So. Mille Miglia. Lärm, Abgase und kreischendes Metall. 4 Tage Ausnahmezustand.
Das ist so eine unverpflichtende Verpflichtung und besser wäre es vielleicht gewesen, etwas zu sagen, das stimmt: Es ist halt ein von Männern gemachtes Projekt mit einem Schwerpunkt auf männliche Themen und sowas kann es auch geben - es spricht dann eben Männer an. Das ist dann fast die ganze Geschichte und den Umstand, dass Frauen heute die Mehrheit des Nachwuchses stellen, kann man auch mal ignorieren. Die überzuversichtlichen Typen, die angeblich aus den besten Redaktionen Deutschlands kommen, um einen Wir-retten-die-Onlinemedien-Rudelselbstbefriedigungswettbewerb um die schönsten Pathosklöten abzuziehen, findet man nun mal leichter als Frauen, die sich nach vorne spielen. Bei einer Zeitung mit ihren Routinen spielt das nicht die grosse Rolle, aber Krautreporter soll sich über Köpfe verkaufen und die sehen die verantwortlichen Männer nun mal bei Männern.
Klug ist das meines Erachtens nicht, aber von mir aus können die auch gern dumm sterben. Oder leben, sollten die Geschichten, die da kommen, besser sein als das, was da bisher so geliefert wurde, an die angeblich besten Redaktionen des Landes, die das mit dem Online aber nicht können. Wäre nicht überrascht, wenn der ein oder andere Plärrer demnächst beim Einliefern der nächsten Schnarchgeschichte zu hören bekommt, dass das jetzt aber auch nicht gerade eine Grosstat gewesen ist.
Die wirklich amüsante Entwicklung waren aber die Frauen, die dabei sind, oder besser, zwei davon. Eine Frau Enzensberger und eine Frau Hunniger, auch bekannt von einem Blog bei der FAZ. Ich habe immer gesagt, dass sowas wie der Seemann nicht mein Kollege ist und dass ich vom häufigen Mimimi-wir-wollen-mehr-für-uns-Textmüll der sog. Neofeministinnen ebenfalls nichts halte, ist nicht wirklich ein Geheimnis. Ich lache hart über die Schramms und Seemanns dieser Welt, die in ihrem Leben keinen Fuss mehr in das Verlagshaus mehr reinkriegen und jetzt all diese Einlassungen retweeten, denn generell ist das der Sache so förderlich wie Ponader dem BGE und Fukushima der Kernkraft. Verführung wäre sinnvoll, Proklamation aus der linken Ecke wird geliefert: Na wenn sie meinen...
Wie auch immer, die beiden Autorinnen sind auch dabei und haben nun seit Monaten die Gelegenheit, in diesem Blog einer angesehenen Zeitung jene freien, tollen Onlinegeschichten zu schreiben, die Krautreporter bringen will. Man kann sich das Öfräh der Damen selbst raussuchen und überlegen, ob das wirklich Ansätze des grossen Werks zeigt. ob die überragende Qualität zum Tragen kommt, oder ob die beiden nicht auch nur das typische Werben der Szene absondern, nämlich dass Frauen ganz toll sind und man mehr auf sie hören sollte.
Es gibt unter Frauen jede Menge Ärger wegen der wenigen Frauen bei Krautreporter. Aber die beiden haben Twitteraccounts und da kriegen sie plötzlich den aktivistischen Mund nicht mehr richtig auf, wo es im Blog doch stets so leicht ist mit dem Fordern. Es geht immerhin um ein Jahr Geld und so ganz oben auf der Leiter sind sie nicht, da kann man das Rumdrucksen schon verstehen, während andere aus dem gleichen Blogprojekt jetzt das grosse Kotzen kriegen, namentlich eine gewisse Annalist und eine Lohaus (was mich ehrlich gesagt überhaupt nicht überrascht).
Ich vermute: Deutlich unterhalb der Hoffnung auf so eine dürftige Finanzierung liegt der eine Knackpunkt des Feminismus, der andere liegt an einer schmutzigen Fahrradkette. Denn die einen Neofeministinnen regen sich jetzt auf und wollen mehr Stellen für Frauen, von denen ich annehme, dass sie nicht fähige Autorinnen wie die geschätzte BOB-Preisträgerin Modeste oder Anke Gröner für die real existierenden Leserinnen meinen, sondern mehr politische Gendertröten. Die dann gerne auch mal so heissen können wie welche, die sie aus dem Blick in den Spiegel kennen. Und die anderen sind an Bord und still, weil man lieber unter vielen Männern Geld verdient, als bis zur Rente Debatten mit dem Mann von Julia Schramm zu moderieren.
Das hat eine der beiden nämlich gerade gemacht und das hat sicher nichts damit zu tun, dass Frau Schramm im Moment zu der Causa nichts vorträgt. So kenne ich den Berliner Feminismus, und bei den einen ist es Critical Whiteness und bei den anderen die Hoffnung auf Geld, an denen sich die Konflikte entzünden. Hätte Krautreporter echte Eier in der Hose gehabt, hätten sie geschrieben: Ja, es sind nur sechs Frauen und nach den Erlebnissen des letzten Tages werden wir die nächsten prüfen und sieben wie das jüngste Gericht, auf dass wir uns nicht mehr Problemfälle einkaufen. Aber ich vermute mal, dass sie genau das Gegenteil tun werden und versuchen, die Kritikerinnen einzulullen.
Ich sage es ehrlich, bei den Gastaurorinnen, die ich angeheuert habe, lag ich auch zweimal krass daneben - das kann passieren. Internet ist nun mal nicht dauerhaft, niemand könnte über das lange Leben meiner FAZ-Blogs mehr überrascht sein als ich selbst. Starre Strukturen halte ich da für gefährlich und überleben werden nur die, die Selbstdisziplin und den Willen zur Leistung mitbringen. Vor mir liegen die härtesten und schönsten Arbeitstage des Jahres voller Dreck und Gestank: So ist das nun mal, man muss es tun. Das hat wirklich mit dem Geschlecht nichts zu tun, und so wie ich Chromlyrik und Abgasschwadenromantik schreibe, können andere Erziehung erklären, die Liebe und den Garten. Da gäbe es so viele Möglichkeiten und ich bin mir sicher: Man wird dafür tragfähige Modelle finden.
Es ist eine neue Epoche, und man kann sie weder mit 68er-Haferbrei noch mit Männerbünden von 1952 formen. Krautreporter gerät da gerade böse zwischen die Fronten und vielleicht bringt es sie zusammen mit der miesen Technik um. Kein Drama, Evolution geht nun mal nicht ohne Auslöschung und Verlieren - wir können nicht alle Landlust sein. Die nächsten werden es vielleicht besser machen und fähige Frauen nehmen statt ein paar Alibiaktivistinnen. Momentan auf meiner Wunschliste wären Adorabelle und Mervy Kay und jemand, der packend über Kontrapunkte schreiben kann und jemand, der Statistik gut erklärt. Gibt es nicht, noch nicht, oder aktuell nicht mehr, aber das wären neue und andere Wege und die muss man riskieren. Der Leser vergibt eher als die Dogmatiker.
So. Mille Miglia. Lärm, Abgase und kreischendes Metall. 4 Tage Ausnahmezustand.
donalphons, 23:05h
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Ich bin schon halb in Italien
aber über die Zweitwohnsitzsteuer wollte ich ja schon lang mal schreiben und den Umstand, dass es keine Zweitwodkaflaschensteuer gibt, weshalb gerade mancher Politiker zerknirschung übt, aber natürlich keiner, der sich seine Wohnlage schöntrinkt. Die Vermeidung ist ein Core Asset besserer Kreise, nachzulesen in der FAZ und im stets bereiten Kommentarblog (kleine Aussetzer bei der FAZ, heute).
donalphons, 16:25h
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