: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 2. Dezember 2016

Keine Blumen für Volker Beck

Habe ich ein klein wenig zum Fall von Volker Beck beigetragen?

Vielleicht.

Man könnte das so sehen. Allerdings habe ich nur über das geschrieben, was er in der vollen Öffentlichkeit getan hat: Eine Journalistin gehetzt, weil die eine andere Meinung hatte. Seiner späteren Mitarbeiterin gratuliert, weil sie das Thema bei so vielen anderen gross machte. Vermutlich hat damals der ein oder andere begriffen, dass Beck eben keiner mehr ist, der sich nur für die Unterdrückten einsetzt. Sondern einer, der, wenn er die Macht hat, auch nicht besser ist. Ich war recht früh dran mit dem Spucken auf den Sockel, auf dem er damals stehen wollte.

Nun kann es den Grünen natürlich vollkommen egal sein, was ein - inzwischen jenseits der eigenen Heimatgemeinde sicher nur noch Exwähler - von ihnen hält. Und was iu der FAZ steht, tut der Partei auch nicht weh. Die Grünen sind, wenn sie bleiben wollen, was sie sind, nicht von diesem Klientel abhängig, eine Beck-Partei würde mangels Alternative auch so über 5% bundesweit kommen. Ich glaube, das Kernproblem bei solchen Figuren, und warum Parteien sie aussondern müssen, ist ein anderes: Wähler verzeihen einen schlechten Charakter. Aber nur, wenn er nicht in Verbindung mit moralischer Überheblichkeit daher kommt. Und Beck hat nie aufgehört, auch nicht nach der Drogensache, sich als moralischer Vordenker zu geben. Und natürlich fragen sich Leute, warum man jemanden wählen sollte, der nach seinem Vergehen, wäre er Busfahrer oder Amtsarzt, nicht mehr so einfach in seinen normalen Job zurückkehren könnte.



Vielleicht haben die Grünen ja doch etwas mehr Gespür für Stammtische, wenn man in die Nähe der Basis auf dem flachen Land kommt. Es ist völlig klar, dass viele Berliner Beck vielleicht gerade wegen seiner Art wählen würden, und weil sie mit Drogen keine Probleme haben. Aber darum geht es nicht mehr. Obwohl in Berlin R2G regiert, ist dieses Klientel bei der letzten Wahl eingenordet worden: Es ist offensichtlich, dass man mit den Augsteins dieser Welt keine Mehrheiten bekommen kann. Man ahnt, dass da etwas im Volke gärt, man möchte ihm keine Zielscheiben geben, in den Zeiten. da sich alles gen Trumpistan bewegt: Eventuell kann man bald sogar wieder damit leben, wenn Eltern Bedenken bei der Verwednung ihrer Kinder auf Nichtheterohochzeiten haben. Ein wenig Aufklärung und Dialog wäre gut, aber das geht nur, wenn die Scharfmacher weg sind. Das ist nun geschehen, und vielleicht finden sich sogar Vorreiter, die der Szene und ihren Crystalauswüchsen gegenüber nicht ganz ohne Kritik sind: Darüber, wie wichtig Kondome sind, sollte man sich eigentlich mal wieder einigen können.

Beck wird schon irgendwo unterkommen, die Grünen sitzen schliesslich noch in genig Regierungen, um sich im die eigene Klientel zu kümmern, und sei es in Form einer Politikberatung. Vermutlich werden sogar seine Mitarbeiter, die so gern über mich hergezogen sind, weich fallen- Der Betrieb braucht solche Leute.Ich empfinde keine Schadenfreude, aber die Frau, die damals so übel vorgeführt wurde: Die tut mir immer noch Leid.

Ich bin vielleicht etwas erleichtert. So kann man das wohl sagen.

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