: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 20. Januar 2019

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Ich fahre nicht nach Berlin, um meine Vorurteile bestätigen zu lassen. Ich fahre hin und nehme es, wie es kommt. Die Bierflaschen in der Alkoholverbotszone, der Obdachlose, der sich in der Kochstrasse genau auf dem Treppenaufgang der U-Bahn übergab, die verbogenen Räder, all diese Menschen mit Plastiktüten, die Müdigkeit in den den Gesichtern, die Fixierung auf die Handies, die Notrufsysteme auf den Bahnsteigen. Ich beobachte, ich bemerke, ich spule mein dichtes Programm ab, ich gehe wieder.



Einfach gesagt, habe ich einen ganz guten Vergleich zum Berlin von 2004. Es hat sich etwas geändert, es gibt mehr Protzbauten, das Regierungsviertel kommt voran, vielfältiges Travertin mit bodentiefen Fenstern, etwas höhere Preise, kaum mehr Trödler, aber so insgesamt - es zerfällt so schnell, wie es aufgebaut wird. Wenn das der Fortschritt von 15 Jahren war, 15 Jahren des Aufschwungs im Rest des Landes, dann wird es jetzt in der Stagnation nicht gemütlich. Möglicherweise muss ich jetzt einige Zeit auf ein paar Termine im Jahr da hoch, aber ich kann immer wieder in den Zug steigen und nach Hause fahren. Es geht mir gut, sehr gut, und da sitze ich dann in grünen Chippendalesesseln und lese, wie andere dort beraubt werden, sich die Wohnungen nicht leisten können, und sich an Martenstein abreagieren, weil er das anspricht, was sie nicht vertragen. Die Profite machen die Zuhälter der richtigen Haltung, die fettkranken Medienkritiker mit Bewegungsproblemen, die Sasialtlasten als Meinungsbekämpfer, die Antifa, die von der Linken mit Staatsknete bezahlt wird, aber auch nicht wirklich gut. Im Alter wird das bei denen hässlich. Man liest gerade wieder viel von Depressionen. Ich nehme noch einen Tee.

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