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Donnerstag, 19. März 2020
Die kleinen Geschichten
Ich weiss das von der Arbeit - momentan ist schwerer Druck auf den grossen Nachrichtenseiten, weil jetzt alle wissen wollen, was mit dem Virus ist. National, international, wie es mit Impfstoff aussieht und wie hoch welche Zahlen sind. Neben meinem eigenen Interessensgebiet Italien habe ich aber auch ein Auge auf meine Heimat am Tegernsee - und dort ist der Stand bedenklich: Es gibt 40 Fälle mittlerweile, und man ist sich völlig bewusst, dass die Zahl demnächst schnell ansteigen wird, wenn die Labore neue Befunde liefern. Miesbach hat knapp 100.000 Einwohner, wir sind dadurch mehr betroffen als München oder Berlin, nach offiziellen und, sagen wir wie es ist, mit Sicherheit vollkommen unzutreffenden Zahlen. Auch meine andere Heimat dümpelt gerade mit 4 Fällen der internen Blockade entgegen.
Und: Miesbach ist im Verhältnis nicht weit hinter Tirol zurück, das mittlerweile in einer Art Vollquarantäne ist. Die Ursachen sind hier jedem klar, Corona ist eine Skifahrerseuche und hat sich neben den bekannten Krisenzentren bei Ischgl auch andernorts etabliert - die Skiregionen gleich hinter der Grenze wurden auch schon genannt. Das liegt daran, das so weit gefahren wird, bis der Schnee kommt, mal bin Montafon und manchmal nur Seefeld, und dann wieder bei uns am Spitzingsee. Wegen dem bisserl Husten verzichtet keiner auf die vorab gebuchte Gaudi, die Region war voll ausgelastet, und so wird das alles im Alpenraum von den Jungen herumgeschleppt, und die Alten daheim sterben daran. Bei uns hat man den Mechanismus begriffen, und kann vorsorgen: Einfach ein wenig Abstand zu den Sportiven halten, Tür zumachen und abwarten. Das Landratsamt ist fit, und es gibt Plätze in der Klinik. So richtig scheinen sich die Gruppen Brettlfreunde und alte Millionäre noch nicht vermischt zu haben. Ausserdem wird bei uns schnell getestet, weil man noch konsequent den Kontaktpersonen nachgeht.
Ich frage mich halt, was mit den ganzen Münchnern ist. Die Seuche kann sich bei uns jenseits der Skihütten nicht sonderlich gut verbreiten, weil wir dünn besiedelt sind, und der ÖPNV schlecht ausgebaut wurde. München ist voll mit Skifahrern, München ist eng, München hat all diese Büros und gerade jetzt nur 509 Fälle. Irgendwie erscheint mir das ziemlich wenig zu sein. Und jeder Münchner konnte die letzten Tage weiter an den überfüllten Tegernsee, während Tirol schon strengste Vorschriften macht. Man kann sich nur wundern, und die Obrigkeit sollte nicht erstaunt sein, wenn man Zweifel an ihrem Tun hegt, denn das Problem ist offensichtlich, ohne dass es Folgen oder auch nur klare Warnungen des Staates gäbe. Da passt, logisch betrachtet, einfach vieles nicht zusammen. Und ich wüsste schon gern, warum wir noch immer keinen Aufruf haben, dass sich alle Skifahrer bitte ganz schnell testen lassen sollen. Denn die tragen das weiter. Statt dessen gibt es diese anonymen Zshlen und das schlichte Abwarten.
Da sollte man sich nicht wundern, wenn die Leute selbst anfangen, Vorsorge zu treffen.
Und: Miesbach ist im Verhältnis nicht weit hinter Tirol zurück, das mittlerweile in einer Art Vollquarantäne ist. Die Ursachen sind hier jedem klar, Corona ist eine Skifahrerseuche und hat sich neben den bekannten Krisenzentren bei Ischgl auch andernorts etabliert - die Skiregionen gleich hinter der Grenze wurden auch schon genannt. Das liegt daran, das so weit gefahren wird, bis der Schnee kommt, mal bin Montafon und manchmal nur Seefeld, und dann wieder bei uns am Spitzingsee. Wegen dem bisserl Husten verzichtet keiner auf die vorab gebuchte Gaudi, die Region war voll ausgelastet, und so wird das alles im Alpenraum von den Jungen herumgeschleppt, und die Alten daheim sterben daran. Bei uns hat man den Mechanismus begriffen, und kann vorsorgen: Einfach ein wenig Abstand zu den Sportiven halten, Tür zumachen und abwarten. Das Landratsamt ist fit, und es gibt Plätze in der Klinik. So richtig scheinen sich die Gruppen Brettlfreunde und alte Millionäre noch nicht vermischt zu haben. Ausserdem wird bei uns schnell getestet, weil man noch konsequent den Kontaktpersonen nachgeht.
Ich frage mich halt, was mit den ganzen Münchnern ist. Die Seuche kann sich bei uns jenseits der Skihütten nicht sonderlich gut verbreiten, weil wir dünn besiedelt sind, und der ÖPNV schlecht ausgebaut wurde. München ist voll mit Skifahrern, München ist eng, München hat all diese Büros und gerade jetzt nur 509 Fälle. Irgendwie erscheint mir das ziemlich wenig zu sein. Und jeder Münchner konnte die letzten Tage weiter an den überfüllten Tegernsee, während Tirol schon strengste Vorschriften macht. Man kann sich nur wundern, und die Obrigkeit sollte nicht erstaunt sein, wenn man Zweifel an ihrem Tun hegt, denn das Problem ist offensichtlich, ohne dass es Folgen oder auch nur klare Warnungen des Staates gäbe. Da passt, logisch betrachtet, einfach vieles nicht zusammen. Und ich wüsste schon gern, warum wir noch immer keinen Aufruf haben, dass sich alle Skifahrer bitte ganz schnell testen lassen sollen. Denn die tragen das weiter. Statt dessen gibt es diese anonymen Zshlen und das schlichte Abwarten.
Da sollte man sich nicht wundern, wenn die Leute selbst anfangen, Vorsorge zu treffen.
donalphons, 00:13h
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