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Sonntag, 26. Oktober 2008
Vorschau
Der Antikmarkt in Pfaffenhofen war heute sicher nicht weniger mit Luxusgütern, mit Geschirr, Schmuck, Bildern und Möbeln gefüllt als sonst auch immer. Ich weiss das, weil ich das ein oder andere erworben habe, das sich daheim auch gut macht. Aber nachdem ich durch den Nebel dorthin gefahren war, kam mir alles so furchtbar erbärmlich, so kurznach45 vor.

Es gibt Tage, da sieht man nur das Schöne, an anderen Tagen auch das Obskure, das Burleske oder das Verruchte. Diesmal war es nur die Armut, die mir ins Auge fiel, die vielen Relikte von Lebensstilen, die keinem gefallen können und die dennoch nicht so weit weg sind, wie man glauben möchte. Es ist eine gute Übung für den Schwarzmarkt, und man hat heute noch Auswahl. In was soll man auch geklaute Kartoffeln transportieren? In Guccitaschen oder TheBridge-Koffern?

Und über all dem das Grau des Himmels, der Luft, der Farben. Ein Tag, den man mit Beiträgen wie diesem imGuardian Telegraph beschliessen möchte, der klipp und klar von Kapitalflucht aus Österreich spricht. Ein Tag, der gegen Nachmittag aufhellt und gleich wieder im Bodennebel ersäuft. Und dabei ist es nicht überall so, ab München scheint die Sonne, und deshalb geht es danach nur heim, um die Verwandschaft zu holen und

mit dieser Aussicht gut zu speisen. Auf dem Behindertenparkplatz steht der Gallardo Spider eines schwer verletzten Profifussballers, Blagen ohne Manieren werden von Eltern ohne Haltung nicht zur Ordnung gerufen, die Welt ist aus den Fugen, aber das Essen ist vorzüglich, und danach, nach der Dämmerung, zieht sich das helle Band der Milchstrasse über das vollkommen klare, endlose Firmament, durch das Sternschnuppen rasen.

Es gibt Tage, da sieht man nur das Schöne, an anderen Tagen auch das Obskure, das Burleske oder das Verruchte. Diesmal war es nur die Armut, die mir ins Auge fiel, die vielen Relikte von Lebensstilen, die keinem gefallen können und die dennoch nicht so weit weg sind, wie man glauben möchte. Es ist eine gute Übung für den Schwarzmarkt, und man hat heute noch Auswahl. In was soll man auch geklaute Kartoffeln transportieren? In Guccitaschen oder TheBridge-Koffern?

Und über all dem das Grau des Himmels, der Luft, der Farben. Ein Tag, den man mit Beiträgen wie diesem im

mit dieser Aussicht gut zu speisen. Auf dem Behindertenparkplatz steht der Gallardo Spider eines schwer verletzten Profifussballers, Blagen ohne Manieren werden von Eltern ohne Haltung nicht zur Ordnung gerufen, die Welt ist aus den Fugen, aber das Essen ist vorzüglich, und danach, nach der Dämmerung, zieht sich das helle Band der Milchstrasse über das vollkommen klare, endlose Firmament, durch das Sternschnuppen rasen.
donalphons, 21:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 25. Oktober 2008
Zwei Tage im Herbst II
So von uns aus gesehen hatten die Leute im hohen Mittelalter, die Stams gestiftet haben, damals einen anderen Zeithorizont. Erlebnishorizont sowieso. Für die war der Tod und das danach noch der Hauptakt, nicht nur Deckel zu und Schluss. Ich war mal auf der Beerdigung von einem Ex-Kollegen. Grosses Tier in der New Economy. Einer von der Sorte, die immer auffallen wollten. Skilehrer-Haider-Typ, ja. Kennt man. Der kam auch aus Österreich und hatte diese schneidige Art, ging über Leichen und sagte seinen Leuten, wenn sie es nicht packen, sollen sie Tabletten fressen. Die Macher, die um 2 vom Golfen in die Arbeit kommt und behauptet, auf einer Besprechung gewesen zu sein. Dem hat einer die Verantwortung für ein paar Dutzend Leute übertragen, und er hat alle beschissen. Ausgenutzt, ausgepresst, gefeuert, zurückgelassen. So einer. Der starb im Winter, als ich in Berlin war, es wurde nie ganz bekannt woran, es ging ziemlich schnell, und ich bin extra nach München, um zu sehen, dass er wirklich tot ist. Der wurde am Nordfriedhof begraben, die Aussegnung war in einem sagenhaft hässlichen pseudobyzantinischen Rundbau, die Musik kam von der CD, und das Grab war klein, hässlich und unscheinbar. Irgendwo weit hinten, wo sicher kaum einer kommt. Ich muss heute nachdenken, damit mir überhaupt noch sein Name einfällt. Ich mein, ich hatte allen Grund, dem den Tod zu wünschen, aber die Beerdigung war so mickrig, da wird so einer dann echt egal. Da hat Stift Stams als Grabmal irgendwelcher Tiroler Herzöge schon mehr Niveau.

Da unten in der Kirche liegt auch Bianca Maria Sforza, die zweite Frau von Kaiser Maximilian I. Zu den Sforza könnte man viel sagen. Die waren im 14. Jahrhundert noch Subproleten, Strauchdiebe, dann Söldnerführer und am Ende Gewaltherrscher über Mailand, so eine Art Berlusconi des späten Mittelalters. Reich, mächtig, aber nicht gesellschaftsfähig. Obwohl die italienische Renaissance voller Mörder war, hatten die noch einen extra miesen Ruf, selbst unter Verbrecherkollegen. Der Ruf der Sforza war noch übler als der von George Bush, und der Übelste namens Ludovico Sforza war der Onkel von Bianca, und liess ihren Vater und Bruder meucheln.
Ludovico wollte als Herzog von Mailand anerkannt werden, und um beim deutschen Kaiser Maximilian Einfluss zu bekommen, stattete er Bianca mit einer immensen Mitgift aus, die Maximilian nicht ablehnen konnte: 400.000 Gulden in Cash und 40.000 Gulden in Assets. Bianca war praktisch das Incentive und zugleich Risikokomponente beim Package Deal, denn Maximilian beschwerte sich bald über ihre Dummheit. Das Ende der Geschichte war, dass er sich mit einer anderen vergnügte und seine Frau mitsamt Begleitung verpfändete, wenn er mal wieder Schulden hatte. Zum Glück gab es damals noch keine Margin Calls, die ihn zum Nachschiessen verpflichtet hätten. Als Bianca dann wie eine übedrehte Managergattin an Magersucht 1510 starb, wurde sie nicht in Innsbruck, sondern in der zweitrangigen Grablege Stams bestattet. Kostengünstig, versteht sich. Maximilian starb neun Jahre später in einem bankrotten Land zu Füssen eines enormen Schuldenbergs, so eine Art Greenspan seiner Epoche. Der barocke Prunk über dem Grab seiner ungeliebten Cashcow und die Reliquien sind barocke Zutaten.

Ja, ich weiss, es ist nicht nett, das so zu erzählen, aber das war damals so und ist heute auch nicht recht viel anders. Ich mein, die hatten damals noch keine Rechner und nicht die Instrumente, aber schon damals wusste jeder, dass es so nicht auf Dauer gehen würde. Trotzdem haben sie es gemacht, nahmen zu viele Schulden auf, hatten enorme Hebel, mussten Assets an die Fugger und Welser zu Schleuderpreisen verkaufen, und am Ende zahlte es der Steuerzahler. Das ist immer so.
Der einzige Unterschied zu heute ist, dass die Schweiz damals keine sicheren Banken hatten, und die Untertanen nicht einfach mal dort Konten aufmachen konnten. Ich stehe da in dieser Kirche vor all dem Prunk wie aus dem Traum einer Hedgefondsmanagerexgattin, und obwohl ich mir blöd vorkomme, in die Schweiz zu fahren, wird mir klar: Das ist wirklich das einzige, was sich geändert hat. Ich habe diese Möglichkeit. Und damit ich sie nicht zu sehr habe, begrenzen meine Herrscher die Mitnahme von Geld auf 10.000 Euro. Mein Auto, der Reschenpass und 10.000 Euro ist der Fortschritt von 500 Jahren ansonsten gleichbleibender Finanz- und Beherrschungsgeschichte. Die Ösis verlangen für ihre Strassen sogar wieder Maut.
Es wird Zeit, dass ich weiterkomme. Es ist einer der Tage, da tut mir Nachdenken nicht gut. Ich setze mich wieder in den Roadster und mache das Radio an. Meine Rolex sagt mir, dass ich noch zweieinhalb Stunden habe, bis sie in Müstair wieder aufmachen. Die Wiener Börse macht dagegen den klammen Maximilian und zu: Sie stellt den Handel ein, weil die Banken wegen ihrer Verstrickung in Ungarn kippen. Ein blöder Ö3-Moderator befragt einen blöden Wealth Manager, was man tun kann. Der meint, man solle bald wieder einsteigen. Kein Wort über Flucht in Fremdwährungen, als ich von der Autobahn runterfahre und Richtung Meran und St. Moritz abbiege.

Gleich dahinter beginnt der Landecker Tunnel, der Empfang bricht ab. Kein Gestammel über kapitalbasierte Rente, Lebensversicherung und Derivate mehr. Ich frage mich, was eigentlich passieren würde, wenn wirklich einer sagen würde: Ja, wir sind am Ende. Ja, das wird ganz schlimm. Am besten, man geht in eine klassische Fluchtanlage. Dahin, wo russische Oligarchen, kroatische Mafiosi, deutsche Mittelständler und amerikanische Kunstsammler oder die sich so nennen gehen. Vermutlich würden sie den Sender abschalten und die Grenzen dicht machen.
Vor ein, zwei Wochen, gleich nach der Lehman-Pleite, haben sie in Deutschland entlang der Grenze massenhaft Leute rausgezogen, aber nicht verraten, wieviel sie dabei an Geld mit unklarer Herkunft, so heisst das heute, gefunden haben. man will ja keinen auf Gedanken bringen. Ich lege die Missa Solemnis ein und rausche durch die schwarze Röhre, Richtung Süden, und auf dem Beifahrersitz liegt die braune Aktentasche. Das Geld ist sicher, sagt die Bundeskanzlerdastellerin. In der Schweiz, sage ich.

Benedictus qui venit, grölt der Chor gegen die Tunnelwand in das Dröhnen des Motors.
Teil 1.
Teil 3

Da unten in der Kirche liegt auch Bianca Maria Sforza, die zweite Frau von Kaiser Maximilian I. Zu den Sforza könnte man viel sagen. Die waren im 14. Jahrhundert noch Subproleten, Strauchdiebe, dann Söldnerführer und am Ende Gewaltherrscher über Mailand, so eine Art Berlusconi des späten Mittelalters. Reich, mächtig, aber nicht gesellschaftsfähig. Obwohl die italienische Renaissance voller Mörder war, hatten die noch einen extra miesen Ruf, selbst unter Verbrecherkollegen. Der Ruf der Sforza war noch übler als der von George Bush, und der Übelste namens Ludovico Sforza war der Onkel von Bianca, und liess ihren Vater und Bruder meucheln.
Ludovico wollte als Herzog von Mailand anerkannt werden, und um beim deutschen Kaiser Maximilian Einfluss zu bekommen, stattete er Bianca mit einer immensen Mitgift aus, die Maximilian nicht ablehnen konnte: 400.000 Gulden in Cash und 40.000 Gulden in Assets. Bianca war praktisch das Incentive und zugleich Risikokomponente beim Package Deal, denn Maximilian beschwerte sich bald über ihre Dummheit. Das Ende der Geschichte war, dass er sich mit einer anderen vergnügte und seine Frau mitsamt Begleitung verpfändete, wenn er mal wieder Schulden hatte. Zum Glück gab es damals noch keine Margin Calls, die ihn zum Nachschiessen verpflichtet hätten. Als Bianca dann wie eine übedrehte Managergattin an Magersucht 1510 starb, wurde sie nicht in Innsbruck, sondern in der zweitrangigen Grablege Stams bestattet. Kostengünstig, versteht sich. Maximilian starb neun Jahre später in einem bankrotten Land zu Füssen eines enormen Schuldenbergs, so eine Art Greenspan seiner Epoche. Der barocke Prunk über dem Grab seiner ungeliebten Cashcow und die Reliquien sind barocke Zutaten.

Ja, ich weiss, es ist nicht nett, das so zu erzählen, aber das war damals so und ist heute auch nicht recht viel anders. Ich mein, die hatten damals noch keine Rechner und nicht die Instrumente, aber schon damals wusste jeder, dass es so nicht auf Dauer gehen würde. Trotzdem haben sie es gemacht, nahmen zu viele Schulden auf, hatten enorme Hebel, mussten Assets an die Fugger und Welser zu Schleuderpreisen verkaufen, und am Ende zahlte es der Steuerzahler. Das ist immer so.
Der einzige Unterschied zu heute ist, dass die Schweiz damals keine sicheren Banken hatten, und die Untertanen nicht einfach mal dort Konten aufmachen konnten. Ich stehe da in dieser Kirche vor all dem Prunk wie aus dem Traum einer Hedgefondsmanagerexgattin, und obwohl ich mir blöd vorkomme, in die Schweiz zu fahren, wird mir klar: Das ist wirklich das einzige, was sich geändert hat. Ich habe diese Möglichkeit. Und damit ich sie nicht zu sehr habe, begrenzen meine Herrscher die Mitnahme von Geld auf 10.000 Euro. Mein Auto, der Reschenpass und 10.000 Euro ist der Fortschritt von 500 Jahren ansonsten gleichbleibender Finanz- und Beherrschungsgeschichte. Die Ösis verlangen für ihre Strassen sogar wieder Maut.
Es wird Zeit, dass ich weiterkomme. Es ist einer der Tage, da tut mir Nachdenken nicht gut. Ich setze mich wieder in den Roadster und mache das Radio an. Meine Rolex sagt mir, dass ich noch zweieinhalb Stunden habe, bis sie in Müstair wieder aufmachen. Die Wiener Börse macht dagegen den klammen Maximilian und zu: Sie stellt den Handel ein, weil die Banken wegen ihrer Verstrickung in Ungarn kippen. Ein blöder Ö3-Moderator befragt einen blöden Wealth Manager, was man tun kann. Der meint, man solle bald wieder einsteigen. Kein Wort über Flucht in Fremdwährungen, als ich von der Autobahn runterfahre und Richtung Meran und St. Moritz abbiege.

Gleich dahinter beginnt der Landecker Tunnel, der Empfang bricht ab. Kein Gestammel über kapitalbasierte Rente, Lebensversicherung und Derivate mehr. Ich frage mich, was eigentlich passieren würde, wenn wirklich einer sagen würde: Ja, wir sind am Ende. Ja, das wird ganz schlimm. Am besten, man geht in eine klassische Fluchtanlage. Dahin, wo russische Oligarchen, kroatische Mafiosi, deutsche Mittelständler und amerikanische Kunstsammler oder die sich so nennen gehen. Vermutlich würden sie den Sender abschalten und die Grenzen dicht machen.
Vor ein, zwei Wochen, gleich nach der Lehman-Pleite, haben sie in Deutschland entlang der Grenze massenhaft Leute rausgezogen, aber nicht verraten, wieviel sie dabei an Geld mit unklarer Herkunft, so heisst das heute, gefunden haben. man will ja keinen auf Gedanken bringen. Ich lege die Missa Solemnis ein und rausche durch die schwarze Röhre, Richtung Süden, und auf dem Beifahrersitz liegt die braune Aktentasche. Das Geld ist sicher, sagt die Bundeskanzlerdastellerin. In der Schweiz, sage ich.

Benedictus qui venit, grölt der Chor gegen die Tunnelwand in das Dröhnen des Motors.
Teil 1.
Teil 3
donalphons, 23:24h
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Perverses zum Frühstück
we have seen the near collapse of the world's banking system.
Gerald Beeson, Citadel COO
For the banks, it is cheaper to give away houses than to knock them down.
Andrew Clark, Guardian, über Detroit
I say "agreement" here, but in fact the banks had little alternative, since Gyurcsány made it plain to them that if they did not agree then legislation would be introduced to enforce the government package.
Hungary Economy Watch, über die Abwicklung der Kredite in Schweizer Franken
Besonders der letzte Beitrag ist wichtig für alle, die entweder in Bayern oder Österreich wohnen, und/oder auf die eine oder andere Art Schweizer Franken haben - er erklärt, warum in den nächsten Tagen und Wochen ein paar Volkswirtschaften Abermilliarden in Schweizer Franken investieren werden, um den Risiko ihrer eigenen Währungen und der Kredite in Fremdwährung zu entgehen. Kredite von Banken, die vor allem aus Österreich oder Bayern kommen, und die einen guten Teil des Risikos und der Verluste tragen werden (Kann das mal jemand dem Seehofer sagen? Betroffen ist vor allem die BayernLB, die über ihre Töchter Hypo Alpe Adria und MKB Bank von den Ungarn gezwungen wird). Der zweite Beitrag liest sich nachgerade pervers, wenn man in einer total von der Autoindustrie abhängigen Stadt lebt, deren Problem immer noch die Beschaffung von Arbeitnehmern ist, und deren Immobilienpreise seit Jahren keine andere Richtung als nach oben kennen. Der erste Beitrag ist dann auch eine gute Erklärung, warum Frankfurt demnächst billiger sein wird, und zwar nicht nur wegen der Nachbarschaft zu hessisch MoTown Rüsselsheim.

Kann es sein, dass die Rückabwicklung der Globalisierung all jene besonders straft, die sich ihrer Instrumente allzu bereitwillig bedient haben?
Gerald Beeson, Citadel COO
For the banks, it is cheaper to give away houses than to knock them down.
Andrew Clark, Guardian, über Detroit
I say "agreement" here, but in fact the banks had little alternative, since Gyurcsány made it plain to them that if they did not agree then legislation would be introduced to enforce the government package.
Hungary Economy Watch, über die Abwicklung der Kredite in Schweizer Franken
Besonders der letzte Beitrag ist wichtig für alle, die entweder in Bayern oder Österreich wohnen, und/oder auf die eine oder andere Art Schweizer Franken haben - er erklärt, warum in den nächsten Tagen und Wochen ein paar Volkswirtschaften Abermilliarden in Schweizer Franken investieren werden, um den Risiko ihrer eigenen Währungen und der Kredite in Fremdwährung zu entgehen. Kredite von Banken, die vor allem aus Österreich oder Bayern kommen, und die einen guten Teil des Risikos und der Verluste tragen werden (Kann das mal jemand dem Seehofer sagen? Betroffen ist vor allem die BayernLB, die über ihre Töchter Hypo Alpe Adria und MKB Bank von den Ungarn gezwungen wird). Der zweite Beitrag liest sich nachgerade pervers, wenn man in einer total von der Autoindustrie abhängigen Stadt lebt, deren Problem immer noch die Beschaffung von Arbeitnehmern ist, und deren Immobilienpreise seit Jahren keine andere Richtung als nach oben kennen. Der erste Beitrag ist dann auch eine gute Erklärung, warum Frankfurt demnächst billiger sein wird, und zwar nicht nur wegen der Nachbarschaft zu hessisch MoTown Rüsselsheim.

Kann es sein, dass die Rückabwicklung der Globalisierung all jene besonders straft, die sich ihrer Instrumente allzu bereitwillig bedient haben?
donalphons, 13:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 25. Oktober 2008
Bank closing Friday
Oh, eine Bankenschliessung mal wieder. Hatten wir länger nicht. Sind ja nur läppische 350 Millionen Dollar Einlagen. Die hatten eine nette Beschreibung, drüben bei Alpha Bank & Trust:
Alpha Bank & Trust was born of an inspiration to create exceptional banking experiences. Early in our development, our directors met to forge a set of Vision Mission and Value statements that guide our every action.
dem ist nichts hinzuzufügen.
Alpha Bank & Trust was born of an inspiration to create exceptional banking experiences. Early in our development, our directors met to forge a set of Vision Mission and Value statements that guide our every action.
dem ist nichts hinzuzufügen.
donalphons, 00:30h
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Lachen in Zeiten des Untergangs
Gerade diese positive Eilmeldung im Handelsblatt gelesen:
US-Futures auf Dow und S&P 500 erreichen nach hohen Verlusten "Limit-Down"-Grenzen – Weitere Verluste sind damit ausgeschlossen
Ist das nicht toll? Die weiteren historischen Schlagzeilen, die ähnlich freundlich sind:
"HMS Titanic erreicht den Meeresboden in 4000 Meter Tiefe - endlich unsinkbar!"
"Phaeton in Klagenfurt von Betonpfeiler zum Halten gebracht - keine weitere Gefahr für besoffene Fahrer!"
"Nach Hyperinflation wird die deutsche Währung abgeschafft und durch Rentenmark ersetzt - Inflation auf alte Geldscheine damit ausgeschlossen!"
"Barbaren erreichen brandschatzend das Kapitol - weitere Plünderung der Ruinen unwahrscheinlich!"
Man sieht: Man muss es einfach positiv sehen. Weiter mit Weltuntergang.
US-Futures auf Dow und S&P 500 erreichen nach hohen Verlusten "Limit-Down"-Grenzen – Weitere Verluste sind damit ausgeschlossen
Ist das nicht toll? Die weiteren historischen Schlagzeilen, die ähnlich freundlich sind:
"HMS Titanic erreicht den Meeresboden in 4000 Meter Tiefe - endlich unsinkbar!"
"Phaeton in Klagenfurt von Betonpfeiler zum Halten gebracht - keine weitere Gefahr für besoffene Fahrer!"
"Nach Hyperinflation wird die deutsche Währung abgeschafft und durch Rentenmark ersetzt - Inflation auf alte Geldscheine damit ausgeschlossen!"
"Barbaren erreichen brandschatzend das Kapitol - weitere Plünderung der Ruinen unwahrscheinlich!"
Man sieht: Man muss es einfach positiv sehen. Weiter mit Weltuntergang.
donalphons, 15:58h
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Zwei Tage im Herbst I
Ich trinke Tee. Dabei schreibe ich noch eine Mail an Iris, also, ich schreibe sie fertig, weil gestern bin ich zu früh eingeschlafen, und vielleicht kommt sie, wenn ich auch wieder da bin. Vielleicht bringt sie auch Susi mit in ihrem Maserati, oder sie nehmen den SL von Susis Vater, wenn der Maserati mal wieder nicht geht. Der Maserati geht eigentlich nie. Der Ex von Iris hat immer gesagt, man braucht zwei Maseratis, einen zum Repaieren und einen zum Fahren. Jedenfalls wäre es schön, wenn Iris hier am Tegernsee vorb eikommt, wo ich wohne. Wohnen, wo sich andere den Urlaub nicht mehr leisten können.
Also, das ist natürlich gemein, aber es stimmt auch. Weil da diese Finanzkrise ist. Ich bin der letzte Mensch, der freiwillig um 7 aufsteht, das habe ich schon in der Schule gehasst, aber heute ist es so weit. Es ist sieben, ich habe meinen Tee getrunken, und bin fertig angezogen. Ich trage eine schwarze Rolex Oyster Perpetual, flache italienische Schuhe, eine optimistisch leichte Sommerhose, ein Hemd von van Laack, einen Pulli von Ferraud, Pekarilederhandschuhe von Roeckl, einen schmale, braune Aktentasche mit Pass, einer notariellen Vollmacht, einem Umschlag mit etwas Geld, und einen Dreitagebart. Man könnte glauben, ich fahre an den Yachtclub Tegernsee. Da könnte ich am Sonntag mit Iris hingehen. Der wird ihr gefallen, ausserdem gibt es da Fischgerichte. Gleich nebenan ist nämlich auch der Fischer vom Tegernsee, der hat auch Austern und Hummer und sowas. Ich mein, ich sehe wirklich nicht aus wie jemand, der in die Schweiz fahren muss, um sein Geld zu retten. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass ich das in diesem Jahrhundert tun würde. Aber es ist kurz nach sieben, und es geht los. In diesem Scheissjahrhundert-

Nein, ich glaube es auch nicht, als ich den Wagen aufsperre. Wenn mir einer vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich jetzt in die Schweiz fahre, um dort ein Konto zu eröffnen, hätte ich ihn ausgelacht. Ich mag die Schweiz ja nicht besonders. Es ist so: Wir sind da früher oft durchgefahren, und die waren immer sehr nett, wenn wir da abgestiegen sind, wo mein Vater immer mit seinen Kollegen vom Verband waren. Aber als ich mit dem Tourenrad aus Frankreich zurück kam und die gleiche Karte wie mein Vater dabei hatte, wollten sie mir das Zimmer trotzdem nicht geben. Obwohl ich reserviert hatte und es schon ziemlich dunkel war. Dort nicht und wonaders auch nicht. Sowas passiert nur dort. Die haben Luxuspreise und dazu die Manieren von Slumbewohnern in Los Angeles. Seitdem meide ich die Schweiz.
Ich fahre hinunter ins Tal. Vorbei am See, der sich in Nebelschwaden verliert. Vorbei an St. Quirin, Tegernsee, Rottach, vorbei an Yachten und Trachtengeschäften, Luxushotels und Holzhäusern. Ich bin allein auf der Strasse, nur ein paar Schulkinder stehen an den Haltestellen. Vielleicht um sich in das Gymnasium Tegernsee bringen zu lassen, das schönste Gymnasium Deutschlands, wo die Kinder der Leute lernen, die in den letzten Wochen Abermillionen verloren hat. Ich kenne kaum einen, der nicht draufgezahlt hat, egal wie reich. Irgendwas Giftiges hatte jeder. Wen es nicht bei den Aktien erwischt hat, hat bei den Rohstofffonds draufgezahlt. Gewinnen heisst nicht verlieren, und deshalb fahre ich in die Schweiz, den Achenpass hinauf, entlang des Achensees, und hinter den Bergen geht die Sonne auf, als wäre nichts geschehen. In Schwaz halte ich bei Podevilla an, die haben schon auf, Frischkäse und Brot und ein paar Trauben . Als ich das Radio einschalte, sagt die Moderatorin schon, dass es ein schlimmer Tag ist. Verluste überall. Naja, es war abzusehen. Das ist der schlimmste Tag dieses Jahres, und mn muss zufrieden sein, wenn man überhaupt noch durch das Inntal Richtung Reschenpass und Schweiz fahren kann.
Wenn ich noch vor 12 in der Schweiz sein will, muss ich rasen. Und ausserdem gleich nach dem Reschenpass Richtung Zuoz, statt weiter ins Val Müstair, wo ich eigentlich hin will. Zuoz mag ich nicht, da haben sie die Söhne vom B. ins Internat gesteckt, wo sie sich auch nicht besser entwickelt haben. Zuoz hat einen blöden Klang, nach reich und dumm. Der Ort kann natürlich nichts für die Schule. Aber die Geschichte vom B. und seinen Söhnen muss ich auch mal erzählen. Das war so, wie es bei uns ist. Ja, also, Mittags jedenfalls machen die Banken zu, danach haben sie bis um 6 Uhr offen, also lasse ich mir lieber Zeit und denke mir hinter Innsbruck, jetzt halte ich an. Ein Schild weist auf Stift Stams hin, das ist so ein barockes Kloster auf der anderen Talseite, da fahre ich hin und parke hinter dem Eingang.

Vor mir ist der Klostergarten. Darin ist eine alte Frau, die rumzupft und mich böse anschaut, als ich aussteige. Ich sage Grüss Gott, aber sie reagiert nicht, und fummelt weiter an den Pflanzen rum. Die kann das. Der Garten ist wirklich sauber und ernährt einen Menschen durch das Jahr. ich hätte vielleicht auch lernen sollen, solche Gärten anzulegen. Irgendwas zu züchten, Rüben, Rauke, Salat, Tomaten, so Zeug. Vermutlich weiss die Alte gar nicht, dass es eine Krise gibt. Im Radio haben sie gerade gesagt, dass die österreichische Börse geschlossen wurde, weil die Verluste zu hoch waren. Da ist den Banken die Ungarnkrise ins Gesicht geplatzt. Schon übel. Aber der Alten ist es egal. Und ich kann jetzt nicht auch noch uralt werden ind das Gärtnern lernen. Die bleibt dain ihrem Garten, ich mache mich wieder auf den Weg. Ist eine ziemlich einsame Flucht, dieses Fahren in die Schweiz. Und was die im Radio erzählen, ist einfach nur blöd. Die haben keine Ahnung. Sonst wären sie längst auch auf dem Weg zu den Schweizer Franken.
Teil 2.
Also, das ist natürlich gemein, aber es stimmt auch. Weil da diese Finanzkrise ist. Ich bin der letzte Mensch, der freiwillig um 7 aufsteht, das habe ich schon in der Schule gehasst, aber heute ist es so weit. Es ist sieben, ich habe meinen Tee getrunken, und bin fertig angezogen. Ich trage eine schwarze Rolex Oyster Perpetual, flache italienische Schuhe, eine optimistisch leichte Sommerhose, ein Hemd von van Laack, einen Pulli von Ferraud, Pekarilederhandschuhe von Roeckl, einen schmale, braune Aktentasche mit Pass, einer notariellen Vollmacht, einem Umschlag mit etwas Geld, und einen Dreitagebart. Man könnte glauben, ich fahre an den Yachtclub Tegernsee. Da könnte ich am Sonntag mit Iris hingehen. Der wird ihr gefallen, ausserdem gibt es da Fischgerichte. Gleich nebenan ist nämlich auch der Fischer vom Tegernsee, der hat auch Austern und Hummer und sowas. Ich mein, ich sehe wirklich nicht aus wie jemand, der in die Schweiz fahren muss, um sein Geld zu retten. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass ich das in diesem Jahrhundert tun würde. Aber es ist kurz nach sieben, und es geht los. In diesem Scheissjahrhundert-

Nein, ich glaube es auch nicht, als ich den Wagen aufsperre. Wenn mir einer vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich jetzt in die Schweiz fahre, um dort ein Konto zu eröffnen, hätte ich ihn ausgelacht. Ich mag die Schweiz ja nicht besonders. Es ist so: Wir sind da früher oft durchgefahren, und die waren immer sehr nett, wenn wir da abgestiegen sind, wo mein Vater immer mit seinen Kollegen vom Verband waren. Aber als ich mit dem Tourenrad aus Frankreich zurück kam und die gleiche Karte wie mein Vater dabei hatte, wollten sie mir das Zimmer trotzdem nicht geben. Obwohl ich reserviert hatte und es schon ziemlich dunkel war. Dort nicht und wonaders auch nicht. Sowas passiert nur dort. Die haben Luxuspreise und dazu die Manieren von Slumbewohnern in Los Angeles. Seitdem meide ich die Schweiz.
Ich fahre hinunter ins Tal. Vorbei am See, der sich in Nebelschwaden verliert. Vorbei an St. Quirin, Tegernsee, Rottach, vorbei an Yachten und Trachtengeschäften, Luxushotels und Holzhäusern. Ich bin allein auf der Strasse, nur ein paar Schulkinder stehen an den Haltestellen. Vielleicht um sich in das Gymnasium Tegernsee bringen zu lassen, das schönste Gymnasium Deutschlands, wo die Kinder der Leute lernen, die in den letzten Wochen Abermillionen verloren hat. Ich kenne kaum einen, der nicht draufgezahlt hat, egal wie reich. Irgendwas Giftiges hatte jeder. Wen es nicht bei den Aktien erwischt hat, hat bei den Rohstofffonds draufgezahlt. Gewinnen heisst nicht verlieren, und deshalb fahre ich in die Schweiz, den Achenpass hinauf, entlang des Achensees, und hinter den Bergen geht die Sonne auf, als wäre nichts geschehen. In Schwaz halte ich bei Podevilla an, die haben schon auf, Frischkäse und Brot und ein paar Trauben . Als ich das Radio einschalte, sagt die Moderatorin schon, dass es ein schlimmer Tag ist. Verluste überall. Naja, es war abzusehen. Das ist der schlimmste Tag dieses Jahres, und mn muss zufrieden sein, wenn man überhaupt noch durch das Inntal Richtung Reschenpass und Schweiz fahren kann.
Wenn ich noch vor 12 in der Schweiz sein will, muss ich rasen. Und ausserdem gleich nach dem Reschenpass Richtung Zuoz, statt weiter ins Val Müstair, wo ich eigentlich hin will. Zuoz mag ich nicht, da haben sie die Söhne vom B. ins Internat gesteckt, wo sie sich auch nicht besser entwickelt haben. Zuoz hat einen blöden Klang, nach reich und dumm. Der Ort kann natürlich nichts für die Schule. Aber die Geschichte vom B. und seinen Söhnen muss ich auch mal erzählen. Das war so, wie es bei uns ist. Ja, also, Mittags jedenfalls machen die Banken zu, danach haben sie bis um 6 Uhr offen, also lasse ich mir lieber Zeit und denke mir hinter Innsbruck, jetzt halte ich an. Ein Schild weist auf Stift Stams hin, das ist so ein barockes Kloster auf der anderen Talseite, da fahre ich hin und parke hinter dem Eingang.

Vor mir ist der Klostergarten. Darin ist eine alte Frau, die rumzupft und mich böse anschaut, als ich aussteige. Ich sage Grüss Gott, aber sie reagiert nicht, und fummelt weiter an den Pflanzen rum. Die kann das. Der Garten ist wirklich sauber und ernährt einen Menschen durch das Jahr. ich hätte vielleicht auch lernen sollen, solche Gärten anzulegen. Irgendwas zu züchten, Rüben, Rauke, Salat, Tomaten, so Zeug. Vermutlich weiss die Alte gar nicht, dass es eine Krise gibt. Im Radio haben sie gerade gesagt, dass die österreichische Börse geschlossen wurde, weil die Verluste zu hoch waren. Da ist den Banken die Ungarnkrise ins Gesicht geplatzt. Schon übel. Aber der Alten ist es egal. Und ich kann jetzt nicht auch noch uralt werden ind das Gärtnern lernen. Die bleibt dain ihrem Garten, ich mache mich wieder auf den Weg. Ist eine ziemlich einsame Flucht, dieses Fahren in die Schweiz. Und was die im Radio erzählen, ist einfach nur blöd. Die haben keine Ahnung. Sonst wären sie längst auch auf dem Weg zu den Schweizer Franken.
Teil 2.
donalphons, 12:23h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 24. Oktober 2008
Real Life 23.10.08 - Prinz, P***a und Prozente
Habe ich dir nie vom Cousin meiner Mutter? Nein? Also, der Cousin von meiner Mutter hatte auch Asthma, und dem waren sie auf einer Feier. Dann bekam er mittendrin einen Anfall. So richtig schlimm, vermutlich klang er wie du. Jedenfall ging der Cousin von meiner Mutter dann nur auf den Balkon, um frische Luft zu holen, und als er nicht zurückkam, gingen sie nach 10 Minuten nachschauen, und da lag er dann tot rum. Erstickt an einem Hustenanfall. Also jammer nicht wegen den Nebenwirkungen, Helmut weiss genau, was er dir gibt.
Liebe Susi, bei uns wird gestorben, indem das beim einem Ohr rein und beim anderen wieder hinausgeht.

Ich will weder hier rumliegen, noch dieses zeug nehmen und schon gar nicht von Todesfällen hören. Nicht in dieser Lage. Wenn Du mir einen Gefallen tun willst: Schau mal bitte bei Marketwatch nach dem Dow Jones.
Steigt. Übrigens ist Franziska in der Stadt.
*Hust* Ach?
Völlig durch den Wind, schlimmer als du.
Franziska war nie anders.
Du wirst es überprüfen können, denn sie bleibt hier. Man soll es nicht für möglich halten, aber sie hat ihren Job gekündigt, Paris verlassen und bleibt jetzt erst mal hier.
Was ist los? Hat P***a eine Absatzkrise? Kommen nicht mehr genug Russen nach Paris?
Also, es war so: In ihrer Filiale hatten sie Staatsbesuch aus den Emiraten. Ein Mann, ein Sekretär, drei Diener, zwei komplett verscheierte Frauen und 10 Leibwächter, die schon vorher den Laden gestürmt und die anderen Kunden rausgedrängt haben. Dann kam der Prinz, und seine Frauen nahmen, was ihnen gefallen hat. Das Übliche, während der Prinz irgendjemand über sein Handy zusammenstauchte. Nach einer Stunde hatten sie dann alles beisammen, bekamen die Rechnung - und der Prinz war nicht einverstanden. Er wollte Prozente. 50 Prozent. Franziska darf das nicht bewilligen, also weigerte sie sich, und die Siskussion wurde sehr schnell sehr böse - auch, weil der in seiner Männlochkeit gekränkte Prinz seine Leibwächter die Debatte führen liess. Am Ende zogen sie ohne Tasche, aber unter Drohungen ab, Franziska war am rande des Nervenzusammenbruchs, der Laden war verwüstet, und ein paar Tage später kam urplötzlich die Mitteilung, dass P***a die Filiale schliesst und Franziska einen Job im Hintergrund bekommt - wenn sie will und Gehaltseinbussen akzeptiert. Was man ihr geraten hat, denn sonst könnte sie Probleme haben, in diesem Bereich jemals wieder eine Stelle zu finden. Und jetzt ist sie wieder da.
Sag ihr einen schönen Gruss, das ist der Ölpreis, der die Saudis gerade so unausstehlich macht, und in einem Jahr bekommen sie dann P***a auf den Ramschflohmärkten des 13. Bezirks, die sie sich dann gerade noch leisten können, wenn sie mit dem Charterflug kommen. In einem Jahr *HUST*
In einem Jahr bist du tot, wenn du nicht endlich liegen bleibst.
Liebe Susi, bei uns wird gestorben, indem das beim einem Ohr rein und beim anderen wieder hinausgeht.

Ich will weder hier rumliegen, noch dieses zeug nehmen und schon gar nicht von Todesfällen hören. Nicht in dieser Lage. Wenn Du mir einen Gefallen tun willst: Schau mal bitte bei Marketwatch nach dem Dow Jones.
Steigt. Übrigens ist Franziska in der Stadt.
*Hust* Ach?
Völlig durch den Wind, schlimmer als du.
Franziska war nie anders.
Du wirst es überprüfen können, denn sie bleibt hier. Man soll es nicht für möglich halten, aber sie hat ihren Job gekündigt, Paris verlassen und bleibt jetzt erst mal hier.
Was ist los? Hat P***a eine Absatzkrise? Kommen nicht mehr genug Russen nach Paris?
Also, es war so: In ihrer Filiale hatten sie Staatsbesuch aus den Emiraten. Ein Mann, ein Sekretär, drei Diener, zwei komplett verscheierte Frauen und 10 Leibwächter, die schon vorher den Laden gestürmt und die anderen Kunden rausgedrängt haben. Dann kam der Prinz, und seine Frauen nahmen, was ihnen gefallen hat. Das Übliche, während der Prinz irgendjemand über sein Handy zusammenstauchte. Nach einer Stunde hatten sie dann alles beisammen, bekamen die Rechnung - und der Prinz war nicht einverstanden. Er wollte Prozente. 50 Prozent. Franziska darf das nicht bewilligen, also weigerte sie sich, und die Siskussion wurde sehr schnell sehr böse - auch, weil der in seiner Männlochkeit gekränkte Prinz seine Leibwächter die Debatte führen liess. Am Ende zogen sie ohne Tasche, aber unter Drohungen ab, Franziska war am rande des Nervenzusammenbruchs, der Laden war verwüstet, und ein paar Tage später kam urplötzlich die Mitteilung, dass P***a die Filiale schliesst und Franziska einen Job im Hintergrund bekommt - wenn sie will und Gehaltseinbussen akzeptiert. Was man ihr geraten hat, denn sonst könnte sie Probleme haben, in diesem Bereich jemals wieder eine Stelle zu finden. Und jetzt ist sie wieder da.
Sag ihr einen schönen Gruss, das ist der Ölpreis, der die Saudis gerade so unausstehlich macht, und in einem Jahr bekommen sie dann P***a auf den Ramschflohmärkten des 13. Bezirks, die sie sich dann gerade noch leisten können, wenn sie mit dem Charterflug kommen. In einem Jahr *HUST*
In einem Jahr bist du tot, wenn du nicht endlich liegen bleibst.
donalphons, 01:49h
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Empfehlung heute - Fight to die another day
Lest bitte diesen Beitrag bei egghat über die Derivate, die in der WestLB stecken.
Lest dann bitte diesen Beitrag bei Bloomberg über die aktuellen Probleme der Derivateabwicklung.
Und dann lest bitte die weitergehende, zugegebenermassen schwer verständliche Weiterführung bei FT Alphaville.
Dann wisst Ihr das, was sich in ein, zwei Wochen in den deutschen Medien zaghaft andeuten wird. Im Kern: Das 500-Milliarden-Paket zur Bankenrettung wird nicht ausreichen, wenn die Derivatenpleite ins Eigenkapital knallt. Und sie wird knallen, weil eine Rezession die Derivate platzen lässt.
Ich glaub, mir ist schlecht, und es sind nicht die Medikamente.
Lest dann bitte diesen Beitrag bei Bloomberg über die aktuellen Probleme der Derivateabwicklung.
Und dann lest bitte die weitergehende, zugegebenermassen schwer verständliche Weiterführung bei FT Alphaville.
Dann wisst Ihr das, was sich in ein, zwei Wochen in den deutschen Medien zaghaft andeuten wird. Im Kern: Das 500-Milliarden-Paket zur Bankenrettung wird nicht ausreichen, wenn die Derivatenpleite ins Eigenkapital knallt. Und sie wird knallen, weil eine Rezession die Derivate platzen lässt.
Ich glaub, mir ist schlecht, und es sind nicht die Medikamente.
donalphons, 23:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Empfehlung heute - Leichte Geschäfte
Wer wissen will, wie Ratingagenturen die Krise mitverursacht haben, sollte sich diesen Beitrag bei Big Picture anschauen, inclusive dieses Chats zweier Standard & Poor´s-Mitarbeiter:
Rahul Dilip Shah: btw: that deal is ridiculous
Shannon Mooney: I know right ... model def does not capture half of the risk
Rahul Dilip Shah: we should not be rating it
Shannon Mooney: we rate every deal
Shannon Mooney: it could be structured by cows and we would rate it
Und jetzt alle: Zieh Dich aus, kleine Maus, mach Dich nackich...
Rahul Dilip Shah: btw: that deal is ridiculous
Shannon Mooney: I know right ... model def does not capture half of the risk
Rahul Dilip Shah: we should not be rating it
Shannon Mooney: we rate every deal
Shannon Mooney: it could be structured by cows and we would rate it
Und jetzt alle: Zieh Dich aus, kleine Maus, mach Dich nackich...
donalphons, 01:51h
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Das stinksaure Lüngerl des Don Alphonso
Die Männer und viele Frauen meiner Familie kennen zwei Arten des körperlichen Befindens: Kerngesund und tot. Entsprechend überflüssig ist der Berufsstand der Ärzte, und ein in diesem Stammsitz oft kolportierter Spruch lautet auch: Bevor ich zum Arzt gehe, sterbe ich lieber. Tante Babl zum Beispiel starb vorzeitig an einer vollkommen banalen Grippe, weil sie auch im Winter Holz hackte und keinen Quacksalber sehen wollte. Ich mag Menschen mit Prinzipien. Und ich war infolgedessen das letzte Mal bei meinem Hausarzt, als ich ein Attest für eine Profitauchschein gebraucht habe. Wir haben einen Arzt im Clan, und der hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass ihm alle die Bude einrennen - ausser seiner Familie. Es is wias is, pflegte meine ärztehassende und auf Hausmittel schwörende Grossmutter zu sagen, und sie hatte natürlich wie immer recht, selbst wenn ihre Tochter - meine Frau Mama - aus der Art geschlagen ist, die uns nun schon seit Jahrtausenden erfolgreich jeden Quacksalber meiden lässt. Gestern jedenfalls wurde ich aufgefordert, gefälligst meinen Job unter anderen Workaholics zu verlassen, weil sie das Pfeifen in meiner Lunge nicht mehr ertrugen. Und heute hatte ich einen von meiner Mutter erzwungenen Termin beim Arzt des familiären Misstrauens.

Ich hasse es, krank geschrieben zu werden. Meine Laune ist entsetzlich. Und weil ich miserabel drauf bin, werde ich jetzt einigen Leuten, die ich ohnehin für nicht gesellschaftsfähig halte, Web2.0-Idioten, Internetcretins, Netzunwesen, all den Arschgefickten Nullhirnern da draussen etwas sagen, was ich eigentlich schon seit Tagen loswerden wollte: Mit sowas wie Euch über Bücher zu reden, wäre wie mit der dreckigen Wildsau über Kölnisch Wasser zu parlieren. Mein Grossvater hat die Viecher einfach abgeknallt, ich bin ziviliserter und sage einfach: Wer mit 25 weniger als 1000 Bücher hat und sie nicht liebt, soll seine stinkende Fresse halten.
Es ist nämlich so mit dem Buchgeschäft: Die Buchkäufer sind in diesem Land im Gegensatz zu den Netzdeppen in der Minderheit. Ein Blick zu Rivva.de reicht um zu erkennen, dass sich struktureller Analphabetismus und das Füllen eines Blogs keinesfalls ausschliessen muss, von Foren, StudiVZ und Spiegel Online ganz zu schweigen. Selbst Berliner Prekariatsanhängern und BWL-Studenten, die sich RSS-Junkies schimpfen, sind offenkundig in der Lage, die Eingabenmaske eines Blogs mit ihren Visionen von E-Readern zu füllen. Und warum? Weil sie offenkundig nicht viel mit Büchern zu tun haben, wie viele andere, die sich mit hohem Suchtrisiko im Netz rumtreiben. Weil sie ausserhalb des Marktes stehen. Sie können die Freigabe von "Buchinhalten" propagieren, weil sie keine Kunden sind. Sie sind allenfalls Büchernutzer, sie müssen für ihre Schmalspurscheine in eine Bibliothek und hätten gern in jedem Buch eine Suchmaske, um die Sache abzukürzen. Man kann sie freundlich als erzwungenermassen bildungsangenäherte Schichten bezeichnen, wenn man nicht lieber zu Begriffen wie geistiges Subproletariat greift.
Sie verstehen nicht, dass der abendliche Pornodownload etwas anderes ist, als das Konzept Lesen. Angebote für diese Leute wären längst auf dem Markt, haben keinen Erfolg: Gestern bin ich an meiner alten Wohnung in München vorbeigekommen. Schräg gegenüber ist einer der deutschen Marktführer für E-Bücher. Er ist dort nun schon seit 9 Jahren. Immer noch die gleichen vier Zimmer. Immer noch das gleiche Programm für Leute, die man ohnehin nicht in einem Buchladen treffen würde. Immer noch Hinweise auf Kostenvorteile, die nicht angenommen werden. 1999 haben ein paar Business Angels in die Butze ein paar Millionen gesteckt, die sie längst abgeschrieben haben. Was dagegen wirklich bei denen gekauft wird, die zu faul sind, ein Buch in die Hand zu nehmen, sind Hörbücher. Und was ebenfalls gut ankommt, sind Downloads von Büchern zum Thema Software, die man in Massen bei Torrent-Netzwerken findet. Ob das aber gelesen wird, ist nochmal eine andere Frage.
Eine Frage, die vielleicht die Verlage von BWL-Literatur und für andere, selten genutzte Fachliteratur betrifft. Bei BWL arbeiten die Professoren, die das stupide Büffeln schätzen und das Buch als Vorgabe ihrer Lerninahlte betrachten. Es gibt ein paar Disziplinen, die für diese Art der Wissensaufbereitung anfällig sind; eine Art, die im Kern seit der mittelalterlichen Wissenstradition unverändert ist. Was dem Quacksalber des 18. Jahrhunderts seine Vier-Säfte-Lehre war, ist dem Staatsjuristen sein bräunlicher Carl Schmitt und Neoliberalala seine hysterische Ayn Rand. Glücklicherweise gibt es auch noch Denkschulen, die offen sind, und Fächer, die nach übergreifenden Ansätzen verlangen. Man könnte sich in meinem Fach natürlich mit Schlagworten versehene Fachbücher zum Thema Kutrolf runterladen, und Fundorte und Datierungen anzeigen. Aber ohne die Geschichte des Weins in Mitteleuropa, ohne Warenströme, ohne Darstellungen in der bildenden Kunst und Erwähnungen in der Literatur wäre das alles sinnlos. Wissen ist nie eine gerade Linie, es entsteht durch Überschneidungen, Vergleiche, Antithesen und Unschärfen. Wissen entseht nicht durch Download, sondern durch das willkürliche Greifen in das Bücherregal, und nichts regt dazu so sehr an, wie eine Bibliothek.
Es überrascht mich nicht, dass solche E-Book-Thesen gern in Blogs vertreten werden. Blogs, die für sich eine gewisse Leitbildfunktion in Anspruch nehmen, sie immer schnell dabei sind, den neuesten Hype auszurufen und nur eine Zukunft, aber absolut keine Vergangenheit, keine Geschichte kennen. Blogs, bei denen ich mir wirklich Mühe geben muss, nicht dauernd an das HJ-Lied zu denken, das ähnlich dummdreist eine beschissene neue Zeit ausruft. Blogs, deren Raushaugeschwindigkeit so hoch ist, dass ich deren Autoren jede Fähigkeit zum Erfassen längerer Texte in Abrede stellen möchten. Wer so sein Blog zuklatscht, hat einfach keine Zeit, sich freiwillig dauerhaft auf Bücher einzulassen. Und das ist auch der Grund, warum ich es ablehne, solche Leute als Diskussionspartner zu akzeptieren: Sie reden die Scheisse der Ahnungslosen über einen Markt, an dem sie nicht teilnehmen. Es sind Gruschler auf der Resterampe des Geistes, für die 20% Rabatt wichtiger sind als der Inhalt, und die von ihren 367 Gigabyte ungehörter Musik auf der Festplatte darauf schliessen, wie toll sie lesen könnten, wenn sie alle Bücher auf ihrem Reader hätten. Dabei hätten sie längst anfangen können: Gutenberg.de ist voll mit readertauglicher Literatur.
Ich bin Marktteilnehmer. Ich kaufe und lese pro Jahr zwischen 120 und 200 Bücher. Ich habe die Zeit, weil ich keine Glotze habe. Ich bin das, was man als "bibliophil" bezeichnet. Für den Buchmarkt bin ich ein Schwergewicht. 20% der Deutschen kaufen 80% der Bücher - und wenn jemand über das Wohl und Wehe der Verlage entscheidet, dann sind es diese 20%. Es sind nicht die modernsten Menschen, sie sind nicht frei von Dünkeln, aber sie sind eine Elite, die ihren Status materiell durch den Griff ins Regal und immateriell durch Wissen begründen kann. Es sind Menschen, denen es nicht reicht, die drei wichtigsten Titel bei Amazon zu kennen, oder das immer gleiche Spezialwissen aufzufrischen. Man kann diese Menschen seltsam finden, wenn sie wie ein Penner aussehen und Bücher für ein par zigtausend Euro ersteigern. Man muss nicht verstehen, warum sich manche durch das Kirchenlatein des 18. Jahrhunderts quälen. Rudimentäres Wissen, oder gar Abchecken geht auch mit einem execitive Summary. Aber nicht bei dieser Gruppe, die den Markt der Bücher trägt.
Manche werden sagen, gut, der Don ist selbst Buchschreiber, der muss das sagen. Stimmt - in gewisser Weise. Auch meine Bücher entstanden am Computer. Es ist gut, auf dem Rechner zu schreiben, weil jeder Text ergraut, wenn man ihn auf dem Bildschirm liest. Er wirkt fad, belanglos, einfältig. Der Text verliert nach einer Nacht jeden Zauber, allen Esprit, der Geist scheint verschwunden. Die Auseinandersetzung mit einem Text am Rechner zwingt mich, ihn immer und immer wieder zu überarbeiten, ich bin nie zufrieden, bis ich ihn dann gedruckt in Händen halte. Er liest sich auf Papier immer besser. Ich kenne die Abbruchraten beim Lesen der Bücher nicht, die als Faksimile online stehen, aber am Sonntag fand ich eines dieser E-Bücher, dessen abseitiges Thema mich wirklich anspricht: Ich konnte es nicht lesen.
Vielleicht auch, weil Lesen etwas anderes als sonstiges Digitalentertainment ist: Die krächzende Musik und die Pixel bei Youtube kann man nebenbei rieseln lassen, die Flickr-Accounts klickt man durch und ist gleich wieder weg. Das Lesen langer Texte jedoch verlangt nach einer anderen Aufnahmebereitschaft, und wer diese Konzentration nicht mitbringt, wird mit keinem Text, egal in welcher Form, wirklich glücklich. In meinen Augen sind E-Reader ein Gadget für Vollidioten, die schon jetzt vor lauter Netzhampelei mit Büchern nicht mehr klarkommen und ein neues Stück Technik brauchen, wie die Knipsdeppen, die sich jedes Jahr eine neue Digicam kaufen und glauben, mit 2 Megapixel und dreimal mehr Zoom würde Motivauswahl und Bildauffassung besser.
Es ist nicht die Haptik, die das Buch rettet - es ist der Idiot mit dem E-Reader und kubikmeterweise minderwertiger Gebrauchstaxte, der einen Markt verlässt, in dem auf ihn, pardon, aber das kommt von Herzen, geschissen wird. Er ist der Müllmann der Geistesgeschichte; man schenke ihm ein paar Wichsvideos für sein Gadget, damit er das Maul halte und nicht störe, wenn sich ernsthafte Menschen mit relevanten Themen beschäftigen.

Ich hasse es, krank geschrieben zu werden. Meine Laune ist entsetzlich. Und weil ich miserabel drauf bin, werde ich jetzt einigen Leuten, die ich ohnehin für nicht gesellschaftsfähig halte, Web2.0-Idioten, Internetcretins, Netzunwesen, all den Arschgefickten Nullhirnern da draussen etwas sagen, was ich eigentlich schon seit Tagen loswerden wollte: Mit sowas wie Euch über Bücher zu reden, wäre wie mit der dreckigen Wildsau über Kölnisch Wasser zu parlieren. Mein Grossvater hat die Viecher einfach abgeknallt, ich bin ziviliserter und sage einfach: Wer mit 25 weniger als 1000 Bücher hat und sie nicht liebt, soll seine stinkende Fresse halten.
Es ist nämlich so mit dem Buchgeschäft: Die Buchkäufer sind in diesem Land im Gegensatz zu den Netzdeppen in der Minderheit. Ein Blick zu Rivva.de reicht um zu erkennen, dass sich struktureller Analphabetismus und das Füllen eines Blogs keinesfalls ausschliessen muss, von Foren, StudiVZ und Spiegel Online ganz zu schweigen. Selbst Berliner Prekariatsanhängern und BWL-Studenten, die sich RSS-Junkies schimpfen, sind offenkundig in der Lage, die Eingabenmaske eines Blogs mit ihren Visionen von E-Readern zu füllen. Und warum? Weil sie offenkundig nicht viel mit Büchern zu tun haben, wie viele andere, die sich mit hohem Suchtrisiko im Netz rumtreiben. Weil sie ausserhalb des Marktes stehen. Sie können die Freigabe von "Buchinhalten" propagieren, weil sie keine Kunden sind. Sie sind allenfalls Büchernutzer, sie müssen für ihre Schmalspurscheine in eine Bibliothek und hätten gern in jedem Buch eine Suchmaske, um die Sache abzukürzen. Man kann sie freundlich als erzwungenermassen bildungsangenäherte Schichten bezeichnen, wenn man nicht lieber zu Begriffen wie geistiges Subproletariat greift.
Sie verstehen nicht, dass der abendliche Pornodownload etwas anderes ist, als das Konzept Lesen. Angebote für diese Leute wären längst auf dem Markt, haben keinen Erfolg: Gestern bin ich an meiner alten Wohnung in München vorbeigekommen. Schräg gegenüber ist einer der deutschen Marktführer für E-Bücher. Er ist dort nun schon seit 9 Jahren. Immer noch die gleichen vier Zimmer. Immer noch das gleiche Programm für Leute, die man ohnehin nicht in einem Buchladen treffen würde. Immer noch Hinweise auf Kostenvorteile, die nicht angenommen werden. 1999 haben ein paar Business Angels in die Butze ein paar Millionen gesteckt, die sie längst abgeschrieben haben. Was dagegen wirklich bei denen gekauft wird, die zu faul sind, ein Buch in die Hand zu nehmen, sind Hörbücher. Und was ebenfalls gut ankommt, sind Downloads von Büchern zum Thema Software, die man in Massen bei Torrent-Netzwerken findet. Ob das aber gelesen wird, ist nochmal eine andere Frage.
Eine Frage, die vielleicht die Verlage von BWL-Literatur und für andere, selten genutzte Fachliteratur betrifft. Bei BWL arbeiten die Professoren, die das stupide Büffeln schätzen und das Buch als Vorgabe ihrer Lerninahlte betrachten. Es gibt ein paar Disziplinen, die für diese Art der Wissensaufbereitung anfällig sind; eine Art, die im Kern seit der mittelalterlichen Wissenstradition unverändert ist. Was dem Quacksalber des 18. Jahrhunderts seine Vier-Säfte-Lehre war, ist dem Staatsjuristen sein bräunlicher Carl Schmitt und Neoliberalala seine hysterische Ayn Rand. Glücklicherweise gibt es auch noch Denkschulen, die offen sind, und Fächer, die nach übergreifenden Ansätzen verlangen. Man könnte sich in meinem Fach natürlich mit Schlagworten versehene Fachbücher zum Thema Kutrolf runterladen, und Fundorte und Datierungen anzeigen. Aber ohne die Geschichte des Weins in Mitteleuropa, ohne Warenströme, ohne Darstellungen in der bildenden Kunst und Erwähnungen in der Literatur wäre das alles sinnlos. Wissen ist nie eine gerade Linie, es entsteht durch Überschneidungen, Vergleiche, Antithesen und Unschärfen. Wissen entseht nicht durch Download, sondern durch das willkürliche Greifen in das Bücherregal, und nichts regt dazu so sehr an, wie eine Bibliothek.
Es überrascht mich nicht, dass solche E-Book-Thesen gern in Blogs vertreten werden. Blogs, die für sich eine gewisse Leitbildfunktion in Anspruch nehmen, sie immer schnell dabei sind, den neuesten Hype auszurufen und nur eine Zukunft, aber absolut keine Vergangenheit, keine Geschichte kennen. Blogs, bei denen ich mir wirklich Mühe geben muss, nicht dauernd an das HJ-Lied zu denken, das ähnlich dummdreist eine beschissene neue Zeit ausruft. Blogs, deren Raushaugeschwindigkeit so hoch ist, dass ich deren Autoren jede Fähigkeit zum Erfassen längerer Texte in Abrede stellen möchten. Wer so sein Blog zuklatscht, hat einfach keine Zeit, sich freiwillig dauerhaft auf Bücher einzulassen. Und das ist auch der Grund, warum ich es ablehne, solche Leute als Diskussionspartner zu akzeptieren: Sie reden die Scheisse der Ahnungslosen über einen Markt, an dem sie nicht teilnehmen. Es sind Gruschler auf der Resterampe des Geistes, für die 20% Rabatt wichtiger sind als der Inhalt, und die von ihren 367 Gigabyte ungehörter Musik auf der Festplatte darauf schliessen, wie toll sie lesen könnten, wenn sie alle Bücher auf ihrem Reader hätten. Dabei hätten sie längst anfangen können: Gutenberg.de ist voll mit readertauglicher Literatur.
Ich bin Marktteilnehmer. Ich kaufe und lese pro Jahr zwischen 120 und 200 Bücher. Ich habe die Zeit, weil ich keine Glotze habe. Ich bin das, was man als "bibliophil" bezeichnet. Für den Buchmarkt bin ich ein Schwergewicht. 20% der Deutschen kaufen 80% der Bücher - und wenn jemand über das Wohl und Wehe der Verlage entscheidet, dann sind es diese 20%. Es sind nicht die modernsten Menschen, sie sind nicht frei von Dünkeln, aber sie sind eine Elite, die ihren Status materiell durch den Griff ins Regal und immateriell durch Wissen begründen kann. Es sind Menschen, denen es nicht reicht, die drei wichtigsten Titel bei Amazon zu kennen, oder das immer gleiche Spezialwissen aufzufrischen. Man kann diese Menschen seltsam finden, wenn sie wie ein Penner aussehen und Bücher für ein par zigtausend Euro ersteigern. Man muss nicht verstehen, warum sich manche durch das Kirchenlatein des 18. Jahrhunderts quälen. Rudimentäres Wissen, oder gar Abchecken geht auch mit einem execitive Summary. Aber nicht bei dieser Gruppe, die den Markt der Bücher trägt.
Manche werden sagen, gut, der Don ist selbst Buchschreiber, der muss das sagen. Stimmt - in gewisser Weise. Auch meine Bücher entstanden am Computer. Es ist gut, auf dem Rechner zu schreiben, weil jeder Text ergraut, wenn man ihn auf dem Bildschirm liest. Er wirkt fad, belanglos, einfältig. Der Text verliert nach einer Nacht jeden Zauber, allen Esprit, der Geist scheint verschwunden. Die Auseinandersetzung mit einem Text am Rechner zwingt mich, ihn immer und immer wieder zu überarbeiten, ich bin nie zufrieden, bis ich ihn dann gedruckt in Händen halte. Er liest sich auf Papier immer besser. Ich kenne die Abbruchraten beim Lesen der Bücher nicht, die als Faksimile online stehen, aber am Sonntag fand ich eines dieser E-Bücher, dessen abseitiges Thema mich wirklich anspricht: Ich konnte es nicht lesen.
Vielleicht auch, weil Lesen etwas anderes als sonstiges Digitalentertainment ist: Die krächzende Musik und die Pixel bei Youtube kann man nebenbei rieseln lassen, die Flickr-Accounts klickt man durch und ist gleich wieder weg. Das Lesen langer Texte jedoch verlangt nach einer anderen Aufnahmebereitschaft, und wer diese Konzentration nicht mitbringt, wird mit keinem Text, egal in welcher Form, wirklich glücklich. In meinen Augen sind E-Reader ein Gadget für Vollidioten, die schon jetzt vor lauter Netzhampelei mit Büchern nicht mehr klarkommen und ein neues Stück Technik brauchen, wie die Knipsdeppen, die sich jedes Jahr eine neue Digicam kaufen und glauben, mit 2 Megapixel und dreimal mehr Zoom würde Motivauswahl und Bildauffassung besser.
Es ist nicht die Haptik, die das Buch rettet - es ist der Idiot mit dem E-Reader und kubikmeterweise minderwertiger Gebrauchstaxte, der einen Markt verlässt, in dem auf ihn, pardon, aber das kommt von Herzen, geschissen wird. Er ist der Müllmann der Geistesgeschichte; man schenke ihm ein paar Wichsvideos für sein Gadget, damit er das Maul halte und nicht störe, wenn sich ernsthafte Menschen mit relevanten Themen beschäftigen.
donalphons, 17:41h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Was treibt der Bayer in Island?
Eigentlich wollte ich mir heute die Pressekonferenz der BayernLB anschauen. Schliesslich bin ich Veteran der Insolvenz-Pressekonferenz der Kirchgruppe, bei der die BayernLB auch gschmackig mit dabei war; das wäre nach der New Economy jetzt die Folgeveranstaltung, das Kreditkrisen Special gewesen. Aber dann kam die Durchsage, dass sich die Veranstaltung verzögern würde, und wenn ichz ehrlich bin: Ich habe die Jungs dort dank gewisser Tätigkeiten in den letzten Monaten besser kennengelernt, als die ihre Bilanzen im Bereich Gewerbeimmobilien und deren Anschlussfinanzierung kennen.
Ich weiss ungefähr, was da noch kommt - ein dreistelliges Millionenpotenzial - und nachdem heute auch noch der ungarische Forint 6% zum Franken verloren hat, habe ich auch eine Ahnung, was da in Ungarn noch drohen könnte. Die dort verwickelte BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria bietet in Österreich Privatkunden gerade Konditionen an, die stark an isländische Banken erinnern. Übrigens war die BayernLB nicht die erste grosse, in Ungarn betroffene Bank, die um Staatshilfen bettelte, sondern die letzte: Die österreichischen, von der ungarischen Pest betroffenen Kollegen haben in ihrem Heimatland alle schon zugegriffen.
Was mich bei der ganzen Katastrophe mit Finanzbedarf von 6,4 Milliarden dann doch überrascht, sind die 1,5 Milliarden, die die BayernLB in isländischen Papieren hat. Die Hoffnung, davon die Hälfte wiederzusehen, halte ich für so wahrscheinlich wie, sagen wir mal, den Umstand, dass der Huber Erwin im nächsten Kabinett immer noch Finanzminister in Bayern und im Aufsichtsrat der BayernLB ist. In Island haben sich viele mit ein paar Millionen verzockt, auch Raiffeisenbanken waren dabei, aber die BayernLB muss schon von übelsten Grossmachtsträumen geplagt gewesen sein, wenn sie dort mitspielt und noch nicht mal überrissen hat, dass sie schleunigst raus muss. Es ist ja nicht so, dass die Schieflage der isländischen Banken nicht seit einem halben Jahr bekannt war.
Was bedeuten diese 6,4 Milliarden? Fangen wir mit dem Guten an:
- Bayern sichert sich einen Happen, bevor es andere tun und nichts mehr da ist, und damit geht das Geld wenigstens in eine staatliche Bank, und nicht zu privaten Halsabschneidern.
- Die Verteilung der Zuzahlung von Staat und Sparkassen, denen das BayernLB-Elend gehört, zeigt einen politischen Zeitenwehsel an: Die Sparkassen wollen nicht mehr für die Eskapaden mitzahlen, die Politiker in ihrem Grössenwahn (Bayern, die CSU und dann noch diese Welt da) anrichten.
- Kann sein, dass die BayernLB jetzt den ein oder anderen CSU-Freund, der sie viel kosten könnte, fallen lässt, und von ein paar Projekten mit hohem Risiko die Finger lässt, womit gewisse Leute ihre Parteispenden abschreiben können.
- Und die widerlichen Pofiteure von der FDP können am Koalitionstisch nicht mehr ihren üblichen Raubzug für ohre Wähler starten, sondern wirklich harte Politik mit harten und unerfreulichen Konsequenzen machen, mit der sie sich wieder aus dem Parlament auf den Misthaufen der Geschichte befördern werden.
- Der Rest der Republik kann sich über die dummen niederbayerischen Bauerndödel amüsieren.
Das Schlechte:
- Der Rest der Republik kann das ein paar Wochen tun, bis er begreift, dass niederbayerische Bauerndödel trotz schwerer Zunge "Revision des Länderfinanzausgleichs" schneller aussprechen kann, als eine Ossiblockpfeife als Ministerpräsident überhaupt "Solidaritätszuschlag" denken kann. Von "Arm aber sexy" Berliner Bankenpleitenverantwortlicher ganz zu schweigen.
- Natürlich ist das für mich eine Gaudi. Aber so teuer hätte es dann doch nicht werden müssen, ich kann auch über Millionen lachen.
- Ein paar abstossende Cretins aus der Eiterbeule des Neoliberalalismus, namentlich gewisse käufliche Schreiberlinge, die sich nie zu schade waren, gerade den bayerischen Schwarzen das stockfinstere Brunzloch zu bekriechen, werden nun behaupten, der Staat könne noch schlechter kontrollieren als private Banken.
- Eine Schwächung von Bayern tut dem ganzen Land ganz sicher nichtgut. Ein Deutschland wie ein durchgängig grosses Sachsen oder Ruhrgebiet kann niemand ernsthaft wollen.
- Die Verantwortlichen für die globale Expansion der eher schwach agierenden Landesbanker, hier namentlich das Gespenst aus Wolfratshausen Stoiber, müssen es nicht mehr ausbaden, und es wird vermutlich auch keine Aufarbeitung geben, wie schon bei Kirch, dem Transrapid, der ostdeutschen Wohnungen, der Verschleuderung der Staatsbetriebe und die Verpulverung der Erlöse von New Economy bis zur Biotechnologie.
Und wir sind noch lange nicht fertig. Man merke sich "Hypo Alpe Adria", die haben die besten Chancen, für Bayern das zu werden, was Ormond Quay für die SachsenLB wurde.
Ich weiss ungefähr, was da noch kommt - ein dreistelliges Millionenpotenzial - und nachdem heute auch noch der ungarische Forint 6% zum Franken verloren hat, habe ich auch eine Ahnung, was da in Ungarn noch drohen könnte. Die dort verwickelte BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria bietet in Österreich Privatkunden gerade Konditionen an, die stark an isländische Banken erinnern. Übrigens war die BayernLB nicht die erste grosse, in Ungarn betroffene Bank, die um Staatshilfen bettelte, sondern die letzte: Die österreichischen, von der ungarischen Pest betroffenen Kollegen haben in ihrem Heimatland alle schon zugegriffen.
Was mich bei der ganzen Katastrophe mit Finanzbedarf von 6,4 Milliarden dann doch überrascht, sind die 1,5 Milliarden, die die BayernLB in isländischen Papieren hat. Die Hoffnung, davon die Hälfte wiederzusehen, halte ich für so wahrscheinlich wie, sagen wir mal, den Umstand, dass der Huber Erwin im nächsten Kabinett immer noch Finanzminister in Bayern und im Aufsichtsrat der BayernLB ist. In Island haben sich viele mit ein paar Millionen verzockt, auch Raiffeisenbanken waren dabei, aber die BayernLB muss schon von übelsten Grossmachtsträumen geplagt gewesen sein, wenn sie dort mitspielt und noch nicht mal überrissen hat, dass sie schleunigst raus muss. Es ist ja nicht so, dass die Schieflage der isländischen Banken nicht seit einem halben Jahr bekannt war.
Was bedeuten diese 6,4 Milliarden? Fangen wir mit dem Guten an:
- Bayern sichert sich einen Happen, bevor es andere tun und nichts mehr da ist, und damit geht das Geld wenigstens in eine staatliche Bank, und nicht zu privaten Halsabschneidern.
- Die Verteilung der Zuzahlung von Staat und Sparkassen, denen das BayernLB-Elend gehört, zeigt einen politischen Zeitenwehsel an: Die Sparkassen wollen nicht mehr für die Eskapaden mitzahlen, die Politiker in ihrem Grössenwahn (Bayern, die CSU und dann noch diese Welt da) anrichten.
- Kann sein, dass die BayernLB jetzt den ein oder anderen CSU-Freund, der sie viel kosten könnte, fallen lässt, und von ein paar Projekten mit hohem Risiko die Finger lässt, womit gewisse Leute ihre Parteispenden abschreiben können.
- Und die widerlichen Pofiteure von der FDP können am Koalitionstisch nicht mehr ihren üblichen Raubzug für ohre Wähler starten, sondern wirklich harte Politik mit harten und unerfreulichen Konsequenzen machen, mit der sie sich wieder aus dem Parlament auf den Misthaufen der Geschichte befördern werden.
- Der Rest der Republik kann sich über die dummen niederbayerischen Bauerndödel amüsieren.
Das Schlechte:
- Der Rest der Republik kann das ein paar Wochen tun, bis er begreift, dass niederbayerische Bauerndödel trotz schwerer Zunge "Revision des Länderfinanzausgleichs" schneller aussprechen kann, als eine Ossiblockpfeife als Ministerpräsident überhaupt "Solidaritätszuschlag" denken kann. Von "Arm aber sexy" Berliner Bankenpleitenverantwortlicher ganz zu schweigen.
- Natürlich ist das für mich eine Gaudi. Aber so teuer hätte es dann doch nicht werden müssen, ich kann auch über Millionen lachen.
- Ein paar abstossende Cretins aus der Eiterbeule des Neoliberalalismus, namentlich gewisse käufliche Schreiberlinge, die sich nie zu schade waren, gerade den bayerischen Schwarzen das stockfinstere Brunzloch zu bekriechen, werden nun behaupten, der Staat könne noch schlechter kontrollieren als private Banken.
- Eine Schwächung von Bayern tut dem ganzen Land ganz sicher nichtgut. Ein Deutschland wie ein durchgängig grosses Sachsen oder Ruhrgebiet kann niemand ernsthaft wollen.
- Die Verantwortlichen für die globale Expansion der eher schwach agierenden Landesbanker, hier namentlich das Gespenst aus Wolfratshausen Stoiber, müssen es nicht mehr ausbaden, und es wird vermutlich auch keine Aufarbeitung geben, wie schon bei Kirch, dem Transrapid, der ostdeutschen Wohnungen, der Verschleuderung der Staatsbetriebe und die Verpulverung der Erlöse von New Economy bis zur Biotechnologie.
Und wir sind noch lange nicht fertig. Man merke sich "Hypo Alpe Adria", die haben die besten Chancen, für Bayern das zu werden, was Ormond Quay für die SachsenLB wurde.
donalphons, 01:38h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 21. Oktober 2008
La Cage au Kärnten
1998 war ich mit einem Freund beruflich im Münchner Nachtcafe und führte ein nichtssagendes Interview mit Guido Westerwelle. Mein Bekannter, Mitarbeiter einer schwulen Radiosendung hatte einerseits dieses untrügliche Gefühl, das Schwule zu besitzen glauben, und war andererseits höchst unerfreut, ausgerechnet den da zu erkennen. Mit dem untergründigen und verruchten Sonderstatus der Homosexualität ist es vorbei, wenn so jemand auch dabei sei, sagte er später, als wir im Morizz sassen, weil es für unsere nicht gleichlaufenden Interessen ein vernünftiger Kompromiss zu sein schien. Und er malte sich aus, wenn tatsächlich auch noch andere, von denen es nur Gerüchte gab, auch helfen würden, den Ruf der Homosexualität als irgendwie bessere, coolere und mit angenehmeren Leuten gefüllte Szene zu ruinieren.
Ein paar Wochen später wurde er dann trotz seines Erfolges aus seiner Sendung geputscht, und 10 Jahre später wird bekannt, dass Jörg Haider nicht nur mit mehr als 180 Sachen und 1,8 Promille sein verantwortungsloses Leben mit einem verantwortungslosen Tod beendet hat, sondern auch noch kurz davor ziemlich viel Wodka getrunken hat. Zusammen mit einem jungen Mann. In einer Schwulenbar. Was nichts heissen muss. Trotzdem kotzte mein Bekannter heute Abend ab, als ich ihm diesen Link schickte.
In Österreich werden gerade zwei Dinge dröhnend beschwiegen. Die Schnelligkeit, mit der die 5 grossen Banken das Rettungspaket der Regierung schluckten, ohne genauer auszuführen, wo sie eigentlich ihre Verluste gemacht haben, wenn die nicht in Subprimes spekuliert hatten - die Antwort wäre Osteuropa, die Subprimeregion Balkan. Und was nun eigentlich der "Feschicmus" war, die Männerclique rund um Haider, deren letzte Ausformung in Gestalt seines Generalsekretärs Petzner ziemlich ungeschickt reagiert hat. Man könnte jetzt sehr viele Fragen stellen, über führendes Personal von FPÖ und BZÖ, jenseits der komischen Geschäfte des Landes Kärnten in den letzten Jahren. Und wie der Spagat zwischen Altnazis, christlichen Extremisten, reaktionären Kleinbürgern, bigotten Bankerlrutschern und der Wodkaflasche in der Schwulenbar sowie dem, was da noch an Veröffentlichungen kommen dürfte, zu machen ist.
Vermutlich gar nicht, mit üblen Folgen für Österreichs Rechts- und Rechtsrektalextreme. Und das ist auch gut so.
Ein paar Wochen später wurde er dann trotz seines Erfolges aus seiner Sendung geputscht, und 10 Jahre später wird bekannt, dass Jörg Haider nicht nur mit mehr als 180 Sachen und 1,8 Promille sein verantwortungsloses Leben mit einem verantwortungslosen Tod beendet hat, sondern auch noch kurz davor ziemlich viel Wodka getrunken hat. Zusammen mit einem jungen Mann. In einer Schwulenbar. Was nichts heissen muss. Trotzdem kotzte mein Bekannter heute Abend ab, als ich ihm diesen Link schickte.
In Österreich werden gerade zwei Dinge dröhnend beschwiegen. Die Schnelligkeit, mit der die 5 grossen Banken das Rettungspaket der Regierung schluckten, ohne genauer auszuführen, wo sie eigentlich ihre Verluste gemacht haben, wenn die nicht in Subprimes spekuliert hatten - die Antwort wäre Osteuropa, die Subprimeregion Balkan. Und was nun eigentlich der "Feschicmus" war, die Männerclique rund um Haider, deren letzte Ausformung in Gestalt seines Generalsekretärs Petzner ziemlich ungeschickt reagiert hat. Man könnte jetzt sehr viele Fragen stellen, über führendes Personal von FPÖ und BZÖ, jenseits der komischen Geschäfte des Landes Kärnten in den letzten Jahren. Und wie der Spagat zwischen Altnazis, christlichen Extremisten, reaktionären Kleinbürgern, bigotten Bankerlrutschern und der Wodkaflasche in der Schwulenbar sowie dem, was da noch an Veröffentlichungen kommen dürfte, zu machen ist.
Vermutlich gar nicht, mit üblen Folgen für Österreichs Rechts- und Rechtsrektalextreme. Und das ist auch gut so.
donalphons, 01:15h
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Empfehlung heute - Emerging Market Abyss
Ich kann mich noch immer nicht an den negativen Beiklang von "Abyss" gewöhnen, denn ich habe beim Tauchen einen Mares Abyss Automaten, an dem mein Leben hängt, und da unten ist Abyss, oder Abbie, wie ich ihn nenne, nicht mein bester, sondern mein einziger Freund. Der Abyss hat eine Art Bypass über dem Ventil, und im Ergebnis muss man nur ganz leicht einatmen, damit der Luftstrom kommt. Der Abyss hat bei mir zumindest die Furcht reduziert, die bei anderen Automaten der hohe Atemwiderstand auslöst; diese Microangst, wenn man kräftig sagen muss, bis dann endlich Luft kommt. Der Automat ist da unten der einzige Freund, und ich mag Abyss.
Wie auch immer: Wer Interesse am Abgrund hat, in den die sogenannten "Emerging Markets" blicken, findet Untrost und Beihilfe bei der Deutschen Bank. Die hat nämlich ein durchklickbares Schaubild für Credit Default Swaps dieser Länder entwickelt. Das geht davon aus, dass die Preise für eine Kreditausfallversicherung für das jeweilige Land steigen, wenn es dem Land schlechter geht. Momentan geht da alles in Richtung eines "Oben", das der Abyss ist. Und damit kann man sehr lustige un theoretische Vergleiche zwischen Nationen machen -
wenn man gerade auf einer einamen Insel im Pazifik sitzt und die Eingeborenen alles beschaffen, was man zum Leben braucht, und danach eine Runde tauchen oder surfen geht. Man kann damit natürlich auch seinen Urlaub planen, wenn man Bürgerkriege vor dem Kaffehausfenster nicht so schätzt.
Wie auch immer: Wer Interesse am Abgrund hat, in den die sogenannten "Emerging Markets" blicken, findet Untrost und Beihilfe bei der Deutschen Bank. Die hat nämlich ein durchklickbares Schaubild für Credit Default Swaps dieser Länder entwickelt. Das geht davon aus, dass die Preise für eine Kreditausfallversicherung für das jeweilige Land steigen, wenn es dem Land schlechter geht. Momentan geht da alles in Richtung eines "Oben", das der Abyss ist. Und damit kann man sehr lustige un theoretische Vergleiche zwischen Nationen machen -
wenn man gerade auf einer einamen Insel im Pazifik sitzt und die Eingeborenen alles beschaffen, was man zum Leben braucht, und danach eine Runde tauchen oder surfen geht. Man kann damit natürlich auch seinen Urlaub planen, wenn man Bürgerkriege vor dem Kaffehausfenster nicht so schätzt.
donalphons, 14:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 20. Oktober 2008
Eine Freundin für den Skalp eines Feindes
"too many movie stars"
Elizabeth II über Grace Kelly
Ich hätte gern einen Sunbeam Talbot 90 MKIII. So einen wie den, in dem Grace Kelly Cary Grant in "Über den Dächern von Nizza" durch die Riviera chauffiert. Es muss nicht das hellblaue Cabrio sein, ein geschlossener Viertürer wie der, mit dem 1955 die Rally Monte Carlo gewonnen wurde, täte es auch. Ich hätte ihn gern zweifarbig, in perlmuttweiss und cremefarben, wie eine Linzer Schnitte, und ich hätte ihn, bestens restauriert, gerne aus einem Architektenhaushalt, in dem der Ehemann sich dachte, damit seiner Frau einen Gefallen zu tun, aber kurz darauf starb er, und dann stand der Wagen 20 Jahre lang in der Garage, denn die Frau hatte keine Lust auf die Plackerei. Der Sunbeam sammelte etwas Flugrost und Staub, und wartete auf bessere Tage. Irgendwann ruft die Architektenwitwe dann einen Gebrauchtwagenhändler und gibt ihm den Wagen einfach so mit, damit er weg und in der Garage mehr Platz für die Oleander ist, und ich treffe diesen Händler wiederum zufällig, weil ich gerade des Weges komme und er ihn an seinem Stand auslädt. 300 Euro habe ich dabei, die nimmt er, und ich fahre damit zufrieden nach Hause, und stelle mir schon vor, wie es nach ein wenig Putzen und Schrauben mit den Originalwerkzeugen am Tegernsee im kommenden Sommer sein wird, damit eine angenehme Bekannte zum Baden zu bringen.

Ich habe seit heute eine Ahnung, wie sich das anfühlt, denn tatsächlich wollte ich eigentlich daheim bleiben und Weintrauben ernten, aber dann musste ich doch kurz zu meinen Eltern, um eine Freundin abzuholen und an den Flughafen zu bringen, und auf dem Rückweg kam ich an einem Flohmarkt vorbei, der nichts bot, ausser einem british racinggrünen Dokumentenmäppchen aus feinem Leder für ein Handschuhfach, das nicht das meinige ist. Ganz hinten links jedoch, am wirklich letzten Stand, lehnte ein sehr klassisches Damenrennrad von Villiger aus einer Zeit, als es noch keine City Bikes aus Alu mit Zilliarden Gängen gab, in perlmuttweiss und cremefarben. Und einer Geschichte, die der oben dargestellten entspricht. 20 oder mehr Jahre in einer Garage im südlichen Münchner Speckgürtel, verstaubt, mit Flugrost, aber ansonten wie aus dem Geschäft. In diesem Fall: Dem gehobenen Fahrradfachhandel.

Denn es war eine Zeit, als man Rahmen noch von Hand aus Stahl europäischer Rohrzieher, Muffen und Silberlot einrichtete und baute, und nicht in Taiwan schweissen liess, eine Epoche, als der Übergang von Ausfallende zur Chromgabel wichtiger war, als ein Federweg. Es war eine Zeit, da noch nicht alle Komponenten aus Fernost kamen, und manche Firmen wie Villiger lieber technisch schlechtere Weinmann-Bremsen aus der Schweiz verbauten, als auf japanische Stopper zurückzugreifen. Bei DT-Speichen und Pletscher/ESGE-Gepäckträger sind die Schweizer dagegen heute noch die Marktührer, und warum das so ist, kann man auch an diesem Rad noch erfahren. Der Gummi für das Gepäck ist immer noch straff, die Räder mit - natürlich Schweizer - Maloyareifen - laufen makellos rund. Mavic-Felgen, Ofmega-Kurbeln, Lenker und Vorbau von der untergegangenen Firma Friko, wie auch Villiger selbst als Schweizer Produkt untergegangen ist, und als Billiglinie aus Deutschland nur noch den Namen mit den Schweizer Qualitätsrädern gemein hat.

Man könnte hier noch viel klagen über den Wandel der Zeiten, über die schreiend bunte Uniformität der jährlichen Produktionszyklen, das Verkommen des Rades zum Modeartikel, dessen Reparatur nicht lohnt, wenn es für bleischwer und voll gefedert für fette Deppen aus den Baumärkten rollt. Das Villiger hier dagegen wiegt nur 13 Kilo, und kostete weniger, als ich gemeinhin auf dem Wochenmarkt ausgebe. Ein wenig Putzen und Einstellen mit dem Werkzeug im Täschchen, in dem auch noch die Betriebsanleitung ist, ein wenig Fett in die Lager, vielleicht noch ein hübscher neuer Sattel, vielleicht nach alter Sitte die gefrästen Nuten in Kurbel und Sattelstütze cremefarben lackieren, und dann gibt es eine passende Schweizer Gefährtin für das französische Motobecane am See, das dann auch keinen Gepäckträger mehr braucht, denn dafür gibt es dann ja die angenehmen Bekannten auf dem Villiger, mit denen ich zum Baden radeln werde. Was im nächsten Sommer der grossen Depression schon eine Menge sein dürfte, aber wer weiss, wie billig dann das Benzin ist, und wer sich in England schleunigst von seinem Sunbeam Talbot 90 Mk III wird trennen müssen.
Elizabeth II über Grace Kelly
Ich hätte gern einen Sunbeam Talbot 90 MKIII. So einen wie den, in dem Grace Kelly Cary Grant in "Über den Dächern von Nizza" durch die Riviera chauffiert. Es muss nicht das hellblaue Cabrio sein, ein geschlossener Viertürer wie der, mit dem 1955 die Rally Monte Carlo gewonnen wurde, täte es auch. Ich hätte ihn gern zweifarbig, in perlmuttweiss und cremefarben, wie eine Linzer Schnitte, und ich hätte ihn, bestens restauriert, gerne aus einem Architektenhaushalt, in dem der Ehemann sich dachte, damit seiner Frau einen Gefallen zu tun, aber kurz darauf starb er, und dann stand der Wagen 20 Jahre lang in der Garage, denn die Frau hatte keine Lust auf die Plackerei. Der Sunbeam sammelte etwas Flugrost und Staub, und wartete auf bessere Tage. Irgendwann ruft die Architektenwitwe dann einen Gebrauchtwagenhändler und gibt ihm den Wagen einfach so mit, damit er weg und in der Garage mehr Platz für die Oleander ist, und ich treffe diesen Händler wiederum zufällig, weil ich gerade des Weges komme und er ihn an seinem Stand auslädt. 300 Euro habe ich dabei, die nimmt er, und ich fahre damit zufrieden nach Hause, und stelle mir schon vor, wie es nach ein wenig Putzen und Schrauben mit den Originalwerkzeugen am Tegernsee im kommenden Sommer sein wird, damit eine angenehme Bekannte zum Baden zu bringen.

Ich habe seit heute eine Ahnung, wie sich das anfühlt, denn tatsächlich wollte ich eigentlich daheim bleiben und Weintrauben ernten, aber dann musste ich doch kurz zu meinen Eltern, um eine Freundin abzuholen und an den Flughafen zu bringen, und auf dem Rückweg kam ich an einem Flohmarkt vorbei, der nichts bot, ausser einem british racinggrünen Dokumentenmäppchen aus feinem Leder für ein Handschuhfach, das nicht das meinige ist. Ganz hinten links jedoch, am wirklich letzten Stand, lehnte ein sehr klassisches Damenrennrad von Villiger aus einer Zeit, als es noch keine City Bikes aus Alu mit Zilliarden Gängen gab, in perlmuttweiss und cremefarben. Und einer Geschichte, die der oben dargestellten entspricht. 20 oder mehr Jahre in einer Garage im südlichen Münchner Speckgürtel, verstaubt, mit Flugrost, aber ansonten wie aus dem Geschäft. In diesem Fall: Dem gehobenen Fahrradfachhandel.

Denn es war eine Zeit, als man Rahmen noch von Hand aus Stahl europäischer Rohrzieher, Muffen und Silberlot einrichtete und baute, und nicht in Taiwan schweissen liess, eine Epoche, als der Übergang von Ausfallende zur Chromgabel wichtiger war, als ein Federweg. Es war eine Zeit, da noch nicht alle Komponenten aus Fernost kamen, und manche Firmen wie Villiger lieber technisch schlechtere Weinmann-Bremsen aus der Schweiz verbauten, als auf japanische Stopper zurückzugreifen. Bei DT-Speichen und Pletscher/ESGE-Gepäckträger sind die Schweizer dagegen heute noch die Marktührer, und warum das so ist, kann man auch an diesem Rad noch erfahren. Der Gummi für das Gepäck ist immer noch straff, die Räder mit - natürlich Schweizer - Maloyareifen - laufen makellos rund. Mavic-Felgen, Ofmega-Kurbeln, Lenker und Vorbau von der untergegangenen Firma Friko, wie auch Villiger selbst als Schweizer Produkt untergegangen ist, und als Billiglinie aus Deutschland nur noch den Namen mit den Schweizer Qualitätsrädern gemein hat.

Man könnte hier noch viel klagen über den Wandel der Zeiten, über die schreiend bunte Uniformität der jährlichen Produktionszyklen, das Verkommen des Rades zum Modeartikel, dessen Reparatur nicht lohnt, wenn es für bleischwer und voll gefedert für fette Deppen aus den Baumärkten rollt. Das Villiger hier dagegen wiegt nur 13 Kilo, und kostete weniger, als ich gemeinhin auf dem Wochenmarkt ausgebe. Ein wenig Putzen und Einstellen mit dem Werkzeug im Täschchen, in dem auch noch die Betriebsanleitung ist, ein wenig Fett in die Lager, vielleicht noch ein hübscher neuer Sattel, vielleicht nach alter Sitte die gefrästen Nuten in Kurbel und Sattelstütze cremefarben lackieren, und dann gibt es eine passende Schweizer Gefährtin für das französische Motobecane am See, das dann auch keinen Gepäckträger mehr braucht, denn dafür gibt es dann ja die angenehmen Bekannten auf dem Villiger, mit denen ich zum Baden radeln werde. Was im nächsten Sommer der grossen Depression schon eine Menge sein dürfte, aber wer weiss, wie billig dann das Benzin ist, und wer sich in England schleunigst von seinem Sunbeam Talbot 90 Mk III wird trennen müssen.
donalphons, 01:56h
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I fucking told you IV
Obwohl man mit Fug und Recht auch sagen könnte, dass aus Ungarn gerade ein Multimilliardenrisiko von Island-Dimensionen auf Österreich und Bayern zurauscht. [...] Und wäre ich neuer bayerischer Ministerpräsident, würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich mit dem alten Finanzminister weiterwursteln würde, der die Carry Trades aus dem Aufsichtsrat der Bayern LB kennen dürfte. Wenn die werte Leserschaft aber eines Morgens in der Mainstreampresse verwunderte Kommentare über plötzlich hochverschuldete Banken des Alpenraumes und neue Steuern liest - sage bitte keiner, er wäre nicht gewarnt gewesen.
Ich habe gewarnt, wer es lesen konnte, hat es gewusst, und die Süddeutsche Zeitung bringt die Bestätigung. Grob gesagt ist die Bayern LB so tief in den Miesen, dass sie eine Kapitalerhöhung braucht. So drei bis fünf Milliarden Euro. Im Vergleich: 5 Milliarden brauchte das Land Ungarn als Schnellkredit von der Europäischen Zentralbank, um dem Staatsbankrott vorerst zu entgehen. Die eine Hälfte müsste der Staat aufbringen, die andere dagegen die Sparkassen Bayerns - genau diejenigen, die in den letzten Monaten seh viele Neukunden empfangen dürfen, weil man ihnen mehr traut, als Privatbanken. Die Süddeutsche schreibt übrigens nichts über das Osteuropageschäft der BayernLB, sondern verweist kurioserweise schon wieder auf die US-Subprime-Paiere, die schon längst abgeschrieben und und durch sind. Vermutlich reicht es bei den journalistischen Superkönnern mal wieder nur zum Plausch mit den Freunden in der Bürokratie in der Münchner Stadtsparkasse, aber demnächst gibt es hier sicher auch noch I fucking told you Teil V- - tja.
Hoffen wir mal, dass es kein I fucking told You Val Müstair Special geben muss. Bayern ist fucking beautiful, und ich will nicht, dass hier alles die Mangfall runtergeht, oder an die Lybier verscheuert wird:

Zwei Sachen noch: In meiner normalen Drogerie hat man die Preise für Kerzen drastisch erhöht, um satte 20%. Etwas beunruhigender finde ich allerdings Hinweise, dass einige Schweizer Bankfilialen in Grenznähe zu Deutschland wohl wirklich keine Konten für Deutsche ohne Schweizer Aufenthaltserlaubnis anbieten. Darunter mindestens eine, bei der das vor drei Wochen laut Auskunft noch kein Problem gewesen wäre. Ich will nichts verschreien, aber die 2,5 Milliarden, mit denen Bayern dabei wäre, spielen in einem 36-Milliarden-Haushalt eine ziemlich heftige Rolle - und das Gerede vom Sicherheitsschirm, der damit gespannt wird, ist genauso lächerlich wie bei der ersten Runde vor einem dreiviertel Jahr. In dem, was da aus Osteuropa noch alles kommen kann, sind 5 Milliarden ziemlich wenig.
Ich habe gewarnt, wer es lesen konnte, hat es gewusst, und die Süddeutsche Zeitung bringt die Bestätigung. Grob gesagt ist die Bayern LB so tief in den Miesen, dass sie eine Kapitalerhöhung braucht. So drei bis fünf Milliarden Euro. Im Vergleich: 5 Milliarden brauchte das Land Ungarn als Schnellkredit von der Europäischen Zentralbank, um dem Staatsbankrott vorerst zu entgehen. Die eine Hälfte müsste der Staat aufbringen, die andere dagegen die Sparkassen Bayerns - genau diejenigen, die in den letzten Monaten seh viele Neukunden empfangen dürfen, weil man ihnen mehr traut, als Privatbanken. Die Süddeutsche schreibt übrigens nichts über das Osteuropageschäft der BayernLB, sondern verweist kurioserweise schon wieder auf die US-Subprime-Paiere, die schon längst abgeschrieben und und durch sind. Vermutlich reicht es bei den journalistischen Superkönnern mal wieder nur zum Plausch mit den Freunden in der Bürokratie in der Münchner Stadtsparkasse, aber demnächst gibt es hier sicher auch noch I fucking told you Teil V- - tja.
Hoffen wir mal, dass es kein I fucking told You Val Müstair Special geben muss. Bayern ist fucking beautiful, und ich will nicht, dass hier alles die Mangfall runtergeht, oder an die Lybier verscheuert wird:

Zwei Sachen noch: In meiner normalen Drogerie hat man die Preise für Kerzen drastisch erhöht, um satte 20%. Etwas beunruhigender finde ich allerdings Hinweise, dass einige Schweizer Bankfilialen in Grenznähe zu Deutschland wohl wirklich keine Konten für Deutsche ohne Schweizer Aufenthaltserlaubnis anbieten. Darunter mindestens eine, bei der das vor drei Wochen laut Auskunft noch kein Problem gewesen wäre. Ich will nichts verschreien, aber die 2,5 Milliarden, mit denen Bayern dabei wäre, spielen in einem 36-Milliarden-Haushalt eine ziemlich heftige Rolle - und das Gerede vom Sicherheitsschirm, der damit gespannt wird, ist genauso lächerlich wie bei der ersten Runde vor einem dreiviertel Jahr. In dem, was da aus Osteuropa noch alles kommen kann, sind 5 Milliarden ziemlich wenig.
donalphons, 17:55h
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