: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 11. November 2009

Wir sind noch einmal davon gekommen.

Endlich einmal hat uns das allgegenwärtige Schlechte der Gegenwart, das in die Bevorzugung des Billigen und Schäbigen mündet und uns bis in die Gassen Sterzings verfolgt, nach einem anfänglichen Tiefschlag durch die Skandalbank GMAC nicht erwischt. Jubel herrscht bei den modefaulen Männern in den besseren Vierteln der kleinen, dummen Stadt an der Donau, denn mit etwas Glück kann man auch weiterhin die Frau dort einkaufen lassen, wo man es gewohnt ist, man muss nicht nach München in komische Boutiquen, wo nichts richtig passt und auch noch die Farben so modisch sind.



Denn offensichtlich ist der hiesige Kleiderfabrikant, der hier so banal wie eine Semmel zu sein scheint, andernorts so beliebt, dass man ihn aus der Insolvenz erlöst. Höchst erstaunlich, dass gerade die Briten, pesogeschwächt, krisengeschüttelt und ansonsten im Besitz vieler anderer guter Häuser, nun den Laden übernehmen wollen. Vielleicht war an der kleinen, dummen Stadt ja doch nicht alles so klein und dumm, wie man immer dachte. Die alten Männer jedenfalls überlegen, ob die nicht doch mal nachschauen sollen, was dieses komische Loro Piana Zeugs da ist, das ihnen ihre Frau rausgesucht hat, und auf das sie weiland mit "Is dös ah no wos" reagierten.

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Unvornehme Welt

Neben dem alten Vorteil, an einer "der beliebtesten und elegantesten Sommerfrischen der vornehmen Welt" - so zumindest 1899, vor Erfindung der Aeroplane - zu wohnen,



neben diesem unbestreitbaren Vorzug sieht man hier auch keine unzufriedenen Gesichter. Im Gegenteil. Die Leute hier sind ja nicht blöd. Die wissen genau, was es bedeutet, wenn das Übel aus der Uckermark heute von steigender Arbeitslosigkeit schwadroniert und den so Verschreckten einredet, dass die steigende Staatsverschuldung gut für sie sei - eine Staatsverschuldung, die durch Steuerausfälle entsteht, weil unsereins die Steuerberaterhonorare absetzen kann, und mit der Erbschaftssteuer noch ein wenig mehr begünstigt wird. So kann man das natürlich auch verkaufen, und die Griechen mit ihrer 12,5%-neuverschuldung sind natürlich noch eine Ecke mieser als das Bundesregime. Aber was tut es, ich habe sie nicht gewählt. Das Besondere an dieser Region ist ja, dass die einen zu feige sind, sich hier ranzutrauen, und die anderen hier gerne die Parteispendenkrümel sammeln.



Ich warte nur darauf, dass der erste Käufling der Wirtschaft schreibt, dass es angesichts der deutschen Staatsfinanzen und der Schulden an der Zeit sei, über andere Investitionschancen in anderen Ländern nachzudenken, und dass der Wirtschaft hier Zukunftsrisiken aufgebürdet werden, die es nur verständlich macht, wenn sie abwandert. Demnächst sicher auch im Schmierentheater der Schuldenkoalition der Lügen in Berlin.

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Montag, 9. November 2009

Ganz andere Mauern

Ja, Blabla, und so weiter, Faselblub, für alle, die die Schnauze voll haben vom Mauerhype -



als ich in Sterzing war, habe ich einige ganz andere Mauern besichtigt, die auch viel über unsere Zeit sagen. Und besprochen habe ich sie in der FAZ.

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Die Skalpe meiner Feinde: Specialized FSR 1998

gewidmet jener vz-mitarbeiterin, die dort gefeuert wurde und inzwischen für ein drittklassiges karriereportal als head of irgendwas um praktis für ein viertklassiges blog eines 2nulligen schinders wirbt - aus dir wird nie was, mädel, wenn du so weiterstöpselst

Wie ich Twitter entnehmen darf, ist es heute, gut 10 Jahre nach dem Höhepunkt der New Economy, in ähnlichen Klitschen schick ist, "Kickball" zu spielen - also einen kleinen Ball in die Tonne zu treten, was schon mal einen guten Vorgeschmack auf das gibt, was mit dem Ausscheiden der Investoren auch allen Mitarbeitern droht. Ja, der heutige Startup-Mitarbeiter ist schon eine arme Sau, aber das Gute ist: Er war nicht in der grossen Zeit dabei. Er weiss nicht, was auch hätte sein können. Damals, als man sich noch richtige Sportgeräte leisten konnte. Damals, als man Buffets abtrainieren musste.

Natürlich hatte das damals, in den Zeiten der High Speed Economy, als der Lejeune vortrug und der Späth nicht wie später grad keine Zeit hatte, mit schneller Bewegung zu tun. Da gab es die einerseits die Sklaven des Silicon Valley, die mit Tretrollern ihre Ambitionen auf grosse Büroräume und baldigen IPO als Young Professionals zum Ausdruck brachten - man sollte es nicht glauben, aber diese Tretrolldeppen wollten ernst genommen werden. Andererseits waren da die kleineren Gründer, die noch kreativer waren und erst mal Praktis ausbeuten wollten, um ihr Geschäftsmodell gross zu machen - also keine teuren Büros und langen Korridoren. Die traf man zur Präsi oft auf Rollerblades an.

Und dann gab es da noch die Champions. Die Jungs, die es ernst meinten. Ganz ernst. Nicht nur so ein wenig treten, sondern gleich richtig zur sache gehen. Over the Top. Gipfel erreichen. Marktführer werden und dabei alle Hindernisse niederwalzen. Die konnten keine Rollerblades nehmen. Die brauchten einen Panzer, und mit die besten Sportpanzer des Jahres 1998, brutal, avantgardistisch, extrem auffällig und voll gefedert - die baute Specialized, eine amerikanische Firma:



Zu dick, zu viel, zu laut, zu schau mich gefälligst an, zu ich kann mir das leisten. Es ist ein Glück, dass sich dieser Stil im Radbau mehr als durchgesetzt hat, weshalb dieses Rad heute nicht mehr gar so wie von einem anderen Stern wirkt. Es ist immer noch viel, aber heute geht es sehr viel krasser. Jedes Bauhausrad ist heute auffälliger gestaltet. Damals jedoch war es ein Statussymbol für Extremleister, nach dem Motto, heute im Büro und am Wochenende bis nach St. Anton. Ich schinde mich, ich quäle mich, ich gehe an Grenzen. Und, um ehrlich zu sein: Tretroller und Rollerblades sind noch etwas lächerlicher als der Anschein, den so ein Rad macht, wenn es vom Startup zur Tanke, zur Pizzeria und bestenfalls mal zum Venezia in Schwabing bewegt wird. Oder, und daher kenne ich dieses spezielle Modell, vom Chef eines gescheiterten Contentspezialisten, dem sie die Firma klein schossen, und der für ein paar Monate mit der Abwicklung beschäftigt war. In einem sehr grossen, sehr leeren Büro an der Prinzregentenstrasse. Der fuhr ab und zu ein paar Runden an den Stellen, wo früher seine Mitarbeiter waren.

Ich habe in meiner ganzen Zeit in der New Economy nur einen einzigen Mann kennengelernt, der so etwas nicht aus Showgründen besass. Alle anderen stellten die FSRs in die Büros, aber niemals auf einen Gipfel. Es musste das Beste und das Teuerste sein, um mitspielen zu können, aber gefahren wurde es, wenn überhaupt, auf Strecken, die man auch mit Rollerblades hätte zurücklegen können. Oder auf Tretrollern. Innendrin waren sie alle die gleiche Pampe. Nur Attitüde, keine Substanz. Man hätte Berge erklimmen und Rennen gewinnen können, oder wenigstens mal rauskommen aus dem Moloch, um die Gedanken zu ordnen - sie taten es nicht. Sie sassen in ihren Büros, die Räder, Rollerblades und Tretroller lagen rum, und arbeiteten sich in die Pleite. Immer nur gerollt, nie im Rennen gewesen. Die Grundlage, die Ausrüstung war da. Die Fahrer waren zu schwach.



Vorletzte Woche fragte mich jemand, ob ich helfen könnte, ein günstiges, aber gutes Rad bei Ebay für die Stadt und vielleicht auch mal raus nach Starnberg zu finden, und ich sagte zu. In die Kurzliste nahm ich, zwecks der Erinnerung an diese spassigen Zeiten, dann auch dieses FSR auf, damaliger Kostenpunkt 4000 Mark, kaum benutzt und fast kratzerfrei. So gut wie neu. Nie im harten Einsatz. Die Person fand es ganz schrecklich, sie wollte ein Rad und nicht so ein, naja, Ding. Andererseits brauchte ich ja noch ein Mountainbike für den Tegernsee, und dachte mir: Falls es weniger als 300 kostet, nehme ich es. zu meiner Überraschung - in meiner Jugend, als es noch über Dekaden die immer gleiche Campa Super Record gab, verloren Rennräder praktisch nicht an Wert - kostete es sogar weniger.

Man könnte jetzt wehklagen über den Verlust von 87% des Wertes in 11 Jahren, und ausrechnen, wie teuer dann ein Kilometer auf dem Rad war - der Hinterreifen ist vom Original und praktisch nicht abgefahren, mehr als 1000 Kilometer können es nach meiner Einschätzung nicht gewesen sein. Aber immerhin ist der Besitzer nicht damit zur Hölle gefahren und haftete nicht mit seinem Vermögen, und 13% des eingesetzten Kapitals ist etwas, das man mit Aktien des Nemax nie und nimmer zurückgekommen hätte. Und wenn ich damit mal oben auf den Neureuth bin, werde ich hinunter nach München schauen und an den Tag denken, da ich mit dem FSR auf ihren Gräbern herumwalzen werde.

10, schlimmstenfalls 7 Jahre ist es her. Aber ich kann nicht vergessen und nicht verzeihen.

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Sonntag, 8. November 2009

Die amerikanischen Rentner und die Finanzmarktsteuer

Gordon Brown, der englische Premierminister, der trotz der Korruption und moralischen Diskreditierung seiner thatcheristischen Gegner nichts mehr zu verlieren hat ausser den nächsten Wahlen - Gordon Brown will nun also auch eine Finanzmarktsteuer: So eine Art Absicherung der Akteure gegen die von ihnen verursachten Risiken beim Staat. Oder auch: Wer den Schaden anrichtet, soll auch dafür ein klein wenig zahlen. Meines Erachtens würde man besser fahren, wenn man den Finanzmarkt einfach auf das Notwendige eindämpft und beim Rest schaut, was in die Produktion darf und was man mit Rechtsmitteln in die Gefängnisse schickt. Vielleicht können ja die einen die Gefängnisse der anderen bauen - aber das kommt nicht. Wenn überhaupt, dann so eine Art Tobinsteuer, die einen Teil der globalen Spelulation eindämmen will. Wie allgemein bekannt sein dürfte, ist nur ein winziger Bruchteil des Handels an den Finanzmärkten durch die reale Wirtschaft nötig, der Rest ist Zockerei.



Wenn man sich die neueste Nachricht aus England vor Augen hält, versteht man schlagartig, warum Brown das fordert: Die Times berichtet über den tatsächlichen Umfang der Kosten, mit denen die Bank Lloyds gestützt werden musste: 165 Milliarden Pfund mussten allein an diese Krisenbank verliehen werden, um sie über Wasser zu halten. Mit solchen Summen kann man ganze Staaten zum Einsturz bringen - das ist mehr als doppelt so viel wie die geplante Rekordneuverschuldung des Bundes für 2009. Allein für eine einzige Krisenbank, von der noch immer nicht klar ist, ob sie langfristig allein überleben kann.

Nun hätte so eine Finanzmarktsteuer, käme sie global, einen gewissen Reiz darin, dass sie risikenminimierend wirkte - einfach, weil zusammen mit der Steuer riskante Transaktionen ein grösseres Verlustrisiko mit sich bringen, und gerade das extrem schnelle Handeln abgedämpft werden würde, zugunsten einer eher fundamentalen Analyse und Berücksichtigung mittelfristiger Erträge. Wer dennoch weiter Risiko fahren wollte, müsste eben genauer hinschauen, und vielleicht würden dann sogar die Ratingagenturen das ein oder ander Mal die Wahrheit schon sagen, bevor sie von selbst ans Licht kommt. Einfach, weil durch diese Stellschraube nicht nur Geld abgeführt werden, sondern auch der Profit nachhaltiger sein muss. Die USA haben in Form des Finanzministers und vermutlich in Absprache mit dem Präsidenten dieses Landes uhd dort wiederum mit Rücksicht auf die Wahlkampfspender von der Wahl oder Wall Street sofort und kategorisch nein gesagt.



Das liegt meines Erachtens vor allem an den Rentnern und der Art, wie sie in den USA ihre Rente bekommen: Durch Rentenfonds, die die Einnahmen anlegen und mit den Erträgen die Renten bezahlen. Das ist fein, wenn das, was man reinbekommt, dem entspricht, was man ausgibt. Das Problem ist aber, dass die öffentlichen amerikanischen Rentenversicherer nur ca. 2800 Milliarden Dollar an Vermögen haben, ihren Einzahlern aber 3600 Milliarden schulden. Da ist eine massive Lücke von rund 22%, und nach gängiger Praxis würde man eigentlich sagen: Entweder sind die pleite, oder die Anleger müssen verzichten. Oder aber, und das ist es, was getan wird, die Rentenfonds stecken das Geld in möglichst profitable Anlageformen und schaffen es, damit die Lücke zu schliessen. Rentenfonds können nicht alles in riskanten Anlagen verzocken, aber in den letzten Jahren gingen sie verstärkt in Hedge Fonds - wenn überhaupt, dann können die das enorme Loch schliessen. Auch das ist natürlich wieder eine Umverteilung durch Finanzmarktzockereien, zeigt aber auch den Unterschied zwischen Europa und den USA:

In Europa wird mit einer Finanzmarktsteuer letztlich nicht die Bank belastet, sondern der Anleger, an den die Kosten mutmasslich weitergereicht werden - vielleicht nicht komplett, manches kann man auch verschieben, aber zahlen werden vor allem jene, die das Rad des Finanzmarktes mit ihrem überschüssigen Geld antreiben. Diese Steuer wäre also gerade in Deutschland und anderen europäischen Ländern eher eine Reichensteuer, und für Brown vermutlich auch ein Ansatz, um den Hass auf die Bankster und Profiteure mit einem Ventil zu versehen.

In den USA dagegen müsste man sich nicht nur mit Einbussen beim letzten funktionierenden Wirtschaftszweig neben der Rüstung rumschlagen, man würde auch den Rentenfonds das Leben und die Jagd nach einer ausgeglichenen Bilanz stark erschweren. Gerade die riskanten, schnellen Geschäfte, die eine Finanzmarktsteuer trefen würde, wären dann nicht mehr so lukrativ, und eine Lücke über 0,8 Billionen schliesst man nicht mit mündelsicheren Papieren und normalen Ausschüttungen. Das geht nur mit Hebeln, Abwesenheit von Kontrolle und Verlagerung des Ponzi-Schemas der Rentenfonds auf andere Marktteilnehmer. An der Stelle mit steuernbedingter, genauer Prüfung und Entschleunigung die Bremse reinhauen, wäre höchst kontraproduktiv. Nicht nur für die Reichen und Goldman Sachs, sondern auch für die amerikanischen Renter, die sich vielleicht Gedanken machen würden, über dieses Loch von 800 Milliarden. Denn mit dem gefickt werden ist es so eine Sache: Es wird erst zum Problem, wenn man kapiert, was geschieht. Um das zu verhindern, muss das Kasino wieder eröffnet werden. Finanzmarktsteuern stören da nur.

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Samstag, 7. November 2009

Ein klein wenig tot sein

Dank Webcams und Wetterdiensten weiss man heute, was man sich in Sachen Wetter in den Bergen anzutun gedenkt. In der Realität jedoch gibt es enorme Unterschiede zwischen 2 Grad plus in der Sonne, 2 Grad plus im Bergschatten und 2 Grad minus auf den Rampen zum Jaufenpass hinauf.



Ich war dick angezogen und habe bis zum Einbruch der Dunkelheit ausgehalten. Ich gebe ungern auf, und wenn es zu kalt wurde, habe ich einfach die Mariazeller Messe mitgesungen. Laut. Der Text ist zum Glück einfach, kennt man einen, kennt man alle. Der Pass war so unglaublich leer, niemand hat es gehört, kein Ohr wurde beleidigt. Denn es ist doch so, liebe Freunde:



Das Verdeck zumachen ist im November ein kleiner Vorgeschmack auf den Tod. Es ist die Kapitulation vor Monaten der Kälte und der Freudlosigkeit. Ja, es hat auf 2100 Meter auch geschneit. Ja, ich habe mit den dicksten Handschuhen gefroren, und ja, so eingepackt spielt es eigentlich keine Rolle, ob man die vierte Schicht in Leder am oder in Stoff über dem Körper hat. Aber es ist so ein endgültiger Akt, das Verdeck zu schliessen. Nun aber kann ich sagen: Man kann noch offen vom Tegernsee an den Jaufenpass und wieder zurück fahren.

Und jetzt brauche ich ein heisses Bad.

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Samstag, 7. November 2009

Letzte Gelegenheit

Letztlich habe ich dann doch ein paar Vorwände gefunden, um an den See zu fahren. Etwa, ob die neue Winterbekleidung wirklich so warm hält, wie Iris mir das versprochen hat. Nun, ich war auch draussen, am See ist es reichlich kalt - und es stimmt, es bleibt warm.



Warm übrigens mit diesem Skiunterwäschegefühl, das ich aus Skifahrerzeiten überhaupt nicht mag. Ich war eigentlich ein sehr undramatisches Kind während der Pubertät, aber Skianzüge und Skiunterwäsche waren nie mein Ding, und sobald ich mich durchsetzen konnte und das Wetter es halbwegs erlaubte, fuhr ich nur mit derber Hose, Pulli und leichten Handschuhen. Krank wurde ich entgegen der Erwartungen meiner Eltern trotzdem nicht, ich ich eigentlich nie krank werde, wenn ich etwas unvernünftiges tue.

Mangels Schnee und Ski - weiss wird es erst ab 1300 Meter, und aus Geiz- und Umweltschutzgründen bin ich auf den Rodel umgestiegen - habe ich als Testgerät diesmal jene Mühle genommen, die auch im Bild zu sehen ist, und über die noch gesondert zu reden sein wird, ist sie doch auch ein Skalp von meinen Feinden.



Nachdem es also am See nur mittelprächtig ist, morgen aber vieleicht der letzte schöne Tag in den Bergen vor den grossen Schneemassen ist, werde ich diese idyllische Szenerie verlassen und nach Süden fahren. Daheim harren noch einige auf Spezialitäten, von denen man nie genug mitbringen kann.

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Freitag, 6. November 2009

Gefundene Vorwände

Oh wie nett! Fannie Mae, die Übernehmer aller faulen Kredite der USA, machen in den letzten 3 Monaten fast 19 Milliarden Dollar Verlust und benutzen das als Vorwand, vom Staat nochmal 15 Millarden zu verlangen. Aber es ist ja nur der Staat, die Finanzkrise ist vorbei, und wenn die Staatskrise kommt, haben die Verbrecher an den Börsen sicher schon Zweitwohnungen in Montenegro.



Und ich suchte nach einem Vorwand, weitere Bilder aus Bayreuth bei der FAZ abzuladen, und ich denke, mit einigen Ideen zur Steuervermeidung habe ich den auch so einigermassen gefunden.

Jetzt brauche ich nur noch einen Vorwand, um morgen an den Tegernsee zu fahren.

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Südeutsche Scheissung

Manchmal ertrage ich den medialen Dreck nicht - heute ist so ein Tag, dank der Abschreiberei der Süddeutschen Zeitung bei britsichen Medien:

Er stieß auf einen 2000 Jahre alten Goldschatz ... Es handelt sich um vier kunstvoll hergestellte steinzeitliche Halsringe aus Gold. Der Schmuck wird auf das dritte bis erste Jahrhundert vor Christus.

Nicht nur, dass da ein Wort wie "datiert" fehlt - es sollte eigentlich klar sein, dass sich Steinzeit und Goldhalsringe aufgrund des Materials ausschliessen (es gibt zwar die sogenannte Kupfersteinzeit als Übergang zur Bronzezeit, Fachbegriff Chalkolithikum, aber auch die müsste man erst mal kennen). Ausserdem endet die Steinzeit vor rund 4500 Jahren. 3. bis 1. Jahrhundert vor Cristus bedeutet: Latenezeit, genauer, späte Latenezeit, vulgo "keltisch", also eher 2100 Jahre oder älter.

(http://www.sueddeutsche.de/panorama/164/493510/text/) Unglaublich, dass das ein Panoramamitarbeiter auch noch mit Namen kennzeichnet. Es ist ja bekannt, dass es den Medien aus dieser Ecke dreckig geht, aber das ist wirklich hart. Allgemeinbildung? Wozu, es sind Journalisten.

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Donnerstag, 5. November 2009

Real Life 4.11.09 - Die Sache mit den Pferden

Hier links abbiegen, sagt Iris.

Warum?

Da hinten geht es zum Gestüt, und was du jetzt noch brauchst, ist ein Pferd. Ich helfe Dir auch da gerne weiter.

Beim Gedanken an einen schweren Pferdeanhänger gibt die Barchetta Vollgas in die andere Richtung. 131 Pferde zerren uns von dem einen Pferd weg. Du findest, die Barchetta hat recht.



Natürlich hatte auch Iris nicht unrecht. In deinem Kleiderschrank sind noch 30 freie Zentimeter und am Tegernsee noch mal ein halber Meter, es wird Winter und Meran ist eher unwahrscheinlich, so dass all die Leinenkleidung nun nicht mehr ganz angemessen ist. Auf der anderen Seite kennt Iris Leute, die Leute kennen, und die Gelegenheiten dafür werden seltener. Jedenfalls haben die Leute, die Leute kennen, die Iris kennt, Zugriff auf Dinge, die jedem Popper aus dem 80er Jahren gefallen hätten; Merino etwa und Kaschmir in geschneiderter Form. Der Monat hat gerade erst begonnen, die Einkünfte und Apanagen sind schon da, und so steht Iris vor der Tür und meint, dass du am besten sofort mitkommst. Die Leute, die Leute kennen, die sie kennt, kennen schliesslich auch noch andere Leute.

Sie drängt dich in Sachen Kleidung in Richtungen, die - nun, da sind auch noch andere Leute angelockt worden, und die Frauen suchen aus, und die Männer probieren. Du kannst gar nicht so schnell selbst durchschauen, bis Iris dich schon überhäuft - da, probier das mal, nimm jenes, das ist zeitlos, das musst du nehmen, ein Kaschmirsakko ist keines, so stelle ich mir dich im Bergwinter neben einem Christbaum mit roten Kugeln vor, Schals, hast du Schals, du kannst doch immer Schals brauchen. An den Blicken deiner Artgenossen erkennst du, was sie denken: Wenn die für sich genauso einkauft, dann ist der aber eine arme Sau. Zum Glück ist Iris geschieden, und das auch nicht von dir. Es wird relativ günstig und absolut hast du das bodenlose Gefühl eines armen Studenten, dessen Freundin nur mal kurz bei Ikea mit seiner Karte eine Vorhangstange kaufen wollte. Du zahlst normalerweise immer bar, aber diesmal ist dir die Karte irgendwie lieber. Iris ist... Iris?

Guck mal, das Hemd musst du auch noch mehmen, sagt sie und legt es dazu. Der Kofferraum ist prall gefüllt mit Zeug, um bis an mein Lebensende Rebhühner zu jagen, in kalten englischen Schlössern zu überwintern, Whiskey im Hochland zu trinken und in der Scheune unsagbare Dinge mit Mägden zu treiben - lauter Zeug, das du nicht tust.



Reiten natürlich schon gleich gar nicht. Und heiraten erst recht nicht.

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Überraschung! Opel bleibt GM!

Vielleicht ist ein gewisser Ex-Wirtschaftsminister ganz froh, dass seine grosskotzigen Times-Square-Auftritte als Kriegsähnlichezuständeminister nicht mehr relevant sind - jedenfalls habe ich ja schon im Mai darauf hingewiesen, dass diese Idee mit den Russen und Magna vielleicht doch nicht so tragfähig ist, wie Frau Merkel das erzählte. Immerhin war GM so nett, mit der Entscheidung, nicht zu verkaufen und Danke für den netten Überbrückungskrefit der Deutschen zu sagen, ein wenig zu warten. Aufgeschoben wird nicht aufgehoben sein: Die Amerikaner wissen ja, was die Deutschen zu zahlen bereit sind. Jede Wette, dass diese Regierung kuscht, wenn GM Staatsbeihilfen will und droht, Bochum und Rüsselsheim zu schliessen und in Holland und England weiterzumachen. Wo Regierungen sitzen, die die Deutschen mit Magna eigentlich ausmanövrieren wollten.

Jaja, die Frau Merkel und der Herr Koch. Mediokre Figuren im globalen Kapitalismus. Skills für die Bürgermeisterposten in der Uckermark und im Taunus. Willkommen in der grossen Welt - besonders nett übrigens das Obama-Lob für Frau Merkel vor ein paar Tagen. Da wusste Obama sicher schon, was in dem Staatskonzern GM beschlossen wird.

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Mittwoch, 4. November 2009

Grosse Bilder aus Bayreuth

Wie gewünscht, sind hier manche Bilder aus der Eremitage in Bayreuth nochmal in grosser Auflösung (ca. 1800 x 1160) zur privaten, nichtkommerziellen Verwendung. Adnation - Finger weg! muss ich natürlich gar nicht erst sagen, die verstehen das bei der Jagd um Aufmerksamkeit ohnehin nicht.

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Und es freut mich, wenn ich jemandem mit solchen Inhalten eine Freude machen darf.

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Rad, 700 NP, für 22 Euro, neuwertig,

und das alles dank der kleinen, japanischen Feder, die in der Lage ist, die grosse Weltwirtschaft anzutreiben. So kleines Ding, so grosser Effekt. Eine Parabel der Globalisierung, in der FAZ.

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