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Sonntag, 21. Februar 2010
Von 17.30 bis 17.42
Ich merke, dass es Frühling wird, weil es inzwischen auareicht, wenn ich um 16 Uhr auf den Berg gehe. Einerseits bin ich inzwischen auf 1:25 Stunden für den Aufstieg angekommen, andererseits verschiebt sich der Sonnenuntergang inzwischen eine Minute pro Tag. Vor drei Tagen war die Sonne um 17.39 weg, inzwischen sind wir bei 17.42 Uhr. Drei Minuten mehr Licht, nicht unbedingt Wärme, aber das macht nichts: Das Licht allein reicht schon, selbst wenn der Winter hier nochmal mit Macht einkehrte, und eine traumhafte Piste hinterlassen hat.

Grossbild 17.30

Grossbild 17.35

Grossbild 17.40
Und morgen soll es wieder Traumwetter geben. Vielleicht gehe ich zweimal, einmal am Morgen und einmal, wenn die Münchner wieder heimfahren.

Grossbild 17.30

Grossbild 17.35

Grossbild 17.40
Und morgen soll es wieder Traumwetter geben. Vielleicht gehe ich zweimal, einmal am Morgen und einmal, wenn die Münchner wieder heimfahren.
donalphons, 00:22h
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Der umgeschliffene Beitrag.
Normalerweise gehen mir Beiträge bis 12000 Zeichen leicht und rasend schnell von der Hand; ich habe eine hohe Tippgeschwindigkeit und muss auch nicht viel denken. Das ist eien Folge meiner autodidaktisch erlernten Radiokompetenz, bei der es mehr auf Geschwindigkeit denn auf tief wähnendes Formulieren ankam. Ich finde das legitim, selbst wenn manche, die mehr Zeit haben, besser schreiben.
Diesmal war das anders: Zu viele Ideen, Gedanken und Bruchstellen, an denen gerade ein Kulturkampf tobt, der zwar verbissen, aber auch von manchen möglichst leise ausgeführt wird; man bekommt durchaus Mails von Leuten ohne Kompetenz, die einen zum Schweigen bringen wollen, aber auch nicht bereit sind, mit einem auf ein Podium zu gehen und es wie ein Mann öffentlich auszutragen. Warum? Weil das heilige Feuilleton deutscher Nation über weite Streken nicht nur Teil eines Betriebes ist, der am liebsten wie jede Verfilzung im Schatten agiert, sondern in der Art des Betriebes kämpft; bei dem der eine offen die Störenden angreift, während der andere mit dem Giftfläschchen hantiert. Und das alles muss in einen Beitrag.
Wie auch immer: Ich habe noch einen längeren Text geschrieben, der den Fall Hegemann zurückträgt in das ihn gebärende Herz der Finternis, das nun zu feige ist, die Konsequenzen für sein Versagen zu übernehmen. In der FAZ.
Diesmal war das anders: Zu viele Ideen, Gedanken und Bruchstellen, an denen gerade ein Kulturkampf tobt, der zwar verbissen, aber auch von manchen möglichst leise ausgeführt wird; man bekommt durchaus Mails von Leuten ohne Kompetenz, die einen zum Schweigen bringen wollen, aber auch nicht bereit sind, mit einem auf ein Podium zu gehen und es wie ein Mann öffentlich auszutragen. Warum? Weil das heilige Feuilleton deutscher Nation über weite Streken nicht nur Teil eines Betriebes ist, der am liebsten wie jede Verfilzung im Schatten agiert, sondern in der Art des Betriebes kämpft; bei dem der eine offen die Störenden angreift, während der andere mit dem Giftfläschchen hantiert. Und das alles muss in einen Beitrag.
Wie auch immer: Ich habe noch einen längeren Text geschrieben, der den Fall Hegemann zurückträgt in das ihn gebärende Herz der Finternis, das nun zu feige ist, die Konsequenzen für sein Versagen zu übernehmen. In der FAZ.
donalphons, 15:10h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 20. Februar 2010
Ein Nachtrag
Wenn man genau hinschaut, sieht man - besonders im grossen Bild - nicht nur unten die Sonne über den Bergen, sondern auch im obersten Bereich die Mondsichel im tiefen Blau des Abendhimmels.

Mir zumindes geht es so, dass die Bilder auch in meinem Kopf sind; ich muss nur an sie denken, an die kalte Abendluft, die Stille, meinen Herzschlag, die Zeit, bis die Sonne verschwunden ist, um ruhiger zu werden. Ich denke, viele Debatten um das Netz würden sich einfach erübrigen, wenn man dergleichen hineintragen würde, und nicht die an sich sinnlose Technik zur Eigenresonanz bringen und das mit Leben verwechseln würde. Das Leben, das ist hier oben bei minus 2 Grad. Alles andere existiert nicht.
Es existiert einfach nicht.

Mir zumindes geht es so, dass die Bilder auch in meinem Kopf sind; ich muss nur an sie denken, an die kalte Abendluft, die Stille, meinen Herzschlag, die Zeit, bis die Sonne verschwunden ist, um ruhiger zu werden. Ich denke, viele Debatten um das Netz würden sich einfach erübrigen, wenn man dergleichen hineintragen würde, und nicht die an sich sinnlose Technik zur Eigenresonanz bringen und das mit Leben verwechseln würde. Das Leben, das ist hier oben bei minus 2 Grad. Alles andere existiert nicht.
Es existiert einfach nicht.
donalphons, 00:54h
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Ich kann schreiben, was ich will
Ich habe keine Verbote und selbst wenn es sie gäbe, würde ich sie nicht beachten. Oder drauf rumtrampeln, bis sie tot sind, und dann auch noch drauf spucken. Und nur, weil jemand bei der FAZ schreibt, ist das noch lange nicht mein Kollege. Ich bin ein freier Mann, und ich kann hier mit bester Überzeugung sagen, ich bin froh, wie hier bei dem Berliner Echtzeit-Kuhfladenkreis mit seinen hirnrissigen Absonderungen von Mark793 eingeschenkt wird.
Edit: Noch mehr Kluges zu dummen Thesen.
Edit: Noch mehr Kluges zu dummen Thesen.
donalphons, 00:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 19. Februar 2010
Wettlauf mit der Sonne
Es gab heute ein kleines Missverständnis, das bereinigt werden musste. Kann mal passieren, nur musste ich ein paar Dinge klären und festhalten, und das dauerte etwas. So lang, dass ich schon befürchtete, es vor Sonnenuntergang nicht mehr auf den Berg zu schaffen. Und ich muss gestehen: Fast hätte ich tatsächlich versagt. Aber dann war sogar noch genug Zeit für einen Kuchen in der Abendsonne. Den hatte ich auch nötig, denn normal brauche ich im Winter eine Stunde und 40 Minuten. Gestern war ich fast 20 Minuten schneller.

Grossbild
Ich merke, dass es Frühling wird. An der Konsistenz des Schnees, an der Luft und ihrem Geschmack, am Licht und wie lange es hält. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es definitiv später Winter oder Vorfrühling, wie man will. Überall kämpfst sich etwas Grünes durch den Schee. Manche wird das freuen, aber in den Bergen ist der Winter kein Grauen, sondern eine wunderbare, mitunter sogar die schönste Jahreszeit. Niemals ist die Luft so klar und das Licht so intensiv, wie im Bergwinter.

Grossbild
Dann verschwaind die Sonne hinter den Bergen, um 17.39 Uhr, später, viel später als im Flachland. Ich war der Letzte auf dem Gipfel, alle anderes waren schon weg. Man möchte eigentlich warten, bis die Dunkelheit über das Land fällt, aber das wäre, wenngleich sehr schön, bei der Abfahrt auch gefährlich.

Grossbild
In der Dämmerung kommt der Winter dann wieder aus dem gefrorenen Untergrund, macht das Schmelzwasser zu einem brettharten Eispanzer über der Piste und vertreibt alle Wärme aus der Luft. Man sieht wenig, man ist gut beraten, die Strecke oft gefahren zu sein, und der Rennrodel knallt über zu Splittern gewordene Sulzfragmente ins Tal, bricht auf dem Eis aus, fängt sich wieder, immer entlang zwischen Tag und Nacht, Kontrolle und Katastrophe, Winter und Frühling.

Grossbild
Ich merke, dass es Frühling wird. An der Konsistenz des Schnees, an der Luft und ihrem Geschmack, am Licht und wie lange es hält. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es definitiv später Winter oder Vorfrühling, wie man will. Überall kämpfst sich etwas Grünes durch den Schee. Manche wird das freuen, aber in den Bergen ist der Winter kein Grauen, sondern eine wunderbare, mitunter sogar die schönste Jahreszeit. Niemals ist die Luft so klar und das Licht so intensiv, wie im Bergwinter.

Grossbild
Dann verschwaind die Sonne hinter den Bergen, um 17.39 Uhr, später, viel später als im Flachland. Ich war der Letzte auf dem Gipfel, alle anderes waren schon weg. Man möchte eigentlich warten, bis die Dunkelheit über das Land fällt, aber das wäre, wenngleich sehr schön, bei der Abfahrt auch gefährlich.

Grossbild
In der Dämmerung kommt der Winter dann wieder aus dem gefrorenen Untergrund, macht das Schmelzwasser zu einem brettharten Eispanzer über der Piste und vertreibt alle Wärme aus der Luft. Man sieht wenig, man ist gut beraten, die Strecke oft gefahren zu sein, und der Rennrodel knallt über zu Splittern gewordene Sulzfragmente ins Tal, bricht auf dem Eis aus, fängt sich wieder, immer entlang zwischen Tag und Nacht, Kontrolle und Katastrophe, Winter und Frühling.
donalphons, 00:34h
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Johnny Haeusler über sich selbst in eigenen Worten
Ivch hatte es noch im Kopf. ich wusste, irgendwo hatte ich es gelesen. Ich habe es nicht sofort gefunden, aber doch, jetzt ist es da. Der Kommentar über die Finanzierung von Spreeblick. So also sprach der Mann
Wir haben keine Geldgeber. Spreeblick finanziert sich von den Werbeeinnahmen (wenn welche läuft lohnt sich das auch), viel regelmäßiger aber durch klassische Dienstleistungen: Wir setzen Blogs auf, manchmal vermitteln und betreuen wir redaktionell auch die Autoren und ebenfalls manchmal fahre ich zu Firmen oder Veranstaltungen und halte Vorträge gegen Honorar. Und dann gibt es noch die re:publica, ebenfalls ein Teil der Spreeblick-Finanzierung. Kurz: Wir arbeiten. :) So kommt dann alles zusammen und funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut.
http://www.spreeblick.com/2008/11/20/watchberlin-wird-eingefroren/#comment-698827
(Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte. Das ist wichtig. Weil nämlich dieser Herr heute angeblich keinen Beratungsdienstleistungen mehr nachgehen will.)
Wir haben keine Geldgeber. Spreeblick finanziert sich von den Werbeeinnahmen (wenn welche läuft lohnt sich das auch), viel regelmäßiger aber durch klassische Dienstleistungen: Wir setzen Blogs auf, manchmal vermitteln und betreuen wir redaktionell auch die Autoren und ebenfalls manchmal fahre ich zu Firmen oder Veranstaltungen und halte Vorträge gegen Honorar. Und dann gibt es noch die re:publica, ebenfalls ein Teil der Spreeblick-Finanzierung. Kurz: Wir arbeiten. :) So kommt dann alles zusammen und funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut.
http://www.spreeblick.com/2008/11/20/watchberlin-wird-eingefroren/#comment-698827
(Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte. Das ist wichtig. Weil nämlich dieser Herr heute angeblich keinen Beratungsdienstleistungen mehr nachgehen will.)
donalphons, 16:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 18. Februar 2010
Nach dem Glück
eines schönen Wintertages räkelt sich der Autor genüsslich auf dem Sofa, präpariert einen Rodel, und kocht ein wenig als Belohnung für die Anstrengung. Dann geht er zu Bette, findet aber doch nicht gleich die nötige Ruhe, steht noch einmal auf und bringt ein paar Gedanken in Ergänzung eines anderen Beitrags zu Papier. Draussen ist die Nacht sternenklar, und so schwarz wie die Seele jener kleinen, verkommenen Mistkäfer, denen er sein Tun widmet. An der Blogbar.
donalphons, 00:31h
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Leben
Am Berg muss man jeden Tag leben, als wäre es der letzte Tag. Der Berg ist jeden Tag neu und jeden Tag anders, der Himmel, die Sicht, der Dunst, das alles ist nie gleich, und was man heute nicht sieht und erlebt, wird man so nie merh erleben. Das ist in den Städten anders, dort ist die Natur gezähmt oder ausgesperrt, und der Himmel mit Abgasen unterfüttert, aber der Berg ist unmittelbar und jetzt. Es muss jetzt sein, oder es ist nie mehr. Vorgestern war alles grau wie im nordischen Märchen, gestern stürzten pudrige Schneemassen von den Bäumen, und heute tropfte das Schmelzwasser, während aus dem Westen die Wolkenfronten empor stiegen. Es gibt immer nur diesen Augenblick, und nur der Berg selbst ist dauerhaft für Jahrtausende.

Grossbild
Andere werden das vielleicht lächerlich finden, wenn sie statt dessen doch einen kostenlosen Coffe2Go bekommen, wenn sie nur einen Internetdienst befüttern, manche werden das nicht verstehen, weil sie heute Abend doch auf einer Feier sind, wo vielleicht sogar Leute öffentlich kopulieren, auch das ist etwas besonderes, das kann man erzählen und wissen, dass man vorne mit dabei ist. Man kann ein Taxi nehmen, man muss nicht hinauf keuchen, und das andere, das mit den Bergen, das ist ja sowas von Ganghofer...
Mag sein, mag alles sein. Aber ich fühlte mein Herz schlagen, ich war heute lebendig und schnell, ich wäre einmal beinahe über die Steilkurve gekippt und habe viel gelacht. Ich war auf dem Berg, und habe den Tag neu gelebt. Übermorgen kommt mein Faltboot an, dann muss ich heim und es holen. Morgen soll es Schnee geben, aber einmal noch werde ich hinauf gehen. Und es wird wieder anders sein, und ich werde wieder leben.

Grossbild
Andere werden das vielleicht lächerlich finden, wenn sie statt dessen doch einen kostenlosen Coffe2Go bekommen, wenn sie nur einen Internetdienst befüttern, manche werden das nicht verstehen, weil sie heute Abend doch auf einer Feier sind, wo vielleicht sogar Leute öffentlich kopulieren, auch das ist etwas besonderes, das kann man erzählen und wissen, dass man vorne mit dabei ist. Man kann ein Taxi nehmen, man muss nicht hinauf keuchen, und das andere, das mit den Bergen, das ist ja sowas von Ganghofer...
Mag sein, mag alles sein. Aber ich fühlte mein Herz schlagen, ich war heute lebendig und schnell, ich wäre einmal beinahe über die Steilkurve gekippt und habe viel gelacht. Ich war auf dem Berg, und habe den Tag neu gelebt. Übermorgen kommt mein Faltboot an, dann muss ich heim und es holen. Morgen soll es Schnee geben, aber einmal noch werde ich hinauf gehen. Und es wird wieder anders sein, und ich werde wieder leben.
donalphons, 22:18h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 17. Februar 2010
Ein makelloser Tag
Früher Nachmittag, 14 Uhr ungefähr.

Abend, kurz nach 18 Uhr.

Ich sass eine halbe Stunde oben auf dem Berg, und tausend kleine Sonnennadel piekten mein Gesicht mit Hitze. Alle jammern, aber ich, ich liebe diesen Winter, diesen Bergwinter.

Abend, kurz nach 18 Uhr.

Ich sass eine halbe Stunde oben auf dem Berg, und tausend kleine Sonnennadel piekten mein Gesicht mit Hitze. Alle jammern, aber ich, ich liebe diesen Winter, diesen Bergwinter.
donalphons, 00:49h
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Sprachlos
Also, ich würde ja eher nicht den Rodel, den ich verkaufe, vor meiner Sammlung von Dingen photographieren, die dem Anschein nach nicht dem Kriegswaffenkontrollgesetz entsprechen.
Und dann noch drunterschreiben: "Si haben Interesse an den andern Sachen? rufen Sie mich einfach an. Tel. auf meiner michseite."
Und dann noch drunterschreiben: "Si haben Interesse an den andern Sachen? rufen Sie mich einfach an. Tel. auf meiner michseite."
donalphons, 18:19h
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Die Orangenhaut
Gestern traf ich auf der neureuth einen Kommentator. Wir standen etwas am Berg und plauderten, und er fragte - ich hoffe, ich bin da nicht indiskret - wo ich denn die Themen her hätte. Oh, sagte ich, ich gehe einfach durch das Leben und treffe leute, so wie die knallroteOma heute, rede mit ihr etwas, und dann fällt mir schon was ein.

Und so war es dann auch. Denn ich habe einige Themen, von denen denke ich, sie gehen nie. Aber mit der knallroten Oma war es möglich, über Orangenhaut und deren verzweifelte Bekämpfung zu schreiben. In der FAZ.

Und so war es dann auch. Denn ich habe einige Themen, von denen denke ich, sie gehen nie. Aber mit der knallroten Oma war es möglich, über Orangenhaut und deren verzweifelte Bekämpfung zu schreiben. In der FAZ.
donalphons, 07:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Februar 2010
Traumkurven
aber sehr eisig, sehr, sehr eisig und aufgrund der Kälte auch knallhart. Das ist die letzte Serpentine vor der Schussfahrt nach Gasse.

Und in dieser und drei weiteren Kurven dachte ich mir, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, einen neueren Rodel mit schärferen Kanten zu nehmen. Mein alter Jested aus Tschechien - oder besser, damals die CSSR - sieht zwar sehr vintage und schick aus, hat aber an den Kufen etwas nachgelassen.

Das macht nichts aus, solange die Bahn nicht allzu hart ist, aber im Moment, und gerade in den Kurven, in denen alle bremsen, sind die Kufen nicht mehr scharf genug. Der Rodel gräbt sich nicht tief genug ins Eis, um bei meiner relativ hohen Geschwindigkeit zu greifen. Und dann bricht der Rodel hinten aus.

Ich kann das auch kontrollieren, denn der Rodel ist sehr flach, spurtreu und dadurch gutmütig, aber trotzdem: Vielleicht nehme ich morgen einen anderen Rodel. Das ist kein normaler Waldweg mit Schnee mehr, das ist, wenn man ernsthaft fährt, extrem schnell und ebenso traumhaft wie riskant. (Knipsen geht aber immer.)

Und in dieser und drei weiteren Kurven dachte ich mir, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, einen neueren Rodel mit schärferen Kanten zu nehmen. Mein alter Jested aus Tschechien - oder besser, damals die CSSR - sieht zwar sehr vintage und schick aus, hat aber an den Kufen etwas nachgelassen.

Das macht nichts aus, solange die Bahn nicht allzu hart ist, aber im Moment, und gerade in den Kurven, in denen alle bremsen, sind die Kufen nicht mehr scharf genug. Der Rodel gräbt sich nicht tief genug ins Eis, um bei meiner relativ hohen Geschwindigkeit zu greifen. Und dann bricht der Rodel hinten aus.

Ich kann das auch kontrollieren, denn der Rodel ist sehr flach, spurtreu und dadurch gutmütig, aber trotzdem: Vielleicht nehme ich morgen einen anderen Rodel. Das ist kein normaler Waldweg mit Schnee mehr, das ist, wenn man ernsthaft fährt, extrem schnell und ebenso traumhaft wie riskant. (Knipsen geht aber immer.)
donalphons, 23:39h
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Der vergessliche Herr Weidermann
Irgendwie scheinen es Mitarbeiter in Kulturredaktionen nicht so ganz mit der Erinnerung zu haben. Da hatten wir etwa den Herrn Daniel Haas von Spiegel Online, der bei seiner kaltschnäuzigen "Klauen ist doch normal"-Verteidigung der Plagiatorin Helene Hegemann vergessen hat darauf hinzuweisen, dass sein bei Spiegel Online heftig beworbenes Buch ebenfalls bei Ullstein erschienen ist. Das hat schon so einen Beigeschmack, und war in meinen Augen einer der unschönen Höhepunkte der Selbstfäkalisierung des deutschen Feuilletons.
Aber nun meldet sich auch noch Volker Weidermann zu Wort, seines Zeichen Literaturredakteur und mit Claudius Seidl Leiter des Feuilletons des bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Man könnte nach dem Griff ins Klo der überschwenglichen Biller-Rezension in jenem Medium vermuten, dass er ein klein wenig bescheiden auftritt, aber nichts da: Er bejubelt und umschmeichelt die Plagiatorin noch immer, aber wirklich schlimm ist der Hass aus dem Netz.
(http://www.faz.net/s/Rub642140C3F55544DE8A27F0BD6A3C808C/Doc~E7C75D40E22EF4947928EC744910344C6~ATpl~Ec
ommon~Scontent.html)
Und es passieren ihm, der das Intenet vorführen möchte, elende Fehler. So schreibt er:
"In der Woche, seit die Übernahme der Passagen bekannt wurde - auch aus der deutschen Drehbuchfassung einer Erzählung von Martin Page hat Hegemann Teile in ihren Roman eingebaut -"
Das ist falsch. Frau Hegemann hat die Szenen aus dem Drehbuch in eine beim Vice-Magazin veröffentlichte Geschichte eingebaut. Und es ist erstaunlich. Erstaunlich, weil der Ullstein-Verlag eigentlich mit einer Liste der Plagiate im Buch bei der Jury des Leipziger Buchpreises vorstellig geworden ist, um die Nominierung für das hegemann-Machwerk zu retten.
Und in eben jener Jury sitzt Volker Weidermann.
Und vergisst die anderen, ebenso geklauten Stellen. Bekannt ist, dass ein Brief im Buch ein übersetzter Liedtext der Band Archive ist. Es sollte noch viel mehr bekannt sein, aber der Verlag ziert sich gerade in Verzögerungen, die Liste der weiteren, geklauten Textstellen herauszugeben. Versprochen war sie bis Freitag, seitdem warte ich. Herr Weidermann hätte da sicher noch bessere Möglichkeiten, aber es bleibt bei dem, was ohnehin schon längst bekannt ist. Aber viel schlimmer als die Vertuschungsversuche des Verlages, das ganze Ausmass der Plagiate öffentlich zu machen - das Verhalten ist absolut mies, aber ökonomisch nachvollziehbar - finde ich Volker Weidermann:
Der nämlich vergisst darauf hinzuweisen, dass er selbst in eben jener kritisierten Jury sitzt, die nichts dabei fand, ein Werk mit geklauten Texten weiterhin für den Preis zu nominieren. Er vergisst es. Einfach so. Interessenskonflikt? Aber was. In einer Welt, in der man auch klauen darf...
Nicht vergessen, sondern auf Druck eines anderen Redakteurs der FAS verändert wurde übrigens ein Blogtext von Andrea Diener bei FAZ.net, in dem sie auf die Tatsache hinwies, dass der begeisterte Hegemann-Rezensent Maxim Biller mit dem Vater der Plagiatorin einen Facebookkontakt habe, Kommentar vom 10. Februar 2010, 16:31:
"Ich habe diesen Text gerade bearbeitet. Ich bekam gerade eine Mail des verantwortlichen Redakteurs von Billers Text, der mir schrieb, er habe 400 Kontake auf Facebook und kenne nicht alle Töchter, ja wisse nicht einmal, ob einige von denen Töchter haben. Insofern sei es eine Unverschämtheit zu behaupten, Maxim Biller kenne Helene Hegemann, weil er ihren Vater als Facebook-Kontakt gelistet habe.
.
Da ich nicht auf Facebook aktiv bin, kenne ich niemanden dort und kann das nur so stehen lassen. Meinen Satz natürlich nicht, den habe ich gestrichen. Nur, damit sich niemand wundert, warum plötzlich was fehlt."
So ist das also in der Welt der FAS: Man muss nicht erwähnen, dass man in der Jury sitzt, die das gegen den "Hass" aus dem Internet verteidigten Buch nominiert hat. Und überhaupt scheint auch gar niemand je die Frau Hegemann oder ihren Vater persönlich gekannt zu haben, alles Fremde, dieser Kulturbetrieb in Berlin, man glaubt es kaum. Aber nach Meinung des gleichen Umfeldes darf man sich nicht über den Kontakt zwischen Vater der Autorin und eines Rezensenten Gedanken machen, eines Rezensenten, der nun übrigens nicht mehr Stellung zu dem Fall und seinem offenkundigen Versagen nehmen möchte. Warum auch. Die FAS-Leute regeln das schon. Irgendwie.
Disclosure 1: In dem Text von Weidermann, der offensichtlich nicht überrissen hat, dass ich auch für das FAZ-Feuilleton schreibe, ist auch etwas abwertend über meine Entschuldigung an das Internet referiert worden.
Disclosure 2: Ich schreibe für die FAZ. Und sicher auch nochmal was zu dem Thema. Dann aber mit Offenlegung aller Interessenskonflikte. Allerdings sind das eher wenige.
Disclosure 3: Ich werte das alles als Ausdruck der redaktionellen Freiheit innerhalb eines Hauses.
Aber nun meldet sich auch noch Volker Weidermann zu Wort, seines Zeichen Literaturredakteur und mit Claudius Seidl Leiter des Feuilletons des bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Man könnte nach dem Griff ins Klo der überschwenglichen Biller-Rezension in jenem Medium vermuten, dass er ein klein wenig bescheiden auftritt, aber nichts da: Er bejubelt und umschmeichelt die Plagiatorin noch immer, aber wirklich schlimm ist der Hass aus dem Netz.
(http://www.faz.net/s/Rub642140C3F55544DE8A27F0BD6A3C808C/Doc~E7C75D40E22EF4947928EC744910344C6~ATpl~Ec
ommon~Scontent.html)
Und es passieren ihm, der das Intenet vorführen möchte, elende Fehler. So schreibt er:
"In der Woche, seit die Übernahme der Passagen bekannt wurde - auch aus der deutschen Drehbuchfassung einer Erzählung von Martin Page hat Hegemann Teile in ihren Roman eingebaut -"
Das ist falsch. Frau Hegemann hat die Szenen aus dem Drehbuch in eine beim Vice-Magazin veröffentlichte Geschichte eingebaut. Und es ist erstaunlich. Erstaunlich, weil der Ullstein-Verlag eigentlich mit einer Liste der Plagiate im Buch bei der Jury des Leipziger Buchpreises vorstellig geworden ist, um die Nominierung für das hegemann-Machwerk zu retten.
Und in eben jener Jury sitzt Volker Weidermann.
Und vergisst die anderen, ebenso geklauten Stellen. Bekannt ist, dass ein Brief im Buch ein übersetzter Liedtext der Band Archive ist. Es sollte noch viel mehr bekannt sein, aber der Verlag ziert sich gerade in Verzögerungen, die Liste der weiteren, geklauten Textstellen herauszugeben. Versprochen war sie bis Freitag, seitdem warte ich. Herr Weidermann hätte da sicher noch bessere Möglichkeiten, aber es bleibt bei dem, was ohnehin schon längst bekannt ist. Aber viel schlimmer als die Vertuschungsversuche des Verlages, das ganze Ausmass der Plagiate öffentlich zu machen - das Verhalten ist absolut mies, aber ökonomisch nachvollziehbar - finde ich Volker Weidermann:
Der nämlich vergisst darauf hinzuweisen, dass er selbst in eben jener kritisierten Jury sitzt, die nichts dabei fand, ein Werk mit geklauten Texten weiterhin für den Preis zu nominieren. Er vergisst es. Einfach so. Interessenskonflikt? Aber was. In einer Welt, in der man auch klauen darf...
Nicht vergessen, sondern auf Druck eines anderen Redakteurs der FAS verändert wurde übrigens ein Blogtext von Andrea Diener bei FAZ.net, in dem sie auf die Tatsache hinwies, dass der begeisterte Hegemann-Rezensent Maxim Biller mit dem Vater der Plagiatorin einen Facebookkontakt habe, Kommentar vom 10. Februar 2010, 16:31:
"Ich habe diesen Text gerade bearbeitet. Ich bekam gerade eine Mail des verantwortlichen Redakteurs von Billers Text, der mir schrieb, er habe 400 Kontake auf Facebook und kenne nicht alle Töchter, ja wisse nicht einmal, ob einige von denen Töchter haben. Insofern sei es eine Unverschämtheit zu behaupten, Maxim Biller kenne Helene Hegemann, weil er ihren Vater als Facebook-Kontakt gelistet habe.
.
Da ich nicht auf Facebook aktiv bin, kenne ich niemanden dort und kann das nur so stehen lassen. Meinen Satz natürlich nicht, den habe ich gestrichen. Nur, damit sich niemand wundert, warum plötzlich was fehlt."
So ist das also in der Welt der FAS: Man muss nicht erwähnen, dass man in der Jury sitzt, die das gegen den "Hass" aus dem Internet verteidigten Buch nominiert hat. Und überhaupt scheint auch gar niemand je die Frau Hegemann oder ihren Vater persönlich gekannt zu haben, alles Fremde, dieser Kulturbetrieb in Berlin, man glaubt es kaum. Aber nach Meinung des gleichen Umfeldes darf man sich nicht über den Kontakt zwischen Vater der Autorin und eines Rezensenten Gedanken machen, eines Rezensenten, der nun übrigens nicht mehr Stellung zu dem Fall und seinem offenkundigen Versagen nehmen möchte. Warum auch. Die FAS-Leute regeln das schon. Irgendwie.
Disclosure 1: In dem Text von Weidermann, der offensichtlich nicht überrissen hat, dass ich auch für das FAZ-Feuilleton schreibe, ist auch etwas abwertend über meine Entschuldigung an das Internet referiert worden.
Disclosure 2: Ich schreibe für die FAZ. Und sicher auch nochmal was zu dem Thema. Dann aber mit Offenlegung aller Interessenskonflikte. Allerdings sind das eher wenige.
Disclosure 3: Ich werte das alles als Ausdruck der redaktionellen Freiheit innerhalb eines Hauses.
donalphons, 13:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 14. Februar 2010
Erfolg mit der Spätantike
welche an und für sich ja kein besonders wichtiges Thema ist, nachdem sie nicht mehr aktuell und obendrein nicht wirklich kulturträchtig ist. Aber kennen muss man sie trotzdem, besonders, wenn man bildungsferner Transferleistungsempfänger ist und das Maul aufreisst. Kurz, ich habe über die zweibeinige Bildungslücke aus dem Aussenamt und ihren neuesten Hetzeausrutscher geschrieben (Haben auch alle schon seine Möllewelleiaden über Juden vergessen?). Weil, wer sich in mein Fachgebiet begibt, kommt darin um.

Danach hatte ich hübsch viel Freischaltarbeit, in der FAZ. Und konnte erst ganz spät zurück an den Tegernsee fahren.

Danach hatte ich hübsch viel Freischaltarbeit, in der FAZ. Und konnte erst ganz spät zurück an den Tegernsee fahren.
donalphons, 23:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 14. Februar 2010
Ultimativ
Ich habe schon ein Mountainbike. Und noch ein zweites. Allein am Tegernsee. Im Hof steht ein Drittes, das noch transportiert werden muss. ich wohne zwar allein, aber wenn es wieder taut und Freunde kommen, ist es prima, ein paar Räder zu haben, mit denen man in den Biergarten fahren kann, zum Beispiel nach Finsterwald oder Ostin. Oder auf den Hirschberg. Oder nach Bozen. Es sind gute Räder, die das alles mitmachen. Und im Speicher steht auch noch ein Damenrad. Manche weibliche Bekannte würden sich NIE auf ein Mountainbike setzen, da muss ich eben Rücksicht nehmen. Bezeichnenderweise sind das auch jene Bekannten, die kein Rad mitnehmen könnten. 4 Räder, das sollte reichen. Ich brauche kein Rad mehr, sondern ein Faltboot, Typ Pionier 520Z.

Aber gestern ging ich auf die Jagd nach alten Bilderrahmen im bevorzugten Altwarenladen der Stadt. Rahmen gab es keine, aber unten stand ein Rad der Marke Marin, die nicht zu den Schlechtesten gehört. Ich kenne Marin ganz gut, Mitte der 90er gab es das Team marin, eine famose Rennmaschine, leicht, steif, elegant und aus dem Laden rennfertig mitzunehmen. Nicht billig, Marin war eher teuer, aber definitiv das Geld wert. Ein Freund hatte ein Team Marin. Ein wirklich feines Gerät, auf dem man sich sofort wohl fühlte. Entworfen von Leuten, die sich Gedanken machten. Und mit den besten Rohren dieser Epoche. natürlich Stahl. Natürlich Tange Ultimate. Und wenn ich den Aufkleber von Tange Ultimate Superlight an einem Rahmen sehe, gehe ich nicht einfach weiter. Man musste was können, um mit diesen hochfesten, mehrfach konifizierten Rohren einen Rahmen zu bauen. Es gibt keine schlechten Rahmen aus diesem Satz. Das hatten nur wenige.

Es war kein Team Marin, sondern "nur" ein Zig Zag Trail, eine abgespeckte Version des Edelrenners. Es ist der gleiche Rahmen, aber eine leicht billigere Ausstattung mit Komponenten. Die Idee war, dass der Rahmen im Laufe der Zeit, wenn sich die anderen Teile auflösten, aufgewertet werden sollte. Nach 10, 15 Jahren hätte es ein tolles Rad sein können. Aber der Vorbesitzer entschied anders, und baute es zum Stadtrad um. Hinten ein schwerer Reifen mit Mittelsteg, vorne ein schlechteres Laufrad, ein Ständer und hässliche Plastikschutzbleche, und als Krönung ein dick gefederter Gelsattel. Das alles wurde ein paar Jahre lang nicht gepflegt und zu Schrott gefahren, und war am Ende auch noch lange Zeit draussen, so dass der Rahmen an den Lackschäden rostete, und die Aufkleber ausbleichten.
Eine Schande. Eine verfluchte Schande. Gebaut, um schmale Bergpfade hinauf zu fliegen, und umgebracht in der Stadt. Eines der letzten wirklich guten Stahlräder - danach war und ist alles Aluminium. Noch steifer, und gefedert, und schwerer. Ich brauche es natürlich nicht, ich habe genug Räder.
Aber es ist Winter, und die Abende sind lang. Also werde ich es retten, den Rost ablösen und ein paar kaputte Komponenten austauschen, es putzen und ein wenig schärfer machen. So, wie es 1994 gedacht war. Dann kann eben noch ein Gast mehr an den See zum Radeln kommen.
PS: Den Pionier habe ich auch gerade bekommen.

Aber gestern ging ich auf die Jagd nach alten Bilderrahmen im bevorzugten Altwarenladen der Stadt. Rahmen gab es keine, aber unten stand ein Rad der Marke Marin, die nicht zu den Schlechtesten gehört. Ich kenne Marin ganz gut, Mitte der 90er gab es das Team marin, eine famose Rennmaschine, leicht, steif, elegant und aus dem Laden rennfertig mitzunehmen. Nicht billig, Marin war eher teuer, aber definitiv das Geld wert. Ein Freund hatte ein Team Marin. Ein wirklich feines Gerät, auf dem man sich sofort wohl fühlte. Entworfen von Leuten, die sich Gedanken machten. Und mit den besten Rohren dieser Epoche. natürlich Stahl. Natürlich Tange Ultimate. Und wenn ich den Aufkleber von Tange Ultimate Superlight an einem Rahmen sehe, gehe ich nicht einfach weiter. Man musste was können, um mit diesen hochfesten, mehrfach konifizierten Rohren einen Rahmen zu bauen. Es gibt keine schlechten Rahmen aus diesem Satz. Das hatten nur wenige.

Es war kein Team Marin, sondern "nur" ein Zig Zag Trail, eine abgespeckte Version des Edelrenners. Es ist der gleiche Rahmen, aber eine leicht billigere Ausstattung mit Komponenten. Die Idee war, dass der Rahmen im Laufe der Zeit, wenn sich die anderen Teile auflösten, aufgewertet werden sollte. Nach 10, 15 Jahren hätte es ein tolles Rad sein können. Aber der Vorbesitzer entschied anders, und baute es zum Stadtrad um. Hinten ein schwerer Reifen mit Mittelsteg, vorne ein schlechteres Laufrad, ein Ständer und hässliche Plastikschutzbleche, und als Krönung ein dick gefederter Gelsattel. Das alles wurde ein paar Jahre lang nicht gepflegt und zu Schrott gefahren, und war am Ende auch noch lange Zeit draussen, so dass der Rahmen an den Lackschäden rostete, und die Aufkleber ausbleichten.

Eine Schande. Eine verfluchte Schande. Gebaut, um schmale Bergpfade hinauf zu fliegen, und umgebracht in der Stadt. Eines der letzten wirklich guten Stahlräder - danach war und ist alles Aluminium. Noch steifer, und gefedert, und schwerer. Ich brauche es natürlich nicht, ich habe genug Räder.
Aber es ist Winter, und die Abende sind lang. Also werde ich es retten, den Rost ablösen und ein paar kaputte Komponenten austauschen, es putzen und ein wenig schärfer machen. So, wie es 1994 gedacht war. Dann kann eben noch ein Gast mehr an den See zum Radeln kommen.
PS: Den Pionier habe ich auch gerade bekommen.
donalphons, 00:32h
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