: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 4. April 2010

Real Life 3.4.2010 - Velozipädisches

Man sagt, dass das Glück mit den Liebenden ist, aber manchmal ist es auch mit den Lieblosen, denn Iris erwischt dich telefonisch gerade hzu jenem Zeitpunkt, da du angehalten hast, um den sicheren Sitz der Ladung zu überprüfen:
Wo bist du?
Im Altmühltal. Wo sich Päderast und Prügler Gute Nacht sagen.
Kommst du bald zurück?
In einer halben Stunde bin ich da.
Aber da wusstest du noch nicht, dass du noch schnell dies und das kaufen musstest. Du hättest es mit etwas Denken wissen können, aber der ganze Tag verlief schon im angenehm dumpfen Handwerkermodus.



Eine gute viertel Stunde sehr guter Natur zu spät - aber wer hätte denn wissen können, dass Iris wirklich pünktlich eintrifft, rollt auch die Barchetta dann vor dem Hof aus. Darin wartend Iris, und sie ist nicht allein, auch sie hat etwas mitgebracht, was im letzter Herbst noch ein Fahrrad war. Nun ist es eher ein Rosthaufen, bedingt schiebebereit und mit fataler Ähnlichkeit zu jenem Rosthaufen, den du fluchend letztes Jahr in Stand gesetzt hast. Leider, gesteht Iris ein, hat sie das Rad im Herbst hinter dem Haus stehen lassen. Ab und an sei ihr eingefallen, es in den Keller zu tragen, aber da habe sie nie das richtige Gewand getragen, dann kam der Schnee und nun die Erkenntnis, dass es ohne fremde Hilfe nicht geht. Dort, wo man für dergleichen zahlt, war sie nicht willkommen, schliesslich gibt jeder zu Ostern sein Rad zur Inspektion (selber machen? ah was.). Drei Wochen Wartezeit waren zu viel, und dann gibt es da ja noch den günstigen Hinterhofschrauber, der alles für ein Lächeln macht. Oder eine Beleidigung.



Mein Gott ist das scheusslich, entfährt es Iris angesichts der Neuanschaffung für einen Dritten, der auch gern ein Rad für 2000 Euro fahren will, ohne soviel auszugeben, und dem du geholfen hast, denn irgendwas muss man ja kaufen, wenn schon DDRös der Trüffelpecorino nicht mehr verfügbar ist - für mindestens drei Wochen! Natürlich hat Iris recht, sagst du dir, es ist wirklich scheusslich, und alles Reparieren und Pflegen, was dem Rad die letzten Jahre fehlte, werden es nur in begrenztem Umfäng ändern. Es ist funktional, es fährt, es lenkt, es bremst, es federt vorne und hinten, der Gang springt nicht raus, und trotzdem ist es hässlich. Ein halbes Jahrzehnt nach dem Ende der guten Stahlrahmen schien plötzlich alles möglich zu sein, und das ist das Ergebnis. Auch wenn du ein gutes Dutzend Aufkleber entfernen wirst, bleibt es eine Missgeburt des Raddesigns. Aber es ist auch eine angenehme Aufgabe, bei der man nicht denken muss. Und du hast Zeit.

Iris dagegen muss gleich wieder weg, Koffer packen. Mit etwas Verspätung geht es nach Jesolo, wie jedes Jahr. Vielleicht, meint sie, findet sie ja dort jemanden, mit dem man etwas Spass haben kann. Im Ibiza für Apotheker und Zahnärzte kann das schon was werden, freundlichst du zurück, und Iris kann schlecht etwas darauf sagen, schliesslich ist es so, und bald, sehr bald wird sie ihr Rad brauchen, um ohne Parkplatzsorgen zum Wochenmarkt zu schweben.

Und wenn Jesolo nicht klappt, vielleicht ist wenigstens am Wochenmarkt jemand zu finden. Oder zumindest Wachteleier.

... link (4 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 3. April 2010

Rotrotrot

Die Foodpr0n- und Kleinobjektqualitäten der neuen Kamera sind auch nicht gerade schlecht:





Was zu meiner Freude an der Olympus E-P1 massiv beiträgt - und was anderweitig immer ein Grund war, keine DSLR zu kaufen - ist die Macrofähigkeit mit dem Standardobjektiv, ohne dass davon die Rede wäre. Man kann bei 84mm Brennweite bis auf 12 Zentimeter an ein Objekt rangehen, dann natürlich mit starken Unschärfen rund um den fokussierten Punkt, aber es geht. Die Bildhöhe entspricht dann zwei Tasten einer Laptoptastur, das Bild umfasst vielleicht 4 mal 6 Zentimeter. Das ist ordentlich, damit dürfte man bis runter zu mittleren Kriechviechern (Spinnen, Termiten, Bankster, PR-oleten etc.) gut mit dabei sein. Noch ordentlicher jedoch wäre es, wenn Olympus das neu angekündigte 9-18mm-Objektiv (18 bis 36mm KB) mit einer besseren Blendenzahl als nur 4 bis 5,6 herausbrächte, schliesslich ist man damit in Räumen bestens aufgehoben, und braucht mehr Lichtstärke. Und der Preis mit angeblich über 500 Euro ist jenseits von gut und böse. So nicht, meine Herren. Zum Glück reicht das normale Objektiv in den meisten Fällen aus, und ist bei 14mm auch noch etwas lichtstärker.

Im Übrigen, apropos kleines Zeug im grellen Licht, ich weiss gar nicht, was alle wegen dieser nach eigenem Bekunden inhaltlich eher wenig kompetenten Nicole Simon of Blognation and Killercoke-WG Fame und ihrer Tätigkeit bei dieser komischen Komission im Auftrage der CDU/CSU haben: Dreistigkeit ging da schon immer vor Kompetenz, insofern passen die bestens zusammen. Und vielleicht haben sie die auch nur genommen, damit sich die anderen, echten Experten totärgern, was ich durchaus für möglich halte - ich war mal neben der auf dem Podium, die hat nicht mal kapiert, dass ich mit meinen Äusserungen über Twitterberater natürlich auch sie meinte. Blubberte einfach fröhlich weiter wie der nicht selige (das muss man in diesen Tagen dazu sagen, wo die Heiligsprechung in den Medien für den Herrn der schwarzen Kassen nahe scheint) Helmut Kohl. Das kann schon nerven.

... link (5 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 2. April 2010

Die Zukunft

auf dem richtigen Weg, einen langen Schatten beim Schreiten werfend. Und sicher nicht mehr allzu lange in der Stadt, wenn sie schon so knackig drauf ist.



Ich finde es fast etwas beruhigend, dass sie dann alle weg und global einsetzbar sind. Das hält sie davon ab, allzu tief in meine Welt einzudringen Und welche Welt nun beständiger, deren oder meine, das muss sich auch erst noch zeigen.

... link (5 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 1. April 2010

Das undenkbare Grundeinkommen

Es ist ja nicht so, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht auch von Menschen empfohlen wird, deren Meinung ich sehr schätze. Ich bin auch rational in der Lage, die Argumente dafür nachzuvollziehen. Aber erstens halte ich es für eine gigantische Umverteilung zugunsten der Reichen.



Und zweitens fühlt es sich in meinem Inneren vollkommen, vollkommen falsch an, so falsch wie nur irgend möglich: Die falsche Idee zur falschen Zeit für falsche Folgen in der Gesellschaft. Ich will das einfach nicht. In der FAZ.

... link (7 Kommentare)   ... comment


M - ein Bistum sucht keinen Schläger

Im Gegensatz zu manchen uninformierten Presseleuten möchte ich hier nur anmerken, dass die Nachrichten über Bischof Mixa aus seiner Zeit in Schrobenhausen hier in seinem ehemaligen Bistum nach meiner Beobachtung durchaus nicht mit Erschütterung oder gar Entsetzen aufgenommen wurde. Eher mit einem "Das ist jetzt aber nicht so arg überraschend". Denn Mixa hat hier auch nicht gerade in einer Art gewirkt, wegen der man ihn besonders in weiten Teilen der Bevölkerung, ob nun katholisch oder nicht, geliebt hätte.



Die nun fast schon übliche Reaktion von Mixa folgt dem Regensburger Modell, wenn man so will: Gleich mal mit den juristischen Mitteln wedeln, es ist schliesslich Karwoche, da geht es eher hart zur Sache bei den Katholischen. Ich habe nicht wirklich den Eindruck, dass man dort vollumfänglich verstanden hat, was gerade los ist: Wären sie besser mal so hart gegen ihre eigenen Leute losgegamgen, dann hätte man jetzt vielleicht ein gewisses moralisches Recht auf seiner Seite. Aber wenn man mit Kritik an der Kirche mehr Ärger bekommt, als wenn man als Kirchenmann Kinder prügelt oder missbraucht, muss man dort vielleicht einfach damit leben, wenn die Gläubigen vermehrt keine mehr sind.



Den Ärger an der Basis kriegen derweilen diejenigen ab, die sich im besten Glauben engagiert haben, und das könnte durchaus die Basis des bayerischen Zusammenhalts in Mitleidenschaft ziehen - auf eine Art und Weise, die mittelfristig für niemanden gut ist. Ich sehe nicht, dass oben allzu viel ankommt, aber in einem Land, dessen Suche nach einem Platz zwischen Tradition und Gegenwart nur mit Bergen voller Geld halbwegs sauber und schmerzfrei gestaltet wird, sind solche Veränderungen nur bedingt hilfreich - es gibt einfach keine moderne bayerische Identität, auf die man sich jetzt neu einigen könnte.



Anonsten bin ich immer noch schwer von der Olympus begeistert. Ich hatte ja etwas Angst wegen der Nachtaufnahmen von fahrenden Objekten aus grösserer Entfernungm, aber mit manueller Einstellung und einem 300er Mecablitz komme ich bei ISO 1200, f=5,6 und 1/320s gut 10 bis 15 Meter weit. Das sollte reichen, selbst wenn es nicht ganz frei von Umständen ist. Der Monochromfilter ist dagegen eine wirklich einfache und tolle Geschichte, und heute in Neuburg habe ich auch noch mit 1/4 prima Bilder im Museum gemacht.


... link (14 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 31. März 2010

Leb Wohl Berlin

Gerade mit einem gewissen Kopfschütteln ein paar Dinge gelesen, teilweise halbinterne Mails zu meiner Person, teilweise Ergebnisse von Veranstaltungen, die mich angefragt haben, denen ich aber nach eher schlechten Erfahrungen bei Zahlungsmoral und Betreuung abgesagt/nicht geantwortet habe. Ich mache halt mein Ding und schaue nicht mehr nach Links oder Rechts und denke mir: Es ist, wie es ist. Sollen sie. Das ist um so leichter, wenn man aus Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf zugetragen bekommt, wie diese Leute da leben.

Ich hoffe aber sehr, dass Dinge wie die Enquette-Komission des Bundestages, wo für die CDU eine unvorstellbare - anders kann ich das nicht beschreiben - Nicole Simon rumhängt, oder die Neuauflage des Internetbeirats der SPD mit typischen Figuren der Blogseilschaften reine Alibiveranstaltungen sind. Ich denke, dass man wenn überhaupt weder Piraten noch die Trittbrettfahrer der Etablierten braucht, sondern im Prinzip genau das, was sich auch sonst bewährt hat: Eine APO ohne die Möglichkeit, sich vereinnahmen zu lassen. Kritische Leute, die auch dann noch kritisch bleiben, wenn man ihnen einen Fressnapf hinstellt. Genau daran haben die bekannten deutschen Blogger und ihr Umfeld ziemlich übel versagt.

Ich denke, es ist wichtig, etwas zu tun, aber ich habe mir zu Recherchezwecken nochmal die Hysterie zum Thema Grundeinkommen angeschaut, die vor einiger Zeit in eine Petition mündete: Ich habe meine argen Zweifel, dass solche Konstrukte mitsamt dem Ignorieren von Kritik irgendwie besser sind. Es ist sehr bezeichnend, dass die spannenden Stimmen zum Thema Finanzkrise durch die Bank gerade nicht von jenen kamen, die im allgemeinen System derr deutschen Bloggerei drin sind. Und es ist bezeichnend, dass der typische Mainstream der webaffinenen Popkulturlutschblogger sich in all den Jahren technisch nur weiter radikalisiert hat. Nichts ist gekommen, wie man es 2003/4 dachte, man war schon damals eine Avantgarde ohne Nachrücker, aber vielleicht mit Chance auf eine Opeltestfahrt.



Die Möglichkeiten und Utopien haben sich von der gelebten Realität der RSS-Feeds und Bookmarkservices wegbewegt, man ist mitgegangen, man wurde zu einer twitternden Aufmerksamkeitsfreakshow, und die Panik, mit der um Schulterklopfen und Bestätigung gebrüllt wird, ist wirklich erstaunlich - übertroffen nur von der Suche nach Leuten, die bereit sind, einem etwas dafür zu zahlen. Dafür biegt man sich dann aber auch gerne, soweit eben nötig, zu den Parteien, zu den Öffentlich-Rechtlichen, zu den Werbern, zur den Holzmedien - selbst wenn man sie innerlich verachtet und meint, die Zukunft in Händen zu halten, während alle anderen die dummen Besitzstandswahrer sind, die vom Internet weggefegt werden. Und mit regulärer Arbeit macht man sich dort ohnehin nur lächerlich.

Es gibt so etwas wie eine natürliche Entwicklung zum Internet und den Menschen darin; man entdeckt es und sieht die Möglichkeiten, und so kommen schnell neue Bekannte dazu. Und dann gibt es eben zwei Optionen: Entweder man kennt bald nur noch Leute aus dem Netz, bis sich eine gewisse Sättigung auf sehr hohem Niveau einstellt. Oder aber es ist eine Wellenbewegung, bis man persönliche Fehlentscheidungen rückgängig gemacht hat, und sich zwischen zwei online und offline verorteten Kreisen bewegt. In meinen Augen sind die digitalen Kreise übler als ein bayerisches Kaff, weil sie nicht nur so borniert und ideologisch gleichgeschaltet sind, sondern auch Insturmente haben, um das im Reden durchzusetzen. Im Kaff konnte man wenigstens noch tuscheln, aber es gibt so gut wie keine öffentlich gemachten Erkenntnisse über die diversen Fehlleistungen der Meinungsführer, alle halten brav den Mund, weil sie wissen, dass nichts Besseres da ist, und zu viele Freunde sehen das genauso, da kann man jetzt gerade nichts sagen.

Gestern wurde ich gefragt, wann ich mal wieder nach Berlin fahre, und tatsächlich sollte ich nach 2 Jahren vielleicht mal wieder ein paar Dirt Pictures machen. Man hätte mir angeboten, dort in einer Jury mitzureden und öffentlich zu diskutieren, aber ich bin dann doch froh, es nicht getan zu haben. Vielleicht kann sich das mancher gar nicht vorstellen, wie ich das so aushalte, ohne die Anerkennung der Leute, die wichtig sind, aber als etwas, das man Abweichlern vorwerfen kann: Aber danke, mir geht es gut.

(Die erste Wortmeldung auf Google Buzz war übrigens so ein Berliner mit Link zu einer Sammlung körperlicher Modifikationen im verlängerten Rückenbereich. Als solches würde ich diese Kreise auch betrachten wollen. Aber kein Land und kein politischer Prozess braucht so etwas, und ich auch nicht.)

... link (18 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 30. März 2010

Umstände mit keinen Umständen

Manche glauben, es sei ein enormer Aufwand, immer das beste aufzutischen - eine krasse Fehleinschätzung.



In Wirklichkeit gibt es nichts Schlimmeres, als sich, wie mitunter gewünscht, keine Umstände zu machen. Keine Umstände bedeutet auch keine Konventionen und keine Sicherheit, und mehr Ärger und Stress bei geringerem Ansehen. Keine Umstände ist eine grauenvolle Sache, führe ich in der FAZ aus.

... link (12 Kommentare)   ... comment


PIIGS ein wenig mehr geschlachtet

Schon gehört? Es gibt Neues aus Euopas Tollhäusern der Ökonomie!



Eine Weile waren ja die Griechen die neuen Iren, und nun schicken sich die Iren schon wieder an, die neuen Griechen zu werden, diesmal mit einer ordentlichen Teilverstaatlichung des Bankensektors unter Hinterlassung von angeblich 22 Milliarden Euro Abschreibungen bei den betroffenen Banken. Die das Geld natürlich brauchen. Für einen Grossteil der Summe - was nicht durch Verkäufe gedeckt wird - stehen die Iren selbst ein. Angesichts der Marktsituation, die immer noch mies ist, wird das eine spassige feilscherei eines quasi bankrotten Staates mit quasi bankrotten Banken bei den potenziellen Käufern. Es gehört wenig Phantasie dazu zu vermuten, dass die Iren noch auf Jahre ein fieser Brandherd in der EU bleiben werden.

Aber das ist alles vergessen, wenn in ein paar Wochen Spanien den Bach runtergeht. Immerhin hält der Euro gegen die britischen Peseten. Was immer das für die Insel bedeutet.

... link (11 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 28. März 2010

Hässliche Männer und eine hässliche Geschichte

Seit Jahr und Tag fahre ich nun in Mantua an einem Fahrradgeschäft vorbei, in dem die üblichen italienischen Renner im Schaufenster stehen. Nicht dass ich einen bräuchte, und so schaue ich nicht genau hin, und gehe froh meines Weges. Diesmal aber war zufällig in der Nähe ein Parkplatz frei. Diesmal blieb ich stehen. Diesmal las ich das Schild Occasione unter einem Rennrad. es war ein gebrauchtes Moser Leader AX, ein muffenlos verlöteter und verschliffener Traumrahmen der frühen 90er mit einer billigen Campagnologruppe, und für 250 Euro zu haben. Allein der Rahmen kostete damals 1800 DM. Und wäre der Rahmen nicht definitiv 2 Zentimeter zu hoch gewesen - hätte ich es genommen. Ich überlegte und dachte nach, ich unvernunftete in Gedanken und tatete rational. Und liess ihn hässlicherweise stehen.

Am Wochenende hatte ich etwas Zeit, und jemand meinte, ich sollte mir mal die Ebay-Kleinanzeigen anschauen, die gerade dabei sind, dem Auktionshaus in manchen Bereichen den Rang abzulaufen, weil viele Nutzer von den hohen Gebühren genervt sind. Idealerweise betrachtet man das bei Dingen, mit denen man sich auskennt. Warum nicht Räder? Und ganz oben stand, gleich bei mir um die Ecke, ein 97er Müsing Cayo, in weinrot und trotz Alurahmen immer noch in schlichter Anmutung, für 13% des Neupreises, eher selten und nur bei gutem Wetter gefahren, leicht verbessert und zufällig in meiner Rahmengrösse. Und diesmal dachte ich mir: Siehste, es ist manchmal doch gut, enthaltsam zu sein. Zumindest im ersten Moment.



Abgesehen von meinem Entsetzen darüber, wie wertinstabil inzwischen auch hochwertige Räder in erstklassigem Zustand sind: Ich bin noch immer kein Fan der verbauten Shimano-Ultegra-Gruppe, es ist mir irgendwie zu einfach und zu normal, aber es ist das, was ich für die Berge gut brauchen kann. Tuningmassnahmen lohnen sich da nicht mehr wirklich, das Gerät wiegt schon unter 9 Kilo. Für den Hausgang brauche ich dagegen diese Sammlung von wenig erbaulichen Gestalten des 16. und 17. Jahrhunderts:



Irgendwer hatte da ein Faible für die Täter und Betreiber der grossen Religionskriege von 1520 bis 1648. Ich weiss, warum ich mir den Wallenstein und den Gustav Adolf ins Haus hänge, sie passen perfekt in eine grössere Lücke und thematisch zum Gebäude, aber manchmal frage ich mich schon, was den Vorbesitzer so antrieb, ausgerechnet solche Herrschaften zu rahmen.

... link (30 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 27. März 2010

Leben ohne Regeln

Ich finde es ja immer herzig, wenn mir Web2.0-Pack mehr oder weniger in Echtzeit zu sagen gedenkt, wie das mit dem Netz nun ist und sein wird, und wie vorsintflutlich ich bin. Dann flennen sie trotz mickriger Zahlen herum, dass sie so viel zu tun haben - Angeberei funktioniert auch im Web2.0 noch -, dann flennen ihre Kollegen, dass sie von den Auftraggebern zu wenig Geld bekommen, und dann, wenn sie eine Firma eingeladen hat, freuen sie sich über kostenloses Fressen am Buffet, weil es mal was anderes als die Billigdöner sind, von denen sie sich mitsamt ihren Kumpels sonst durchgehend ernähren.



Und wenn es nicht gerade in Valeggio ist, hat man vielleicht auch noch das Pech und muss diese ungewaschene Baggage in Echtzeit und -sphäre neben sich mit ihrem offenen Maul ertragen. Wie man sich besser davon absetzt, ist eine wichtige Frage, die ich in der FAZ beantworte.

... link (0 Kommentare)   ... comment