M - ein Bistum sucht keinen Schläger

Im Gegensatz zu manchen uninformierten Presseleuten möchte ich hier nur anmerken, dass die Nachrichten über Bischof Mixa aus seiner Zeit in Schrobenhausen hier in seinem ehemaligen Bistum nach meiner Beobachtung durchaus nicht mit Erschütterung oder gar Entsetzen aufgenommen wurde. Eher mit einem "Das ist jetzt aber nicht so arg überraschend". Denn Mixa hat hier auch nicht gerade in einer Art gewirkt, wegen der man ihn besonders in weiten Teilen der Bevölkerung, ob nun katholisch oder nicht, geliebt hätte.



Die nun fast schon übliche Reaktion von Mixa folgt dem Regensburger Modell, wenn man so will: Gleich mal mit den juristischen Mitteln wedeln, es ist schliesslich Karwoche, da geht es eher hart zur Sache bei den Katholischen. Ich habe nicht wirklich den Eindruck, dass man dort vollumfänglich verstanden hat, was gerade los ist: Wären sie besser mal so hart gegen ihre eigenen Leute losgegamgen, dann hätte man jetzt vielleicht ein gewisses moralisches Recht auf seiner Seite. Aber wenn man mit Kritik an der Kirche mehr Ärger bekommt, als wenn man als Kirchenmann Kinder prügelt oder missbraucht, muss man dort vielleicht einfach damit leben, wenn die Gläubigen vermehrt keine mehr sind.



Den Ärger an der Basis kriegen derweilen diejenigen ab, die sich im besten Glauben engagiert haben, und das könnte durchaus die Basis des bayerischen Zusammenhalts in Mitleidenschaft ziehen - auf eine Art und Weise, die mittelfristig für niemanden gut ist. Ich sehe nicht, dass oben allzu viel ankommt, aber in einem Land, dessen Suche nach einem Platz zwischen Tradition und Gegenwart nur mit Bergen voller Geld halbwegs sauber und schmerzfrei gestaltet wird, sind solche Veränderungen nur bedingt hilfreich - es gibt einfach keine moderne bayerische Identität, auf die man sich jetzt neu einigen könnte.



Anonsten bin ich immer noch schwer von der Olympus begeistert. Ich hatte ja etwas Angst wegen der Nachtaufnahmen von fahrenden Objekten aus grösserer Entfernungm, aber mit manueller Einstellung und einem 300er Mecablitz komme ich bei ISO 1200, f=5,6 und 1/320s gut 10 bis 15 Meter weit. Das sollte reichen, selbst wenn es nicht ganz frei von Umständen ist. Der Monochromfilter ist dagegen eine wirklich einfache und tolle Geschichte, und heute in Neuburg habe ich auch noch mit 1/4 prima Bilder im Museum gemacht.


Donnerstag, 1. April 2010, 01:55, von donalphons | |comment

 
Die katholische Kirche verhält sich auch nicht anders als alle anderen radikal-ideologischen Sekten. Ob KPdSU, Scientology, SED oder ähnliche.
Immer erst vertuschen, abstreiten, verheimlichen, lügen und gleichzeitig mit allen Mitteln diejenigen angreifen und unter Druck setzen, die die Schweinereien veröffentlichen!
.
Die gehörten eigentlich auch vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber leider ist ihre Machtbasis in unserer Gesellschaft immer noch viel zu groß!

... link  

 
Na, na...
Don Ferrando, jetzt machen Sie aber einen...
Ich vermisse etwas Differenzierung zwischen einzelnen Akteuren wie Herrn Mixa und dem Rest der Kirche.
Das hat Don A. schon recht treffend beschrieben.

... link  

 
@sephor. Ich sehe schon , daß es beim Fußvolk gutgläubige und auch Gutes tuende Mitläufer gibt.
Aber die Strukturen und die Funktionärskasten sind eben so wie oben beschrieben!

... link  

 
Nichts für ungut, doch anstatt von "gutgläubigen Mitläufern" kann man dann auch gleich von armen Deppen sprechen. Schade, dass Sie es so sehen.
Meiner Erfahrung als langjähriges, überaus kritisches Kirchenmitglied entspricht das eher nicht.

... link  

 
bis zum 8. Mai hat nie jemand etwas gewußt!

... link  

 
Allein das war und ist kein kirchenspezifisches Problem.

... link  

 
Genau, Sephor, und wenn wir über die Shoa sprechen, haben wir erst einmal zu bedenken, was die Amis mit den Indianern gemacht haben, gell?
Es ist gerade diese ranzige "Andere aber auch"-Sprechblase, welche den öffentlichen Zorn zusätzlich steigert.
Was glauben Sie, was der Richter einem Angeklagten sagt, der sich mit dem Hinweis darauf verteidigt, daß nicht er allein, sondern auch andere Täter Banken überfallen? Was meinen Sie, Sephor?

... link  

 
mmhh noergler, genau das ist es aber was so eine hinkende Argumentation erst ermöglicht. Oder um mit Ihren Worten zu sprechen: Was für ein "Richter" ist das, der sich einerseits weigert Bankraub überhaupt zu verhandeln, andererseits jedoch für das gleiche Delikt die Höchststrafe fordert?
Außerdem- ohne hier die Machtstrukturen der Kirche (und um die ging es hier ursprünglich) in irgend einer Weise verharmlosen zu wollen. Aber ein solch unbeschreibliches Verbrechen wie die Shoa im gleichen Atemzug zu nennen finde ich .....

... link  

 
Was ich "im gleichen Atemzug" nannte, ist die widerwärtige Apologentenmentalität des Relativierens und des Zeigens mit dem Finger auf andere. Und diese Mentalität ist im einen wie im anderen Fall exakt die selbe.

Ich hoffe doch sehr, dass die Fälle vor dem Strafrichter verhandelt werden, inkl. des verbrecherischen Täterschutzsystems. Wir hingegen haben überhaupt nichts zu verhandeln. Ich verhandle nicht mit niederländischen Nonnen, deren Alleinvermählung mit "unserem Herrn Jesus Christus" ihnen nicht handfest genug war, so dass sie sich an knackige Jungs ranmachten.
Und es gibt auch nichts zu verhandeln mit Papst Maledikt XVI. , der als Prälat der Glaubenskongregation schriftlich diejenigen mit Exkommunikation bedrohte, welche gegen die Omertà verstoßen.

... link  


... comment
 
Sehr schön auch die SW Bilder und die Überschrift.
Erst beim zweiten Hinsehen kam mir die Assoziation und ich sah M in seinem Beichstuhl sitzen und ihn gleich Peter Lorre rufen http://www.youtube.com/watch?v=TvxBvqvuY7I

... link  

 
Wäre Bewegtbild immer so, ich würde ein Gerät anschaffen. Aber so war es nur ein paar Mal in all den Jahrzehnten.

... link  

 
Führungs-Problem
Eben weil sie so sind wie oben beschrieben, sind sie ja in der Führung. Als Gutmensch kommt man nur selten auf einen Chefsessel.
Da sind alle Hierarchien sehr ähnlich. Es geht um Macht, immer. Nur das das heute PC als "Gestaltungsspielraum" bezeichnet wird.

GvH

... link  

 
Das Foto mit der alten Dame auf der Bank ganz hinten... dass sogar deren klitzekleines Gesicht scharf und kontrastreich ist: ich staune und verneige mich. Vor der Olympus oder dem Benutzer?

... link  

 
jeeves, die Olympus hat schon ihre grossen Qualitäten, wenn sie in einer halbwegs geübten Hand ist.

... link  


... comment