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Mittwoch, 9. Juni 2010
Die Verhältnisse, unter denen wir leben.
Was zum Teufel wil so eine Frau Merkel in einem kaputten Berlin an der Spitze einer maroden Koalition schon von den Verhältnissen wissen, über die nach ihren Worten angeblich alle Leute leben, darunter auch viele, die nicht Politiker, sondern anständig sind?
Nichts. Eben darum geht es auch in der FAZ
Nichts. Eben darum geht es auch in der FAZ
donalphons, 01:13h
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Der geschleifsteinte Affe
Mit dem Radlfahren am See ist es so: Zwischen Gmund und Rottach kann man extrem teure Kreationen mit zwei Rädern bestaunen, die masslos selten sein müssen, alles ist vollgefedert und aus Carbon, soweit man es im Vorbeifliegen erkennen kann und hinter einem eine entsetzte Mutter auf einem 5000-Euro-Rad hinterherbrüllt: Annsophie! Julius! Passt aaaaaauuuuuf! Denn diese Räder werden nie mehr als Asphalt sehen; gekauft wurden sie als Symbol einer Unabhängigkeit in der Waldeinsamkeit, die die Besitzer für die nächsten 18 Jahre getrost knicken können. Die teuren Räder werden sich Annsophie und Julius irgendwann auf dem Schulhof klauen lassen. Ich bin mit meinem schrottreif gekauften, dreckigen und mit Farbabsplitterungen verunzierten ex-3500-Euro-Hobel klar das Slumkind unter all den propperen, bonbonfarbenen Leichtbauasphaltrollern. Aber dann biege ich ab und wuchte mich den Berg hinauf, auf dem keine Mami mehr rumschreit, und ich mir denke: Das wäre wirklich nichts für mich.

Für mich ist der Schweiss und das Japsen, da gibt es so einen Automatismus, der mir sagt, dass es dumm ist, keine Pause zu machen und weiterzutreten. Das Hirn speichert es ab, geht wieder in Ruhemodus, und die Beine treten weiter, solange es halt nicht geht. Es ist warm am Berg und schwül, und so schwitze ich. Als ich dann doch mal halte, um ein paar Schluck Wasser zu trinken, denke ich mir: Ja, sie haben schon recht, die jungen Damen. Man sieht nicht nur aus wie ein Affe auf dem Schleifstein, man riecht auch wie einer, und überhaupt ist das absolut kein Sport für asthetische Empfindsamkeit. Warum, frage ich mich an der Quelle, warum mache ich ihn dann überhaupt?

Es gibt, machen wir uns nichts vcr, durchaus Sportarten, bei denen man sich näher kommen kann. Segeln bei Flaute zum Beispiel, auf einer 35-Meter-Yacht im Salon etwa. Hardcore Fixieschieben zur Eisdiele. Nordic Walking zu Cafes, die Soda heissen, oder Low Fat oder irgendwie japanisch nach Spülwasser. Man kann vielleicht auch unten zusammen radeln und sich nebenbei auch fortpflanzen, aber das hier oben ist eine Garantie zum Aussterben. Man wird, wenn der Boden feucht ist, auch ganz schön dreckig. Man tut es also für sich, selbst wenn es dumm ist: Immerhin schleppe ich 14 Kilo mitsamt Federelementen und Gelenken den Berg hinauf, damit das Rauffahren eine Qual wird, verglichen mit meinem ungefederten Rocky Mountain Vertex und seinen 9,5 Kilo. Die Federn wippen, das Vorderrad hebt ab, alles ist schwer und zäh. Warum nur?

Das delikate Grün, den rauschenden Bach, das Licht, das alles geht auch ohne die Schinderei auf dem harten Sattel, ohne das Gekeuche und die Einsicht, dass dieses Rad eigentlich gebaut wurde, um mit der Gondel nach oben zu fahren. Ein paar tausend Mal drücke ich die Federn sinnlos beim Treten zusammen, Rampe um Rampe, Kurve um Kurve, es sieht nicht gut aus, es macht, wenn überhaupt, die quälende Freude der Hoffnung, dass es nicht mehr weit ist, und dem Gesichtsausdruck der Wanderer nach zu gehen, wenn sie einen grüssen, muss ich wirklich einen schlechten Eindruck machen. Warum man es tut? Nun, man ist am Berg und umdrehen wäre jetzt feige. Irgendwann ist man oben, ein klebriger Film ist auf dem Körper und Unterzucker in den Beinen. Dann dreht man um.
12 Zentimeter Federweg vorne und 15 Zentimeter hinten machen die Piste in eine Strecke so glatt wie einen gepflegten Radlweg. Man muss schon mutwillig in die Büsche, um den Eindruck zu bekommen, im Gelände und nicht unterwegs mit Annsophie und Julius zu sein. Der Film trocknet im Fahrtwind ab, der Geruch und die Salzkruste bleiben zurück. Vorne brüllt die Hope Downhillbremse die Kurven frei. Es ist gscheid schnell, aber Rennrad wäre schneller. Es gibt keinen rationalen Grund dafür, wie ein geschleifsteinter Affe auf einem störrischen Rad den Berg raufzukriechen.
Nur, seit wann brauchen Männer Gründe? Gründe sind auch nur weitergedachte Bedienungsanleitungen.

Für mich ist der Schweiss und das Japsen, da gibt es so einen Automatismus, der mir sagt, dass es dumm ist, keine Pause zu machen und weiterzutreten. Das Hirn speichert es ab, geht wieder in Ruhemodus, und die Beine treten weiter, solange es halt nicht geht. Es ist warm am Berg und schwül, und so schwitze ich. Als ich dann doch mal halte, um ein paar Schluck Wasser zu trinken, denke ich mir: Ja, sie haben schon recht, die jungen Damen. Man sieht nicht nur aus wie ein Affe auf dem Schleifstein, man riecht auch wie einer, und überhaupt ist das absolut kein Sport für asthetische Empfindsamkeit. Warum, frage ich mich an der Quelle, warum mache ich ihn dann überhaupt?

Es gibt, machen wir uns nichts vcr, durchaus Sportarten, bei denen man sich näher kommen kann. Segeln bei Flaute zum Beispiel, auf einer 35-Meter-Yacht im Salon etwa. Hardcore Fixieschieben zur Eisdiele. Nordic Walking zu Cafes, die Soda heissen, oder Low Fat oder irgendwie japanisch nach Spülwasser. Man kann vielleicht auch unten zusammen radeln und sich nebenbei auch fortpflanzen, aber das hier oben ist eine Garantie zum Aussterben. Man wird, wenn der Boden feucht ist, auch ganz schön dreckig. Man tut es also für sich, selbst wenn es dumm ist: Immerhin schleppe ich 14 Kilo mitsamt Federelementen und Gelenken den Berg hinauf, damit das Rauffahren eine Qual wird, verglichen mit meinem ungefederten Rocky Mountain Vertex und seinen 9,5 Kilo. Die Federn wippen, das Vorderrad hebt ab, alles ist schwer und zäh. Warum nur?

Das delikate Grün, den rauschenden Bach, das Licht, das alles geht auch ohne die Schinderei auf dem harten Sattel, ohne das Gekeuche und die Einsicht, dass dieses Rad eigentlich gebaut wurde, um mit der Gondel nach oben zu fahren. Ein paar tausend Mal drücke ich die Federn sinnlos beim Treten zusammen, Rampe um Rampe, Kurve um Kurve, es sieht nicht gut aus, es macht, wenn überhaupt, die quälende Freude der Hoffnung, dass es nicht mehr weit ist, und dem Gesichtsausdruck der Wanderer nach zu gehen, wenn sie einen grüssen, muss ich wirklich einen schlechten Eindruck machen. Warum man es tut? Nun, man ist am Berg und umdrehen wäre jetzt feige. Irgendwann ist man oben, ein klebriger Film ist auf dem Körper und Unterzucker in den Beinen. Dann dreht man um.

12 Zentimeter Federweg vorne und 15 Zentimeter hinten machen die Piste in eine Strecke so glatt wie einen gepflegten Radlweg. Man muss schon mutwillig in die Büsche, um den Eindruck zu bekommen, im Gelände und nicht unterwegs mit Annsophie und Julius zu sein. Der Film trocknet im Fahrtwind ab, der Geruch und die Salzkruste bleiben zurück. Vorne brüllt die Hope Downhillbremse die Kurven frei. Es ist gscheid schnell, aber Rennrad wäre schneller. Es gibt keinen rationalen Grund dafür, wie ein geschleifsteinter Affe auf einem störrischen Rad den Berg raufzukriechen.
Nur, seit wann brauchen Männer Gründe? Gründe sind auch nur weitergedachte Bedienungsanleitungen.
donalphons, 00:17h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 8. Juni 2010
Am Strand nach dem Regen
Drüben am Ostufer räumen kleine Männer in Orange gerade die Reste des Wochenendes weg: Ein paar unvermeidliche Flaschen, die verkohlten Stümpfe eines Feuers, das einen Loch in den Kurrasen gebrannt hat. Langschläfer werden gar nicht bemerken, dass sich hier jemand gekümmert hat, so zeitig und schnell wird alles wieder fpr diejenigen bereit gemacht, die hier sind und nach dem Wochenende nicht wieder weg müssen.

Verschwunden wie der Müll ist auch das Unwetter der vergangenen Nacht, in den Blaubergen und auf den Bergesspitzen quellt eher harmloses Gewölk, aber niemand muss mehr einen Regenschirm bei sich tragen. Trotz der Schauer ist der Pegel an der Mangfall nach unten gegangenl, der Uferweg ist wieder ohne längere Wasserstrecken zu begehen.

Und so kommen sie gleich wieder hervor, die Rentner und die anderen, die nicht arbeiten, und dabei recht frisch aussehen. Gut erholt, würde man vielleicht sagen, wenn sie etwas hätten, von dem sie sich erholen müssten. Man will ja keinem Unrecht tun, vielleicht arbeiten sie ab und an auch hart und verwalten irgendwelche Etats und Posten, aber so genau weiss das keiner, es könnte so sein, oder auch anders. Heute jedenfalls ist Strand.

Ein erstes, obszön kitschiges Blau bricht durch die Wolken, und der Sonnenschein durchwirkt die Luft über die Tal, die klarer und reiner kaum sein könnte. Pollen, Abgase, Feinstaub, Tagestouristen, das alles hat der Regen fortgewaschen, und je weiter man geht, desto einsamer wird man. Ab und an kommt ein Hund vorbei und ein Herrchen; ein Airdale Terrier ist so weit vorgelaufen, dass er sich ein paar Minuten lang streicheln lassen kann, bis sein Halter forschen Schritts auftaucht und, sobald er ihn sieht, wieder zu trödeln beginnt.

Am Nordufer ist der See bis jetzt für alle da, und das ist ebenso schön wie gefährlich; schön, weil sich nicht alles auf wenigen Flächen zusammendrängelt, wie unten in Tegernsee, und gefährlich, weil es zum Nucleus der "Aufwertung" des Ortes zu werden droht. Im Dorfzentrum sind immer noch genug hässliche und unverkaufte Investorenprojekte, die mit der kürzeren Fahrzeit nach München hausieren, und eben der relativ unentdeckten Lage am See.

Der Mensch ist mitunter gnadenlos dumm. Auf den Markt kommt hier so gut wie nichts, und ohnehin würde in Zeiten wie diesen niemand etwas verkaufen. Aber trotzdem denken manche, dass mit jedem Anstieg der Preise auch ihre Liegenschaft teurer wird, und mit jedem Luxusobjekt der Wert ihres eigenen Besitzes auch etwas steigt. Niemand hat davon etwas, das Haus ist kein Sparbrief und keiner nimmt darauf Schulden auf. Und dennoch. Man möchte den See behalten, und mehr besitzen. Ich glaube nicht, dass beides gehen wird.

Verschwunden wie der Müll ist auch das Unwetter der vergangenen Nacht, in den Blaubergen und auf den Bergesspitzen quellt eher harmloses Gewölk, aber niemand muss mehr einen Regenschirm bei sich tragen. Trotz der Schauer ist der Pegel an der Mangfall nach unten gegangenl, der Uferweg ist wieder ohne längere Wasserstrecken zu begehen.

Und so kommen sie gleich wieder hervor, die Rentner und die anderen, die nicht arbeiten, und dabei recht frisch aussehen. Gut erholt, würde man vielleicht sagen, wenn sie etwas hätten, von dem sie sich erholen müssten. Man will ja keinem Unrecht tun, vielleicht arbeiten sie ab und an auch hart und verwalten irgendwelche Etats und Posten, aber so genau weiss das keiner, es könnte so sein, oder auch anders. Heute jedenfalls ist Strand.

Ein erstes, obszön kitschiges Blau bricht durch die Wolken, und der Sonnenschein durchwirkt die Luft über die Tal, die klarer und reiner kaum sein könnte. Pollen, Abgase, Feinstaub, Tagestouristen, das alles hat der Regen fortgewaschen, und je weiter man geht, desto einsamer wird man. Ab und an kommt ein Hund vorbei und ein Herrchen; ein Airdale Terrier ist so weit vorgelaufen, dass er sich ein paar Minuten lang streicheln lassen kann, bis sein Halter forschen Schritts auftaucht und, sobald er ihn sieht, wieder zu trödeln beginnt.

Am Nordufer ist der See bis jetzt für alle da, und das ist ebenso schön wie gefährlich; schön, weil sich nicht alles auf wenigen Flächen zusammendrängelt, wie unten in Tegernsee, und gefährlich, weil es zum Nucleus der "Aufwertung" des Ortes zu werden droht. Im Dorfzentrum sind immer noch genug hässliche und unverkaufte Investorenprojekte, die mit der kürzeren Fahrzeit nach München hausieren, und eben der relativ unentdeckten Lage am See.

Der Mensch ist mitunter gnadenlos dumm. Auf den Markt kommt hier so gut wie nichts, und ohnehin würde in Zeiten wie diesen niemand etwas verkaufen. Aber trotzdem denken manche, dass mit jedem Anstieg der Preise auch ihre Liegenschaft teurer wird, und mit jedem Luxusobjekt der Wert ihres eigenen Besitzes auch etwas steigt. Niemand hat davon etwas, das Haus ist kein Sparbrief und keiner nimmt darauf Schulden auf. Und dennoch. Man möchte den See behalten, und mehr besitzen. Ich glaube nicht, dass beides gehen wird.
donalphons, 01:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 7. Juni 2010
Blick nach Westen
Heute Nachmittag, gegen 13 Uhr:

Heute Abend, gegen 21 Uhr:

Ich mag es ja, wenn man sieht, was auf einen zukommt, wenn ich mit dem Wetter lebe, und der Wechsel zwischen strahlendem Sonnenschein und Unwetter nicht nur eine obskure Unterbrechung zwischen Büro und Daheim ist. Selbst, wen es, wie heute Nacht, ein schweres Bergunwetter wird.

Heute Abend, gegen 21 Uhr:

Ich mag es ja, wenn man sieht, was auf einen zukommt, wenn ich mit dem Wetter lebe, und der Wechsel zwischen strahlendem Sonnenschein und Unwetter nicht nur eine obskure Unterbrechung zwischen Büro und Daheim ist. Selbst, wen es, wie heute Nacht, ein schweres Bergunwetter wird.
donalphons, 01:48h
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Gedankenfreiheit
Für alle, die sich nicht draussen an der Wiesen Bunt und Blumen erfreuen können, wie das Pferd, das drösig im Sonnenschein rupft -

ein kleiner Beitrag in der FAZ über redende Möbel, versteckte Gedanken und feinsinnige Kommunikation in einer Epoche, die auch nicht ganz dumm war, auch ohne Internet.

ein kleiner Beitrag in der FAZ über redende Möbel, versteckte Gedanken und feinsinnige Kommunikation in einer Epoche, die auch nicht ganz dumm war, auch ohne Internet.
donalphons, 15:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 6. Juni 2010
Aufräumarbeiten
Noch immer sprudeln Schläche Nass aus den Kellern in den See, noch immer stehen Schilder mit Warnungen auf den Wegen, und immer noch dürfen meine Norweger aus Verona Ihre Herkunft von wasserdichten Fischerschuhen unter Beweis stellen. Inzwischen beginnen die Aufräumarbeiten nach dieser Flut des Jahres am Tegernsee.




Aber es wäre auch nicht der Tegernsee, würde er trotz dieses Malheurs nicht wie eine Werbung für Bier, die Region oder Bergbauernprodukte aussehen. Als wäre es eben nur etwas mehr See als sonst, als würde man gar nicht merken, dass da eine Handbreit unter den Stegen das Wasser gluckst, und diesmal ist es nicht klar wie sonst, sondern voll mit dem Sand und Erdreich der Alpen. Aber es ist auch schön türkis, und darauf kommt es an.




Alles bestens, hier, wie immer, eigentlich.




Aber es wäre auch nicht der Tegernsee, würde er trotz dieses Malheurs nicht wie eine Werbung für Bier, die Region oder Bergbauernprodukte aussehen. Als wäre es eben nur etwas mehr See als sonst, als würde man gar nicht merken, dass da eine Handbreit unter den Stegen das Wasser gluckst, und diesmal ist es nicht klar wie sonst, sondern voll mit dem Sand und Erdreich der Alpen. Aber es ist auch schön türkis, und darauf kommt es an.




Alles bestens, hier, wie immer, eigentlich.
donalphons, 01:53h
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Andere kaufen iPads

donalphons, 22:42h
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Rotschwarzrotgelbe Ringelsocken
Ist eigentlich schon mal jemand aufgefallen, dass gegen die Wahl des ostdeutschen Bürgerrechtlers Gauck zum Bundespräsidenten die PDS/Linke (Im Osten Ex-SED) und die FDP und Union (Im Osten Ex-DDR-Blockparteien) sind, und die Letzteren unter Führung einer ehemaligen FDJ-Sekretärin?
donalphons, 18:33h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 5. Juni 2010
Sommerfrische
Der Uferweg ist teilweise noch knöchelhoch überschwemmt, Bänke, Pavillons und Kurpromenaden in den Fluten verschwunden, die Mangfall ist ein reissender Strom nach all den Regenfällen bis in diese Nacht. Aber wie durch einen Zauber sind die Wolken verschwunden, und der Rest der Landschaft tut, als sei es nie anders gewesen und natürlich Sommer, ja was denn sonst. Die letzten Wolken in den Bergen sind nur aus Dekorationsgrümden dort, und der See gibt sich alle Mühe, als einer der schönsten Flecken der Erde zu erscheinen.

Grossbild
Die Hautkrebsrate, erzählt meine Mutter auf der Anreise, sei übrigens auch nirgendwo so hoch wie in diesem Landkreis; die Bewohner seien viel zu oft draussen und glaubten, sie wären resistent, aber sie sind es nicht, und dann sterben eben manche recht unschön. Heute Abend ist in Bad Wiessee ein Sommerspektakel, an dem teilzunehmen ich verzichte, aber es soll ausverkauft sein, und ganz München, hört man, ist auch ins kleine Tal gekommen. Lautes Gebrumme auf der Strasse, aber ich nutze die Gelegenheit, eine Art Kellerfund zu machen und die verstaubte, aber gut eingeölte Raubkatze mit den zwei Rädern ein wenig über Feldwege zu scheuchen. Hüfthoch stehen Gras und Blumen auf den Wiesen, nach 10 Kilometern habe ich mehr als ein kleines Problem mit dem Heuschnupfen, aber schön ist es. Sehr schön. Euroabsturz? Ungarische Staatspleite? Von mir aus, ich brauche gerade nicht recht viel mehr. Unten ist der Wochenmarkt, da hole ich felsbrockengrosses Quarkgebäck mit Kirschen, oben kühlt ein leichter Wind, denn es ist heiss heute, wirklich Sommer, so wie er sein soll.

Vielleicht packe ich morgen auch das Faltboot aus, nur probeweise natürlich, denn ein Rollwägelchen habe ich nicht dabei, oder ich gehe endlich, endlich mal wieder auf den Berg - zuerst der Heuschnupfen, dann das Wetter, jetzt die Chance, es wieder zu tun. Ich war dieses Frühjahr so oft unterwegs; es ist schon, wieder hier zu sein. Zumindest bis zu den nächsten Regenfluten. Montags soll es soweit sein.

Grossbild
Die Hautkrebsrate, erzählt meine Mutter auf der Anreise, sei übrigens auch nirgendwo so hoch wie in diesem Landkreis; die Bewohner seien viel zu oft draussen und glaubten, sie wären resistent, aber sie sind es nicht, und dann sterben eben manche recht unschön. Heute Abend ist in Bad Wiessee ein Sommerspektakel, an dem teilzunehmen ich verzichte, aber es soll ausverkauft sein, und ganz München, hört man, ist auch ins kleine Tal gekommen. Lautes Gebrumme auf der Strasse, aber ich nutze die Gelegenheit, eine Art Kellerfund zu machen und die verstaubte, aber gut eingeölte Raubkatze mit den zwei Rädern ein wenig über Feldwege zu scheuchen. Hüfthoch stehen Gras und Blumen auf den Wiesen, nach 10 Kilometern habe ich mehr als ein kleines Problem mit dem Heuschnupfen, aber schön ist es. Sehr schön. Euroabsturz? Ungarische Staatspleite? Von mir aus, ich brauche gerade nicht recht viel mehr. Unten ist der Wochenmarkt, da hole ich felsbrockengrosses Quarkgebäck mit Kirschen, oben kühlt ein leichter Wind, denn es ist heiss heute, wirklich Sommer, so wie er sein soll.

Vielleicht packe ich morgen auch das Faltboot aus, nur probeweise natürlich, denn ein Rollwägelchen habe ich nicht dabei, oder ich gehe endlich, endlich mal wieder auf den Berg - zuerst der Heuschnupfen, dann das Wetter, jetzt die Chance, es wieder zu tun. Ich war dieses Frühjahr so oft unterwegs; es ist schon, wieder hier zu sein. Zumindest bis zu den nächsten Regenfluten. Montags soll es soweit sein.
donalphons, 00:49h
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Noch schnell Teekannen und Roadster kaufen
Es macht den Anschein, als gingen die guten Tage des britischen Einkaufs bald zu Ende: Auch wenn die Briten immer noch in einer einzigartig beschissenen Lage sind, rechtfertigt nur noch wenig Kurse von mehr als 90 Pence für den Euro.
Da haben wir einmal die fette Bombe Ungarns, wo man wohl ein paar Dinge versteckt hatte, die Einfluss auf Carry Trades in Euro und Forint mit dem Schweizer Franken haben dürften - und damit auch keine guten Zeiten mehr für Brockenhauseinkäufe. Wenn die schon über Staatspleite und Umschuldung reden, wird das bitter für österreichische, italienische und deutsche Banken.
Und dann haben wir da noch eine hübsche Aufarbeitung der deutschen Banken und ihrer Besitztümer in anderer Pleiteherren Länder. Ein Blick, und man weiss, warum die spanische Krise auch eine deutsche Krise ist. Dito Portugal, Italien und Irland.
Ich denke, es ist in den USA und bei den Briten nochmal schlimmer, aber der Euro ist ganz klar überbewertet, und bevor er nicht auf 1,05 Dollar ist, würde ich mir keinen Gedanken machen, aber solange dennoch die Schweiz meiden, die sich was zur unmöglichen Abwertung ihrer Währung wird einfallen lassen müssen, wenn die Ungarn jetzt wie blöd Franken kaufen und jeder raus aus dem Euro will.
Da haben wir einmal die fette Bombe Ungarns, wo man wohl ein paar Dinge versteckt hatte, die Einfluss auf Carry Trades in Euro und Forint mit dem Schweizer Franken haben dürften - und damit auch keine guten Zeiten mehr für Brockenhauseinkäufe. Wenn die schon über Staatspleite und Umschuldung reden, wird das bitter für österreichische, italienische und deutsche Banken.
Und dann haben wir da noch eine hübsche Aufarbeitung der deutschen Banken und ihrer Besitztümer in anderer Pleiteherren Länder. Ein Blick, und man weiss, warum die spanische Krise auch eine deutsche Krise ist. Dito Portugal, Italien und Irland.
Ich denke, es ist in den USA und bei den Briten nochmal schlimmer, aber der Euro ist ganz klar überbewertet, und bevor er nicht auf 1,05 Dollar ist, würde ich mir keinen Gedanken machen, aber solange dennoch die Schweiz meiden, die sich was zur unmöglichen Abwertung ihrer Währung wird einfallen lassen müssen, wenn die Ungarn jetzt wie blöd Franken kaufen und jeder raus aus dem Euro will.
donalphons, 16:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 4. Juni 2010
Ihr seid keine Fussballfans
und ich habe euch was mitgebracht: Feine Manieren, mit denen ich nicht in Verlegenheit komme, mich mit sowas abzugeben, wenn es betrunken vor meinem Haus liegen bleibt. In der FAZ
donalphons, 01:23h
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Das Glück des Untüchtigen
Es sieht nicht gut aus für meine Pläne, die mich heute am Tegernsee sagen, idealerweise im Sonnenschein und mit dem Aufbau meines Faltbootes beschäftigt: Der Tegernsee und der Himmel nähern sich bedrohlich an, es gibt niedrige Regenwolken und Hochwasser bei unter 10 Grad. Plus, aber das kann sich auch noch ändern. Also habe ich nach einer turbulenten Nacht mit Polizei etc, zur Beruhigung meiner Nerven altes Silber geputzt. Das beste, was man an solchen Tagen im Regen tun kann

Als ich in der Schweiz war, war ich natürlich auch in einem Brockenhaus, so heissen dort die Trödler, und fand eine von den das 18. Jahrhundert zitierenden Lampen, die ich so gerne mag, und für die ich keinen Platz mehr habe. Mit puffrotem, verstellbaren Schirm. Es gibt im Klenzeviertel einen Laden, der sie als sehr begehrenswert führt und sehr viel dafür verlangt, und wenn ich sehe, was die dort kosten und mit dem Brockenhaus vergleiche... und bekanntlich findet sich schon eine Gelegenheit, sie zu stellen.
Oder auch nicht. Tatsächlich stand sie tagelang nur in der Wohnung herum, und weil ich gestern Besuch bekam, räumte ich sie schnell hinaus in das Vorzimmer, wo ein kleiner Marmortisch vor meinem roten Plüschlesesessel steht. Und dachte mir heute morgen: Also eigentlich...

Jetzt darf ich aber wirklich nichts mehr kaufen. Ausser Büsten natürlich, und ein paar Gemälden. Und im Speicher wäre noch Platz für einen Reservekronleuchter. Man weiss ja nie

Als ich in der Schweiz war, war ich natürlich auch in einem Brockenhaus, so heissen dort die Trödler, und fand eine von den das 18. Jahrhundert zitierenden Lampen, die ich so gerne mag, und für die ich keinen Platz mehr habe. Mit puffrotem, verstellbaren Schirm. Es gibt im Klenzeviertel einen Laden, der sie als sehr begehrenswert führt und sehr viel dafür verlangt, und wenn ich sehe, was die dort kosten und mit dem Brockenhaus vergleiche... und bekanntlich findet sich schon eine Gelegenheit, sie zu stellen.
Oder auch nicht. Tatsächlich stand sie tagelang nur in der Wohnung herum, und weil ich gestern Besuch bekam, räumte ich sie schnell hinaus in das Vorzimmer, wo ein kleiner Marmortisch vor meinem roten Plüschlesesessel steht. Und dachte mir heute morgen: Also eigentlich...

Jetzt darf ich aber wirklich nichts mehr kaufen. Ausser Büsten natürlich, und ein paar Gemälden. Und im Speicher wäre noch Platz für einen Reservekronleuchter. Man weiss ja nie
donalphons, 23:39h
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Mittwoch, 2. Juni 2010
Von der Lügen der Zensursula
Und diese Frau mit der Mittelumdeklarierung für ihre PR aus dem Forschungsetat ihres Hauses will Bundespräsidentin werden? Und diese Frau will bei den Sozialausgaben sparen? Wie man es dreht und wendet: Diese Frau sollte dem Beispiel von Köhler, Koch und Mixa folgen und gehen.
donalphons, 15:45h
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Zum ersten Mal
empfinde ich für zu Guttenberg so etwas wie Respekt - bis mir die elende Show zu den Toten in Afghanistan in meiner Heimat wieder einfällt. Der reaktionäre Flügel der Union wird ihn dafür umbringen, sicher, aber wenn ich daran denke, was der Wehrdienst aus einigen meiner Freunde gemacht hat, und was bei der Wiederbewaffnung in meiner eigenen Familie los war, bin ich doch ganz froh, dass man endlich über eine Abschaffung dieses Zwangs spricht.
donalphons, 13:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 1. Juni 2010
Dann hau doch ab.
Ich weiss beim besten Willen nicht, wo die diversen Kommentatoren das Volk hernehmen, das de Köhler so geschätzt haben soll. Ich kann keine Gefühlsregung positiver Orientierung erkennen, und den meisten dürfte es ziemlich egal sein, nur eben den Berufsborderlinern nicht. Die brauchen Emotion.

Das ist das Val Müstair in der Schweiz, vom Ofenpass in Richtung Italien gesehen, und ich würde ein Dutzend Bundespräsidenten in die Sklaverei verkaufen, würde ich mir dafür dort ein Haus leisten können. Ich bin kein durchgehender Bewunderer der Schweiz, aber ich liebe das Val Müstair, ich mag den rätoromanischen Dialekt in den Stimmen und die Unaufgeregtkeit der Menschen. Würde ich in Meran wohnen, ioh würde oft dorthin fahren. Und wäre ich nur Bundespräsident, würde ich wenigstens das lesen, was ich als gute Lehre aus den Handelswegen im Val Müstair in der FAZ geschrieben habe.

Das ist das Val Müstair in der Schweiz, vom Ofenpass in Richtung Italien gesehen, und ich würde ein Dutzend Bundespräsidenten in die Sklaverei verkaufen, würde ich mir dafür dort ein Haus leisten können. Ich bin kein durchgehender Bewunderer der Schweiz, aber ich liebe das Val Müstair, ich mag den rätoromanischen Dialekt in den Stimmen und die Unaufgeregtkeit der Menschen. Würde ich in Meran wohnen, ioh würde oft dorthin fahren. Und wäre ich nur Bundespräsident, würde ich wenigstens das lesen, was ich als gute Lehre aus den Handelswegen im Val Müstair in der FAZ geschrieben habe.
donalphons, 18:21h
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