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Samstag, 3. Juli 2010
Tun was man kann
In letzter Zeit höre ich das auch von Leuten oft, die eigentlich nicht arm sind: "Der Kostenvoranschlag war viel zu hoch, wir machen das Streichen lieber selber." Und dabei habe ich nicht den Eindruck, als wären nur Künstler involviert. Frage ich dann nach den Kosten, kommen wirklich astronomische Zahlen; grob gesagt könnte man für das gleiche Geld auch noch drei Monate in der Wohnung bleiben. Wenn die Aufgabe dann noch komplexer ist - etwa mit Lasur, Holzfarbe, Spachtel und Malerweiss - und 60 Stufen, einem Wandschrank, ein paar Türen und jede Menge Geländer, kann ich mir die Nachfrage bei einem Profi sparen.
Zumal ich so etwas wirklich gern selbst tue. Es hilft beim Sortieren der Gedanken und beim Fassen von Entschlüssen, und gleichzeitig verrennt man sich bei etwas Ablenkung nicht in falscher Beharrlichkeit. Ich mache das vielleiccht nicht als Hobby, ich müsste das nicht jeden Tag tun, aber am Abend sieht man ein Ergebnis, und das ist nicht schlecht.

Ich empfinde das auch nicht als niedrige Tätigkeit, auch wenn man stundenlang vor den Stufen kniet. Es ist halt so, es muss alle 5 bis 10 Jahre gemacht werden, Umzüge und Menschenscharen, die nach oben und unten poltern, und auch Wischfeudel machen es immer wieder mal nötig. Die schwerste Aufgabe ich es, die bin aufs Holz abgetretenen Stufen so einzulassen, dass die Farbe einhetlich wirkt: Nichts in den Ecken, dreimal an der Kante.
So sollte Arbeit immer sein: Einen Sinn haben, gelingen, nicht überfordern und zum Lebensunterhalt gut beitragen. Es dauert natürlich, es ist zu gross, um es an einem Tag zu tun, aber am Ende kann man zufrieden sein. Das ist auch cder Grund, warum ich einmaligen RAMBAM-Aktionen wie dem Blödsinn einer Welt Kompakt für Blogger kritisch gegenüber stehe: Die Dinge müssen wachsen. Man begreit und lernt nicht an einem Nachmittag. Man findet keine Ruhe in der Hektik. Man muss die Dinge ruhig angehen und sie in Ruhe betreiben, man darf sich keinen falschen Druck machen und hintgenrum so angekotzt sein, wie das nun der Fall zu sein scheint, wenn der Verantwortliche klarstellt, dass er froh ist, die Blogger los zu sein.
Ich weiss auch nicht, ob ich einen besseren Weg kenne, aber wenn ich etwas weiss, dann ist es, dass es wie ruhiges Streichen sein wird.
Zumal ich so etwas wirklich gern selbst tue. Es hilft beim Sortieren der Gedanken und beim Fassen von Entschlüssen, und gleichzeitig verrennt man sich bei etwas Ablenkung nicht in falscher Beharrlichkeit. Ich mache das vielleiccht nicht als Hobby, ich müsste das nicht jeden Tag tun, aber am Abend sieht man ein Ergebnis, und das ist nicht schlecht.

Ich empfinde das auch nicht als niedrige Tätigkeit, auch wenn man stundenlang vor den Stufen kniet. Es ist halt so, es muss alle 5 bis 10 Jahre gemacht werden, Umzüge und Menschenscharen, die nach oben und unten poltern, und auch Wischfeudel machen es immer wieder mal nötig. Die schwerste Aufgabe ich es, die bin aufs Holz abgetretenen Stufen so einzulassen, dass die Farbe einhetlich wirkt: Nichts in den Ecken, dreimal an der Kante.
So sollte Arbeit immer sein: Einen Sinn haben, gelingen, nicht überfordern und zum Lebensunterhalt gut beitragen. Es dauert natürlich, es ist zu gross, um es an einem Tag zu tun, aber am Ende kann man zufrieden sein. Das ist auch cder Grund, warum ich einmaligen RAMBAM-Aktionen wie dem Blödsinn einer Welt Kompakt für Blogger kritisch gegenüber stehe: Die Dinge müssen wachsen. Man begreit und lernt nicht an einem Nachmittag. Man findet keine Ruhe in der Hektik. Man muss die Dinge ruhig angehen und sie in Ruhe betreiben, man darf sich keinen falschen Druck machen und hintgenrum so angekotzt sein, wie das nun der Fall zu sein scheint, wenn der Verantwortliche klarstellt, dass er froh ist, die Blogger los zu sein.
Ich weiss auch nicht, ob ich einen besseren Weg kenne, aber wenn ich etwas weiss, dann ist es, dass es wie ruhiges Streichen sein wird.
donalphons, 01:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 2. Juli 2010
Ich schreibe über Hayek
und über den Weg in die Unfreiheit, der auf ihn zurückgeht, und dem ich mich nicht entziehen konnte. In der FAZ. Man soll es kaum glauben.
donalphons, 01:22h
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Ansprache
Wäre ich das Staatsoberhaupt des Landes, würde ich mich hinstellen und die Rede halten, die mir hjer als Oberhaupt des Blogs niemand verbieten kann:
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Mitbürger, Prälaten, Putzkräfte, Vorstandsvorsitzende und Arbeitslose, ich denke, es ist an der Zeit, uns drei Fragen zu stellen, drei einfache Fragen, um unser aller Dasein in diesem Lande besser zu gestalten.
1. Sollen wir nicht doch besser Springer enteignen? Also, nicht nur so ein bischen, sondern richtig. Alles in Staatsbesitz, jedes Medium einstellen, die Druckmaschinen und Server verschrotten, das Springerhochhaus, das ohnehin zu hoch ist, kappen, in den Rest eine soziale Einrichtung rein, wie man das in Italien bei konfisziertem Mafiabesitz macht, und die redaktionellen Mitarbeiter bekommen als Entschädigung 1 Jahr Berufsverbot. Beihelfende Blogger müssen ein Jahr lang nur Döner fressen.
2. Sollten wir bei Auktionen mit Barock- und Rokokoportraits nicht eine Quote für Mediziner und andere mit einem Jahreseinkommen von mehr als 70.000 Euro einführen? Einer pro Auktion, und das auch nur für eine Stunde, idealerweisse bei Militaria und Varia, damit die irdischen Portraitgüter gerechter verteilt werden, und sie nicht schlechtere Söhne aus besserem Haus in den Staub der Auktionsräume bieten?
§. Sollten Hersteller von Holzlasuren die Lösungsmittel nicht in einer anderen Farbe als Pink hinzufügen, um uns, wenn wir die Treppe streichen, nicht entsetzt zurücklassen?

Auf solche bewegenden Gedanken nämlich kommt man, wenn man im Treppenhaus ist und streicht, bei einer Auktion nicht zum Zuge kommt und sich fragt, wie unsagbar nötig man Publicity brauchen muss, um sich für den Gossenspringer herzugeben. Es ist nicht nett, sich in meiner Position über solche Leute lustig zu machen, aber hey, die kruden Figuren aus der vierten Reihe, die den Blödsinn mitgemacht haben, sind selbst schuld, wenn sie so awarenessgeil sind.

Andererseits - den ein oder anderen davon kenne ich ja noch aus Zeiten der New Economy, die ändern sich nie. Vielleicht, weil sie nie Treppen streichen. Sowas erdet.
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Mitbürger, Prälaten, Putzkräfte, Vorstandsvorsitzende und Arbeitslose, ich denke, es ist an der Zeit, uns drei Fragen zu stellen, drei einfache Fragen, um unser aller Dasein in diesem Lande besser zu gestalten.
1. Sollen wir nicht doch besser Springer enteignen? Also, nicht nur so ein bischen, sondern richtig. Alles in Staatsbesitz, jedes Medium einstellen, die Druckmaschinen und Server verschrotten, das Springerhochhaus, das ohnehin zu hoch ist, kappen, in den Rest eine soziale Einrichtung rein, wie man das in Italien bei konfisziertem Mafiabesitz macht, und die redaktionellen Mitarbeiter bekommen als Entschädigung 1 Jahr Berufsverbot. Beihelfende Blogger müssen ein Jahr lang nur Döner fressen.
2. Sollten wir bei Auktionen mit Barock- und Rokokoportraits nicht eine Quote für Mediziner und andere mit einem Jahreseinkommen von mehr als 70.000 Euro einführen? Einer pro Auktion, und das auch nur für eine Stunde, idealerweisse bei Militaria und Varia, damit die irdischen Portraitgüter gerechter verteilt werden, und sie nicht schlechtere Söhne aus besserem Haus in den Staub der Auktionsräume bieten?
§. Sollten Hersteller von Holzlasuren die Lösungsmittel nicht in einer anderen Farbe als Pink hinzufügen, um uns, wenn wir die Treppe streichen, nicht entsetzt zurücklassen?

Auf solche bewegenden Gedanken nämlich kommt man, wenn man im Treppenhaus ist und streicht, bei einer Auktion nicht zum Zuge kommt und sich fragt, wie unsagbar nötig man Publicity brauchen muss, um sich für den Gossenspringer herzugeben. Es ist nicht nett, sich in meiner Position über solche Leute lustig zu machen, aber hey, die kruden Figuren aus der vierten Reihe, die den Blödsinn mitgemacht haben, sind selbst schuld, wenn sie so awarenessgeil sind.

Andererseits - den ein oder anderen davon kenne ich ja noch aus Zeiten der New Economy, die ändern sich nie. Vielleicht, weil sie nie Treppen streichen. Sowas erdet.
donalphons, 01:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 1. Juli 2010
Wählbar?
In meinen Augen hat die Linke heute mit ihrer verbohrten Haltung mehr verloren, als SchwarzGelb - besonders, wenn man sich solche Aussagen zu Gemüte führt, in denen Hitler-Stalin-Vergleiche bemüht werden, von einem, der selbst noch für die DDR spitzelte. Ich finde den Seeheimer Kreis der SPD auch nicht gerade nett, aber wenn solche Figuten in der Linken die Meinungsführer sind, ist es für diese Leute noch ein verdammt weiter Weg in diese Gesellschaft, und ich glaube nicht, dass sie je wirklich so weit kommen.
donalphons, 01:20h
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Muttis ungezogene Blagen
Oh, es sieht so aus, als hätten die Bundeskanzlerin und ihr Kandidat mit dem schlechten Bildungshintergrund ein kleines Problem mit den Steigbügelhaltern.
Und für die Linke ist es ein historischer Moment: Sie können mal wieder zeigen, dass ihnen das ehrende Andenken an Ulbricht mehr bedeutet, als irgendwelche Realpolitik.
Und für die Linke ist es ein historischer Moment: Sie können mal wieder zeigen, dass ihnen das ehrende Andenken an Ulbricht mehr bedeutet, als irgendwelche Realpolitik.
donalphons, 17:02h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 30. Juni 2010
Aufwachen
Ich weiss auch nicht. Seitdem ich für mein Sofa in der Bibliothek zusätzliche Kissen und eine Tagesdecke besorgt habe, passiert es mir oft, dass ich mir gegen Mitternacht denke: Jetzt nochmal kurz die Augen zu, und dann kochen - und dann bin ich weg. Einfach so. Wache nicht mehr auf, schlafe durch bis zum Morgen, und wundere mich dann über den ungewohnten Stuck über dem Bett.

Vielleicht sollte ich es halten wie meine Grossmutter, die bekanntlich immer Recht hatte: Mittagsschlaf zwischen 1 und 3, und dann den Tag fit und ausgeschlafen weiter betreiben. Oder es ist doch nur dieser fiebrig heisse Sommer in der Stadt, mit seinem Cholerageruch, der sogar in den letzten Tagen die Schläger und Rowdies dämpft.

Vielleicht sollte ich es halten wie meine Grossmutter, die bekanntlich immer Recht hatte: Mittagsschlaf zwischen 1 und 3, und dann den Tag fit und ausgeschlafen weiter betreiben. Oder es ist doch nur dieser fiebrig heisse Sommer in der Stadt, mit seinem Cholerageruch, der sogar in den letzten Tagen die Schläger und Rowdies dämpft.
donalphons, 00:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 29. Juni 2010
Hofschranzentum
Ui, lustig: Wolfgang Michal, seines Zeichens Mitarbeiter bei Carta.info und selbst schon mal damit aufgefallen, dass sein wenig qualitätvoller Beitrag mit einem geklauten Bild meiner Person verziert war, mag meine Kommemntar nicht, in dem ich loswerde, dass Michael Seemann, dessen Vorgehen bei der Abschaltung seines Blogs Michal verherrlicht, ja demnächst in inhaltediebischer Seelenverwandtschaft bei ihm und Carta sein Blog weiterschreiben kann. Und jetzt fragen wir uns alle natürlich: Ist das nur die Solidarität unter Leuten, die lax mit dem Urheberrecht umgehen, oder habe ich mit meiner Vermutung nicht sogar eine Sache ausgeplaudert, die ein etwas anderes Licht auf des Michals Hilfe für den Seemann werfen würde?
Ich ahne ja, was solche Leute (Grüsse nach Berlin an das grosse Netzwerk an dieser Stelle) jetzt von mir denken, dass Seemann der Held ist und ich lieber bei der FAZ weitermache und auf Heldentum verzichte, aber mei: Ich finde die FAZ gut. Mir hat da keiner was getan. Sie lebt mit meinen Sperenzchen und Aufsässigkeiten und Diventum ganz gut. Kurz: Im Gegensatz zu dem, was behauptet wird, kann man bei der FAZ Freiheit des Schreibens und die Anbindung an die Hierarchie ohne Schaden umsetzen.
Hofschranzen, wie ich hier erkläre, sind ohnehin etwas anderes.
Ich ahne ja, was solche Leute (Grüsse nach Berlin an das grosse Netzwerk an dieser Stelle) jetzt von mir denken, dass Seemann der Held ist und ich lieber bei der FAZ weitermache und auf Heldentum verzichte, aber mei: Ich finde die FAZ gut. Mir hat da keiner was getan. Sie lebt mit meinen Sperenzchen und Aufsässigkeiten und Diventum ganz gut. Kurz: Im Gegensatz zu dem, was behauptet wird, kann man bei der FAZ Freiheit des Schreibens und die Anbindung an die Hierarchie ohne Schaden umsetzen.
Hofschranzen, wie ich hier erkläre, sind ohnehin etwas anderes.
donalphons, 01:41h
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Aus dem Leben eines Hausmeisters
Der Winter war lang und hart. Es dauerte etwas, bis die Weinstöcke am Haus austrieben. Und weil es nach dem Winter auch nicht toll war, brauchten auch die Blätter eine gewisse Zeit. Jetzt ist es schön. Und die Weinstöcke kennen kein Halten mehr. Das heisst, sie halten sich schon fest, aber marschieren dann gleich weiter. Sie nehmen, was skie kriegen können. Die Natur, das unersättliche Biest.
Sie sind aber nicht identisch. Der weisse Wein explodiert nach Oben und zur Seite und hängt sich dann in vier Meter Höhe über die Strasse von der Hauswand weg. Das bedeutet viel Kletterei und Überzeugungsarbeit, damit er sich doch wieder an das Haus anschmiegt. Der rote Wein dagegen platzt gleich unten buschig weg und versperrt, wenn man ihn lässt, Türen, Fenster und den Bürgersteig. Dafür macht er keine Anstalten, in den dritten Stock zu klettern. Der alte Weinstock, den man uns vor 10 Jahren bei Strassenbauarbeiten zerstört hat hat sich Jahr für Jahr harmonisch an das Haus geschmiegt, und überall gleich dicht getrieben. Ich fürchte, bis seine Nachfolger des so gut können, werden sie noch 10 Jahre Zeit und jemanden zum Hochbinden brauchen. Trotzdem bleiben die Touristen stehen und bewundern sie. Das sind dann die Momente, da man es wirklich gern tut. Auch im Hof gedeiht die grüne Pest, da kommt heute noch Arbeit auf mich zu.
Und dann sind da noch ein paar weniger schöne Schleifarbeiten zu machen. Erst schleifen, dann streichen. Nach all den Jahren habe ich zumindest insofern Routine, als ich weiss, dass ich danach wieder 4, 5 Jahre Ruhe habe. Und andere Probleme. Aber wenigstens sind es schöne Probleme, und nicht das Pech, ein ansonsten chancenloser Depp bei Carta.info zu sein.

Sie sind aber nicht identisch. Der weisse Wein explodiert nach Oben und zur Seite und hängt sich dann in vier Meter Höhe über die Strasse von der Hauswand weg. Das bedeutet viel Kletterei und Überzeugungsarbeit, damit er sich doch wieder an das Haus anschmiegt. Der rote Wein dagegen platzt gleich unten buschig weg und versperrt, wenn man ihn lässt, Türen, Fenster und den Bürgersteig. Dafür macht er keine Anstalten, in den dritten Stock zu klettern. Der alte Weinstock, den man uns vor 10 Jahren bei Strassenbauarbeiten zerstört hat hat sich Jahr für Jahr harmonisch an das Haus geschmiegt, und überall gleich dicht getrieben. Ich fürchte, bis seine Nachfolger des so gut können, werden sie noch 10 Jahre Zeit und jemanden zum Hochbinden brauchen. Trotzdem bleiben die Touristen stehen und bewundern sie. Das sind dann die Momente, da man es wirklich gern tut. Auch im Hof gedeiht die grüne Pest, da kommt heute noch Arbeit auf mich zu.

Und dann sind da noch ein paar weniger schöne Schleifarbeiten zu machen. Erst schleifen, dann streichen. Nach all den Jahren habe ich zumindest insofern Routine, als ich weiss, dass ich danach wieder 4, 5 Jahre Ruhe habe. Und andere Probleme. Aber wenigstens sind es schöne Probleme, und nicht das Pech, ein ansonsten chancenloser Depp bei Carta.info zu sein.
donalphons, 01:40h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 28. Juni 2010
Mit Gallen im Dornbusch
Natürlich bin ich nicht nur zum Spass in der Schweiz, ich bilde mich dort, ich lerne, ich werde hoffentlich ein klügerer Mensch - und so ging ich in die Klosterkirche und schrieb darüber nach etlichen Ausflüchten einen elend langweiligen Beitrag, der von der ohnehin eher mässigen Ikonographie der Deckengemälde auf so etwas ödes wie mittelalterlichen Ämterkauf kommt, und dann den Bogen zu unserer lahmen Gegenwart mit Banken und Regierungen schlägt. Ich schrieb spät in der Nacht und übermüdet, und war nicht mehr frisch genug, an den Formulierungen zu feilen. Trotzdem ist es in der FAZ gelandet.
donalphons, 01:03h
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Aufräumarbeiten
Im Gang standen zur Begrüssung ein paar Kisten, abgeschickt in fernen Autktionshäusern und Kunsthandlungen. Man hört immer wieder vom Käuferstreik, und obwohl ich nicht viel biete, nimmt die Zahl der Zuschläge stetig zu. Die alte Taktik, für 10 Dinge wenig zu bieten und eines zu bekommen, geht jedenfalls nicht mehr auf; es bleibt zwar eine Art Wundertüte, weil man nie weiss, was man bekommt, und es ist praktisch nicht planbar, wenn man gezielt einkaufen muss - aber diesmal passte das Damenportrait in Pastell wirklich ganz gut zum Bestand.

Einen Vorteil hat es natürlich, wenn man schon alles hat: Man geht Antikmärkte entspannter an, man kauft nur noch nach Lust und nicht nach Not, und lässt anderen Dinge, nach denen man vor drei Jahren gegiert hätte. Es gibt so eine Art natürliche Sättigung, die nur beiu Auslandsaufenthalten nicht zieht: Im Ausland will man schliesslich etwas kaufen, das einen daran erinnert, und auch eine eher mässige Auswahl zeitigt doch immer wieder nette Funde. Ich greife da meistens zu Küchengerät, und in St. Gallen fand ich - gut, neben der Biedermeierkommode - auch ein altes Buntschneidemesser, einen hübschen Schleifstahl, einen Schlutzkrapfenheber und ein wirklich entuückendes Nudelrad. Und zwei viktorianische Kerzenhalten.

Es sollte nun also an Erinnerung an die Schweiz nicht mehr mangeln, gerade beim Kochen - und ich koche doch so gern! Und wenn ich wirklich keinen Platz mehr habe, spare ich eben. Für die nächste Wohnung, dann ist wieder genug Bedarf für neue Dinge.

Einen Vorteil hat es natürlich, wenn man schon alles hat: Man geht Antikmärkte entspannter an, man kauft nur noch nach Lust und nicht nach Not, und lässt anderen Dinge, nach denen man vor drei Jahren gegiert hätte. Es gibt so eine Art natürliche Sättigung, die nur beiu Auslandsaufenthalten nicht zieht: Im Ausland will man schliesslich etwas kaufen, das einen daran erinnert, und auch eine eher mässige Auswahl zeitigt doch immer wieder nette Funde. Ich greife da meistens zu Küchengerät, und in St. Gallen fand ich - gut, neben der Biedermeierkommode - auch ein altes Buntschneidemesser, einen hübschen Schleifstahl, einen Schlutzkrapfenheber und ein wirklich entuückendes Nudelrad. Und zwei viktorianische Kerzenhalten.

Es sollte nun also an Erinnerung an die Schweiz nicht mehr mangeln, gerade beim Kochen - und ich koche doch so gern! Und wenn ich wirklich keinen Platz mehr habe, spare ich eben. Für die nächste Wohnung, dann ist wieder genug Bedarf für neue Dinge.
donalphons, 19:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 27. Juni 2010
Pause am Bodensee
Es gibt dort einen wirklich hübsch anzusehenden Schaufelraddampfer.

Ich war mit dem Tretboot genau in seiner Fahrtrinne und dachte mir bei der Bugansicht: Oha, das sieht ja aus wie ein Schiff der Jahrhundertwende! So war es denn auch. Fein, fein. Und dann boottrat ich noch etwas über den See, trank ein Erdbeerfrappé, und machte mich erst dann auf den wirklichen Heimweg. Es war nett, in der Schweiz im Exil zu sein, aber morgen ist Flohmarkt in Pfaffenhofen, da muss ich hin.

Ich war mit dem Tretboot genau in seiner Fahrtrinne und dachte mir bei der Bugansicht: Oha, das sieht ja aus wie ein Schiff der Jahrhundertwende! So war es denn auch. Fein, fein. Und dann boottrat ich noch etwas über den See, trank ein Erdbeerfrappé, und machte mich erst dann auf den wirklichen Heimweg. Es war nett, in der Schweiz im Exil zu sein, aber morgen ist Flohmarkt in Pfaffenhofen, da muss ich hin.
donalphons, 01:45h
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Ab nach Hause
Schweiz geplündert.

Blogger zufrieden.

Blogger zufrieden.
donalphons, 13:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 26. Juni 2010
Phantomschmerzen
Immer, wenn ich in der Schweiz bin, frage ich mich, wie eigentlich Deutschland aussehen würee, hätte es den 2. Weltkrieg nie gegeben.



Denn diese weitgehend intakten Innenstädte, wo niemand etwas wegbombte und danach auch kaum jemand grossflächig alte Gebäude abreissen liess, jedenfalls nicht allzu viel - diese Altstädte haben einen enormen Reiz. Da kann man über die Schweiz sagen, was man will: Es ist einfach sehr lebenswert hier.

Auch die Sache mit den Preisen muss ich relatvieren: Wenn Quark für 2,50 CHF enorm teuer ist, ist doch eine geflammte Biedermeierkommode in Kirschholz auch mit ein paar kleinen Schäden für weniger als 200 CHF geradezu nachgeschmissen. Aber auch hier: Zwei Weltkriege weniger lassen mehr überleben.



Denn diese weitgehend intakten Innenstädte, wo niemand etwas wegbombte und danach auch kaum jemand grossflächig alte Gebäude abreissen liess, jedenfalls nicht allzu viel - diese Altstädte haben einen enormen Reiz. Da kann man über die Schweiz sagen, was man will: Es ist einfach sehr lebenswert hier.

Auch die Sache mit den Preisen muss ich relatvieren: Wenn Quark für 2,50 CHF enorm teuer ist, ist doch eine geflammte Biedermeierkommode in Kirschholz auch mit ein paar kleinen Schäden für weniger als 200 CHF geradezu nachgeschmissen. Aber auch hier: Zwei Weltkriege weniger lassen mehr überleben.
donalphons, 00:01h
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Solidarität? Pah.
Ein freier Journalist missbraucht die Möglichkeiten einer sehr liberalen Arbeitsmöglichkeit, um sich bei den Bildwerken anderer Leute zu bedienen. Nicht nur einmal, sondern mehrfach. Der Mann wird ausdrücklich (wie alle anderen auch, selbst wenn sie ihre Bilder selbst erarbeiten) auf das Problem hingewiesen, mit neuen Instruktionen versehen, und klaut prompt weiter. Die Zeitung bekommt es mit und nimmt den Beitrag gezwungenermassen runter. Der Autor schaltet ihn ohne Bilder und ohne Rücksprache gleich wieder hoch und alarmiert seine Freunde über Twitter. Die Zeitung nimmt seine Publikationsmöglichkeit nach diesem Vorgang offline. Seine Freunde, die teilweise ohnehin einen Hass auf einen Herausgeber der Zeitung haben, wünschen der Zeitung auf seinem Blog mit einer nicht umfassend ehrlichen Darstellung des Vorgangs und der Urheberrechtsproblematik schon mal den Tod und versuchen, das daraufhin ausgeknipste Blog mit einem "Shitstorm" wieder reinzuerpressen.
Ganz ehrlich, Freunde der Blasmusik: Das ist nur die Story eines freien Mitarbeiters mit überzogenem Ego, der beim Beschiss erwischt wurde, sich danach nicht um Abstimmung bemühte und nun den Mob anruft. Mich ärgert das enorm, weil es das Bloggen enorm in Verruf bringt, und Blogger sowas von dumm, aufgeblasen, hohl und geifernd aussehen lassen muss, dass man sich wirklich nur fremdschämen kann. Ich jedenfalls muss nach dem Nachlesen der Ereignisse dieses Tages rund um Michael Seemann sagen: Selber schuld. Keine Träne von mir aus der Schweiz. Wer sowas macht, braucht sich über gar nichts wundern.
Ganz ehrlich, Freunde der Blasmusik: Das ist nur die Story eines freien Mitarbeiters mit überzogenem Ego, der beim Beschiss erwischt wurde, sich danach nicht um Abstimmung bemühte und nun den Mob anruft. Mich ärgert das enorm, weil es das Bloggen enorm in Verruf bringt, und Blogger sowas von dumm, aufgeblasen, hohl und geifernd aussehen lassen muss, dass man sich wirklich nur fremdschämen kann. Ich jedenfalls muss nach dem Nachlesen der Ereignisse dieses Tages rund um Michael Seemann sagen: Selber schuld. Keine Träne von mir aus der Schweiz. Wer sowas macht, braucht sich über gar nichts wundern.
donalphons, 02:00h
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