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Freitag, 12. November 2010
donalphons, 00:32h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 10. November 2010
FFM, schon wieder
Als ich bei der FAZ angefangen habe, gab es einiges an Entsetzen. Einerseits, weil ausgerechnet ich dort schreiben durfte, andererseits, weil manche dachten, das könne für mich nur böse enden. Ich wurde mit bösen, alten Geschichten eingedeckt. Und ich dachte mir: Die mögen hart sein, aber ich bin auch hart. Verbiegen werde ich mich nicht.
Keine Ahnung, wo die Gerüchte herkommen. Es ist anders. Als man die FAZ erdachte, hatte man vermutlich normale, feinsinnige Schreiber als Vorstellung, und nicht jemanden, der durch die Hölle der New Economy gegangen war und Ideen wie "Alle feuern und neu bewerben lassen, aber nur die 50% Besten nehmen" für gute Weisheiten des Geschäftsbetriebs hält. Im Kern beruht meine ganze Führungsweisheit auf dem Spruch von Patton: Lead me, follow me or get out of my way. Übersetzung auf Deutsch: Marschier oder stirb. Ich glaube, man sollte dort eher zartfühlender und verständnisvoller sein.
Ich bin aber nur der Don Alphonso. Ich finde, dass der Schäuble wegen Parteispenden verknackt gehört, oder wegen seiner arschigen Haltung zum Grundgesetz, der Mann verdient Schonung wegen gar nichts - aber dass jetzt wegen eines kleinen Ausrasters sein Kopf gefordert wird, zeigt halt, wo dieses Land steht: Man darf bescheissen und betrügen und Geld annehmen und schwarze Kassen haben und Wahlen schmieren und vor Gericht die Wahrheit biegen und irgendwie mit Protektion überleben und auf die Grundwerte der Gesellschaft pissen - aber den Grant hat man hinter einer Fassade zu verstecken. Dann ist alles gut. Der Mann hat wegen seiner Pläne zur steuerlichen Ungleichbehandlung aus dem Amt zu verschwinden, nicht wegen seiner PR. Da kenne ich noch ganz andere Geschichten. Der Sauter hat da noch ganz andere Nummern abgezogen, da hat sich auch keiner was dabei gedacht. Deutschland, das Land, in dem jede Schweinerei erlaubt ist, wenn man nur vor der Tür die Schuhe abstreift und andere so vernichtet, dass es keiner mitkriegt. Aber vielleicht ist es ja auch nur eine Ironie der Geschichte, dass es diesen Mauschler erwischt, weil er ein einziges Mal so war, wie er sich sichtlich wohlfühlt.
Also, Ehrlichkeit: Ich werde Frankfurt bei allen guten Argumenten nie wie Holgi sehen. Nicht wegen Bayern oder weil da so viele Hessen sind - ich komme aus einer gewachsenen Kleinstadt, deren Zirkel sich gegen die Veränderungen abgeschlossen haben. Das gefällt mir, selbst wenn ich nicht so bin. Es ist sehr angenehm, mit Menschen zu tun zu haben, die mit all dem, was ich tue, nichts anfangen können.
Im Kern gibt es vier Verhaltensweisen, mit Veränderungen umzugehen: Man kann sie gestalten, man kann sich daran verkaufen, man kann sie blockieren oder sich soweit damit arrangieren, dass man das Gute nimmt und das Schlechte bleiben lässt. Die Letzteren sind mir die Liebsten, die machen den Dorfladen in Gmund - die anderen machen Banken in Frankfurt oder Schlimmeres, und das drückt mir auf das Gemüt. Ich könnte dort überleben, koste es die anderen, was es wolle.
Aber zufrieden bin ich immer erst, wenn ich wieder daheim bin.
Keine Ahnung, wo die Gerüchte herkommen. Es ist anders. Als man die FAZ erdachte, hatte man vermutlich normale, feinsinnige Schreiber als Vorstellung, und nicht jemanden, der durch die Hölle der New Economy gegangen war und Ideen wie "Alle feuern und neu bewerben lassen, aber nur die 50% Besten nehmen" für gute Weisheiten des Geschäftsbetriebs hält. Im Kern beruht meine ganze Führungsweisheit auf dem Spruch von Patton: Lead me, follow me or get out of my way. Übersetzung auf Deutsch: Marschier oder stirb. Ich glaube, man sollte dort eher zartfühlender und verständnisvoller sein.
Ich bin aber nur der Don Alphonso. Ich finde, dass der Schäuble wegen Parteispenden verknackt gehört, oder wegen seiner arschigen Haltung zum Grundgesetz, der Mann verdient Schonung wegen gar nichts - aber dass jetzt wegen eines kleinen Ausrasters sein Kopf gefordert wird, zeigt halt, wo dieses Land steht: Man darf bescheissen und betrügen und Geld annehmen und schwarze Kassen haben und Wahlen schmieren und vor Gericht die Wahrheit biegen und irgendwie mit Protektion überleben und auf die Grundwerte der Gesellschaft pissen - aber den Grant hat man hinter einer Fassade zu verstecken. Dann ist alles gut. Der Mann hat wegen seiner Pläne zur steuerlichen Ungleichbehandlung aus dem Amt zu verschwinden, nicht wegen seiner PR. Da kenne ich noch ganz andere Geschichten. Der Sauter hat da noch ganz andere Nummern abgezogen, da hat sich auch keiner was dabei gedacht. Deutschland, das Land, in dem jede Schweinerei erlaubt ist, wenn man nur vor der Tür die Schuhe abstreift und andere so vernichtet, dass es keiner mitkriegt. Aber vielleicht ist es ja auch nur eine Ironie der Geschichte, dass es diesen Mauschler erwischt, weil er ein einziges Mal so war, wie er sich sichtlich wohlfühlt.
Also, Ehrlichkeit: Ich werde Frankfurt bei allen guten Argumenten nie wie Holgi sehen. Nicht wegen Bayern oder weil da so viele Hessen sind - ich komme aus einer gewachsenen Kleinstadt, deren Zirkel sich gegen die Veränderungen abgeschlossen haben. Das gefällt mir, selbst wenn ich nicht so bin. Es ist sehr angenehm, mit Menschen zu tun zu haben, die mit all dem, was ich tue, nichts anfangen können.
Im Kern gibt es vier Verhaltensweisen, mit Veränderungen umzugehen: Man kann sie gestalten, man kann sich daran verkaufen, man kann sie blockieren oder sich soweit damit arrangieren, dass man das Gute nimmt und das Schlechte bleiben lässt. Die Letzteren sind mir die Liebsten, die machen den Dorfladen in Gmund - die anderen machen Banken in Frankfurt oder Schlimmeres, und das drückt mir auf das Gemüt. Ich könnte dort überleben, koste es die anderen, was es wolle.
Aber zufrieden bin ich immer erst, wenn ich wieder daheim bin.
donalphons, 13:47h
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Dienstag, 9. November 2010
Der Tod ist weiblich, hat Kinder und einen BMW
A propos zynische Eltern, siehe letzter Beitrag: In München stand heute in Schwabing eine Mutter mit Kindern in ihrem SUV brettlbreit auf dem Gehsteig, so dass ich auf die Strasse ausweichen musste. Von hinten kam eine Mutter mit Kindern in einem BMW und versuchte, in den Nichtparkplatz vor der anderen Mutter geradeaus hineinzufahren. Dabei musste sie natürlich ganz nach rechts ziehen. Haarscharf am anderen Auto entlang. Und dazwischen ich. Sie kann mich nicht übersehen haben, aber ich war einfach nicht so relevant wie der Nichtparkplatz.
Allerdings denke ich, dass man sich nicht wundern muss, wenn die Kinder solcher Leute dann auch ihren Eltern nicht gerade Ruhm und Ehre machen. Wenn Mama harmlose Fussgänger an anderen Mamamobilen zerquetscht, ist das nicht eben die beste Schule fürs Leben. Die Folgen sieht man, wenn die Kinder dann in eine Massenuni gequetscht werden, und eingedenk meiner eigenen auch schon nicht gerade konsequenten Generation beschreibe ich das in der FAZ.
Was mich aber am meisten erstaunt, bin ich selbst: Warum nur habe ich diese Frau nicht anschliessend angesprochen? Gut, ich hatte es eilig, aber für 120 Dezibel feinstes bayerisches Westviertel - Du blede Brundskache du hunzvareggte - hätte es doch noch reichen können. Und ich dachte, die wirklich fiesen Mütter fahren heute alle Audi.
Allerdings denke ich, dass man sich nicht wundern muss, wenn die Kinder solcher Leute dann auch ihren Eltern nicht gerade Ruhm und Ehre machen. Wenn Mama harmlose Fussgänger an anderen Mamamobilen zerquetscht, ist das nicht eben die beste Schule fürs Leben. Die Folgen sieht man, wenn die Kinder dann in eine Massenuni gequetscht werden, und eingedenk meiner eigenen auch schon nicht gerade konsequenten Generation beschreibe ich das in der FAZ.
Was mich aber am meisten erstaunt, bin ich selbst: Warum nur habe ich diese Frau nicht anschliessend angesprochen? Gut, ich hatte es eilig, aber für 120 Dezibel feinstes bayerisches Westviertel - Du blede Brundskache du hunzvareggte - hätte es doch noch reichen können. Und ich dachte, die wirklich fiesen Mütter fahren heute alle Audi.
donalphons, 21:37h
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Dienstag, 9. November 2010
Zynisch
Das ist wohl so etwas wie die Zukunft: Vater Mutter Kind grosser Hund. Zumindest bei unseren spätberufenen Eltern am Tegernsee. Das ist keine Warnung, kein schlechtes Modell, zumindest nicht zwingend, es kann gut gehen, und vielleicht halten Beziehungen, die man jenseits der 40 festbetoniert, auch wirklich lang:

Weil es wenig Alternativen gibt, und man ansonsten einigermassen sicher und beschaulich lebt. Und wenn das Kind zum tudium antritt, ist der Hund auch in der letzten Lebensphase, und die Eltern in Rente. Das nenne ich mal eine geschickte Planung, denn das, was der Hund frass, kann dann ins Studium der Tochter gesteckt werden.
Sind das zynische Gedanken? Das tut mir leid, so sollte ich eigentlich nicht sein, denn ich war ja auf dem Berg, und da werde ich immer ruhig und freundlich. Der Berg ist sowas wie der Gegenpol zu einer Welt, die Beständigkeit als Makel ansieht, und einen beim Aufstieg netterweise auch hübsch klein macht. Das ist eine tolle Sache, man nimmt sich selbst und das, was einen bewegt, nicht mehr ganz so wichtig. Und den Berg wird man immer haben, wenn man davor wohnt.

Manchmal verlangt einem der Berg natürlich auch etwas ab, er verschenkt sich nicht und will einen fordern, aber man weiss, was man bekommt. Ich mag diesen Berg. Ich wäre gern so wie er, was die Ruhe angeht, und die Gelassenheit. Ein klein wenig davon nehme ich immer mit, wenn ich oben war, aber unten hält es meist nicht lange. Nur wenn ich die Augen schliesse und mich erinnere - und wie es aussieht, steht eine Woche bevor, bei der ich das mehr als einmal werde tun müssen. Aber man soll nicht jammern: Es könnte noch alles sehr viel schlimmer sein. Solange ich nicht bei RTL arbeiten und in Hamburg wohnen muss, solange der Berg da ist und die Grenze nicht fern - solange hält sich das mit dem Zynismus im Rahmen.
Aber ich bin mir trotzdem sicher, dass sie beim Kauf des Hundes auch seinen Tod mit eingerechnet haben. Eltern sind manchmal so.

Weil es wenig Alternativen gibt, und man ansonsten einigermassen sicher und beschaulich lebt. Und wenn das Kind zum tudium antritt, ist der Hund auch in der letzten Lebensphase, und die Eltern in Rente. Das nenne ich mal eine geschickte Planung, denn das, was der Hund frass, kann dann ins Studium der Tochter gesteckt werden.
Sind das zynische Gedanken? Das tut mir leid, so sollte ich eigentlich nicht sein, denn ich war ja auf dem Berg, und da werde ich immer ruhig und freundlich. Der Berg ist sowas wie der Gegenpol zu einer Welt, die Beständigkeit als Makel ansieht, und einen beim Aufstieg netterweise auch hübsch klein macht. Das ist eine tolle Sache, man nimmt sich selbst und das, was einen bewegt, nicht mehr ganz so wichtig. Und den Berg wird man immer haben, wenn man davor wohnt.

Manchmal verlangt einem der Berg natürlich auch etwas ab, er verschenkt sich nicht und will einen fordern, aber man weiss, was man bekommt. Ich mag diesen Berg. Ich wäre gern so wie er, was die Ruhe angeht, und die Gelassenheit. Ein klein wenig davon nehme ich immer mit, wenn ich oben war, aber unten hält es meist nicht lange. Nur wenn ich die Augen schliesse und mich erinnere - und wie es aussieht, steht eine Woche bevor, bei der ich das mehr als einmal werde tun müssen. Aber man soll nicht jammern: Es könnte noch alles sehr viel schlimmer sein. Solange ich nicht bei RTL arbeiten und in Hamburg wohnen muss, solange der Berg da ist und die Grenze nicht fern - solange hält sich das mit dem Zynismus im Rahmen.
Aber ich bin mir trotzdem sicher, dass sie beim Kauf des Hundes auch seinen Tod mit eingerechnet haben. Eltern sind manchmal so.
donalphons, 00:56h
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Montag, 8. November 2010
Dinge, die mir am Wochenende aufgefallen sind
Landfriedensbruch können auch Regierungen und Lobbyisten begehen.

Die Geschichte wird Schutzkleidung brauchen, wenn sie diese unsere verstrahlte Regierung in die Tonne treten will.

Der Geburtsfehler des Netzes ist, es Leuten zu überlassen, die es einzäunen und mit Mautstellen versehen wollen.

Man muss Journalisten nicht dafür bezahlen, dass sie die Finanzkrise vergessen, die machen das schon freiwillig.

Und ich sollte in Zukunft vielleicht etwas vorsichtiger bei der Zusage sein, wenn mich jemand privat einlädt. Das erspart einem den Zwang, sich ein paar Jahre später an Pflichten halten zu müssen, die den anderen nie interessiert haben. Und damals war ich nicht mehr so jung, als dass ich mich einfach auf meine Dummheit herausreden konnte.

Die Geschichte wird Schutzkleidung brauchen, wenn sie diese unsere verstrahlte Regierung in die Tonne treten will.

Der Geburtsfehler des Netzes ist, es Leuten zu überlassen, die es einzäunen und mit Mautstellen versehen wollen.

Man muss Journalisten nicht dafür bezahlen, dass sie die Finanzkrise vergessen, die machen das schon freiwillig.

Und ich sollte in Zukunft vielleicht etwas vorsichtiger bei der Zusage sein, wenn mich jemand privat einlädt. Das erspart einem den Zwang, sich ein paar Jahre später an Pflichten halten zu müssen, die den anderen nie interessiert haben. Und damals war ich nicht mehr so jung, als dass ich mich einfach auf meine Dummheit herausreden konnte.
donalphons, 00:28h
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Samstag, 6. November 2010
Jeff Jarvis ist verärgert
Was für eine Person.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
donalphons, 22:24h
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Donnerstag, 4. November 2010
Zwei Nachrichten, die zusammenpassen
Auf der einen Seite flutet die amerikanische Notenbank die Märkte oder was immer man so bezeichnen will mit 600 Milliarden Dollar bis Mitte nächsten Jahres. Das ist nicht wenig angesichts des Umstandes, dass die erste Auflage der Gelddruckerei auch schon nichts an den Problemen der USA geändert hat: Hohe Schulden der Haushalte, ein Überhang an Immobilien, Zurückhaltung der Haushalte und de facto Staatsbankrott vor dem Hintergrund von gut verdienenden Banken, die ihre giftigen Papiere einfach mal eine Weile nicht beachten - oder hat in der letzten Zeit mal jemand was von Leve3-Asssts gehört?
Die nicht ganz unglaubwürdige These mancher Zyniker ist ja, dass all das schöne Geld nicht un die Wirtschaft oder Kredite, sondern in Spekulationsblasen geht. Die wiederum, wenn sie nicht platzen, können mittelfristig durchaus zu steigenden Preisen beitragen, sei es nun bei den Aktien, den Rohstoffen oder den diversen Industrieprodukten. Gleichzeitig rauscht der Dollar in die Tiefe und entbindet die Chinesen von der Verlegenheit, nicht wohin zu wissen mit all ihren schönen Devisen. Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es schon seine Vorteile hat, wenn China nicht mehr ganz so reich ist und die Amerikaner dann plötzlich sparen müssen, weil man ihnen nichts mehr verkaufen will, zumindest nicht für ihre Währung - das ist gut für klimapolitische Ziele. Und die deutschen Autohersteller sind sowieso mehr an China interessiert.
Auf der anderen Seite fällt der Dollar vielleicht gar nicht so sehr, weil Geldhändlern das auffällt, was die Medien gar nicht mehr beachten: Dass nämlich die Kreditausfallversicherungen und Zinsen auf Staatsanleihen für Portugal und Irland in historische Höhen geschnellt sind. Sprich, man rechnet mehr denn je mit Staatspleiten, egal was die EU an Währungsrettungsvehikeln bereitstellt. Was wiederum schlecht für den Euro ist, der sich damit an die Spuren des Dollars heftet. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, die Währung des Exportweltmeisters als krisensicheren Hafen zu entdecken.
Kurz, es bleibt also spannend. Die Amerikaner rauschen ins Nichts und Verderben, wir versuchen, dahinter zu bleiben. Die Amerikaner drucken Geld und machen Schulden, die Europäer sparen wie verrückt und schleppen Inmsolvenzkandidaten mit. Was dem einem seine Immobilienspekulanten in Kalifornien, sind dem anderen ganze Staaten.
Und ich kann mir noch immer keinen Weg vorstellen, warum das alles gut ausgehen könnte oder sollte. Es ist insofern irrelevant, als es heute kaum mehr jemanden interessiert, aber wir sind immer noch in der prekären Lage von 2008, und nur die Ignoranz hält uns davon ab, zu stürzen. Und immer wieder ein paar hundert Milliarden aus bedrucktem Papier, natürlich.
Die nicht ganz unglaubwürdige These mancher Zyniker ist ja, dass all das schöne Geld nicht un die Wirtschaft oder Kredite, sondern in Spekulationsblasen geht. Die wiederum, wenn sie nicht platzen, können mittelfristig durchaus zu steigenden Preisen beitragen, sei es nun bei den Aktien, den Rohstoffen oder den diversen Industrieprodukten. Gleichzeitig rauscht der Dollar in die Tiefe und entbindet die Chinesen von der Verlegenheit, nicht wohin zu wissen mit all ihren schönen Devisen. Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es schon seine Vorteile hat, wenn China nicht mehr ganz so reich ist und die Amerikaner dann plötzlich sparen müssen, weil man ihnen nichts mehr verkaufen will, zumindest nicht für ihre Währung - das ist gut für klimapolitische Ziele. Und die deutschen Autohersteller sind sowieso mehr an China interessiert.
Auf der anderen Seite fällt der Dollar vielleicht gar nicht so sehr, weil Geldhändlern das auffällt, was die Medien gar nicht mehr beachten: Dass nämlich die Kreditausfallversicherungen und Zinsen auf Staatsanleihen für Portugal und Irland in historische Höhen geschnellt sind. Sprich, man rechnet mehr denn je mit Staatspleiten, egal was die EU an Währungsrettungsvehikeln bereitstellt. Was wiederum schlecht für den Euro ist, der sich damit an die Spuren des Dollars heftet. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, die Währung des Exportweltmeisters als krisensicheren Hafen zu entdecken.
Kurz, es bleibt also spannend. Die Amerikaner rauschen ins Nichts und Verderben, wir versuchen, dahinter zu bleiben. Die Amerikaner drucken Geld und machen Schulden, die Europäer sparen wie verrückt und schleppen Inmsolvenzkandidaten mit. Was dem einem seine Immobilienspekulanten in Kalifornien, sind dem anderen ganze Staaten.
Und ich kann mir noch immer keinen Weg vorstellen, warum das alles gut ausgehen könnte oder sollte. Es ist insofern irrelevant, als es heute kaum mehr jemanden interessiert, aber wir sind immer noch in der prekären Lage von 2008, und nur die Ignoranz hält uns davon ab, zu stürzen. Und immer wieder ein paar hundert Milliarden aus bedrucktem Papier, natürlich.
donalphons, 23:56h
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Die Regeln der Indiskretion
müssen demnächst mal angepasst werden, denn ich denke, es ist an der Zeit, die digitale Öffentlichkeit in aller Konsequenz an jenen zu exekutieren, die so laut danach kreischen, wenn es um die Belange anderer Menschen geht. Dass es ihnen nicht gefällt, ist klar. Und dass Jeff Jarvis Jahre nach der Dell-Geschichte mal zu dem verschlunzten Gnom der Grosskotzbranche degradiert gehört, der er ist.
Bis auf weiteres jedoch gelten in meinen Kreisen, die natürlich keine Internetgosse sind, die Regeln, die ich in der FAZ veröffentlicht habe.
Bis auf weiteres jedoch gelten in meinen Kreisen, die natürlich keine Internetgosse sind, die Regeln, die ich in der FAZ veröffentlicht habe.
donalphons, 11:17h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 4. November 2010
Neuer Radsport
Das Wetter ist wieder umwerfend schön, und das Licht flirrt zwischen zartem Grün.

Man könnte sich sofort auf das Rad schwingen, aber wenn man genau hinschaut, in die Bildmitte - da liegt was in der Einfahrt, das den Weg blockiert. Und was macht der Radler, wenn er nicht fahren kann?

Er schiebt. Jedes Jahr aufs Neue, 4 Ster Holz diesmal, aber wenigstens schneit es nicht, kein Pickel muss helfen, das Holz vom Boden zu lösen.



Am Wochenende kommt dann Besuch, dann wird ein zweites Rad hinzugefügt und am Tegernsee bewegt.

Man könnte sich sofort auf das Rad schwingen, aber wenn man genau hinschaut, in die Bildmitte - da liegt was in der Einfahrt, das den Weg blockiert. Und was macht der Radler, wenn er nicht fahren kann?

Er schiebt. Jedes Jahr aufs Neue, 4 Ster Holz diesmal, aber wenigstens schneit es nicht, kein Pickel muss helfen, das Holz vom Boden zu lösen.



Am Wochenende kommt dann Besuch, dann wird ein zweites Rad hinzugefügt und am Tegernsee bewegt.
donalphons, 00:48h
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Nachricht des Tages
In der chinesischen Kronkolonie, die früher als USA bekannt war, hat die "Bauern-, Bankster- und Bigottenpartei" einen überwältigenden Sieg im Provinz-ZK eingefahren.
donalphons, 10:32h
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