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Mittwoch, 8. Januar 2014
Open Petition, eine Nonmention und die Meinungsfreiheit
Nehmen wir mal an, es gibt da etwas im Netz, das uns nicht gefällt. Sagen wir mal, da ist so eine Gruppe, die hat etwas gegen reiche Menschen mit Vorlieben für Silber.
Und weil das natürlich nicht zu verhindern ist - wir leben in einem Rechtsstaat mit Eigentumsgarantie, der uns allerdings nicht vor Auslachen schützt - wollen sie, dass an der Schule wenigstens nicht darüber gesprochen wird, dass reiche Menschen mit Vorlieben für Silber ganz normal sind.
Weil das aber Thema an der Schule ist, wollen sie ein Gesetz dagegen.
Ja, das ist natürlich lächerlich, so lächerlich wie ihre Kommentare. Alle machen mit, die Antifa, die katholishen Landfrauen, die Migrantenbewegung und überhaupt, schreiben sie, wie pervers ist das denn.

Was soll man tun?
Nun, ich würde sagen: Nichts. Oder halt nein, nicht nichts, sondern eben dafür werben, wie schön es sein kann, Silber zu besitzen. Es hat ja verifizierbare Vorteile.
Ich kann sie auch auslachen, oder noch mehr Silber kaufen.
Etwas anderes ist es, wenn ich, sagen wir mal, 100 Freunde dazu bringe, sich im Netz dafür einzusetzen, dass die Petition ersatzlos gestrichen wird, weil sie natürlich irgendwie gegen mein Wohlbefinden verstösst. Das wäre schon mal ein Versuch, die Meinungsfreiheit der anderen zu erschweren. Legitim, aber man weiss ja von der anderen Seite, wie schnell so etwas in einen Shitstorm umschlagen kann.
Nochmal etwas anderes wäre es, wenn meine Freunde dann anfangen würden, alle, die sagen, so sei das halt in einer Demokratie, blocken würden, in der Hoffnung, dass Twitter ihre Accounts löscht. Das wäre dann noch ein Schritt weiter, denn so ein suspendierter Account macht es nicht so leicht, sich zu äussern. Und es betrifft ja auch noch andere. Die ich für Helfer der Gegenseite halte, die es aber vielleicht gar nicht so meinen. Egal! Weg mit denen. Wer nicht mein Silberfreund ist, soll das Maul halten.
Dann geht das schief, denn natürlich sind viele nicht erbaut, wenn ich Leute, die nur für die Freiheit der Meinung eintreten, mit meinem freidrehenden Mob zum Schweigen bringe. Es kommt einer daher und schreibt in der Zeitung darüber, wie ich das mache und wer da alles dahinter steckt. Irgendwie sehe ich gerade nicht mehr so gut aus.
Meine 100 Terrorfreunde giften aber nicht nur die Petition an, sondern auch die Plattform, auf der sie steht. Das ist eine nette, freundliche und bislang unauffällige Orga, die sich an die Gesetze hält und auch in diesem Fall, auch wenn es mir nicht gefällt.
Und das passt mir alles überhaupt nicht. Ich hätte es einfach gern weg, ich fühle mich da im Recht und reden will ich auch nicht. WEG DAMIT!!!!11!!1 Scheiss auf die Gesetze und die Meinungsfreiheit, die müssen einfach weg.
Das könnte ich lang fordern. Es würde nichts passieren. Weil man mich nach der ganzen Vorgeschichte nicht mehr als den netten Silberfreund sieht, sondern als Teil eines Mobs, der rücksichtslos Eigeninteressen durchsetzt.
Ich bin an dieser Stelle in einer extrem unguten Lage. Ich bin ziemlich isoliert, und jetzt merke ich, dass ich irgendwie exakt jene Mitte erreichen müsste, die meine Freunde in letzter Zeit zum Feinden erklärt hat, weil, wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.
Da bieten sind zwei Strategien an. Die eine - und sinnvolle - wäre, der Mitte klar zu machen, dass man da wohl ein wenig zu weit ging und das so nicht meinte. Natürlich ist es nicht leicht, sich zu entschuldigen, wenn man die ganze Welt als Blechnapfgrattler bezeichnete, aber man kann es wenigstens versuchen. Versuchen lassen. Sich eine Mehrheit organisieren, Verständnis aufbauen. dazu lernen und zumindest mal eine Weile die eigene Theorie des Silbrbesitzen hintan zu stellen. Dann kann es sein, dass es sich einrenkt und die Mehrheit die Idioten da mit der Petition auch auslacht.
Die andere Methode ist es, sich zu verstellen,dorthin zu gehen, wo noch keiner begriffen hat, dass man zur Silbernen Armee Fraktion gehört und alles hasst, was anders ist, und so zu tun, als wäre man ein besorgter Bürger - und dann gar nicht gross auf die Petition eingehen, sondern auf die Betreiber der Plattform als schwächstes Glied in der Kette. Und denen als Scheinneutraler die Hölle heiss zu machen. Ihren Ruf zu ruinieren, sie vorzuführen.
......................
Ich mag die Petition, die gerade in Baden-Württemberg gegen die Gleichbehandlung sexueller Orientierungen im Unterricht läuft, nicht. Ich finde das Ding in allerhöchstem Masse unerfreulich. Es ist nicht schön, dass es im Rahmen des Grundgesetzes ist, das zu fordern, aber es ist auf der anderen Seite auch der Grund, dass ich die gleiche Freiheit habe. Überhaupt, Meinungsfreiheit wird eigentlich immer erst dann spannend, wenn es keine Meinungsgleichheit ist. Und so mies es mir erscheint, so sieht man doch, wie es teilweise zugeht, und was noch zu tun ist.
Nehmen wir mal an, der Shitstorm, der momentan vor allem durch Vertreterinnen des extremen Feminismus getragen wird, hätte Erfolg. Nehmen wir an, es gelänge denen, Open Petition zum Rückzug zu bewegen. Gern auch mit dem besagten Verführen, die unter falschen Flaggen segeln. Was würde sich dann ändern?
Unter den 58.000 Unterzeichnern ist sicher einer, der sowas an einem Nachmittag nochmal neu programmiert. Die Leute würden wieder unterschreiben und zwar mit dem Gefühl, dass eine Lobby der anderen Seite wirklich ihre Freiheit einschränkt - und es wäre nicht mal falsch. Sie würden es allen erzählen und sie hätten leider recht. Im Prinzip würde man 58.000 nur weiter in ihrem Hass und kruden Weltbild bestärken. Und die andere Seite wäre bestärkt in der Erfahrung, dass es geht. Dass sie mit solchen Methoden durchkommen.
Und würde ich mich als Libertin dann hinstellen und sagen: Hey, ich will, dass auch das Tragen von Abendkleidern, schicker Brillen, Perlenketten und hemmungslo-wildes Treiben in historischer Verkleidung auf Schlössern erklärt wird, und dieses noch und jenes noch, und man kann das doch auich fürstlich entlohnen, wenn man mal eben 20 Damen braucht und es ist prima., wenn sie das nicht erst Mitte 20 mühsam herausfinden und Mätressen sind Teil des Alten Europa
Dann hätte ich beide Gruppen aber sowas von an meinem Allerwertesten, wie ich das eigentlich gar nicht verdiene. Ich mein, es geht um Sex. Das soll jeder so machen, wie er will. Aus. Fertig. Ich will da keinen Pastor an meinem Bett und keine Zeitschriftentante. Die Sexualpraktik, gegen die nicht irgendjemand auf der Welt etwas hat, die gibt es nicht, und auch ich finde das alles nicht gerade begehrenswert. Das darf auch jeder sehen, wie er will. Wenn man für den anderen ansatzweise ein klein wenig Verständnis übrig hat, ist das schon mal ein guter Anfang. Da kann man vielelicht irgendwie zusammenleben.
Aber genau das wollen die Zündler auf beiden Seiten nicht. Beide leben prima, wenn die einen weiterhin sich von Schwulen und Lesben gstört zeigen können, und die anderen ihre Rape Culture basteln. Die einen können dann ihre Moral hochhalten und die anderen Beiträge schreiben, wie doof sie küssende Heten finden. FINDE ICH JA AUCH wenn ich eine Abfuhr bekam, an der Kreuzung stehe und auf der anderen Seite knutscht eine zweite Romy irgendeinen Idioten, den ich hasse hasse hasse.
Aber der Kampf um die Akzeptanz läuft nun mal nur dann gut, wenn man die Mehrheiten dazu bringt, den Standpunkt zu verstehen. Auf diese Art und Weise haben Schwule in den USA nicht Dr. Laura zum Verschwinden gebracht, aber ihren Wirkungskreis eingegrenzt. Natürlich könnte man jede schwule Radioshow auch eine Stunde lang nur einen auf Mädchenmannschaft und marginalisiert machen, aber das machen die nicht. Die haben begriffen, dass es darum geht, Mehrheiten zu finden, selbst um den Preis eines Hamburger OBs und eines FDP-Vorsitzenden. Idioten links liegen lassen und zum Rest sehr charmant sein - das geht.
Aber damit man sie links liegen lassen kann, müssen sie irgendwo ihren hässlichen, abschreckenden Sumpf haben. Bei Open Petition kann man wunderbar zeigen, was das für Leute sind, dann überlegt sich der Rest, ob er wirklich mit sowas ins Bett steigen will, die sind nämlich ein paar Nummern zu krass drauf. Man muss dankbar sein, dass die so vernagelt sind. Das macht es einfacher, zum Rest zu sagen: Komm schau, also...
Und man darf selbst nicht selbst genauso vernagelt sein. Die Meinungsfreiheit, die die in ihrem finsteren Loch nutzen, macht für die Klugen und Gewitzten so viele Räume und Freiheiten auf. Das sollte man nutzen, und sich fern, weltenfern von denen halten, die denken, sie machen mit Tricks und Mobs die Plattform platt. Das ist nicht die gleiche Front. Das sind die, die man bei nächster Gelegenheit, bei der kleinsten Abweichung ihrer Norm, wieder an der Gurgel hat.
Am Rande, das habe ich selbst auf die harte Tour bei Politically Incorret gelernt. Wir haben die letztlich damals von Myblog vertrieben. Toller Sieg, dachten wir.

Wir hätten besser lustige Katzenbilder für unsere Sache posten sollen.
Und weil das natürlich nicht zu verhindern ist - wir leben in einem Rechtsstaat mit Eigentumsgarantie, der uns allerdings nicht vor Auslachen schützt - wollen sie, dass an der Schule wenigstens nicht darüber gesprochen wird, dass reiche Menschen mit Vorlieben für Silber ganz normal sind.
Weil das aber Thema an der Schule ist, wollen sie ein Gesetz dagegen.
Ja, das ist natürlich lächerlich, so lächerlich wie ihre Kommentare. Alle machen mit, die Antifa, die katholishen Landfrauen, die Migrantenbewegung und überhaupt, schreiben sie, wie pervers ist das denn.

Was soll man tun?
Nun, ich würde sagen: Nichts. Oder halt nein, nicht nichts, sondern eben dafür werben, wie schön es sein kann, Silber zu besitzen. Es hat ja verifizierbare Vorteile.
Ich kann sie auch auslachen, oder noch mehr Silber kaufen.
Etwas anderes ist es, wenn ich, sagen wir mal, 100 Freunde dazu bringe, sich im Netz dafür einzusetzen, dass die Petition ersatzlos gestrichen wird, weil sie natürlich irgendwie gegen mein Wohlbefinden verstösst. Das wäre schon mal ein Versuch, die Meinungsfreiheit der anderen zu erschweren. Legitim, aber man weiss ja von der anderen Seite, wie schnell so etwas in einen Shitstorm umschlagen kann.
Nochmal etwas anderes wäre es, wenn meine Freunde dann anfangen würden, alle, die sagen, so sei das halt in einer Demokratie, blocken würden, in der Hoffnung, dass Twitter ihre Accounts löscht. Das wäre dann noch ein Schritt weiter, denn so ein suspendierter Account macht es nicht so leicht, sich zu äussern. Und es betrifft ja auch noch andere. Die ich für Helfer der Gegenseite halte, die es aber vielleicht gar nicht so meinen. Egal! Weg mit denen. Wer nicht mein Silberfreund ist, soll das Maul halten.
Dann geht das schief, denn natürlich sind viele nicht erbaut, wenn ich Leute, die nur für die Freiheit der Meinung eintreten, mit meinem freidrehenden Mob zum Schweigen bringe. Es kommt einer daher und schreibt in der Zeitung darüber, wie ich das mache und wer da alles dahinter steckt. Irgendwie sehe ich gerade nicht mehr so gut aus.
Meine 100 Terrorfreunde giften aber nicht nur die Petition an, sondern auch die Plattform, auf der sie steht. Das ist eine nette, freundliche und bislang unauffällige Orga, die sich an die Gesetze hält und auch in diesem Fall, auch wenn es mir nicht gefällt.
Und das passt mir alles überhaupt nicht. Ich hätte es einfach gern weg, ich fühle mich da im Recht und reden will ich auch nicht. WEG DAMIT!!!!11!!1 Scheiss auf die Gesetze und die Meinungsfreiheit, die müssen einfach weg.
Das könnte ich lang fordern. Es würde nichts passieren. Weil man mich nach der ganzen Vorgeschichte nicht mehr als den netten Silberfreund sieht, sondern als Teil eines Mobs, der rücksichtslos Eigeninteressen durchsetzt.
Ich bin an dieser Stelle in einer extrem unguten Lage. Ich bin ziemlich isoliert, und jetzt merke ich, dass ich irgendwie exakt jene Mitte erreichen müsste, die meine Freunde in letzter Zeit zum Feinden erklärt hat, weil, wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.
Da bieten sind zwei Strategien an. Die eine - und sinnvolle - wäre, der Mitte klar zu machen, dass man da wohl ein wenig zu weit ging und das so nicht meinte. Natürlich ist es nicht leicht, sich zu entschuldigen, wenn man die ganze Welt als Blechnapfgrattler bezeichnete, aber man kann es wenigstens versuchen. Versuchen lassen. Sich eine Mehrheit organisieren, Verständnis aufbauen. dazu lernen und zumindest mal eine Weile die eigene Theorie des Silbrbesitzen hintan zu stellen. Dann kann es sein, dass es sich einrenkt und die Mehrheit die Idioten da mit der Petition auch auslacht.
Die andere Methode ist es, sich zu verstellen,dorthin zu gehen, wo noch keiner begriffen hat, dass man zur Silbernen Armee Fraktion gehört und alles hasst, was anders ist, und so zu tun, als wäre man ein besorgter Bürger - und dann gar nicht gross auf die Petition eingehen, sondern auf die Betreiber der Plattform als schwächstes Glied in der Kette. Und denen als Scheinneutraler die Hölle heiss zu machen. Ihren Ruf zu ruinieren, sie vorzuführen.
......................
Ich mag die Petition, die gerade in Baden-Württemberg gegen die Gleichbehandlung sexueller Orientierungen im Unterricht läuft, nicht. Ich finde das Ding in allerhöchstem Masse unerfreulich. Es ist nicht schön, dass es im Rahmen des Grundgesetzes ist, das zu fordern, aber es ist auf der anderen Seite auch der Grund, dass ich die gleiche Freiheit habe. Überhaupt, Meinungsfreiheit wird eigentlich immer erst dann spannend, wenn es keine Meinungsgleichheit ist. Und so mies es mir erscheint, so sieht man doch, wie es teilweise zugeht, und was noch zu tun ist.
Nehmen wir mal an, der Shitstorm, der momentan vor allem durch Vertreterinnen des extremen Feminismus getragen wird, hätte Erfolg. Nehmen wir an, es gelänge denen, Open Petition zum Rückzug zu bewegen. Gern auch mit dem besagten Verführen, die unter falschen Flaggen segeln. Was würde sich dann ändern?
Unter den 58.000 Unterzeichnern ist sicher einer, der sowas an einem Nachmittag nochmal neu programmiert. Die Leute würden wieder unterschreiben und zwar mit dem Gefühl, dass eine Lobby der anderen Seite wirklich ihre Freiheit einschränkt - und es wäre nicht mal falsch. Sie würden es allen erzählen und sie hätten leider recht. Im Prinzip würde man 58.000 nur weiter in ihrem Hass und kruden Weltbild bestärken. Und die andere Seite wäre bestärkt in der Erfahrung, dass es geht. Dass sie mit solchen Methoden durchkommen.
Und würde ich mich als Libertin dann hinstellen und sagen: Hey, ich will, dass auch das Tragen von Abendkleidern, schicker Brillen, Perlenketten und hemmungslo-wildes Treiben in historischer Verkleidung auf Schlössern erklärt wird, und dieses noch und jenes noch, und man kann das doch auich fürstlich entlohnen, wenn man mal eben 20 Damen braucht und es ist prima., wenn sie das nicht erst Mitte 20 mühsam herausfinden und Mätressen sind Teil des Alten Europa
Dann hätte ich beide Gruppen aber sowas von an meinem Allerwertesten, wie ich das eigentlich gar nicht verdiene. Ich mein, es geht um Sex. Das soll jeder so machen, wie er will. Aus. Fertig. Ich will da keinen Pastor an meinem Bett und keine Zeitschriftentante. Die Sexualpraktik, gegen die nicht irgendjemand auf der Welt etwas hat, die gibt es nicht, und auch ich finde das alles nicht gerade begehrenswert. Das darf auch jeder sehen, wie er will. Wenn man für den anderen ansatzweise ein klein wenig Verständnis übrig hat, ist das schon mal ein guter Anfang. Da kann man vielelicht irgendwie zusammenleben.
Aber genau das wollen die Zündler auf beiden Seiten nicht. Beide leben prima, wenn die einen weiterhin sich von Schwulen und Lesben gstört zeigen können, und die anderen ihre Rape Culture basteln. Die einen können dann ihre Moral hochhalten und die anderen Beiträge schreiben, wie doof sie küssende Heten finden. FINDE ICH JA AUCH wenn ich eine Abfuhr bekam, an der Kreuzung stehe und auf der anderen Seite knutscht eine zweite Romy irgendeinen Idioten, den ich hasse hasse hasse.
Aber der Kampf um die Akzeptanz läuft nun mal nur dann gut, wenn man die Mehrheiten dazu bringt, den Standpunkt zu verstehen. Auf diese Art und Weise haben Schwule in den USA nicht Dr. Laura zum Verschwinden gebracht, aber ihren Wirkungskreis eingegrenzt. Natürlich könnte man jede schwule Radioshow auch eine Stunde lang nur einen auf Mädchenmannschaft und marginalisiert machen, aber das machen die nicht. Die haben begriffen, dass es darum geht, Mehrheiten zu finden, selbst um den Preis eines Hamburger OBs und eines FDP-Vorsitzenden. Idioten links liegen lassen und zum Rest sehr charmant sein - das geht.
Aber damit man sie links liegen lassen kann, müssen sie irgendwo ihren hässlichen, abschreckenden Sumpf haben. Bei Open Petition kann man wunderbar zeigen, was das für Leute sind, dann überlegt sich der Rest, ob er wirklich mit sowas ins Bett steigen will, die sind nämlich ein paar Nummern zu krass drauf. Man muss dankbar sein, dass die so vernagelt sind. Das macht es einfacher, zum Rest zu sagen: Komm schau, also...
Und man darf selbst nicht selbst genauso vernagelt sein. Die Meinungsfreiheit, die die in ihrem finsteren Loch nutzen, macht für die Klugen und Gewitzten so viele Räume und Freiheiten auf. Das sollte man nutzen, und sich fern, weltenfern von denen halten, die denken, sie machen mit Tricks und Mobs die Plattform platt. Das ist nicht die gleiche Front. Das sind die, die man bei nächster Gelegenheit, bei der kleinsten Abweichung ihrer Norm, wieder an der Gurgel hat.
Am Rande, das habe ich selbst auf die harte Tour bei Politically Incorret gelernt. Wir haben die letztlich damals von Myblog vertrieben. Toller Sieg, dachten wir.

Wir hätten besser lustige Katzenbilder für unsere Sache posten sollen.
donalphons, 16:27h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 7. Januar 2014
Die Radsaison 2014 ist eröffnet!
Nach dem Gesetz der Wetterkapriolen durch den Klimawandel kommt ohnehin kein Winter mehr.

Das ist schlecht für das Rodeln, das dieses Jahr eindeutig nicht mehr geht, aber andererseits waren die letzten beiden Winter hart genug.

Und weil es auch nicht nett ist, wenn ich nach Teneriffa fahre und der rest hier friert, ist es aucg gut für das Zusammenleben.

Man muss der Lage nur die guten Seiten abgewinnen; zwei Stunden jedenfalls hält man es schon auf dem Rad aus.

Man darf halt nicht gar so schnell rasen, man darf statt dessen etwas trödeln, und ausserdem ist es ja wirklich schön, man kann auch einfach in die Landschaft blicken.

Das ist noch nicht viel, aber vielleicht beginnen dann auch die grossen Touren früher. Letztes Jahr etwa dachten wir daran, im Februar eine Alpenüberquerung zu machen - die ersoff dann im Schnee. Dieses Jahr - man sieht von hier aus die Berge - ist es nicht undenkbar.

Schnee und Eis kamen auf dieser Welt noch nie zu früh wieder. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und es könnte dieses Jahr recht viel werden.

Das ist schlecht für das Rodeln, das dieses Jahr eindeutig nicht mehr geht, aber andererseits waren die letzten beiden Winter hart genug.

Und weil es auch nicht nett ist, wenn ich nach Teneriffa fahre und der rest hier friert, ist es aucg gut für das Zusammenleben.

Man muss der Lage nur die guten Seiten abgewinnen; zwei Stunden jedenfalls hält man es schon auf dem Rad aus.

Man darf halt nicht gar so schnell rasen, man darf statt dessen etwas trödeln, und ausserdem ist es ja wirklich schön, man kann auch einfach in die Landschaft blicken.

Das ist noch nicht viel, aber vielleicht beginnen dann auch die grossen Touren früher. Letztes Jahr etwa dachten wir daran, im Februar eine Alpenüberquerung zu machen - die ersoff dann im Schnee. Dieses Jahr - man sieht von hier aus die Berge - ist es nicht undenkbar.

Schnee und Eis kamen auf dieser Welt noch nie zu früh wieder. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und es könnte dieses Jahr recht viel werden.
donalphons, 20:49h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 6. Januar 2014
Trennung
Letztes Jahr meinte N., dass es ja Verschwendung wäre, was bei mir alles in Rädern steckt. Vermutlich hat er Recht. Das Problem war lange Zeit, dass es sehr, sehr günstige Gelegenheiten gab, wie sie inzwischen längst nicht mehr zu bekommen sind. Besonders bei MTBs hat die Qualität so nachgelassen. dass heute die Traumräder meiner Jugend und hochwertige Gruppen gebraucht teurer als neu sind. Das wird vermutlich auch mittelfristig bei den letzten Vollaluminiumgruppen für Rennräder so werden, weil dieser Markt nicht mehr befriedigt wird. Von den teilweise absurden Preisen für hochwertiger Stahlrahmen will ich erst gar nicht reden.

Und inzwischen habe ich so viele, dass ich durch den Speicher gehe und mich einen Moment frage, Oh, was ist denn das? Und dann fällt es mir wieder ein, und dass ich darauf nicht mehr als 30 Kilometer gefahren bin. Ich habe ja noch andere. Und dann muss man aufräumen und vergisst es und es fällt einem erst wieder auf, wenn man denkt - in Piratenfarben??? Das ist eigentlich kein Zustand und durch das Herumstehen werden sie auch nicht besser. Das bezieht sich jetzt nicht auf das Quintana Roo, das ist eher unverkäuflich, weil der Markt für Alurahmen noch nicht bereit ist - aber da ist zum Beispiel ein Kogy Miyata, das ich einfach gern restauriert habe, und das mir zu gross ist.

Angefangen hat das ja schon länger, zum Beispiel habe ich meiner Mieterin ein Cannondale zur Verfügung gestellt. Ich kann schon einige Räder brauchen, aber am Tegernsee sind so viele, dass auch 5 Leute kommen könnten und man könnte überlegen, ob man nun mit MTB oder Rennrad eine Ausfahrt macht und welches das Ersatzrad ist. Und darunter ist halt auch ein Pinarello, mit dem ich nie warm wurde, obwohl es passt. Gleichzeitig ist hier auch noch ein De Rosa, das mir zu gross ist, und eines, das zu klein ist - beide werde ich behalten. Weil die Erinnerungen gut sind. Beide kommen aus Italien, beide geben mir etwas, ein gutes Gefühl und ein Lächeln, wenn ich sie sehe. Aber dann ich da noch ein Fehlkauf-Daccordi. Und ein wahnsinnig aufregendes, aber mir zu kleines Vitus. Das steht nur rum, weil es keinen Druck gibt, es loszuwerden. Und dann ist da noch ein zu kleiner Overmax von Grandis. Wunderschön.. Nie fertig genaut, wegen eines kleinen Problems. Der Overmax ist einer der schönsten Rahmen, den man sich vorstellen kann, aber er ist mir zu klein, und er gehört nicht in den Speicher.

Das Geld für das letzte, verkaufte Rad habe ich indirekt gleich wieder gespendet, für etwas, das mir wichtig ist. Das Problem beim Verkaufen ist ja, dass das Geld irgendwo hin muss, und ich traue ihm nicht. Nie. Auf keinen Fall. Es gibt auch keinen Grund, warum ich das jetzt machen sollte, denn der Winter ist nicht gut für die Preise. Daher warte ich auch noch. Aber dann werde ich es tun und die Käufer bekommen feinste, restaurierte Klassiker und woanders auf der Welt - wie soll ich sagen - ich habe nichts von Rädern auf dem Speicher, das ändert nichts, aber die Welt ändert sich dann ganz sicher. Ein ganz klein wenig. Zumindest in meinem Hirn, das dann nicht überrascht ist, wenn ihm im Speicher ein ladenneues Bass0 in die Hände fällt, das ich genauso wenig gefahren habe wie sein Käufer im Jahre 1987.

Und inzwischen habe ich so viele, dass ich durch den Speicher gehe und mich einen Moment frage, Oh, was ist denn das? Und dann fällt es mir wieder ein, und dass ich darauf nicht mehr als 30 Kilometer gefahren bin. Ich habe ja noch andere. Und dann muss man aufräumen und vergisst es und es fällt einem erst wieder auf, wenn man denkt - in Piratenfarben??? Das ist eigentlich kein Zustand und durch das Herumstehen werden sie auch nicht besser. Das bezieht sich jetzt nicht auf das Quintana Roo, das ist eher unverkäuflich, weil der Markt für Alurahmen noch nicht bereit ist - aber da ist zum Beispiel ein Kogy Miyata, das ich einfach gern restauriert habe, und das mir zu gross ist.

Angefangen hat das ja schon länger, zum Beispiel habe ich meiner Mieterin ein Cannondale zur Verfügung gestellt. Ich kann schon einige Räder brauchen, aber am Tegernsee sind so viele, dass auch 5 Leute kommen könnten und man könnte überlegen, ob man nun mit MTB oder Rennrad eine Ausfahrt macht und welches das Ersatzrad ist. Und darunter ist halt auch ein Pinarello, mit dem ich nie warm wurde, obwohl es passt. Gleichzeitig ist hier auch noch ein De Rosa, das mir zu gross ist, und eines, das zu klein ist - beide werde ich behalten. Weil die Erinnerungen gut sind. Beide kommen aus Italien, beide geben mir etwas, ein gutes Gefühl und ein Lächeln, wenn ich sie sehe. Aber dann ich da noch ein Fehlkauf-Daccordi. Und ein wahnsinnig aufregendes, aber mir zu kleines Vitus. Das steht nur rum, weil es keinen Druck gibt, es loszuwerden. Und dann ist da noch ein zu kleiner Overmax von Grandis. Wunderschön.. Nie fertig genaut, wegen eines kleinen Problems. Der Overmax ist einer der schönsten Rahmen, den man sich vorstellen kann, aber er ist mir zu klein, und er gehört nicht in den Speicher.

Das Geld für das letzte, verkaufte Rad habe ich indirekt gleich wieder gespendet, für etwas, das mir wichtig ist. Das Problem beim Verkaufen ist ja, dass das Geld irgendwo hin muss, und ich traue ihm nicht. Nie. Auf keinen Fall. Es gibt auch keinen Grund, warum ich das jetzt machen sollte, denn der Winter ist nicht gut für die Preise. Daher warte ich auch noch. Aber dann werde ich es tun und die Käufer bekommen feinste, restaurierte Klassiker und woanders auf der Welt - wie soll ich sagen - ich habe nichts von Rädern auf dem Speicher, das ändert nichts, aber die Welt ändert sich dann ganz sicher. Ein ganz klein wenig. Zumindest in meinem Hirn, das dann nicht überrascht ist, wenn ihm im Speicher ein ladenneues Bass0 in die Hände fällt, das ich genauso wenig gefahren habe wie sein Käufer im Jahre 1987.
donalphons, 18:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 6. Januar 2014
Antifaschismus oder Antifa
Ich glaube, der Gauweiler hatte gar nicht begriffen, was er da tat, als er so massiv die Wehrmachtsausstellung in München bekämpfte. Als dann der Jakobsplatz vor dem Stadtmuseum - wo heute die jüdische Gemeinde daheim ist - sich mit immer mehr Neonazis füllte, muss auch er begriffen haben, dass da etwas anderes als alte Soldaten mit Dackel und Krückstock aufmarschierten, oder die Reste von den Republikanern oder was man sonst so kannte. Das war der braune Mob. Hier sollte er losziehen, zum Marienplatz, über den Rindermarkt und den Altstadtring.
Es war von Beginn an klar, dass es nichts werden würde. Der Marienplatz war gesteckt voll mit Gegendemonstranten, und die Neonazis marschierten viel zu spät los, mit Rufen wie "Hier-- marschiert -- der nationale Widerstand! Und wir, am Rand der Strecke riefen zurück: 6. Armee nach Sta-lin-grad! Das war recht laut an diesem Tag.
Ich war mit dem Rennrad unterwegs, man wollte ja wissen, was unterwegs so los war, und damals waren Handies noch nicht so verbreitet. Ich flog durch Seitenstrassen, wischte an Absperrungen vorbei. überholte den Zug und tauchte vor ihm wieder auf. Das machten damals so einige, und so war immer jemand nicht nur seitlich von ihnen, sondern auch davor in den langen, eigentlich gesperrten Räumen, und sang ihnen wenig nette Dinge entgegen. Auf keinem Fussbreit sollten sie glauben, sie könnten hier unbeleidugt marschieren.
Die Nazis marschierten weiter, zwischen drin ihr Lautsprecherwagen, gross, schwarz, laut, durchaus in ihrer Masse nicht gerade ungefährlich wirkend. Vorne hatten sie ein Transparent, das hinderte sie daran, auszubrechen und uns zu jagen. Und natürlich die Polizei, die etwas genervt von uns und sehr genervt von den Nazis auf ihrer genehmigten, rechtmässigen Route war: Es war die grösste Nazidemonstration in München seit 1945. Das ist nicht gerade lustig gewesem, für niemanden, ausser für die Nazis. Ich vermute, das hat sogar die CSU verstanden: Werbung für Bayern war das nicht.
Irgendwie ergab es sich dann, dass beim Einmarsch der Nazis ins Tal hin zum alten Rathaus auch Menschen unter dem Alten Rathaus aufs Tal strömten. Wir waren vorne bei den Nazis, von hinten kamen welche, der Platz wurde weniger, und irgendwann ging es für uns nicht weiter zurück und für die Nazis nicht weiter vor. Und so standen sie dann da mit ihrem Plakat und wir mit den Rädern und hinter uns 20000, die sich langsam, aber unerbittlich in Bewegung setzten. Zwischen uns ein paar Meter Platz und die Polizei. Wer vorne stand, hatte eindeutig schon vorher gestört und stand jetzt hier und hielt eine genehmigte Demonstration auf. Rein rechtlich hätte uns die Polizei wegprügeln können, denn wir behinderten Bürger dieses Landes beim Ausüben ihres Demonstrationsrechtes.
Man denkt komischerweise nicht viel, wenn man da so steht, vor einem die Einsatzkräfte der Polizei in voller Montur und ein paar Tausend Nazis und hinter einem eine Masse, die jetzt besser nichts falsch machen sollte. Man ist in solchen Momenten nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, man kann auch nicht gehen, denn es ist eng. Und in der ersten Reihe war niemand darauf vorbereitet, dass er plötzlich an diesem Ort stehen würde. Wir waren ja ganz normale Bürger und keine Helden und keine Strassenkämpfer. Nicht weit von mir entfernt stand der alte P. mit seiner Frau, er hat in Ungarn überlebt und war nun hier, klein, gebrechlich und vor uns stand etwas wirklich nicht Schönes, laut, braun und wollte weiter, idealerweise, das sagten sie, auch über uns hinweg. Da standen wir nun, wir und der natioanle Widerstand und die Polizei.
Die Polizei war klug genug, den Kordon zu verstärken, uns ein paar Meter zurückzudrängen, und den Nazis aufzuerlegen, ihre Abschlusskundgebung jetzt, im Tal zu machen. Hinten am Isartor warteten dann schon die Busse auf die 6. Armee.
Das ist Antifaschismus. Sich den Nazis auf eigenes Risiko in den Weg stellen und dafür notfalls auch zu bezahlen. Komischerweise machte ich mir mehr Sorgen um mein Rennrad als um mich.
Der Ausgang war natürlich vorher niemandem klar gewesen, das alles fand in einer überfüllten Einkaufsstrasse statt, rechts und links standen eingekeilte Autos. Der Abstand war gross genug, um die Nazis laut zu stören, aber nicht gross genug, um wirklich effektiv schwerere Gegenstände zu werfen.
Und damit kommen wir zur Antifa. Die Antifa wusste, dass vorne ganz normale Menschen standen. Sie wusste auch, dass dieses Gleichgewicht extrem fragil war. Und sie wusste, dass da die grösste Zusammenrottung brauner Gewaltbereiter seit 1945 auf Münchner Boden stand. Wir haben sie aufgehalten, das war eine gute Sache und mehr war nicht drin, wir haben sie gestoppt und gehindert und es ist nichts passiert, das ist eigentlich der Sieg und das Wichtigste, aber es reichte der Antifa nicht.
Die Antifa stieg vermummt auf die Autos und begann. von dort oben Mitgebrachtes in Richtung Nazis, Polizei und erste Reihe zu werfen. Mit ganz viel Schmackes konnte man vielleicht uns voll, die Polizei mittel und die Nazis so leicht treffen, dass sie vielleicht mit dieser Ausrede mit einem Frontalangriff auf die erste Reihe reagieren würden. Wenn hinten tausend anfangen, loszulaufen....
#dankepolizei. Das hätte ich nach Wackersdorf nicht gedacht.
Die Polizei hat am Ende das Unglück verhindert. Die Antifa hat auf den Autos herumrandaliert und getobt, bis sie Haufen von Schrott waren. Sie haben geworfen, was geht, und irgendwann hat einer von einem hinteren Auto ein Mädchen auf einem Auto weiter vorn mit einer Flasche getroffen. Sie konnten das tun, weil um sie herum genug normale Bürger waren, durch die die viel zu schwachen Polizeikräfte nicht gekommen wären, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie konnten das tun, weil sie im Ernstfall schnell zur Seite hätten ausweichen können. Und sie konnten das tun, weil sie auf Gewalt aus waren und das jetzt einfach ohne Rücksicht auf Verluste machten. Deutsche Polizisten schützen die Faschisten, brüllten sie, auch wenn hier eigentlich deutsche Polizisten den alten Herrn P., der hier nichts verloren hatte, schützte.
Das ist Antifa.
Die Antifa ist der Krebs im Fleisch des Antifaschismus. Von den 20.000 auf dem Marienplatz hätte kaum einer gesagt: Ey da hinten, die Nazis, die sind Folge der Ungleichbehandlung des Kapitalismus und des Eigentums in Deutschland, Kapitalismus erzwingt geradezu die Nazis, und wer den Kapitalismus bekämpft, bekämpft die Wurzeln der Nazis, und deshalb ist es auch in Orndung, einen Mercedes zu zertrümmern, wenn man an die Nazis nicht herankommt. Oder an wen auch immer, in Hamburg sah man ja gerade, wie sich der Mob dann an Autos abreagiert. Kaum einer hätte in München Lust gehabt, es wirklich auf eine Strassenschlacht ankommen zu lassen. Dafür waren die zu viele und bei uns war die halbe IKG - wer die Altersstruktur kennt weiss, das wäre entsetzlich geworden.
Hier marschiert der Natiolnale Widerstand. 6. Arme nach Stalingrad. Und das Mädchen, das vom Auto gefallen ist, und das die Antifa später als Schwerverletzte eines Gewalteinsatzes der Nazis verkaufte. Die Nazis waren übrigens auch auf den Autos ihrer Seite und haben sie nicht minder demoliert.
Ich war dazwischen. Ich hatte sehr viel Glück an diesem Tag, kein Haar und keine Speiche wurde mir gekrümmt. Man nennt das wohl "Äquidistanz" und darin bin ich auch geblieben.
Ich bin dankbar, bis heute dankbar für alle auf dem Marienplatz ausser der Antifa, und ich bin dankbar für die besonnene Polizei. Und ich bin froh, dass die Fahne dieser Antifa-Leute nicht unwidersprochen bei den Piraten hing. Trotzdem, dass sie dort hängen blieb, sagt eigentlich alles über den Zustand der Partei aus und wie sie sich vorführen lässt. Von Oliver Höfinghoff, dem bei Twitter mithetzenden Harry Liebs, ihren Hilfsmobbern und Helfern bei der Leitung und in den Strukturen, ihrer Propagandistin Anne Helm und all denen, die denken, so ein wenig Randale macht doch nichts, die Polizei prügelt nur und mit einem angezündeten Mülleimer werden die Mieten billiger und Frontex wird aufgelöst.
Oh, einer von denen bezeichnete mich gestern übrigens als #Antisemit. Das ist halt auch immer Antifa: Arier entscheiden, wer Antisemit ist, und ob der Betreffende dann für die IKG aktiv ist, die jetzt auf dem Jakobsplatz steht, ist dann auch egal. Wer Jude ist, bestimmen sie. 15 Idioten, die das retweeten, finden sich bei den linken Piraten immer.
Das ist Antifa. Und ich wünsche ihr viel Spass auf den Spuren der 6. Armee nach Stalingrad. Wenn die Piraten mit denen nicht fertig werden, wenn sie den Unterschied zwischen Kampf gegen Faschismus und Randale und Einschüchterung linksextremer Feinde unseres gemeinsamen Staates und der gewaltfreien Demokratie nicht erkennen, die sie eigentlich neu booten wollten: Dann haben sie halt einen Virus, und sind eine Schadsoftware, die dringend ein Update braucht.
Oh, das mit dem Update hat übrigens auch ein Parteimitglied geschrieben, und wurde bei Twitter dafür verhauen. Das Update sollte, mit Verlaub, grosszügig ausfallen. Denn in dem Moment, da ich dies schreibe, versuchen Piraten aus dem linken Umfeld übrigens, meinen Twitteraccount mit Massenblocken suspendieren zu lassen. Partei der Meinungsfreiheit.
Es war von Beginn an klar, dass es nichts werden würde. Der Marienplatz war gesteckt voll mit Gegendemonstranten, und die Neonazis marschierten viel zu spät los, mit Rufen wie "Hier-- marschiert -- der nationale Widerstand! Und wir, am Rand der Strecke riefen zurück: 6. Armee nach Sta-lin-grad! Das war recht laut an diesem Tag.
Ich war mit dem Rennrad unterwegs, man wollte ja wissen, was unterwegs so los war, und damals waren Handies noch nicht so verbreitet. Ich flog durch Seitenstrassen, wischte an Absperrungen vorbei. überholte den Zug und tauchte vor ihm wieder auf. Das machten damals so einige, und so war immer jemand nicht nur seitlich von ihnen, sondern auch davor in den langen, eigentlich gesperrten Räumen, und sang ihnen wenig nette Dinge entgegen. Auf keinem Fussbreit sollten sie glauben, sie könnten hier unbeleidugt marschieren.
Die Nazis marschierten weiter, zwischen drin ihr Lautsprecherwagen, gross, schwarz, laut, durchaus in ihrer Masse nicht gerade ungefährlich wirkend. Vorne hatten sie ein Transparent, das hinderte sie daran, auszubrechen und uns zu jagen. Und natürlich die Polizei, die etwas genervt von uns und sehr genervt von den Nazis auf ihrer genehmigten, rechtmässigen Route war: Es war die grösste Nazidemonstration in München seit 1945. Das ist nicht gerade lustig gewesem, für niemanden, ausser für die Nazis. Ich vermute, das hat sogar die CSU verstanden: Werbung für Bayern war das nicht.
Irgendwie ergab es sich dann, dass beim Einmarsch der Nazis ins Tal hin zum alten Rathaus auch Menschen unter dem Alten Rathaus aufs Tal strömten. Wir waren vorne bei den Nazis, von hinten kamen welche, der Platz wurde weniger, und irgendwann ging es für uns nicht weiter zurück und für die Nazis nicht weiter vor. Und so standen sie dann da mit ihrem Plakat und wir mit den Rädern und hinter uns 20000, die sich langsam, aber unerbittlich in Bewegung setzten. Zwischen uns ein paar Meter Platz und die Polizei. Wer vorne stand, hatte eindeutig schon vorher gestört und stand jetzt hier und hielt eine genehmigte Demonstration auf. Rein rechtlich hätte uns die Polizei wegprügeln können, denn wir behinderten Bürger dieses Landes beim Ausüben ihres Demonstrationsrechtes.
Man denkt komischerweise nicht viel, wenn man da so steht, vor einem die Einsatzkräfte der Polizei in voller Montur und ein paar Tausend Nazis und hinter einem eine Masse, die jetzt besser nichts falsch machen sollte. Man ist in solchen Momenten nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, man kann auch nicht gehen, denn es ist eng. Und in der ersten Reihe war niemand darauf vorbereitet, dass er plötzlich an diesem Ort stehen würde. Wir waren ja ganz normale Bürger und keine Helden und keine Strassenkämpfer. Nicht weit von mir entfernt stand der alte P. mit seiner Frau, er hat in Ungarn überlebt und war nun hier, klein, gebrechlich und vor uns stand etwas wirklich nicht Schönes, laut, braun und wollte weiter, idealerweise, das sagten sie, auch über uns hinweg. Da standen wir nun, wir und der natioanle Widerstand und die Polizei.
Die Polizei war klug genug, den Kordon zu verstärken, uns ein paar Meter zurückzudrängen, und den Nazis aufzuerlegen, ihre Abschlusskundgebung jetzt, im Tal zu machen. Hinten am Isartor warteten dann schon die Busse auf die 6. Armee.
Das ist Antifaschismus. Sich den Nazis auf eigenes Risiko in den Weg stellen und dafür notfalls auch zu bezahlen. Komischerweise machte ich mir mehr Sorgen um mein Rennrad als um mich.
Der Ausgang war natürlich vorher niemandem klar gewesen, das alles fand in einer überfüllten Einkaufsstrasse statt, rechts und links standen eingekeilte Autos. Der Abstand war gross genug, um die Nazis laut zu stören, aber nicht gross genug, um wirklich effektiv schwerere Gegenstände zu werfen.
Und damit kommen wir zur Antifa. Die Antifa wusste, dass vorne ganz normale Menschen standen. Sie wusste auch, dass dieses Gleichgewicht extrem fragil war. Und sie wusste, dass da die grösste Zusammenrottung brauner Gewaltbereiter seit 1945 auf Münchner Boden stand. Wir haben sie aufgehalten, das war eine gute Sache und mehr war nicht drin, wir haben sie gestoppt und gehindert und es ist nichts passiert, das ist eigentlich der Sieg und das Wichtigste, aber es reichte der Antifa nicht.
Die Antifa stieg vermummt auf die Autos und begann. von dort oben Mitgebrachtes in Richtung Nazis, Polizei und erste Reihe zu werfen. Mit ganz viel Schmackes konnte man vielleicht uns voll, die Polizei mittel und die Nazis so leicht treffen, dass sie vielleicht mit dieser Ausrede mit einem Frontalangriff auf die erste Reihe reagieren würden. Wenn hinten tausend anfangen, loszulaufen....
#dankepolizei. Das hätte ich nach Wackersdorf nicht gedacht.
Die Polizei hat am Ende das Unglück verhindert. Die Antifa hat auf den Autos herumrandaliert und getobt, bis sie Haufen von Schrott waren. Sie haben geworfen, was geht, und irgendwann hat einer von einem hinteren Auto ein Mädchen auf einem Auto weiter vorn mit einer Flasche getroffen. Sie konnten das tun, weil um sie herum genug normale Bürger waren, durch die die viel zu schwachen Polizeikräfte nicht gekommen wären, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie konnten das tun, weil sie im Ernstfall schnell zur Seite hätten ausweichen können. Und sie konnten das tun, weil sie auf Gewalt aus waren und das jetzt einfach ohne Rücksicht auf Verluste machten. Deutsche Polizisten schützen die Faschisten, brüllten sie, auch wenn hier eigentlich deutsche Polizisten den alten Herrn P., der hier nichts verloren hatte, schützte.
Das ist Antifa.
Die Antifa ist der Krebs im Fleisch des Antifaschismus. Von den 20.000 auf dem Marienplatz hätte kaum einer gesagt: Ey da hinten, die Nazis, die sind Folge der Ungleichbehandlung des Kapitalismus und des Eigentums in Deutschland, Kapitalismus erzwingt geradezu die Nazis, und wer den Kapitalismus bekämpft, bekämpft die Wurzeln der Nazis, und deshalb ist es auch in Orndung, einen Mercedes zu zertrümmern, wenn man an die Nazis nicht herankommt. Oder an wen auch immer, in Hamburg sah man ja gerade, wie sich der Mob dann an Autos abreagiert. Kaum einer hätte in München Lust gehabt, es wirklich auf eine Strassenschlacht ankommen zu lassen. Dafür waren die zu viele und bei uns war die halbe IKG - wer die Altersstruktur kennt weiss, das wäre entsetzlich geworden.
Hier marschiert der Natiolnale Widerstand. 6. Arme nach Stalingrad. Und das Mädchen, das vom Auto gefallen ist, und das die Antifa später als Schwerverletzte eines Gewalteinsatzes der Nazis verkaufte. Die Nazis waren übrigens auch auf den Autos ihrer Seite und haben sie nicht minder demoliert.
Ich war dazwischen. Ich hatte sehr viel Glück an diesem Tag, kein Haar und keine Speiche wurde mir gekrümmt. Man nennt das wohl "Äquidistanz" und darin bin ich auch geblieben.
Ich bin dankbar, bis heute dankbar für alle auf dem Marienplatz ausser der Antifa, und ich bin dankbar für die besonnene Polizei. Und ich bin froh, dass die Fahne dieser Antifa-Leute nicht unwidersprochen bei den Piraten hing. Trotzdem, dass sie dort hängen blieb, sagt eigentlich alles über den Zustand der Partei aus und wie sie sich vorführen lässt. Von Oliver Höfinghoff, dem bei Twitter mithetzenden Harry Liebs, ihren Hilfsmobbern und Helfern bei der Leitung und in den Strukturen, ihrer Propagandistin Anne Helm und all denen, die denken, so ein wenig Randale macht doch nichts, die Polizei prügelt nur und mit einem angezündeten Mülleimer werden die Mieten billiger und Frontex wird aufgelöst.
Oh, einer von denen bezeichnete mich gestern übrigens als #Antisemit. Das ist halt auch immer Antifa: Arier entscheiden, wer Antisemit ist, und ob der Betreffende dann für die IKG aktiv ist, die jetzt auf dem Jakobsplatz steht, ist dann auch egal. Wer Jude ist, bestimmen sie. 15 Idioten, die das retweeten, finden sich bei den linken Piraten immer.
Das ist Antifa. Und ich wünsche ihr viel Spass auf den Spuren der 6. Armee nach Stalingrad. Wenn die Piraten mit denen nicht fertig werden, wenn sie den Unterschied zwischen Kampf gegen Faschismus und Randale und Einschüchterung linksextremer Feinde unseres gemeinsamen Staates und der gewaltfreien Demokratie nicht erkennen, die sie eigentlich neu booten wollten: Dann haben sie halt einen Virus, und sind eine Schadsoftware, die dringend ein Update braucht.
Oh, das mit dem Update hat übrigens auch ein Parteimitglied geschrieben, und wurde bei Twitter dafür verhauen. Das Update sollte, mit Verlaub, grosszügig ausfallen. Denn in dem Moment, da ich dies schreibe, versuchen Piraten aus dem linken Umfeld übrigens, meinen Twitteraccount mit Massenblocken suspendieren zu lassen. Partei der Meinungsfreiheit.
donalphons, 00:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 4. Januar 2014
Am Fluss
Nach dem letzten Jahr und seinen Fluten bleibt ein komisches Gefühl, wenn man hinausfährt zum grossen, braunen Strom, der hier nie so schön wie bei Dürnstein ist, wo der Frauenmörder von Bidlabuh seine Adelheid hineingeworfen hat.

Überhaupt ist Bidlabuh eine Sammlung schöner, alter Frauennamen, und dass Dorothee fehlt, ist nicht so schlimm, denn der Name ist CSU-verbrannt. Jedenfalls, ruhig liegt der Fluss da und man denkt sich so: Was wird er dieses Jahr machen?

In Amerika frieren sie unter einer Wetterlage, die atypisch ist wie jene, die uns letztes Jahr dieses Hochwasser brachte. Was damals gesagt wurde - in unseren Breiten nehmen solche Erscheinungen zu - scheint sich zu bewahrheiten, und wenn das hier so weiter geht, bekommen wir auch noch einen der wärmsten Winter seit langem.

Und keine flutbringende Schneeschmelze im Frühjahr, mangels Schnee, aber wer weiss schon, was dann kommt. Am Tegernsee haben sie Angst vor einem Stauwehr und dass sie zur Rettung von Rosenheim abgesäuft werden, hier bleibt eine gewisse Anspannung. Das Vertrauen in die Beherrschbarkeit ist einfach weg. Auch wenn sich in Flussnähe wieder Häuser gut verkaufen lassen an die, die nichts wissen.

Die Natur kennt das, was wir als "Katastrophen" bezeichnen nicht. Etwas passiert, etwas verändert sich, die Natur macht da beste daraus, nach 10, 200 Jahren ist das weg. Mit Ausnahme von Fukushima natürlich, diesem Irrsinn, den man uns vergessen machen möchte. Das strahlt noch etwas länger. Da brauchen wir und gar nicht über einen Fluss beschweren. Die Hölle, das sind wir selbst.

Überhaupt ist Bidlabuh eine Sammlung schöner, alter Frauennamen, und dass Dorothee fehlt, ist nicht so schlimm, denn der Name ist CSU-verbrannt. Jedenfalls, ruhig liegt der Fluss da und man denkt sich so: Was wird er dieses Jahr machen?

In Amerika frieren sie unter einer Wetterlage, die atypisch ist wie jene, die uns letztes Jahr dieses Hochwasser brachte. Was damals gesagt wurde - in unseren Breiten nehmen solche Erscheinungen zu - scheint sich zu bewahrheiten, und wenn das hier so weiter geht, bekommen wir auch noch einen der wärmsten Winter seit langem.

Und keine flutbringende Schneeschmelze im Frühjahr, mangels Schnee, aber wer weiss schon, was dann kommt. Am Tegernsee haben sie Angst vor einem Stauwehr und dass sie zur Rettung von Rosenheim abgesäuft werden, hier bleibt eine gewisse Anspannung. Das Vertrauen in die Beherrschbarkeit ist einfach weg. Auch wenn sich in Flussnähe wieder Häuser gut verkaufen lassen an die, die nichts wissen.

Die Natur kennt das, was wir als "Katastrophen" bezeichnen nicht. Etwas passiert, etwas verändert sich, die Natur macht da beste daraus, nach 10, 200 Jahren ist das weg. Mit Ausnahme von Fukushima natürlich, diesem Irrsinn, den man uns vergessen machen möchte. Das strahlt noch etwas länger. Da brauchen wir und gar nicht über einen Fluss beschweren. Die Hölle, das sind wir selbst.
donalphons, 20:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 4. Januar 2014
300 statt 100
Wir haben etwas zu feiern in diesem Jahr, Nicht einen Kriegsausbruch, sondern 300 Jahre Frieden nach dem Spanischen Erbfolgekrieg. Ich wünschte, die Feiern wären ungestört, aber leider habe ich mir zu diesem Anlass bei der FAZ eine Stalkerin eingefangen. Ziemlich schräger Fall. Erzähle ich irgendwann später, jedenfalls bin ich im Moment etwas vorsichtig beim Umgang mit Giftnattern. Und hoffe, dass die Sache bald mit einem Riesentri
ach egal, wie auch immer, das Blog hier und das Kommentarblog hat sie noch nicht entdeckt, das habe ich mehr oder weniger schriftlich. Aber wie es so ist, irgendwann machen sie einen Fehler und dann bin ich dran. Solange aber erst mal Luxus, Lust und Verschwendung.
Bevor wir uns dann wieder mit naheliegenden Themen beschäftigen.
ach egal, wie auch immer, das Blog hier und das Kommentarblog hat sie noch nicht entdeckt, das habe ich mehr oder weniger schriftlich. Aber wie es so ist, irgendwann machen sie einen Fehler und dann bin ich dran. Solange aber erst mal Luxus, Lust und Verschwendung.
Bevor wir uns dann wieder mit naheliegenden Themen beschäftigen.
donalphons, 00:54h
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Ein Tag in drei Trüffeln und drei Aussichten
Mango:

Aus meinem Bett beim Aufwachen:

Riesling:

Vom Uferweg aus auf den Wallberg:

Kir Royal:

Von Tegernsee Ruchtung der Berge bei Lenggries:

Wir nennen es erfüllendes Dasein.

Aus meinem Bett beim Aufwachen:

Riesling:

Vom Uferweg aus auf den Wallberg:

Kir Royal:

Von Tegernsee Ruchtung der Berge bei Lenggries:

Wir nennen es erfüllendes Dasein.
donalphons, 20:14h
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Freitag, 3. Januar 2014
Ziellos
So ging es also los, das Jahr. Kalt und sehr, sehr windig. Letztes Jahr war es windstill, da dauerte die Knallerei lang, dieses Jahr war es schwer erträglich, da war es bald vorbei

Ein Wahnsinn. Weil der Himmel klar war, so klar, wie er eben nur in eiskalten, dunstfreien Winternächten ist. Ohne Ballerei, wenn man ein wenig wartet, sieht mal unendlich viele Sterne, die Milchstrasse ist wie ein weisses Band, das auch einen zustürzt. Natürlich macht das die kamera nicht so mit wie das Geschepper am Schloss.


Zu einem Schloss gehört natürlich auch ein Hoflieferant, und der hat auch auf und rettet über den Tag. Ich mag ja diese Freundlichkeit, dass man nicht gedrängelt wird, dass genug Zeit bleibt, um die Einkäufe schön zu verpacken, und die Wartendenso lange eben überlegen und diskutieren, was sie nehmen. Oder ob ich der bin, der ich bin. Das ist netter als anderswo; 2013 gab es den Fall, da wurde ich mit kamera abgeschossen und mit Vermutung über mein Treiben vertwittert: So ist die Verbitterung der grossen Städte. Ich übe, auch das habe ich gemerkt, einen grossen Einfluss auf Leute aus, denen es weniger gut geht, die packen das dann nicht, und für die werde ich so eine Art fixe Idee. Es gibt zum Beispiel jemand aus dem innersten Zirkel von kleinerdrei, von der ich überhaupt nichts weiss, und die jeden - und davon gibt es wirklich viele - negativen Tweet über mich belobigt. Leicht problembehaftete Prekäre aus - Trommelwirbel - Berlin. Ich stelle mir das ja ziemlich furchtbar vor, vor dem Netz zu hängen und dann immer gleich drücken. Drücken. Drücken. Hoffen dass noch mehr kommt. Da ist mir das vorsichtige Interesse am See doch etwas lieber, wenn ich das so sagen darf.


Bei echten Freunden drückt man nicht öffentlich, man schickt etwas diskret. Bei echten Freuden hält man sich besser zurück, denn das perfekte Leben in diesem Rahmen mündet am Abend in gemeinsames Lasagnekochen, und weil natürlich jeder dachte, der andere bringt sicher keinen Käse mit, sollte man dafür auf gar keinen Fall zu viel anderes essen. Deshalb haben die Schweine auch den Abend überlebt. Nicht einmal zur Nachspeise mit Abstand wäre etwas gegangen, dafür ging der Limoncello, eine Hälfte hier und der rest wurde mitgenommen und ich muss wieder dringend nach Italien. Genau genommen nach Lazise. Ja, sicher, ein Touristenort, aber man stelle sich die Enttäuschung der Gäsrte vor, sie bekommen so etwas und entdecken dann, dass das alles war.
Und so wird auch dieses Jahr wieder alles vom Kleinen ins Grosse gehen, hoffe ich. Es ist ja nicht wirklich so langweilig und vorhersehbar, wie es mitunter scheinen mag, die Schienen, auf denen das Leben verläuft, sind morsch und brüchig und ehe man sich versieht, ist man ganz woanders hingepurzelt. Was letztes Jahr wirklich gefehlt hat, war der Norden und der Osten Siziliens (ausgefallen wegen Strand und Val di Noto). Und Dresden (ausgefallen wegen Hochwasser). Zwei weitere Alpenquerungen mit dem Rad (ausgefallen wegen zu viel Angst, die sich nachher als übertrieben herausstellte). Rom (ausgefallen wegen weil es am Tegernsee auch schön war). Ich wünsche mir nicht viel von diesem Jahr, nur zwei Dinge: Die gesundheit und die Freiheit, das alles zu machen oder auch nicht, wenn es nicht passt. Kleine Ziele. Keine Leistung. Nur ein paar texte und Bilder, und viele, die sich darüber aufregen.

Ein Wahnsinn. Weil der Himmel klar war, so klar, wie er eben nur in eiskalten, dunstfreien Winternächten ist. Ohne Ballerei, wenn man ein wenig wartet, sieht mal unendlich viele Sterne, die Milchstrasse ist wie ein weisses Band, das auch einen zustürzt. Natürlich macht das die kamera nicht so mit wie das Geschepper am Schloss.


Zu einem Schloss gehört natürlich auch ein Hoflieferant, und der hat auch auf und rettet über den Tag. Ich mag ja diese Freundlichkeit, dass man nicht gedrängelt wird, dass genug Zeit bleibt, um die Einkäufe schön zu verpacken, und die Wartendenso lange eben überlegen und diskutieren, was sie nehmen. Oder ob ich der bin, der ich bin. Das ist netter als anderswo; 2013 gab es den Fall, da wurde ich mit kamera abgeschossen und mit Vermutung über mein Treiben vertwittert: So ist die Verbitterung der grossen Städte. Ich übe, auch das habe ich gemerkt, einen grossen Einfluss auf Leute aus, denen es weniger gut geht, die packen das dann nicht, und für die werde ich so eine Art fixe Idee. Es gibt zum Beispiel jemand aus dem innersten Zirkel von kleinerdrei, von der ich überhaupt nichts weiss, und die jeden - und davon gibt es wirklich viele - negativen Tweet über mich belobigt. Leicht problembehaftete Prekäre aus - Trommelwirbel - Berlin. Ich stelle mir das ja ziemlich furchtbar vor, vor dem Netz zu hängen und dann immer gleich drücken. Drücken. Drücken. Hoffen dass noch mehr kommt. Da ist mir das vorsichtige Interesse am See doch etwas lieber, wenn ich das so sagen darf.


Bei echten Freunden drückt man nicht öffentlich, man schickt etwas diskret. Bei echten Freuden hält man sich besser zurück, denn das perfekte Leben in diesem Rahmen mündet am Abend in gemeinsames Lasagnekochen, und weil natürlich jeder dachte, der andere bringt sicher keinen Käse mit, sollte man dafür auf gar keinen Fall zu viel anderes essen. Deshalb haben die Schweine auch den Abend überlebt. Nicht einmal zur Nachspeise mit Abstand wäre etwas gegangen, dafür ging der Limoncello, eine Hälfte hier und der rest wurde mitgenommen und ich muss wieder dringend nach Italien. Genau genommen nach Lazise. Ja, sicher, ein Touristenort, aber man stelle sich die Enttäuschung der Gäsrte vor, sie bekommen so etwas und entdecken dann, dass das alles war.
Und so wird auch dieses Jahr wieder alles vom Kleinen ins Grosse gehen, hoffe ich. Es ist ja nicht wirklich so langweilig und vorhersehbar, wie es mitunter scheinen mag, die Schienen, auf denen das Leben verläuft, sind morsch und brüchig und ehe man sich versieht, ist man ganz woanders hingepurzelt. Was letztes Jahr wirklich gefehlt hat, war der Norden und der Osten Siziliens (ausgefallen wegen Strand und Val di Noto). Und Dresden (ausgefallen wegen Hochwasser). Zwei weitere Alpenquerungen mit dem Rad (ausgefallen wegen zu viel Angst, die sich nachher als übertrieben herausstellte). Rom (ausgefallen wegen weil es am Tegernsee auch schön war). Ich wünsche mir nicht viel von diesem Jahr, nur zwei Dinge: Die gesundheit und die Freiheit, das alles zu machen oder auch nicht, wenn es nicht passt. Kleine Ziele. Keine Leistung. Nur ein paar texte und Bilder, und viele, die sich darüber aufregen.
donalphons, 00:37h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 1. Januar 2014
Der Widerspenstigen Lähmung
Von Ludwig XIV stammt der Spruch, er würde mit jeder Ernennung, die er vornimmt, 100 Verbitterte erschaffen, und einen Undankbaren. Er hatte es einfach.
Ich will das gar nicht auf die Debatten um den ganz harten Feminismus bezogen sehen, aber natürlich ist es so, dass meine persönlichen Präferenzen bei Autorinnen sind; dass bei Rivva vor allem Männer sind, hat mit meinen Vorlieben nichts zu tun. Ich lese mehrheitlich Blogs von Frauen und habe generell den Eindruck, dass sie im Durchschnitt die fähigeren Community Managerinnen sind. Das war früher meine Meinung und ist es auch heute noch, da die Entwicklungen Phänomene hervorgebracht habe, die mich einfach überfordern.

Dazu muss man sagen, dass ich selbst sehr, sehr gute Gründe hätte, Minderheitenschienen zu reiten, und weil ich weiss, wie übel das ausgehen kann, mache ich das nicht. Nie. Unter gar keinen Umständen. Ich kenne auch genug Leute, die sich in meinem Bereich ideologisch im Gefühl einer komplett feindlichen, sie diskriminierenden Umwelt eingraben, und natürlich können sie auch bestens belegen, dass es so ist - aber nach meiner Meinung gibt es in der deutschen Gesellschaft keinen weit verbreiteten, strukturellen Antisemitismus mehr, und auch viele andere früher brutalst unterdrückte Gruppen leben heute in einer vergleichsweise freien Gesellschaft. Wer schwule Freunde seit 25 Jahren hat, der sieht einfach die Unterschiede. Es ist noch nicht perfekt. Und es ist jedesmal, siehe Einwanderung aus Osteuropa, auf's Neue ein G'fred. Aber diese Gesellschaft ist durchaus eine, die gezeigt hat, dass sie auch ohne dem T-34 vor dem Haus und der B-17 über dem Grundstück lernen kann.
Im eigenen Laden rennen genug Überidentifizierte rum, die sich über die Mär eines strukturellen Antisemitismus aber gut Freund machen wollen, und da hebt es mich halt, so wie es mich bei Theorien wie "Critical Whiteness", "Rape Culture", "Klassismus" und "Ableismus" hebt. Zum letzteren Thema könnte ich übrigens auch was sagen, ich wurde nicht umsonst ab der 11. vom Sport berfreit und war für den Barras so untauglich, dass die Kommission, vor die man mich irrigerweise gestellt hatte, bitter weinte, bis ich mich über sie lustig machte. Dass am gleichen Gymnasium, an dem ich war, Fehlverhalten der Lehrer heute für sie Folgen hat, die zu meiner Zeit undenkbar gewesen wären: Das ist der Fortschritt. Und der ist gut und erkämpft gegen die, die sich wirklich extrem mies verhalten haben. Das haben ganz normale Leute gemacht, Elterm, Schüler, Kollegen. Und zwar ohne jeden theoretischen Unterbau.

Es bleibt in einer relativ liberalen Gesellschaft wie der unseren, die sogar CDU und CSU und den Papst zwingt, sich neu zu erfinden, natürlich nicht aus, dass es auch Auswirkungen auf jene hat, die abseits stehen. Und mit der Liberalisierung verändern sich auch manche Problemfelder. Böse gesagt: Wer neben der Spur laufen will und entdeckt, dass alle Spuren zulässig sind, sucht sich halt was besonders Krasses, um auszuticken. Weil es nicht um Probleme geht, sondern um das Ausleben der eigenen Probleme. Ich hatte ein Zeit in meinem Leben recht unvermittelt recht viel mit psychisch labilen Menschen zu tun: Jeder hat seine Geschichte und seine Theorie, warum er so neben den Regeln laufen muss. In sich ist das sehr oft von einer bestechenden Logik, denn die Betroffenen waren alle sehr klug und sehr sensibel. Aber es ist halt nicht gerade schön, und ob einem die Wohnungszertrümmerer und Selbstmörder von 1990 besser gefallen als die Magersüchtigen von 2013, muss jeder selbst entscheiden.
Ich bin wahrlich kein Fan der scheidenden Familienministerin. Ich halte auch das Betreuungsgeld für grundfalsch. ich muss aber irgendwie akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt, dass viele es gern annehmen. Und ich muss auch damit leben, dass eine Bekannte das macht, weil ihr die Kitas in der Region zu katholisch verseucht sind. Ich kann das halbwegs nachvollziehen, und wenn sie lieber die Kinder erzieht, dann habe ich kein Recht, sie dafür zu kritisieren. Sie will das halt so. Das ist noch nicht mal Prägung einer frauenfeindlichen Gesellschaft, sondern einfach das, was sie sich überlegt hat. Sie findet das Betreuungsgeld super. Sie ist damit nicht allein.
Vom Standpunkt der Kritik an der Theorie des Klassismus könnte man sagen: Ist doch super für die Armen, wenn sich hier relativ reiche Doppelverdiener dank einer kleinen Förderung einen hochbezahlten Posten jemandem überlassen, der es vielleicht nötiger braucht. Aber natürlich, für die Ideologie der Frauenquote ist es natürlich Gift, wenn eine führende Mitarbeiterin, in die eine Firma viel Geld gesteckt hat, mit 35 beschliesst, nur noch Mutter zu sein. Damit ist das bei mir daheim trotzdem vertretbar. Aber im Internet müsste man das schon noch formschöner begründen, um nicht als "Masku" angegriffen zu werden.

Ich hatte zwischenzeitlich mal den Fall, dass ich in einer kritischen Lage für eine frisch gewordene Mutter eingesprungen bin, in einer Zeit einer krassen, von ihr vorher mit verursachten Krise. Und ich durfte auch erleben, wie ihr Interesse am Muttersein nachliess, als die Krise vorbei war, und der Job wieder schöner erschien. Das alles ist nicht schön, aber es passiert nun mal. Kein Anlass, da eine Theorie der Diskriminierung daraus zu basteln. Man kennt das, das gibt es unter vielen Vorzeichen. Das ist nicht weiblich oder männlich, es ist menschlich unschön.
Unschön ist es aber auch, wenn all diejenigen, die mit diesem Gang der Welt und der menschlichen Neigung, Vorteile und Vorurteile auszunutzen, so unzufrieden sind, dass sie darin ein allgemeines System erkennen. Das sind die Wurzeln des Antisemitismus des 19. Jahrhunderts, es ist die Basis der Kommunistenhatz in den USA nach 1945, es ist wie in der Klapse: Man baut sich ein System, das in sich logisch ist, und so konstruiert, dass alle äusserlichen Erscheinungen im Sinne des Systems interpretierbar sind. Zwei der wirklich harten Texte des letzten Jahres (kein Link) sind von Frauen geschrieben, die im normalen Umgang durchaus ihre wichtigen Punkte haben, mit denen man reden könnte - man muss ja nicht einer Meinung sein - aber sich dann zu den Gruppen verabschieden, die solche Theorien bieten. Abweichungen sind nicht möglich. Feinde werden definiert und ausspioniert (ich gehöre natürlich auch dazu) und wer mit dem Feind möglicherweise in Verbindung steht, wird brutal ausgegrenzt. Die kennen nicht mehr wie ich die alten K-Gruppen, aber sie können das aus sich heraus.

Die Ausgrenzung kommt übrigens von Leuten, von denen ich teilweise sehr genau weiss, dass sie absolut nicht so sind, sondern mehr so wie ich, verhuscht, nicht leicht zugänglich und keine Rampensäue. Mir gibt meine Klasse einen gewissen Halt und ihre distanzierten Formen, denen halt ihre neue Gruppe und die Gelegenheit, jetzt etwas zu tun, was früher nicht möglich war. Um sie herum sind die Allys. Das sind Leute, die eine Illusion eines sozialen Umfelds aufbauen, indem sie Andersdenkende runterputzen. Michael S., Johannes P., Aaron J., Hakan T., Leute, die das wirklich auch in ihre Accounts, in die Partei oder als Doppelagent in die Süddeutsche Zeitung tragen. Idealbeispiel ist Julian Assange, der nun mal ein Recht auf Unschuldsvermutung hat, und kein verurteilter Verbrecher ist. Das ist diesen Leuten völlig egal, und wenn der CCC ihnen den Freiraum bietet, zur gezielten Störung einer Veranstaltung aufzurufen und die auch durchzuziehen - dann tun sie es eben. Das kommt dabei raus, wenn man ein eigenes System der Logik hat, dann sieht jedes Problem aus wie ein Stecker, den man ziehen kann. Der eine macht es und Hakan T. berichtet darüber bei Sueddeutsche.de, und man verbucht das intern als Erfolg.
Alles klar?
Nein. Das sind auch Menschen und der Unterschied im Internet ist, dass es jede Menge Verbindungen gibt. Mit zwei der härtesten Vertreterinnen der Szene habe ich schon zusammengearbeitet, und eine, die heute andere bedroht, wenn sie etwas mit mir machen, hätte vor zwei Jahren viel darum gegeben, wenn sie etwas hätte machen können. Es gibt Beispiele wie eine konsequente Berlinerin, die klare Vorbehalte hat, mit der man darüber reden kann, und die es einfach nicht will, egal wie ich sie bitte: Das ist in Ordnung. Mein Risiko, es lohnt sich trotzdem, es einzugehen, denn weder sind die alle doof oder schief gewickelt; für mich in dem Bereich eher unideoligischen Menschen macht es nichts aus, wenn sie an eine Rape Culture glauben, aber vielleicht dennoch etwas über Kunst oder Liebe oder Bücher oder Orte erzählen können. Ich zum Beispiel finde Blogs über sozial bevorzugte Kreise - auch die gibt es - sagenhaft langweilig, inzestuös und verlogen, und lese gern aus anderen Erfahrungswelten.

Aber mit dem Erfolg von #Aufschrei sehe ich eine gewisse Uniformierung und einen Gleichschritt bei einer Gruppe, die mich ziemlich an Adical/Adnation erinnert. Damals ging es darum, die Blogger reich zu machen, jetzt geht es darum, aware zu machen. Für eine Ideologie, die ich kenne und verstehe, denn sie ist logisch und leicht verständlich und nur in bestimmten, reale Erfahrungen ausschliessenden Zirkeln überlebensfähig, weil die reale Welt darauf so viel gibt wie auf den Revoluzzer Häusler, den Startupförderer Lumma, den Vermarkter Lobo, oder den BGE-Freund Ponader. Kurz, es wird, es muss scheitern.
Das ist dann natürlich der Beweis für die Richtigkeit der Rape Culture.
Was an der Sache so amüsant ist: Diese feministische Ideologie ist ja nicht wirklich Teil der Vorstellung, wenn man Fragebögen ausfüllt, um Partnerschaften zu finden. Sie schlägt zwar in den Präferenzen durch, aber diese Präferenzen können auch andere haben. Beruflich habe ich ein paar recht ehrliche, aber nicht aktiv genutze Profile laufen, unter anderem bei einer Seite, bei der recht viele Vertreterinnen dieser Ideologie, teilweise auch noch nach der Heirat, ihre Profile stehen haben. Ungelogen: Unter den 10 deutschen Top Matches sind drei radikale Feministinnen, mein Score schlägt den ihrer Allys, die auch dort sind, um Längen.

Eigentlich sollten wir sofort heiraten. Vermutlich, weil es weitgehend einfach passt. Nur halt nicht in diesem einen Punkt.
Aber die - für sie letztlich - bittere Wahrheit ist wie damals, als in meiner Heimatstadt so viele meinten, sie müssten jetzt Schlaftabletten nehmen oder vom Baugerüst springen. Wir sind jung, liberal, aufgeschlossen, links, reformfreudig, zukunftsorientiert und bitte, ich habe eine von denen getroffen und wusste nicht, wer das ist und fand sie wirklich reizend. Aber da ist halt noch das ideologische Gerüst. Und das wird im Internet entscheidend. Es ist so leicht, sich im Leben ohne diese Ideologie zurecht zu finden. Wer darauf nicht verzichten kann, landet in Seemanns Podcast, ruft die Antifa zu Hilfe, stalkt mich und meine Freunde, und diskutiert die Schüchternheit im Netz in jenen Phasen aus, da keine Kraft da ist, Blockempfehlung zu betreiben.
Das geht mit der Ideologie. Wir werden, das ist mein Eindruck, 2014 im Netz davon noch mehr sehen, denn es bringt in der Filterbubble Erfolg. Und die Filterbubble wird der einzige Bezugsrahmen, so wie es bei der Antifa die Bezugsgruppe und bei den rechten Hohlköpfen die schlagende Verbindung mit Ariernachweis ist. Bei mir ist das halt anders, ich komme und lebe in einem sehr vielschichtigen und intakten Umfeld, das unter einem hohen Veränderungsdruck steht. Meine Klasse geht unter. Wir sterben aus. Wir sind nur noch Spielball des entfesselten Kapitalismus. Ideologien wären da mittelfristig tödlich.

Ich war heute am See, und es war sehr schön. Vielleicht sollte ich mir meine Geschichten wieder mehr dort suchen.
Ich will das gar nicht auf die Debatten um den ganz harten Feminismus bezogen sehen, aber natürlich ist es so, dass meine persönlichen Präferenzen bei Autorinnen sind; dass bei Rivva vor allem Männer sind, hat mit meinen Vorlieben nichts zu tun. Ich lese mehrheitlich Blogs von Frauen und habe generell den Eindruck, dass sie im Durchschnitt die fähigeren Community Managerinnen sind. Das war früher meine Meinung und ist es auch heute noch, da die Entwicklungen Phänomene hervorgebracht habe, die mich einfach überfordern.

Dazu muss man sagen, dass ich selbst sehr, sehr gute Gründe hätte, Minderheitenschienen zu reiten, und weil ich weiss, wie übel das ausgehen kann, mache ich das nicht. Nie. Unter gar keinen Umständen. Ich kenne auch genug Leute, die sich in meinem Bereich ideologisch im Gefühl einer komplett feindlichen, sie diskriminierenden Umwelt eingraben, und natürlich können sie auch bestens belegen, dass es so ist - aber nach meiner Meinung gibt es in der deutschen Gesellschaft keinen weit verbreiteten, strukturellen Antisemitismus mehr, und auch viele andere früher brutalst unterdrückte Gruppen leben heute in einer vergleichsweise freien Gesellschaft. Wer schwule Freunde seit 25 Jahren hat, der sieht einfach die Unterschiede. Es ist noch nicht perfekt. Und es ist jedesmal, siehe Einwanderung aus Osteuropa, auf's Neue ein G'fred. Aber diese Gesellschaft ist durchaus eine, die gezeigt hat, dass sie auch ohne dem T-34 vor dem Haus und der B-17 über dem Grundstück lernen kann.
Im eigenen Laden rennen genug Überidentifizierte rum, die sich über die Mär eines strukturellen Antisemitismus aber gut Freund machen wollen, und da hebt es mich halt, so wie es mich bei Theorien wie "Critical Whiteness", "Rape Culture", "Klassismus" und "Ableismus" hebt. Zum letzteren Thema könnte ich übrigens auch was sagen, ich wurde nicht umsonst ab der 11. vom Sport berfreit und war für den Barras so untauglich, dass die Kommission, vor die man mich irrigerweise gestellt hatte, bitter weinte, bis ich mich über sie lustig machte. Dass am gleichen Gymnasium, an dem ich war, Fehlverhalten der Lehrer heute für sie Folgen hat, die zu meiner Zeit undenkbar gewesen wären: Das ist der Fortschritt. Und der ist gut und erkämpft gegen die, die sich wirklich extrem mies verhalten haben. Das haben ganz normale Leute gemacht, Elterm, Schüler, Kollegen. Und zwar ohne jeden theoretischen Unterbau.

Es bleibt in einer relativ liberalen Gesellschaft wie der unseren, die sogar CDU und CSU und den Papst zwingt, sich neu zu erfinden, natürlich nicht aus, dass es auch Auswirkungen auf jene hat, die abseits stehen. Und mit der Liberalisierung verändern sich auch manche Problemfelder. Böse gesagt: Wer neben der Spur laufen will und entdeckt, dass alle Spuren zulässig sind, sucht sich halt was besonders Krasses, um auszuticken. Weil es nicht um Probleme geht, sondern um das Ausleben der eigenen Probleme. Ich hatte ein Zeit in meinem Leben recht unvermittelt recht viel mit psychisch labilen Menschen zu tun: Jeder hat seine Geschichte und seine Theorie, warum er so neben den Regeln laufen muss. In sich ist das sehr oft von einer bestechenden Logik, denn die Betroffenen waren alle sehr klug und sehr sensibel. Aber es ist halt nicht gerade schön, und ob einem die Wohnungszertrümmerer und Selbstmörder von 1990 besser gefallen als die Magersüchtigen von 2013, muss jeder selbst entscheiden.
Ich bin wahrlich kein Fan der scheidenden Familienministerin. Ich halte auch das Betreuungsgeld für grundfalsch. ich muss aber irgendwie akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt, dass viele es gern annehmen. Und ich muss auch damit leben, dass eine Bekannte das macht, weil ihr die Kitas in der Region zu katholisch verseucht sind. Ich kann das halbwegs nachvollziehen, und wenn sie lieber die Kinder erzieht, dann habe ich kein Recht, sie dafür zu kritisieren. Sie will das halt so. Das ist noch nicht mal Prägung einer frauenfeindlichen Gesellschaft, sondern einfach das, was sie sich überlegt hat. Sie findet das Betreuungsgeld super. Sie ist damit nicht allein.
Vom Standpunkt der Kritik an der Theorie des Klassismus könnte man sagen: Ist doch super für die Armen, wenn sich hier relativ reiche Doppelverdiener dank einer kleinen Förderung einen hochbezahlten Posten jemandem überlassen, der es vielleicht nötiger braucht. Aber natürlich, für die Ideologie der Frauenquote ist es natürlich Gift, wenn eine führende Mitarbeiterin, in die eine Firma viel Geld gesteckt hat, mit 35 beschliesst, nur noch Mutter zu sein. Damit ist das bei mir daheim trotzdem vertretbar. Aber im Internet müsste man das schon noch formschöner begründen, um nicht als "Masku" angegriffen zu werden.

Ich hatte zwischenzeitlich mal den Fall, dass ich in einer kritischen Lage für eine frisch gewordene Mutter eingesprungen bin, in einer Zeit einer krassen, von ihr vorher mit verursachten Krise. Und ich durfte auch erleben, wie ihr Interesse am Muttersein nachliess, als die Krise vorbei war, und der Job wieder schöner erschien. Das alles ist nicht schön, aber es passiert nun mal. Kein Anlass, da eine Theorie der Diskriminierung daraus zu basteln. Man kennt das, das gibt es unter vielen Vorzeichen. Das ist nicht weiblich oder männlich, es ist menschlich unschön.
Unschön ist es aber auch, wenn all diejenigen, die mit diesem Gang der Welt und der menschlichen Neigung, Vorteile und Vorurteile auszunutzen, so unzufrieden sind, dass sie darin ein allgemeines System erkennen. Das sind die Wurzeln des Antisemitismus des 19. Jahrhunderts, es ist die Basis der Kommunistenhatz in den USA nach 1945, es ist wie in der Klapse: Man baut sich ein System, das in sich logisch ist, und so konstruiert, dass alle äusserlichen Erscheinungen im Sinne des Systems interpretierbar sind. Zwei der wirklich harten Texte des letzten Jahres (kein Link) sind von Frauen geschrieben, die im normalen Umgang durchaus ihre wichtigen Punkte haben, mit denen man reden könnte - man muss ja nicht einer Meinung sein - aber sich dann zu den Gruppen verabschieden, die solche Theorien bieten. Abweichungen sind nicht möglich. Feinde werden definiert und ausspioniert (ich gehöre natürlich auch dazu) und wer mit dem Feind möglicherweise in Verbindung steht, wird brutal ausgegrenzt. Die kennen nicht mehr wie ich die alten K-Gruppen, aber sie können das aus sich heraus.

Die Ausgrenzung kommt übrigens von Leuten, von denen ich teilweise sehr genau weiss, dass sie absolut nicht so sind, sondern mehr so wie ich, verhuscht, nicht leicht zugänglich und keine Rampensäue. Mir gibt meine Klasse einen gewissen Halt und ihre distanzierten Formen, denen halt ihre neue Gruppe und die Gelegenheit, jetzt etwas zu tun, was früher nicht möglich war. Um sie herum sind die Allys. Das sind Leute, die eine Illusion eines sozialen Umfelds aufbauen, indem sie Andersdenkende runterputzen. Michael S., Johannes P., Aaron J., Hakan T., Leute, die das wirklich auch in ihre Accounts, in die Partei oder als Doppelagent in die Süddeutsche Zeitung tragen. Idealbeispiel ist Julian Assange, der nun mal ein Recht auf Unschuldsvermutung hat, und kein verurteilter Verbrecher ist. Das ist diesen Leuten völlig egal, und wenn der CCC ihnen den Freiraum bietet, zur gezielten Störung einer Veranstaltung aufzurufen und die auch durchzuziehen - dann tun sie es eben. Das kommt dabei raus, wenn man ein eigenes System der Logik hat, dann sieht jedes Problem aus wie ein Stecker, den man ziehen kann. Der eine macht es und Hakan T. berichtet darüber bei Sueddeutsche.de, und man verbucht das intern als Erfolg.
Alles klar?
Nein. Das sind auch Menschen und der Unterschied im Internet ist, dass es jede Menge Verbindungen gibt. Mit zwei der härtesten Vertreterinnen der Szene habe ich schon zusammengearbeitet, und eine, die heute andere bedroht, wenn sie etwas mit mir machen, hätte vor zwei Jahren viel darum gegeben, wenn sie etwas hätte machen können. Es gibt Beispiele wie eine konsequente Berlinerin, die klare Vorbehalte hat, mit der man darüber reden kann, und die es einfach nicht will, egal wie ich sie bitte: Das ist in Ordnung. Mein Risiko, es lohnt sich trotzdem, es einzugehen, denn weder sind die alle doof oder schief gewickelt; für mich in dem Bereich eher unideoligischen Menschen macht es nichts aus, wenn sie an eine Rape Culture glauben, aber vielleicht dennoch etwas über Kunst oder Liebe oder Bücher oder Orte erzählen können. Ich zum Beispiel finde Blogs über sozial bevorzugte Kreise - auch die gibt es - sagenhaft langweilig, inzestuös und verlogen, und lese gern aus anderen Erfahrungswelten.

Aber mit dem Erfolg von #Aufschrei sehe ich eine gewisse Uniformierung und einen Gleichschritt bei einer Gruppe, die mich ziemlich an Adical/Adnation erinnert. Damals ging es darum, die Blogger reich zu machen, jetzt geht es darum, aware zu machen. Für eine Ideologie, die ich kenne und verstehe, denn sie ist logisch und leicht verständlich und nur in bestimmten, reale Erfahrungen ausschliessenden Zirkeln überlebensfähig, weil die reale Welt darauf so viel gibt wie auf den Revoluzzer Häusler, den Startupförderer Lumma, den Vermarkter Lobo, oder den BGE-Freund Ponader. Kurz, es wird, es muss scheitern.
Das ist dann natürlich der Beweis für die Richtigkeit der Rape Culture.
Was an der Sache so amüsant ist: Diese feministische Ideologie ist ja nicht wirklich Teil der Vorstellung, wenn man Fragebögen ausfüllt, um Partnerschaften zu finden. Sie schlägt zwar in den Präferenzen durch, aber diese Präferenzen können auch andere haben. Beruflich habe ich ein paar recht ehrliche, aber nicht aktiv genutze Profile laufen, unter anderem bei einer Seite, bei der recht viele Vertreterinnen dieser Ideologie, teilweise auch noch nach der Heirat, ihre Profile stehen haben. Ungelogen: Unter den 10 deutschen Top Matches sind drei radikale Feministinnen, mein Score schlägt den ihrer Allys, die auch dort sind, um Längen.

Eigentlich sollten wir sofort heiraten. Vermutlich, weil es weitgehend einfach passt. Nur halt nicht in diesem einen Punkt.
Aber die - für sie letztlich - bittere Wahrheit ist wie damals, als in meiner Heimatstadt so viele meinten, sie müssten jetzt Schlaftabletten nehmen oder vom Baugerüst springen. Wir sind jung, liberal, aufgeschlossen, links, reformfreudig, zukunftsorientiert und bitte, ich habe eine von denen getroffen und wusste nicht, wer das ist und fand sie wirklich reizend. Aber da ist halt noch das ideologische Gerüst. Und das wird im Internet entscheidend. Es ist so leicht, sich im Leben ohne diese Ideologie zurecht zu finden. Wer darauf nicht verzichten kann, landet in Seemanns Podcast, ruft die Antifa zu Hilfe, stalkt mich und meine Freunde, und diskutiert die Schüchternheit im Netz in jenen Phasen aus, da keine Kraft da ist, Blockempfehlung zu betreiben.
Das geht mit der Ideologie. Wir werden, das ist mein Eindruck, 2014 im Netz davon noch mehr sehen, denn es bringt in der Filterbubble Erfolg. Und die Filterbubble wird der einzige Bezugsrahmen, so wie es bei der Antifa die Bezugsgruppe und bei den rechten Hohlköpfen die schlagende Verbindung mit Ariernachweis ist. Bei mir ist das halt anders, ich komme und lebe in einem sehr vielschichtigen und intakten Umfeld, das unter einem hohen Veränderungsdruck steht. Meine Klasse geht unter. Wir sterben aus. Wir sind nur noch Spielball des entfesselten Kapitalismus. Ideologien wären da mittelfristig tödlich.

Ich war heute am See, und es war sehr schön. Vielleicht sollte ich mir meine Geschichten wieder mehr dort suchen.
donalphons, 22:37h
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