: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 31. Dezember 2013

Der beste Marillenknödel mit Sex

Irgendwo im Tal kaufen sie jetzt sicher Böller und Flaschen und bereiten noch etwas vor, aber ich sitze auf einem Stein und schaue den Bergdohlen zu. Es ist kalt und gleichzeitig warm in der Höhensonne. Das ist keine kleine Sache an einem Tag, der andernorts grau für alle ist, die so weit gekommen sind. Man überlebt, um dann so zu leben, sei es unten oder oben.





Ich habe die letzten zwei Wochen etwas getan, was so gar nicht nötig wäre, aber ich habe deutlich reduziert. Mal geschaut, ob ich - gesetzt, dass Annehmlichkeiten wie Wohnung und Heizung da sind - mit 10 Euro am Tag auskomme. Das geht ohne Einschränkungen, und am Ende war trotzdem so viel übrig, dass ich mir für 37 Euro noch einen leicht angebeulten Rennradrahmen leisten konnte, der mir hoffentlich Freude bereitet. KLeine Brötchen, aber fein. das wird ein schönes Projekt.

Mein Intereesse am Grosen und Absoluten ist momentan nicht sonderlich ausgeprägt, ich habe in diesem Jahr etwas zu viel Überheblichkeit und Absolutheit gesehen, aber nur wenig so Gutes gegessen, wie die Marillenknödel fpr 5,90 Euro auf 1800 Meter Höhe im gleissenden Sonnenlicht. Heute hat sich Ponader über meinen Beitrag beschwert, irgndwo da unten im Nebel. 2013 war das Jahr der dogmatischen Kanaillen, und ich sollte noch sparsamer mit ihnen umgehen.





Auf dem Sonnendeck sollte ich öfter sein. Nach Sizilien sollte ich reisen und mich etwas lösen, um mich anderweitig freier zu machen. Ich muss richtig mit der Hand hinlangen und ein paar sehr weitreichende Entscheidungen treffen. 2013 ging - wider Erwarten, 2014 sollte dann wieder laufen. Für mich, zumindest.

Ich habe ehrliche und bange Zweifel, wie es sonst so weiter geht. Ich sehe die Geschwindigkeit, mit der sich manche Ansprekte entwickeln, die anderen banal erscheinen. Dass Audi bald jedes Jahr 1,5 Millionen googlegesteuerte Drohnen auf die Menschheit los lässt und was das bedeuten wird, zum Beispiel. Ich sehe mein Segment im Schwinden, und es wird mich nicht tangieren, aber die Schattenseiten evolutionärer Entwicklungem, das weiss ich als Historiker, sind kein Spass. Vielleicht hilft ja ein höhnisches Lachen, oder einfach mehr olympische Entrücktheit von dieser Welt. Und kleinere Blätter in einem dickeren Format.





Hallo See, hallo Alpen. Wir werden einander nicht missen, es wird viel Zeit sein und wenn der Winter nicht so streng wird, wer weiss, was alles gehen kann. Momentan habe ich immer noch leicht berlinerische Bronchien, aber das legt sich, wenn die Sonne weiter so scheint. Auf die Tage kommt es an und auf die ruhigen Nächte. Ich las heute einen ziemlich erschütternen Beitrag einer Loslösung von der Normalität und vom Weg in die Hölle der reinen Filterbubble; ich bin froh, dort bei den Normalen und Freundlichen wieder einschmelzen zu können.

Das Härteste war das Vertwittern eines Todesfalls in Berlin. Was sind das nur für Leute. Ich weiss nicht, wie ich leben will, aber ich will sterben mit Freunden, die still sind, und dann schon lange, lange vergessen und verschwunden sein. Dazu muss ich jetzt noch nicht mit dem Schreiben aufhören und auch nicht in den nächsten Jahren, aber genau auf die Menschen hinschauen, das sollte ich schon. Ich brauche keinen Nachruf. Ich bin zufrieden mit dem Gelächter, das von mir hoch zur Sonne und in den Nachthimmel dringt.

Ihr aber solltet wirklich mit dem Rauchen aufhören. Ich meine es gut mit Euch.

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Feat. Carl Schmitt

Natürlich können die Piraten nichts für die paar Idioten, die den Account Blockempfehlung fördern - nicht mal, wenn es ihre eigenen Prominenten und Abgeordneten sind. Aber das kann nicht bedeuten, dass man nicht darüber redet. Nach meinen Recherchen speist sich dieser Netzpranger vor allem aus jungen Piraten, #Aufschreileuten und als "Hub" dazwischen ist eine spezielle Person, die ich weder in der FAZ noch im Kommentarblog namentlich erwähnt habe.

Nicht aus Feingefühl. Sondern weil da noch was kommt. Da gibt es nämlich noch ein paar Punkte, wo man die stinkenden Löcher aus dem Käse hauen muss. Kleinerdrei, Aufschrei, das ganze Konglomerat und ihre Strategie vom 9, Dezember, die mir vorliegt.

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Dienstag, 31. Dezember 2013

Abendprogramm

Es wird kein Winter mehr. Oben nicht, wo man wieder ein Radel statt eines Rodels braucht und unten nicht, wo die leichte Sommerbereifung ausreicht.



Ich bin nicht traurig deshalb. Auf den Spass, jeden Morgen Schnee zu schippen, kann ich gerne verzichten, und nach den harten Wintern der letzten Jahre ist etwas Wetteranomalie auch nicht schlecht.



Ich höre wieder Musik aus jungen, kräftigen Männerkehlen und von Maultrommeln, die von der Liebe und vom Kampf erzählen. Momentan lebe ich vom Alten und von den Resten, vom Benutzen und schon oft Gehörten, bevor nächstes Jahr vieles, alles ganz anders wird.



In Teneriffa ist die höchste und längste Bergstrasse Europas, vom Hotel aus 41 Kilometer von Null auf 2350 Höhenmeter.

Das ist zweimal hintereinander der Jaufenpass.

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Best Case Szenario für das allerneuste Spiel

Statt eines Jahresrückblicks, der ausgesprochen langweilig wäre, lieber eine Vorschau. Dass es nicht meine Vorschau wird, ist nicht weiter schlimm, und wir werden ja beobachten können, Realtime, ob das was wird. Bei der Buchmesse habe ich ja schion gesagt, dass Sobooks nach dem Versuch, das Ding halbwegs zum Laufen zu bringen, eher dümpeln wird - einfach, weil es gar nicht als echte Verkaufsplattform für Bücher gedacht ist, sondern mehr zum Anlocken von Investoren, die das Abenteuer bezahlen sollen. Und dort steht jetzt, seit der Buchmesse und immer noch:

Ärgerlicherweise kann man sich bei sobooks derzeit nur per Facebook registrieren und einloggen. Aber wir arbeiten bereits an der Anmeldung per Mailadresse.

Ja wer braucht schon Kunden? Doch nicht Superverkaufsstratege Lobo!

Da scheint das Team gerade andere Prioritäten zu haben, oder sie haben auf der Buchmesse schon lernen müssen, dass die Idioten nicht gerade auf Bäumen wachsen und nur darauf warten, diese Quereinsteiger zu bezahlen. Auch das wird uns nächstes Jahr noch beschäftigen. Aber nu zu Michael Seemann, der per Crowdfunding ein Buch finanziert, das im Sommer erscheinen soll. Ich weiss nicht, ob es dafür ein Projektblog gibt, aber ich schreibe das jetzt schon mal vor -ich muss ja dem Ruf, den er mir unterstellt, gerecht werden.

1.1.2014: Leute is ja super dass es jetzt so viel ist aber es fehlen noch 3000, sonst gibt es keinen Podcast.

4.1.2014: Das wird echt wichtig mit den 3000, ich habe mir gerade die Co Working Spaces angeschaut und wenn ich da einen richtig guten haben will ist das, nicht billig.

9,1,2014: Leute... muss ich hier Bilder posten, wie dreckig es bei mir daheim ist? ich kann so nicht arbeiten.

16.1.2014: Na egal nicht so schlimm, dann gibt es halt keinen Podcast den setzen wir, erst mal etwas zurück, aber das Geld, wie gesagt da habe ich jetzt mal für die nächsten 6 Monate einen Arbeitsplatz angemietet. Mit Blick auf die Spree!

19.1.2014: Schaut mal, Essen vom Inder in Plastikverpackung! Das kann ich mir dank Euch leisten! Obwohl 2500 fehlen bin ich jetzt, hoch motiviiert.

29.1.2014: Boah also der Space hier... also die Leute... ich glaub ich zieh doch um. Der Don Alphonso zieht nach Teneriffa da ist das doch sicher, richtig wenn ich auch umziehe!

5.2.2014: So umgezogen. Das hat zwar eine Woche gekostet aber die hole ich hochhhhhhhhhhhhhhhhhmmm adflas ad otieeeeeeer dafasdasdttttttt wiederrrrrrrrrrrrrrr rrrrreeee

6.2.2014 F*CK mein Macbook ist hinüber, ich bin am Ende - ja, wenn die 2500 noch gekommen wären dann wäre das kein Problem aber so sitze ich jetzt an einem PC - einem PC mit Windows!!!!!!!!!!!!! Alle lachen mich aus. Sogar der Inder der mit dem Mofa das Essen bringt. Oh Gott was mach ich denn jetzt?

7.2.2014: Good News! Meine Freundin hat das alles mal durchgerechnet und ich kann mir weil ich, ja doch schon recht viel geschafft habe doch so ein neues Macbook leisten. Kostet kaum mehr als das Auswechseln der Tastatur und kommt, in einer Woche! Ich werde solange meine Gedanken ordnen.

14.2.2014: Es ist da! (Bild)
1037 beglückwünschende Kommentare gehirnamputierter Macnutzer

15.2.2014: Es geht los! Jetzt aber volle Kanne!

17.3.2014: Fast schon die Hälfte fertig! War ganz einfach musste ja erst mal nur die Texte, aus dem Blog anpassen.

25.4.2014: Weil alles so gut läuft mache ich jetzt, meine Vorbereitung für meinen Vortrag bei der re publica. c u th3r3!

7.5.2014; Danke für Eure Unterstützung! Jetzt Party mit Sache, Johnny, Max und Julia!

15,.5.2014: Kater weg, zurück an die Arbeit. Hallo Inder, was gibt es heute!

17.5.2014: Komme geil voran. Bald die Graphiken!

19.5.2014: Ähm, also, könnte mir eventuell jemand mit den Graphiken helfen? Ich bin da also ich mein Ihr wisst, damals bei der FAZ da gab es ja mit den Bildern so ein Problem und, vielleicht kann jemand helfen...

22.5.2014: Heute Abend erzähle ich etwas bei WMR über das Buch und wie Gerold die Graphiken, macht das ist spitze.

24.5.2014: Ungut. Irgendwie hat Gerold da, was falsch verstanden. Ich mein es ist doch klar, dass das Geld an mich ging und nicht er gecrowdfundet wurde. Oder? Das war doch jedem klar. Naja nur Gerold nicht. Echt unverschämt der wollte richtig viel Kohle und gerade jetzt, wo ich fast fertig bin: Erpresser. Aber nicht mit mir! Mache das jetzt selbst aber wenn mir jemand helfen will: ich habe einen Kasten Club Mate und ihr kriegt auch was, von meinem Inder-Essen ab. Oder einen Döner.

28.6.2014: Boah. Hart, aber jetzt, sind die Graphiken fertig. Jetzt nur noch schnell zusammenbauen.

3.7,2014, 20:34: Die ersten 10 Kommentatoren, dürfen das komplette Buch in der Betaphersion als Computerfahne probelesen
10 Kommentare.

4.7.2014: 00:15 WELCHES SCHWEIN HAT DAS BEI DROPBOX EINGESTELLT??????????????
634 schuldzuweisende Kommentare

8.7.2014: Sorry Leute ich brauh jetzt erst mal ne Pause und dann, ganz ehrlich, Meike Tobias und Klaus ihr, seid echt das letzte. Was bildet ihr Euch ein dass ihr besser Deutsch als ich könnt? Was heisst hier ich könnte keine Kommas setzen?

15.7.2014: Jetzt aber Endspurt!

16.7.2014: Etwas Blödes, ist passiert. Die vom ersten Coworkingspace haben noch drei Monate lang Geld abgehoben. Waaaa, das haben die mir nicht gesagt. Das kriege ich aber wieder und dann wird das schon.

12.7.2014: Die berufen sich auf eine Kündigungsfrist das ist ja wie in München alle, Kapitalisten und ich, werde Kommunist! Das darf alles gar nicht wahr sein.

13.7.2014: Mir fehlen nur noch 5 Seiten die ich neu schreiben musste, das ist alles. Sonst nichts mehr. Ausser ein paar Seiten Graphiken, das kleine Lektorat, 6 winzige Kapitel und das Layout und die Fussnoten aber ansonsten, wäre ich druckfertig. Das Problem: Der Druck wird teurer als gedacht. Das könnte in einem Monat alles über der Bühne sein, aber jetzt, geht es um alles: ich brauche doch noch die 2500. Dafür steige ich auch wieder um auf Nudeln. Und mache es von daheim. Also, gehen wir es an und zeigen wir es den Coworkingspaces den überteuerten Indern und dem System der Verlage das einen Bestseller nicht verhindern wird. Solidarische Grüsse!
12 anfeuernde Kommentare, 8 gelöschte, wütende Kommentare

17.7.2014: Bild einer Instant Nudelsuppe.
3 Kommentare

19.7.2014: Bild einer Instant Nudelsuppe und einer Packung Grippostad.
17 besorgte Kommentare, 12 wütende Kommentare

24.7.2014: Der Hans will wissen wann ich, seinen schon bezahlten Vortrag bei ihm halte. Bald! Muss erst wieder zu Kräften kommen und das geht am besten wenn die fehlenden 2500 zusammen kommen.
(ab hier: Kommentare geschlossen)

13.8.2014: Danke für die Unterstützung, das reicht vermutlich, jetzt nur noch Korrektur, Layout und drei Kapitel und Fussnoten und Druck!

28.8,2014: Dieser verfluchte Drucker besteht auf seinem Termin und es fehlt noch was! Muss verschieben. Ist ok, wenn es doch Herbst wird, oder? Ich schaff das.

18.9,2014: Ich werde übrigens auf der Frankfurter Buchmesse sein und es gemeinsam mit Sacha Lobos Sobooks 2.4.5beta vorstellen! Jetzt wird alles gut und dann ist es auch fertig!

22.11.2014. Es ist nicht so gelaufen musste noch einen Job annehmen und deshalb ist es fast fertig und zu Weihnachten ist es doch hübsch das Buch, in Händen zu halten.

10.4.2015: Seien wir ehrlich. Niemand liest heute noch Bücher. Ich mache einen Vorschlag, ich lese es auf der Re Publika am 7.5. vor die wo dann auch die Releaseparty ist und wer will kann, es aufnehmen und sich auf Stick, von meinem Computer ziehen. Ich signiere auch den Stick. Das ist die beste Lösung
Bild einer Instantnudelpackumg

7.5.2015: Oh Gott, verschlafen! Nein!

28.11.2018: Hallo Follower! Ich brauche Eure Hilfe! Nachdem in den letzten zwei jahren kein Verlag mein neues Buch "Das allerneueste Spiel: Postprivacy futureretro" drucken wollte zeigen wir es, den Verlagsoligarchen und machen das über Crowdfunding!

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Sonntag, 29. Dezember 2013

Da habe ich aber Angst

Autonome machen Randale in Hamburg.

Autonome schreiben im Internet und zeigen mit Videos, wie sie Randale in Hamburg machen, und finden das toll.

Ich zitiere ihre Einlassungen in epischer Breite, ohne sie zu verfälschen.

Autonome schreiben wütende Drohmails, weil ich ihre stolzen Gewalteinlassungen veröffentliche.

Fehlt nur noch, dass sie mich wegen Verstoss gegen das Leistungsschutzrecht von Indymedia verklagen.

Deutschland, das Land, in dem die Extremisten so bigott wie die CSU sind.

Mal schauen, was passiert, wenn ich morgen über @blockempfehlung und die Junge Pirantifa schreibe.

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Hört mit dem Rauchen auf.

Bitte.

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Samstag, 28. Dezember 2013

Puh

Gestern war ein aufklärender Tag.

Und heute geht es mit Aufklärung weiter, denn man sollte mal darüber reden, dass der soziale Druck zugunsten des sog. "Sterneküchte" keinesfalls von der Realität unterstützt wird, sondern meist nur von Medien, die gerne prassen und Gefälligkeitsberichte schmieren. Dieser ganze 260Euro-5Gang-Plunder-mit-Wassersommelier - es ist nicht so, dass ich das nicht auch kenne. Aber das war für mich schon mal der Grund, einen ganzen Beitrag abzusagen. Es ist nicht nur Bestechung, es ist, von meinem Niveau aus betrachtet, schlechte Bestechung. Ich bin nicht durch die Anordnung von dünnen Mangostreifen auf einem grossen Teller zu beeindrucken. Es geht auch gar nicht darum, ob man sich das leisten kann; in meinem Umfeld will man halt nicht. Wer glaubt, Reiche empfänden einen besonderen Genuss dabei, jeden Tag drei Stunden steif herumzusitzen und mit der verlangten Verzückung die Kreation irgendeines bekannten Kochs zu würdigen, irrt sich. Warum es früher nicht so war, warum das heute kaum mehr geht und wie es wirklich aus der Sicht der Betroffenen ist, schreibe ich in der FAZ und im Kommentarblog.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Jetzt stellt Euch einmal vor

Ihr habt ein paar Freunde mit Neigungen, die von der Allgemeinheit nicht unbedingt geteilt werden. Ihr habt ein Faible für vergangene Epochen, und manchmal lebt ihr das aus. Ihr geht damit keinem auf die Nerven, es geht Euch mehr so um Gleichgesinnte, und es war gar nicht so leicht, die AG historische Festivitätennachstellung ins Leben zu rufen. Was dort passiert, mag manchen vielleicht als recht libertär erscheinen, jedenfalls gibt es dort - weil es historisch korrekt ist - auch nackte Haut, Völlerei und lästerliche Ansprachen. Und das alles in Brokat und Seide. Das ist zwar nicht ganz von dieser Welt, aber es gefällt Euch. Dass Ihr dabei auch ein paar Scherze auf Kosten anderer macht, die nicht anwesend sind und andere Auffassungen zur Partykultur haben, tut keinem weh, Ihr seid ganz unter Euch. Und es geht zu wie bei Diderot unterm Sofa.

Da sitzt Ihr also herum in prächtigen Gewändern,. trinkt aus venezianischen Gläsern, in denen sich as Licht der Kerzen spiegelt, lasst vergangene Riten und Huldigungen wieder aufleben und arrangiert Stilleben, die im Laufe des Abends weggefressen werden. Es ist Eure Art, zum banalen Diesseits mit Ipads und Swingerclubs und langweiliger Pornographie und der totalen Gleichschaltung durch Jeans und Fertigfrass Nein zu sagen. Mag die Welt in Trümmer gehn, niemand soll Euch zittern sehn. Und dadurch wird die Welt, das Leben, für Euch ein wenig bunter und besser.



Habt Ihr Euch so gedacht, aber dann kommt plötzlich die Merkel durch die Tür, springt auf Euren Tisch mit den Speisen und sagt, dass er das aus seiner Sicht überhaupt nicht für angemessen hält und dass Euer Verhalten eine Beleidigung für die demokratisch-gleiche Gesellschaft ist. Und dass Ihr gefälligst wie sie auch aus Pressglas trinken sollt und akzeptieren, dass unter der GroKo solche Extravaganzen einfach nicht mehr gehen. Die Welt, der Ihr huldigt, ist vorbei und weil man damals sowas wie die Merkel noch nicht mal zum Schweine hüten geschickt hätte, darf das heute im Rahmen des allgemeinen Diskriminierungsverbots nicht mehr sein.

Dabei war es doch gerade so nett und angenehm.

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Das ist der Grund, warum ich persönlich zwar für vieles Verständnis habe - und dass ich von der katholischen Kirche wenig halte, habe ich ja oft genug zum Ausdruck gebracht - aber ich finde, man sollte in einer Zivilgesellschaft die anderen privat so feiern lassen, wie sie wollen, von der tridentinischen Messe bis zur Orgie. Man kann sich mit denen öffentlich nach Lust und Laune auseinander setzen, aber mit Tabubrüchen wie dem Stürmen einer privaten Party kann ich absolut nichts anfangen. Aus dem banalsten aller Gründe: Auch mein Treiben ist nicht immer das, was jedem immer gefällt. Man kann mich dafür kritisieren, aber auf meinen Feiern hat das nichts verloren. Ich will mir in Ruhe meine Kunst anschauen, ohne dass sich jemand dazwischen stellt und mir meine laxen Vorstellungen zur Sexualität vorhält, und wenn man in Köln Krippenspiele und Kardinäle sehen will, dann sollte man das in Frieden tun. Solche Tabubrüche sind nichts anderes als Eskalation, die damit rechnet, dass die andere Seite das schon irgendwie schlucken wird.

Diesmal, scheint es mir, hat die Kirche das so geschluckt, dass sie prima dasteht. Das F im Femen scheint mir vom Wort Fail zu stammen. Für 2014 wünsche ich mir, dass diese Gruppierung in der gleichen Versenkung verschwindet, in der Paris Hilton und Rainer Brüderle schon sind.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Sieht nett aus

und sagt eigentlich gar nichts über das, was an so einem Tag wirklich passiert, was ja auch seine Vorteile hat. Potemkinsches Weihnachten mit gelangweilter und komplett überfressener Katze.





Man kennt sich und plaudert etwas, bis es spät und kalt ist, und man freut sich, dass der geraubte Baum doch ganz gut rüberkommt, wenn man nur die richtige Position einnimmt. Mit der richtigen Blende ist er sogar in der Lage, es mit schlechten Bildern teurer Nordmanntannen aufzunehmen.





So ist es auch mit dem Leben, denn die Blickwinkel unter dem Jahr sind bescheiden und begrenzt, selten löst Alkohol die Zungen und die Zuneigungsbedürftigkeit ist auch unter Kontrolle. Aber an Weihnachten sehen manche, wie andere das perfekte Paar geben, und das schmerzt.





Das schmerzt, weil sie selbst gerade oder schon länger niemanden mehr haben, geradezu dazu verdammt sind, mit den Eltern in die Christmette zu gehen, und am Ende schaut man doch nochmal herum und bei unserer Scheidungsquote sind wirklich, wirklich viele wieder da. Ich glaube nicht, dass zu Weihnachten ein Erlöser geboren wurde, aber viele Wahrheiten kommen heraus, und natürlich fragen sich alle, warum das bei den Eltern alles do gut gelaufen ist, und bei ihnen, die sie es wirklich besser haben...

Noch einen Nikolaschka. Das gibt es hier noch, das haben schon die Eltern getrunken, und die Betreiber wissen, dass es davon an Weihnachten einiges braucht. Unsere Tage sind dunker als die Nächte unserer Eltern, für mich ist das in Ordnung, weil ich es nicht anders will, aber die Einsamkeit lauert draussen in der Nacht, und deshalb bleiben alle lang, sehr lang, und

das geht Euch alles nichts an.

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Deplatziert

Selten musste ich mich so verrenken, um so ein Thema bei den Stützen unterzubringen, und dann auch noch zu diesem Zeitpunkt - aber ich habe mir die Hamburger Ausschreitungen nochmal vorgenommen, unter drastischer Verkürzung einer Gebrauchsanweisung für den Christbaumklau nach altem Herkommen. Unfassbar, wie ich da die Bögen gerade noch bekommen habe, in der FAZ und im Kommentarblog, für das sich übrigens die ein oder andere langfristige und gute Lösung abzeichnet.

2014 wird spannend, und entscheidend, und egal wie es ausgeht: 2015 wird vieles nicht mehr so sein, wie im Moment. Das bringen einfach die generellen Umstände im Internet mit sich, Imperien stürzen und Projekte - man sieht das bei den Blogs des Stern - scheitern, aber Leute wie mich braucht man wohl immer. Aber was brauche ich? Das muss sich zeigen.

Eine schöne Zeit für alle Leser und ihre Familien und Freunde.

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Montag, 23. Dezember 2013

Das Geschenk ist fertig

Es ist - wenig überraschend - ein Rad geworden, aber eigentlich eher ein Stück Freiheit und die Vorfreude, 2014 etwas Besonderes zu tun. Ein Geschenk mit Freizeit- und Nutzwert. Und etwas, das ich seit 20 Jahren unbedingt haben wollte. Und etwas, das nicht leicht zu beschaffen ist, denn es ist numeriert und selten.





Jugendträume halt. Sollte man sich erfüllen, solange man damit noch etwas anfangen kann, was vielen dann später meist schwer fällt. Ich wollte mit sowas schon immer mal die Gardesana runterfahren, im Sonnenschein über dem funkelnden See. 1992 war ich dort mit jemandem unterwegs, der genau so ein Exemplar mit der C-Record fuhr. Unbezahlbar damals. Nichts für Studenten.





Der Tag wird schon wieder etwas länger, der fast wolkenlose Himmel hilft bei der Illusion, es könnte bald losgehen, ujnd manchmal sieht die Stadt fast ein wenig italienisch aus, wenn man nur den richtigen Blickwinkel erwischt. Es wird besser, das ist die Erwartung, man muss es nur wollen.





Ich möchte damit spöter zum Giardino Giusti, dann zu meinem Schuster, und ein Bild vor dem Laden von Chesini machen. Und dann über die Etsch, über die Piazza delle Erbe hinunter zur Porta Borsari, und in San Matteo Trüffelnudeln essen. Das klingt nicht nach viel, aber es ist alles, was noch fehlt, und noch kommen wird. Es ist ein etwas längeres Geschenk, aber ich habe ja auch genug Zeit.

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Sonntag, 22. Dezember 2013

Vorgeschenke

Ich habe ein Stammhaus (Baujahr 1600), in dem ich lebe und ein Elternhaus (Baujahr 1977/8) im mittlerweile recht gut beschriebenen Westviertel der Stadt, also dort, wohin man generell gezogen ist, als man dachte, Kinder müssten mit Wiesen, Wäldern und Seen aufwachsen. Die längste Zeit meines Lebens jedoch war ich im Stammhaus, in dem ich auch geboren wurde, und insofern ist der Versuch meiner Eltern, der Tradition zu entgehen, in mir grandios gescheitert. Rückblickend auf Jahrhunderte der Familiengeschichte wird das Westviertel also dereinst als grandioser Fehler erscheinen, der keinen Bestand hat. Aber das wäre unfair, denn natürlich war es dort auch nicht schlecht, und auch heute noch gibt es dort etwas zu holen.



Es ist nämlich so, dass ich nicht der einzige bin, der ausgeflogen ist. Im Westviertel, in den grosszügig geplanten Einliegerwohnungen sind nur die wenigsten geblieben. In den 60er und 70er Jahren war es eigentlich unvorstellbar, dass all die gut ausgebildeten Kinder einfach so in die Welt ziehen und damit mehr oder weniger verschwinden würden. Man ging davon aus, dass sie in der Regel bleiben und da weiter machen, wo die Geschichte bis zu ihnen führte. Dass ich zwischen drei Orten kreise und nicht dort arbeite, wo mein Arbeitgeber ist, ist da fast schon ein Beharren auf der alten Heimat. Der Rest ist weg. Weil aber Traditionen nicht so einfach mit den Kindern verschwinden, wird zu Weihnachten natürlich gebacken. Das können sie. Es sind nur nicht mehr so viele Abnehmer da.



Aber die Rezepte zielen nun mal mit ihren Mengen auf 6 oder 10 Personen, und dadurch entseht ein Überschuss. Und ist dann erst mal jedes Zierteller voll, beginnt die Überlegung der Endlagerung. Wie schön ist es zu wissen, dass zumindest das ein oder andere Kind noch innerhalb von einer Stunde zu erreichen ist, oder gar auf die Schnelle kommen kann. Dass ich auf diese Art und Weise erst gar nicht dazu komme, selbst zu backen, ist der eine Teil der Geschichte. Der andere, hier viel kolportierte Teil ist aber, dass ich eigentlich oft Teig lieber als Plätzchen mag und deshalb früher gek

ich glaube, das wäre jetzt indiskret und auch in einer Art bezeichnend, die keinen hier etwas angeht und weil es ist, wie es ist, wird der Überschuss eben im Elternhaus gesammelt und dann komme ich mit dem Rad.



Das ist zwingend nötig, wenn ich 2014 öfters mal über die Berge fahren werde. Eventuell, das muss sich aber noch zeigen, habe ich im Februar etwas Zeit, um auf einen ganz hohen Berg zu fahren, nämlich den höchsten Berg Spaniens. Und das geht nur so mittelgut, wenn ich mich in kugelförmiger Gestalt hochrolle. Deshalb fahre ich lieber jetzt mit dem Rad, dann kann ich auch begründen, warum ich gar keinen Platz habe, jetzt sofort alles mitzunehmen. Ein wenig mehr Fett finde ich im Winter vertretbar, aber man muss sich entscheiden: Entweder die volle Ladung Plätzchen oder die grosse, ganze Lasagne. Ich mache das so, dass ich mir die Plätzchen bis zum 6. Januar durch Kleintransporte einteile und stets nur mit dem Rad hole. Meine Disziplin ist natürlich allenfalls so hart wie Grütze, aber immerhin, sie ist vorhanden.



Übrigens, an meinen Wänden sind Abgüsse und Kopien klassischer Schönheit, die sind ja auch eine Art geistig-moralischer Bremse, und immer, immer, immer tue ich nach jedem Plätzchen den Deckel auf die Dose. Auch das ist ein wenig Sport. Und es macht wirklich einen Unterschied, ob sie immer offen rumliegen, oder aus dem Auge und ab und zu sogar aus dem Sinn sind.

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