: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 17. Januar 2014

Blauschimmel

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mu

Diese Linienführung ist ja ganz erstaunlich.

Ja.

Hat das nicht sehr weh getan?

Überhaupt nicht.

Tapfer!

Es ist wirklich nicht so schlimm.

Also bei mir hat es weh getan.

....

Sehr sogar.

Du hast sowas???? Du warst doch immer voll dagegen?

Ja. Seit diesem Sommer.

In Deinem Alter noch? Wow.

Ich habe es in Ostin am Tegernsee machen lassen.

Da gibt es doch keinen, der sowas macht?!?

Doch, aber der Stacheldraht da auf der Weide hatte nur normale Stacheln und deshalb sieht das nicht so wie ein gestanztes Bild wie bei Dir aus. Wie geht das eigentlich, wie knallt man so in einen Drahtverhau, dass es nur den Oberarm erwicht? Und heilt das wieder?





Ich schäme mich ja auch etwas dafür, dass ich mit Frauen so umgehe. Aber wie soll ich sagen: Das ist für mich ein wenig so wie mit einer entwerteten Fahrkarte. Bitte einschieben, Razong, für mich entwertet. Sie wollen anders sein, sie wollen anders wahrgenommen werden, daa kriegen sie. Ich kann da nicht freundlich sein. Nicht dass es mich provoziert, es kitzelt nur den Schalk in mir heraus. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Unsitten wie Rauchen, Saufen, Tattoos und Piecings bei Patnerportalen angegeben werden: Sieht aus wie die Exfrau vom Exbuprä oder sonstwas, wer's mag. Da bin ich einfach so, wie ich bin, da kann ich nicht aus meiner weitgehend unbeschädigten Haut (die bis auf einen ganz langen Striemen abgeheilt ist und in zwei Jahren sieht man da auch nichts mehr). Würde ich es beziffern müssen, was es für mich bedeutet, dann würde ich sagen:

Lieber nicht. Trinken ist in Ordnung, Rauchen von mir aus, aber auch schon mit etwas Druck zum Aufhören, beim Essen habe ich, wenn es um Billigfrass geht, die zarte Bestimmtheit eines nordkoranischen Umerziehungslagers, alles andere: Nein.





Das seltsame ist: ich bin bei sonstigen "Macken" und "Makeln" vollkommen unempfindlich. Echte Narben sind mitunter gar nicht mal so uninteressant. Alterungsprozesse gehören dazu, das entwertet keinen. Und wenn ich bei einer jungen Katze OOOOOOh die will ich haben sage, dann tue ich es im Bewusstsein, dass daheim schon eine nicht mehr ganz so junge und wunderbare Katze auf der Ofenbank liegt. Aber diese Blauschimmelfarbe - wirklich nicht. Und das, was da als künstlerischer Ausdruck angeboten wird, ist in etwa auf dem Niveau einer Wandschblonenmalerei. Elefanten ziehen durch die Steppe in den Sonnenuntergang. Delphine hüpfen. Sowas. Nichts was ich mir an eine Wand hängen würde. Und schon gar nicht an en Körper.

Eine Wand kann man wenigstens noch übertünchen, habe ich nicht gesagt, die Stimmung war ohnehin schon im Keller und da wird sie auch noch lange bleiben. Van Laack macht tolle Hemden! habe ich auch nicht gesagt.





Es war auch gar nocht mehr die Zeit dazu da.

Es gibt so Tage, da kotzt mich die Moderne so richtig an. Die völlige Nichtnotwendigkeit, an eine Bedeutung für die Zukunft zu denken. Verunstaltung als Ausdruck einer Laune, die Jungs sprayen und die Mädchen machen sowas. "Interessantmachen für die Arschlöcher, die sie mies behandeln" nannte das mal eine Bekannte.

Wir haben uns also sauber gefetzt, und am Ende verhöhnt. Ich bin dann viermal statt dreimal um den See und habe überlegt, ob ich wirklich ein Rad will, das auch in diesem Tramp Stamp Linienstil verziert ist. Das ist nicht tolerant. Aber Toleranz ist in dem Fall auch eher was für Leute, die nicht oiffen sind, sondern nur wahllos und wurschtig. Es impioniert nicht und es provoiziert nicht. Es macht nur so uninteressant wie Fachwissen über TV und was die Bild schreibt.

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Mittwoch, 15. Januar 2014

Ärgern. Schwarzärgern. Schreiben

Es gibt so Beiträge, da weiss ich von Anfang an:

Egal, also, es gibt so Beiträge, die sind einfach

Alldiweil und sintemalen ein Quadrat kein Kreis ist, wie Leporello das so schön sagt, ist hier also meine Abrechnung mit einem gewissen Vatertum, von dem ich glaube, dass es weit verbreitet ist und von dem ich ja auch schon mehrfach lesen durfte. Ich finde den Beitrag ja brüllend komisch und bissig, aber ich denke auch, dass er ziemlich die Grenze dessen definiert, was

Naja, jedenfalls, er ist in der FAZ und im Kommentarblog. Da hätte schon lang mal jemand was dazu machen sollen, aber sowas tut natürlich kein Papa, weil es ach egal, steht ja alles im Beitrag.

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Der späte Vogel fängt die schönste Stimmung

Und das auch an Tagen, da die Konsistenz des Bodens zunehmend an die Kommunikation einer an Inkompetenz und Politik erstickenden Behördenfirma erinnert.



Kalt, braun, matschig, tumb und obendrein auch noch glitschig in den Kurven, und es hat schon so seinen Reiz, wenn man genau weiss: Es muss nicht sein. Und noch besser: bald ist es ganz anders.



Vermutlich werden mir solche Bilder dann ein wenig schal erscheinen, dabei sind sie doch das Beste, was dieser Winter hier zu bieten hat. Es ist wie auf dem Berg, ich in ganz allein hier, niemand möchte da noch raus, aber ehrlich, sie versäumen etwas.



Man muss halt nehmen, was man kriegen kann, selbst wenn es erst knallblau wird, wenn alles fast schon schwarz wird. Im Mondschein ziehe ich meine Kreise um den See und am Fluss entlang, bis es zu nass und zu kalt wird.



Seitdem ich in Berlin und in Frankfurt war, weiss ich einfach wieder, was ich jier habe. Einfach, sich auf das rad setzen zu können und ohne Autoverkehr hier heraus fahren - nicht schlecht. Und den Glibber kann man abwaschen, der ist weg und bestimmt dann nicht das Leben. Was bleibt, sind die rosigen Perspektiven hinüber zur anderen Seite des Flusses.

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Dienstag, 14. Januar 2014

Evil am Mic

DAS KANNST DU NICHT MACHEN, sagt sie, die sind doch voll evil!

Die sind vor allem eine gigantische Behörde, bei der keiner weiss, was der andere macht und es auch gar nicht wissen will, weshalb die eine Sektion Aufträge vergibt, die die andere gar nicht haben möchte und ausserdem ist noch jemand zwischengeschaltet, insofern wäre es nicht für "die" sondern für jemanden, der etwas für die Schubladen von Leuten macht, die Geld verbrennen. Aber ich mache es ja sowieso nicht.

Evil, sagt sie nochmal.

Evil... man braucht mir nichts mehr von evil erzählen. Drei der evilsten Dinge, die ich je erlebt habe, waren eine öffentlich-rechtliche Anstalt, eine wie ein Sklavendorf geführte Einrichtung einer anderen öffentlichen Struktur mit Bildungszielen, und ein linkes Radioprojekt.Wenn die evile Firma ihre Ziele so verfolgen würde wie die drei ihre angeblichen Wohltaten, wären wir wirklich schlecht dran.



Das hat mir auch die Lust am Radio versaut, und zwar gründlich. Ich war da nicht ganz schlecht, und der Ur-Don-Alphonso war, bevor er ins Netz entschlüpfte, zuerst mal nur eine Radiofigur, die anfing, PR für eine Sendung zu machen. Aber für das Senden braucht man eine Lizenz und um diese Lizenz schart sich dann meist ein Pack, neben dem die linke Fraktion der Berliner Piratenfraktion wie ein Haufen Kosacken-Chorknaben erscheint. Als ich einen Jingle mit dem Claim "Radio macht glücklich" aufnahm, stimmte das für mich schon lang nicht mehr. Und wenn ich heute erlebe, wie das Radio wegbröckelt, dann tut es mir nicht weh.

Ich sage nur DAB. Die verdienen den Tod. Mehr als jede Zeitung.

Ich dagegen ziehe immer mal wieder weiter, wenn es mir zu blöd wird, mit zunehmend leichtem Herzen, denn mein Leben ist schön, ich kann aufgrund der guten Basis auch mit wenig leben und einen wie mich wird man immer brauchen. Mir reicht ein Sofa, ein billiger Rechner und Internet. Ich muss nur einen Moment an Radio denken und ich weiss wieder, was ich mit dem Netz habe. Etwas, mit dem ich Radio machen kann, ohne Fremdbestimmung, und deshalb habe ich mal vor zwei Jahren ein USB-Micro gekauft, weil der ganze Plunder von früher gut verstaut und vergessen war.



Jetzt habe ich mir das Ding aber mal genauer angeschaut. Früher war ein Micro ein Schallwandler, vorne ging der Ton rein und hinten gingen elektrische Impulse hinaus. Micros hatten Bändchen, Tauchspulen,. Kondensatoren oder Röhren, aber keine ICs oder DSPs, wie sie jetzt in meinem USB-Micro sind. Klar, das braucht einen A/D-Wandler. Und natürlich auch ein paar Effekte wie einen Kompressor oder Limiter. Das waren früher teure 19-Zoll-Geräte, die man im Mischult einschleifen und justieren musste. Heute ist da so ein Analyseprogramm eingebaut, das dem Kompressionsprogramm sagt, was gerade kommt und was es tun soll. Theoretisch könnte es wohl auch meine Sprache zu Text umarbeiten, zumal ich ja am Micro deutlich rede. Man kennt das vom Handy.

Und meine Worte dann via USB an den Rechner schicken und, weil es ja installiertes Teil ist, meine Äusserungen rausschicken zu jemandem, der mich beobachten will. Wir denken immer in Trojanern, wenn wir über die NSA sprehen, aber was wäre leichter als ein softwarebasierter, fest eingeschmolzener Wanzennachbau direkt nach der Schallwandlung? Wie evil ist evil?



Wir planen ja einen Podcast, und irgendwie habe ich keine Lust, mehr Verbindung als irgendwie möglich zu haben. Handy ist alt (9 Jahre) und aus, Musik kommt von der CD und nicht vom Streamingserver, am Netz hängt ein Rechner und dann gibt es noch einen anderen, der kein WLAN und kein LAN besitzt, sondern etwas, das wirklich alt ist. Hardware. Meine Überweiungen mache ich mit Papier. Und was weiss ich schon, was man mit so einem vermutlich ungesicherten Chip in einem Mikro machen kann? Die NSA denkt sicher in diese Richtung.

Deshalb habe ich jetzt meine alte Radiogeschichte ausgegraben. RFT Mikrofontechnik Gefell zum Beispiel, mit Netzgerät 691, das ein PM 750 und ein PM 860 spreist. Die DDR sparte nicht bei der Propaganda und hat wirklich gute Dinge gebaut. Früher für den Staatsrat, heute für den Bundestag, keine Pointe. Ein sogenannter Elefantenpimmel, Electrovoice RE 20. Die Kleinkondensatoren von AKG. Und ich fand unschöne Überraschungen wie den zu einer klebrigen Substanz zerfallenen Schaumstoff in der Schachtel der Sennheiser-Keule. Wirklich, das heisst so. Tontechnik ist totaler Sexismus. Überall Primärgenitalien. Mit Nahbesprechungseffekt. Ausserdem fehlen 3 der vier MD 421 von Sennheiser und alle vier Peavays PVM 520. Weiss der Teufel, wo sie sind.



Wir machen das alles wieder schön analog. Bis zum alten Wandler. Einfach so, aus Prinzip. Ich vermute, die NSA wird in Zukunft auf jedes Interface zugreifen wollen, denn damit rechnet man am wenigsten. Irgendwo zwischen Eingabe und Verschlüsselung werden sie sein, und da sollte man es ihnen nicht zu leicht machen, Nicht nur datensparsam sein, sondern auch hardwaresparsam. Niedriges Profil und hohe Hürden, so stelle ich mir das vor.

Dass ich ein elender Snob bin und mir dache: Ich habe Neumänner, das PM860 wird wieder gebaut und ist wirklich grandios, ich habe einen schönen Röhrenverstärker und einen vollparametrischen EQ und einen Optokompressor, der nicht so bescheuert pumpt wie das China-USB-Geraffel - das hat damit nichts zu tun. Wer mir das unterstellt, ist evil.

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Montag, 13. Januar 2014

Und dann wird es grau

und ein schwarzer Schwan schwimmt im Teich und erinnert daran, wie zufällig alles ist und dass man besser nicht auf die Gunst der Stunde verzichtet, wenn man ihrer habhaft werden kann. Gestern März, heute später November.





Weil es aber noch schlimmer kommen kann, ist das kein Grund, nicht doch zwei Stunden die Kälteresistenz der Zehen zu prüfen. Man merkt das erst ganz zum Schluss in der Badewanne, davor schaffe ich es, mich davon gut abzulenken. Hat ja aich seinen Reis, das graue Donautal.





Und es passt auch zu meiner Stimmung Es könnte auch Eisregen haben Letztes Jahr um diese Zeit war Schneeschippen, das war noch unlustiger Mimimi Es passt schon.





25 Kilometer. 140 pro Woche. Mit etwas Glück 400 bis zum Abflug. Das ist nicht viel Vorbereitung für die grosse Tat, aber vielleicht ist teneriffa ja auch so schön, dass ich einfach nur meine erforenen Zehen ins warme Wasser halte und in das Blau des Himmels schaue.

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Montag, 13. Januar 2014

Ich checke meine Privilegien

Die Geschichte des mittelalterlichen Mönchstums ist eine der ständigen Reformen; über eine - die Kastler Reform - habe ich mal ein wenig gearbeitet, weil sie in meiner Heimat ihren Ursprung nahm und recht typisch für solche Bemühungen ist.





Sie ist nämlich aufgrund der Zustände durch den wirtschaftlichen und geistigen Niedergang der Klöster durchaus begründet und gut gemeint, dann vorangetrieben durch Leute, die alles schlichter und bescheider wollten, und die mit ihren Forderungen gar nicht so unrecht hatten. Es gab ja die Probleme, sie wurden auch im Kern korrekt erkannt, aber wie dann die Reformation zeigte: Die Kastler Reform hatte mit ihrer Begrenzung auf monastische Eigenheiten nicht die richtigen Antworten. Es war eine Reform der Einstellung der Mönche, aber nicht der Spannungsfelder, in denen sich die Klöster befanden.





"Check Deine Privilegien" ist heute sowas wie eine Reformbestrebung in der Linken, sie umfasst die Gruppen. dis sich für Föüchtlinge einsetzen, die Feministinnen, natürlich auch die Gewerkschaftsvertreter und so ziemlich jeden, der aus einer gutes Situation heraus etwas für Leute tun will, denen es nach Eigenaussage nicht so gut geht. Das erinnert schon auch an Kastl, denn die hatten es auch mit der Privilegiencheckerei. Mit dem Ergebnis, dass es so eine Art Ritual der Bewusstseinsmachung gab. Und letztendlich hat sich in den Klöstern trotzdem nichts geändert. Auf der einen Seite ist da auch heute ein hässliches Selbstunterwerfungsritual, auf der anderen Seite die Garantie, dass man so weiter machen darf. Es ist ja nicht so, dass irgendwer der Aktivisten sein ganzes Geld den anderen gibt und sich in härenen Kutten kleidet: Das Camp am Oranienplatz ist was für die Flüchtlinge und die Helfer schlafen im Altbau. Aber sie checken natürlich ihre Privilegien, und sind sich sicher, dass das, was sie politisch wollen, zu 100% dem entspricht, was die Privilegienlosen fordern. Eben - wasauschimmer - von der Allgemeinheit, die erst mal ihre Privilegien checken soll, bevor sie sich erdreistet, etwas zu sagen.





Ich glaube, das wird eine sehr hässliche Sache, denn im Kern zielen solche Methoden darauf ab, Menschen Schuldgefühle einzureden. Und das erinnert dann vielleicht doch mehr an Scientology denn an Kastl, und wird, weil diese Forderungen ultimativ vorgetragen werden und die Wünsche der "Marginalisierten" - vulgo Opfer - in den Mittelpunkt stellen, nicht wirklich helfen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo die öffentliche Zuschaustellung von Wunden der Selbstgeissler etwas bringt. Die Zeiten sind in meinem Haus exakt seit 1773 vorbei. Damals wurde das nämlich verboten und abgeschafft, so wie man diese ständige Verrottung, wie sie von den real existierenden Occupy-Camps dargestellt wurden, auch nicht mehr ernst nehmen kann. Massenbewegung ist etwas anderes als die internen Rituale der selbststilisierten Vermittler. die ständig auf das Leid von Marginalisierten hinweisen.





Es ist enorm schwer, heute mit den Linken zu reden. Da ist immer zuerst diese Forderung, sich zu unterwerfen. Ohne die geht nichts, da ist immer so eine Knaltüte, die das verlangt, und 10 bedröppelt dreinschauende Mietmäuler, die helfen. Sexist ist man schon, wenn man sich die Privilegien nicht bewusst macht, Kapitalist schon, wenn man nicht bei jeder Banane an die Opfer denkt. Debatten darüber, dass es nicht so einfach ist, dass beispielsweise die Südfruchternte in Italien eine Verbindung von Mafia- und Flüchtlingsproblemen ist, machen einen in deren Augen zum Rassisten, denn mit den Privilegien kann man das gar nicht verstehen. Na, und als Immobilieneigentümer ist man gegenüber einem Mieteraktivisten natürlich moralisch voll unterlegen und sollte das besser einsehen.

Ich checke meine Privilegien. Ich habe ein wirklich tolles Chesini selbst ergattert, erarbeitet und aufgebaut. Ich weiss, dass solche Fruchtkörbe zu Zeiten der Kastler Reform bei uns undenkbar waren. Das schönste Privileg ist jedoch die Freiheit, sich nicht zwangsweise mit Mönchen oder dem Checkerpack abgeben zu müssen. Und wenn sie überall in derLinken den Ton angeen, dann sollen sie es tun: Ich muss nicht. ich kann. Das ist das grösste Privileg. Egal wieviele Drohmails sie aus ihren Sekten heraus schreiben und wie sie mich blocken wollen. Ich bin sicher immer noch links, aber die Linke schiesst sich gerade ins Jenseits.

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Gerechtigkeit bewegte meinen Bauherrn

Nachdem ich beim Essen nicht mit Seitenhieben auf Menschen gespart habe, die sich gentrifizieren wollen, ist bei der Bekleidung jetzt das Gegenteil dran: Antigentrifizierer tun nämlich antikapitalistisch, aber in Wahrheit liegt das Heil in den Bergen und im Loden, schreibe ich mit Hinblick auf Kimme und Korn eines Drillings in der FAZ und im Kommentarblog.

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Samstag, 11. Januar 2014

Die Pollen fliegen auch schon

ich merke das erst in der Lunge, bevor ich es sehe. Das Frühjahr bricht sich mit aller Macht Bahn.





Die ist trotzdem - ich habe vorher die erste Hismanal des Jahres geschluckt - die erste grössere Tour mit dem Chesini. Denn grosses haben wir damit vor.





Moderne Räder dieser absoluten Spitzenkategorie sind gut 4 Kilo leichter, aus Carbon und nichts ist mehr auf Glanz und Schönheit hin optimiert, aber das macht nichts. Wenn man erst mal fährt, ist der Unterschied nicht so gross.





Es komt aus Verona und es geht nach Veroma. Das wird eine schöne, runde Geschichte, und sie beginnt hoffentlich bald. Nicht nur die Pollen fliegen, ich will auch fliegen.

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Nach dem Massenmord von Qibya

hält sich mein Bedauern für den Chef der Einheit 101 Ariel Sharon sehr deutlich in den israelischen Grenzen von 1967.

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Freitag, 10. Januar 2014

Weltunbildung.

Ich habe es natürlich nicht probiert, aber ich bin mir sicher; Es gibt irgendwo auch Krapfen, die ein Drittel kosten und dann in einer Plastikverpackung kommen. Vermutlich wurden sie auch auf eine Art herausgebacken, die nur wenig mit Schmalz zu tuin hat, Das ist vermutlich gesund und obendrein tun sie aus Kostengründen weniger Zucker darauf und weniger, genauer gar keine Hagebuttenmarmelade hinein. Man bekäme also neinmal klebrigen Baaz in Plastik mit Schmalzanmutung für den Preis vion drei luftig weichen Krapfen.



Ja, also, Weltbild ist pleite. Wer Augsburg kennt, der weiss, dass man es besser 955 den Ungarn überlassen hätte. Die haben sich in meiner Heimat genau zwischen dem alteigesessenen Standardramschladen, den Kotzbrocken Thalia und meinem - dem einzigen - Buchladen der Stadt gesetzt. Zur Buchmesse habe ich ja schon lobend geschrieben,wieso mein Buchhändler diese und alle anderen Versuche überleben wird. Thalia ist krisenbedingt mitsamt dem Klimbim weg, und jetzt verschwindet auch Weltbild aus der Toplage, Deshalb wird kein einziges gutes Buch in dieser Stadt weniger verkauft. Das muss man auch mal schaffen: 200 m² Geschäftsfläche für Bedrucktes aufgeben und für die Literatur macht es keinen Unterschied.



Ja, es geht mir gut mit meinen Büchern. Demnächst lee ich "Der Zentaur im Garten" von Moacyr Scliar und ich hoffe, es wird so gut wie der Husar auf dem Dach. Natürlich finde ich auch in meinem Buchladen wenig erbauliches und greife schwer daneben. "Predigt auf den Untergang" von Jerome Ferrari ist hübsch aufgemacht und allein schon aufgrund des Fehlens der Absätze unlesbar. Aber ich bin selbst schuld, der Buchhändler hatte es noch nicht gelesen und konnte dazu nichts sagen. Die Franzosen, sagte ich jüngst, eerscheinen mir von der deutschen Krankheit angesteckt; halte ich mich eben an die Südamerikaner, die haben noch Druck im Blut und keine Zeit für allzu kange, elegische Betrachtungen, die wollen am Ende eine Vereinigung und kein Ekzem oder eine gute Besprechung irgendwo, die man auf Büchern abdruckt, damit ich weiss, was ich gar nicht lesen darf. Pardon, aber es gint Kollegen, da ist jedes Lob eine Pfiole Gift für meine Leselust. Lieber Hingabe als Hirnfick, so mein Motto.



Arbeitsfrei von Kurz und Rieger hatte er übrigens einfach da. Das Buch beschäftigt sich mit Automatisierung und nun ja, damit habe ich es nicht so, weil, wie soll ich sagen, also, natürlich kann man das machen, alles perfektionieren, und am Ende essen wir alle klebrigen Baaz aus Plastik. Mit ein paar bedeutenden Ausnahmen: Am Mittwoch war ich auf dem Wochenmarkt, um französische Meersalzbutter zu kaufen. Nun wurde die alte Firma wegen ihres Erfolges an einen Multi - ähnlich wie Müller Milch - verkauft, und weil damit die Garantie wegfällt, dass die Milch nur von Weidekühen der Bretagne kommt, gibt es diese Butter hier nicht mehr. Dafür bestellt er woanders, wo er die Garantie hat, aber das dauert noch ein paar Wochen. Solange Bergbauernbutter, das geht auch. Und Bestellen geht bei meinem Buchhändler auch. Es gibt so viel, was ich nicht kenne und brauche, das kann bleiben oder sterben, es ist mir egal. Ich bekomme, was ich brauche, und man geht freundlich mit mir um, egal ob beim teuren Käse oder beim preisgebundenen Buch. Es geht mir gut. Ich fühle mich wohl.

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Freitag, 10. Januar 2014

Nun denn

Es hat übrigens nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich für diesen Beitrag über die Petition zum Sexualkundeunterricht in BaWü eine Beschwerde bei Twitter bekam. Von der Frau, die das Thema bisher massgeblich auf Seiten der Gegner geprägt hat, und zwar mit der Anrede "Don Albern" und ob ich in einem Dorf in Schwaben leben würde, selbst schwul, Trans, Bi sei und wisse, wie das ist.

Ich finde so etwas extrem unerfreulich. Mal abgesehen davon, dass ich selbst jede Menge über Diskriminierung von Minderheiten erzählen könnte, kann ich auch viel darüber sagen, wie man das durchbricht. Ausserdem denke ich, dass die Erfahrungen jetzt auch nicht so gross anders als beim Thema Sex sind, und generell hat sich in den letzten 50 Jahren enorm viel zum Besseren gewandelt. Selbst die Petition ist, formal betrachtet, nur der Versuch, eine weitere Erziehung in der Sache zu bremsen, vermutlich, weil den Initiatoren klar ist, dass sie zu mehr keine Kraft haben und keine Unterstützung finden. Weil: Es ist kein Geheimnis am Tegernsee, dass die Tochter einer Prominenz nach einer missglückten Beziehung mit einer Frau zusammenlebt und der Vater, wenngleich politisch sicher nicht progressiv, steht zu ihr.

In meiner Heimatstadt war es 1960 ein Skandal, dass meine Grossmutter nicht nur an schwule Schauspieler vermietete, sondern auch extra ausbauen liess. Dass wir hier heute nur eine schwullesbische Kneipe haben, liegt daran, dass sich diese Szene ansonsten immer dort getroffen hat, wo man hier eigentlich immer ist. Das war und ist kein Drama und als ich letzthin an einen Schwulen vermietet habe, hatte der auch keine erkennbaren Bedenken, dass ich im bayerischen Trachtenmantel und Jägerhut erschien. Das kann jeder selbst entscheiden und auch, wenn es sicher noch finstere Ecken gibt, die Erleuchtung brauchen: Der grosse Konsens diesr Gesellschaft ist, dass es keinen was angeht und man einfach andere Themen hat, über die man reden kann.

Es ist nicht so, dass ich mit schwulen Codes spiele. Die Umwelt neigt manchmal dazu, sich Gedanken um Codes zu machen, die sie für schwul halten kann. Das letzte Mal, dass ich mir so dumme Fragen gehäuft anhören musste, war in der Uni zwecks meiner Neigung, das Parkcafe zu besuchen, und das Morizz und bei Holy's einzukaufen. Da gab es fast unausrottbae Vorurteile und der Wortführer hat es erst eingesehen, als seine Freundin ihn wegen mir verlassen hat. Vorher war die Wahrheit nicht in seinen Kopf zu bringen. Umgekehrt war es so, dass der damals vorherrschende Kleidungsstil in dieser Szene ein dunkler Anzug war, was wiederum auf Studentinnen einen guten Eindruck machte, die überhaupt keine Ahnung von den angeblichen Codes hatten, sprich, das "schwule" Aussehen kam in der linksliberalen Mitte schlechter als bei den konservativen Opernbesucherinnen an. Danach war lange Ruhe, aber jetzt kommt das wieder, dieses "Sag mir, wo Du stehst". Diese Gesinnungsschnüffelei. Die gleiche Ansage hätte ich mir auch von der Gegenseite der Frau mit ihrem idpet-Triggerwarnungsgeschrei erwartet, in deren Schema ich sicher auch nicht passe.

LAUTER DEPPEN!



Ich bin nun wirklich nicht mehr in einem Alter, da man jede sexuelle Option sofort ausprobiert. Ich bin insgesamt eher langweilig und spiessig, aber das hat mich nicht davon abgehalten, bei Radio Uferlos die Nachrichten zu machen und bei denen viel über freie, kluge Medien zu lernen. Es kommt halt meinem eigenen, zersetzenden Witz entgegen. Was bin ich, was sind meine Texte? Charakter. Aber was ich sonst treibe, geht keinen was an.

Das ist meine Freiheit. Aber diese Freiheit, das merke ich im Moment, wird eingeschränkt von den Extremisten, besonders im Netz. Und momentan auch in der Zeitung, in der ich schreibe, denn da ist einerseits ein homophober Kommentar, der einfach nur bescheuert und eine Beleidigung für jeden angeblich "klugen Kopf" ist, und der Femimimi-Sülzverein. der es nicht lassen konnte und einen Shitstorm gegen die Betreiber von Openpetition angezettelt hat. Da stand, dass die Petition weg "muss". Leicht verbrämte Safe Place Gendertröterei, volle Namensnennung der Betreiber, mit Anlauf hineingetreten in das ohnehin schon wütende Hornissennest. Wer sich etwas umschaut sieht, wo die FAZ jetzt ihre neuen Leser her hat. Das hätte man genauso bei Kreuz.net oder PI haben können. Und natürlich reagieren die mit "Jetzt erst recht", "Wir lassen uns nicht unterdrücken" und "Wir haben es ja immer gesagt, die wollen uns nur zum Schweigen bringen". Ja, sie haben auch den Beweis. Jeder Schwule kann sich im Eindruck bestätigt sehen, dass bei der FAZ die Homophobie grassiert und jeder Homophobe sieht, dass bei der FAZ die Gendertröten Meinungsverbote durchdrücken wollen. Das ist kein schönes Bild.

Sehe mich hier also gezwungen klarzustellen, dass ich von Herrn Altenbockun genauso Lichtjahre entfernt bin, wie von Frau Lohaus. Man könnte da über den ganzen Irren und Durchgeknallten einen wunderbar zivilisierten Dialog machen, die Gespräche der Klugen und Aufgeklärten mit schönen Gedanken, wohltemperierend wirken - statt dessen kracht jetzt die Petition durch die Decke, weil bundesweit jeder Sarrazinfan, jeder Frauenverachter, jeder Ultrakatholik, jede Landfrau den Eindruck hat, dass man JETZT etwas tun muss - und unterschreibt. Dazu kommt noch ein bescheuert gemachtes Papier der Regierung, das man so tatsächlich auch kritisch sehen kann, Sarrazins neues Buch und für jeden Versuch, nett und charmant zu sagen; Hey, locker bleiben, schaut mal, lasst uns reden - für jeden derartigen Versuch ist es zu spät.

Die Debatte ist längst voll aus dem Ruder gelaufen, weil man sie den Extremisten überlassen hat. Und das wird alles noch sehr, sehr bitter, weil die einen eine verständliche, verkürzte Botschaft haben. Und auf der anderen Seite einfach die inhaltlich schwache, verquaste Genderquasselei steht. Aber davon jede Menge. Und der Rest, weil es halt um Sex geht, in die Schweigespirale rutscht. Und dann ist es nur ein kleiner Schritt, bis man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt: Pornofillter im Internet. Da kann jede dieser Kotztütenfraktionen sicher zustimmen. Ist ja auch in ihnen angelegt, das Verbieten. das kann dann jeder als Triumpf vorzeigen. Der eine will ,keine Schwulen und die andere generell kein Porno und die Dritte hat es mit den Safe Spaces und ihrer Definition von sexismusfreier Einvernehmlichkeit und ich hätte es mit einem Moment der Tee ist fertig.

Zurück zur Macherin der Kampagne und der Autorin in der FAZ. Die Zuwachsraten der Petition sind enorm, und die Frau, die das alles ausgegraben und wochenlang bei Twitter erregt verbreitet hat, regt sich darüber auf, dass momentan nur Männer, vulgo also nicht sie dazu befragt wird. Das ist jetzt ihr grosses Problem. Dafür kriegt sie im eigenen Projekt der FAZ-Autorin ein ausführliches <3<3<3<3-Gefälligkeitsinterview. Ja, und wir alle stehen am Anfang eines wirklich langen und hässlichen Kulturkampfes, in dem sicher auch noch Frau Schwarzer nochmal ihre Prostitutionsvorschläge einbringen wird, jetzt, wo man sieht, wie viele Empörungsbürger man mit Sex auf die Palme bringt. Überall naturptalle Moralpinscher, deren Gott und Ideologie sagt, dass sie ihre Fordrungen zum Besten der Welt durchsetzen müssen.

Grün Rot in BaWü kann einpacken. Die ganze Sache entwickelt sich von einer Ansammlung einiger krasser Spinner hin zum Narrativ einer Besatzung durch eine Ideologie, die man genauso wenig will wie unsichere Kernkraftweke auf Landeskosten. Und wir brauchen ein paar Wutbürger der allgemeinen Toleranz, die denen durchaus ihre Meinungsfreiheit lassen - damit sie alle zeigen, wes Ungeistes Kind sie sind, und wir sie hohnlachend vorführen können. Bevor CDU und CSU mit den Steinbachs dieser Welt aus den Löchern gekrochen sind. Dabei sollte man nicht warten, bis andere vielleicht mal aus ihren liberalen Filterbubbles in Berlin gekrochen kommen: Da ist das tatsächlich ohne Bedeutung. Aber die Frau fragte: ich lebe tatsächlich hier in Finsterbayern. Mich und meine Freunde geht das was an.



Ach so, ja, die anderen. Die sind ja bekanntlich in der Piratenpartei, die gerade von der Antifa in eine Bedrohungslage terrorisiert wird, Das ganze Programm, Fahnen, Absprachen, Mobs, externe Helfer. Und da habe ich mir gedacht, das mache ich jetzt. In der FAZ und im Kommentarblog. Wo man hinschaut, möchte man randalieren. Habe heute viele Leute ganz hart getrollt, um auf as Wutniveau abzukühlen, um das hier schreiben zu können

Bevor es nächste Woche richtig blutig wird. Jeder kann mich einmal nach meiner secxuellen Orientierung blöd anquatschen.

Aber dann bin ich dran.

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