: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 17. Februar 2014

Süss und ehrenvoll

Ich glaube nicht an Friedrich das Opfer, das es nur gut meinte.

Ich halte Friedrich für einen der gefährlichsten Politiker, den dieses Land in den letzten 10 Jahren hatte und dass er die Vorratsdatenspeicherung nicht durchbrachte, ist nur einer einzigen Frau zu verdanken, die nicht so wie der Rest ihrer Kriecherpartei FDP war. Da haben wir Glück gehabt.

Aber Friedrich hat es versäumt, nach dem NSU-Skandal aufzuräumen und genau hinzuschauen. In meinem Hirn ist keine einzige Zelle, die auch nur ansatzweise glaubt, dass der NSU wirklich ohne Wissen mancher Behörden agieren konnte. Die Helfer, die der NSU hatte und die man vergeblich, wenn überhaupt sucht, die Helfer, die ihnen die Logistik vor Ort stellten und bei der Auswahl der Ziele halfen - die sollen bei einer von Informanten durchsetzten Szene nicht auffindbar sein und nicht gewusst haben, was sie taten? Entweder sind unsere Dienste so saublöd und unfähig, dass sie abgeschafft gehören., Oder sie wollten das nicht sehen. Oder sie nahmen manches einfach so hin. Und Friedrich hat sie nicht hochgenommen.

Das andere ist dioe NSA. Ähnlicher Dreck, ähnliche Inkompetenz der Deutschen, die gleiche Masche der Abwiegelung und des Kleinredens. Der Mnister schützt nicht das Volk oder die Verfassung, sondern das, was ihm politisch passt. Man bräuchte einen Brecht, um so eine Figur wie Friedrich auf die Bühne zu bringen.

Natürlich, und das ist das nächste Narrativ, wussten Seehofer und Merkel um diesen Herrn und sein Treiben und das Absägen wird ihnen nicht schwer gefallen sein. Wenn sie jetzt mit dem Finger auf die SPD zeigen und laut schreien "Haltet den Mörder" - dann wollen sie davoin ablenken, dass auf den Dolchen auch ihr Name stand und das Messer in Oppermanns Hand nur das ist, in das der schon klinisch tote Minister gestürzt ist.

Aber zu Edathy nochwas: Ich glaube ebenfalls nicht, dass Friedrich, besorgt um das Ansehen der GroKo, das an die SPD verraten hat. Edathy hat ihm und seinen Behörden Ärger gemacht, und Friedrich ist meines Erachtens eher von der Sorte, der bei einem Fehler eines Gegners nicht gerade weint. Oder das irgendwie bedauert. Oder tragisch findet, wenn die SPD jetzt keinen scharfen Hund nach vorne stellen kann. Der wird in meiner Vorstellung eher federleicht geschlendert sein, als er zum Gabriel ging. Ooooooh, das tuuuut mir jetzt aber leid, lieber Siggi, dass ich das jetzt tun muss, aber da habt ihr ein gaaaaaanz faules 3-Prozent-Verlust-bei-den-Wahlen-Ei im Körberl, ihr Äääääärmsten. höhö. Man kann sich richtig vorstellen, wie er dann innerlich gaaaanz breit grinst, wenn Gabriel stottert, und amerikanisch YEAH sagt, wenn er sich umdreht und geht. Da hat es nochmal richtig Spass gemacht, Innenminister zu sein, im Recht zu sein, und es krachen zu lassen. Immer natürlich mit der Begründung, nur Gutes für die GroKo zu tun.Volltreffer versenkt, den nervigen Kerl da. Ein Abschiedsgeschenk.

Erzählt mir nichts über die CSU. Selbst die Rumänin schwarz bezahlen und es geil finden, wenn man ausgerechnet einem Migrantensohn was reindrücken kann, das ist oft so in dieser Partei. Und nichts passt besser als der Fall Edathy zu deren Narrativ, dass man homosexuellen und Ausländern einfach alles zutrauen kann, auch wenn im nächsten Stall der gute Familienvater Kinder als seinen Besitz benutzt und die eigene Kirche gerade noch den eigenen Kinderschänderskandal und Prügelerinnerungen verdaut. Vielleicht schaut mal jemand, ob es da auch ein Bild von Friedrich und einem gewissen Augsburger Ex-Bischof gibt?

Es ist alles widerlich. Den widerlichen Teil mit der Vorratsdatenspeicherung und dem, was Behörden mit Daten machen können, habe ich hier in der FAZ und im Kommentarblog aufgeschrieben. Ja, das ist ein heisses Eisen aber mei, ich wasche mich mit Felgenreiniger und wenn kein Pfeffer da ist, nehme ich Asbestkörner zum Kochen.

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Sonntag, 16. Februar 2014

Nun

In Teneriffa bin ich keinen Meter Rad gefahren - als ich wollte, hat mich der Virus niedergestreckt. Es hat mir wirklich etwas gefehlt, immer nur gehen oder Auto oder Bus ist auch etwas langweilig.



Jetzt fahre ich wieder. Bei deutlich weniger als 25 Grad, ohne Meer und weit, weit weg von den nächsten Palmen. Oder Strelizien. Hier hängen nur Würstchen an den Bäumen und entsprechend geht es wieder los, mit dem Heuschnupfen.



Die Kombination aus den richtigen Pollen, dem richtigen Meer, den richtigen Temperaturen und einem Rad wäre schön gewesen, aber so ist es halt, mann kann nicht alles haben.

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Donnerstag, 13. Februar 2014

Demnächst gibt es hier wieder fette deutsche Torten

Das killt den Virus dann restlos.

Nicht dass es ein Problem für mich wäre, über Dinge zu schreiben, von denen ich weder Ahnung habe, noch das Verlangen, sie zu verstehen, und meine Skrupellosigkeit habe ich ja schon oft bewiesen - aber manchmal ist es besser, wenn Leute reden, die sich wirklich auskennen und ohaimareiki war so nett, sich bei den Stützen diese Unsäglichkeit von Heidi Klum vorzunehmen, und auch n0ch diätwahnsinnfreundliche Modeblogs vorzuführen. Mit -Achtung - Dönerfoto! Bei den Stützen! Ja ich habe auch schlucken müssen, aber so ist sie, die Jugend. Dreist und respektlos zu Kadavern wie mir und dieser Klum-Oma.

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Donnerstag, 13. Februar 2014

Klein-Europa

Man muss in Teneriffa nicht lang suchen, um die Krise zu finden:





Das ist La Orotava, früher die beste Lage - also früher, im Barock, als hier die Silberflotten durchkamen. La Orotava hat hübsche Adelspaläste mit weniger hübschen Schildern, die sagen, dass sie zu verkaufen sind. Man kann sie heute kaum erhalten, nur billig verscherbeln, wenn man einen Käufer findet. Nun ist La Orotava heute etwas abgelegen, aber:





Das ist eine Strasse mitten im Zentrum von Puerto de la Cruz. Und in dieser Strasse hat kein einziges Geschäft überlebt. Man muss nur ein paar Meter abseits der üblichen Wege gehen, und man sieht so etwas in Hülle und Fülle. Manchmal kann man sogar in den guten Ecken bleiben:





Eine der schönsten Geschichten in diesem Zusammenhang, die erklärt, wie das hier nicht läuft und zum Debakel wird, habe ich für die FAZ aufgeschrieben - es geht um einen Strand der Inselmetropole Santa Cruz, zu dem ohnehin jeder geht, und den man trotzdem nochmal aufwerten wollte, mit Sand, Skorpionen und Parkhausruinen. Auch in Kommentarblog. Und ich frage mich auch, warum das den Hetzern von der SVP nicht gefällt.

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Dienstag, 11. Februar 2014

Pervers

Ich frage mich ja, was sie mir auf die Festplatte schieben könnten, zwecks Empörung.

Texte, in denen ich Menschen, Firmen und Organisationen verächtlich mache? Ohnehin mein täglich Brot.

Klassismus? Mein Beruf.

Mordgedanken? Stehen doch alle hier.

Sexuelle Abweichungen? Aus meinem Hang zu Foodpr0n, Aufklärungssexbüchern von Diderot und Mirabeau, Gemälden und Libertinage habe ich nie einen Hehl gemacht. Hier stehen nackte Kouroi! Aber das war damals Kunst und heute ist es das wieder.

Das hier ist sogar "nur" eheliche Pflichterfüllung:



Es ist gar nicht so einfach mit der sexuellen Abweichung, liebe Leser! Selbst die junge Griechin mit Mandoline, die ich gerade ersteigert habe, kann man nur mit ganz viel Mühe als sexuell aufgeladen betrachten. Ich habe 1 Darstellung mit expliziter Gewalt - von Alfred Hrdlicka.

Fetische? Alte Autos, schöne Häuser, Mahagoni, Perserteppiche, Brillen, Abendkleider, Katzen, Perlenketten, silberne Teekannen, Bücher, Torten... gerne auch mal durcheinander

Ich fürchte, das wird gar nicht so leicht, mit Langweiler glaubhaft etwas Sexuelles zu unterstellen und dann hasse ich ja auch noch Kinder... und auch mit Jüngeren kann ich nicht viel anfangen, siehe die Hegeschramms dieser Welt. BÄH! Wie zum Teufel muss man... na egal.

Sicher, manches ist irgendwie grenzwertig, aber nichts so richtig. Seit Jahren versuchen manche, da was draus zu basteln, es wird nichts. Noch nicht mal den Sexisten will mir die Mehrheit abnehmen, obwohl ich gestern hörte, ich würde Frauen nur schreiben "lassen", um in der Sache meine finsteren Neigungen zu kaschieren.

Nicht mal AfD wähle ich.

Gut, vor 100 Jahren hätte man mich vermutlich noch sonderbehandelt, aber heute... heute wird es komplex, mir irgendwas zuzuweisen, das einerseits passt und andererseits pervers genug wäre, um mich zu diskreditieren. Nicht dass ich normal wäre. Zum Glück sind einfach die normalen Spielräume der Gesellschaft sehr viel weiter geworden. Vielleicht nicht für Politiker, durch deren Fenster Schweine schauen und knipsen. Aber für mich sehr wohl. Zum Glück.

(Vielleicht erfinde ich mal eine Biographie der bislang verborgenen Schweinereien meines Daseins)

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Samstag, 8. Februar 2014

Gepudert

Entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten habe ich mir jetzt doch einen Mitbewohner gesucht, der erstens lange Haare hat und zweitens auch noch einen Ohrring trägt und drittens zum Zeitpunkt der Abbildung zur Hygiene ein Verhältnis hatte, das heute in Berlin noch als ausreichend durchgehen würde. Aber man kann es sich manchmal nicht leisten, besonders wählerisch zu sein, wenn die Gegner Zahnärzte sind - da endet man halt beim Kleinformat.



Man könnte jetzt trefflich darüber spekulieren, wer denn den grösseren finanziellen Verlust bei absoluter Betrachtungsweise erlitten hat, denn es war damals teuer, sich einen Maler kommen zu lassen, und es war sicher auch nicht billig, den Herrn doublieren zu lassen - in beiden Fällen jedenfalls lag der Preis weit unter den Kosten und es ist schon bitter zu sehen, wie gering die Wertschätzung in unseren Zeiten ist. Allein - nur die relative Schwäche des Kunstmarkts im Vergleich zu gewinnbringenden Aktivitäten wie Fussballmerchandise und Fastfood erlaubt es mir, eine Sammlung aufzubauen. Denn sie hatten damals ja weniger Optionen, ihren Reichtum darzustellen: Perücken, Kleider, Möbel, Stuck, Silber, Gemälde, Opernbesuche. Parks und eine Kutsche, das war es dann auch schon.



Und die Kutschen wurden auch länger als vier Jahre benutzt. Ähnlich brutal - nur eben nicht auf den Verlauf von 250 Jahren - ist nämlich auch der Wertverfall nicht mehr ganz absolut allerneuester Rennradrahmen, wie ich mal wieder feststellen musste. Offen gesagt hätte ich zu dem Preis des Pasculli ja lieber noch ein Gemälde gekauft, aber der Markt spuckt nun mal mehr Plastik als Leinwand aus und man muss schauen, wo man bleibt - und nebenbei gilt es, die Erfahrungen der letzten Alpentour in neuere Technik gegen das Altern umzusetzen. Es stört mich nicht, wenn ich älter an Jahren werde, aber die Beschränkungen sind schon etwas unerfreulich. Wenn das so weiter geht, bin ich in nur 30 Jahren so fertig und marode wie ein Berliner Antifatyp im AGH schon heute - und das ist nicht gut. (man stelle sich vorn, man ist auf einer Ausschreitung und als Alibi geht "gebrechlicher Rücken" glatt durch)



Wie auch immer: Neukauf lohnt sich einfach nicht, nie, unter keinem Umstand ausser bei Essen und Toilettenpapier. Aus irgendwelchen seltsamen Gründen erreichen mich nach Monaten des Neides nun wieder seltsame Gerüchte aus Berlin, ich würde mein Leben und seine Freuden nur darstellen - das passiert halt, wenn eine de facto insolvente NichtmehrpiratInnen am Falschinformationstropf von Berufsmimimistinnen hängt. Bezeichnenderweise ist diese spezielle Person gerade dabei, ihre alten Klamotten zu verkaufen; damit sie wieder über die Runden kommt, nachdem all das schöne Geld durchgebrannt wurde, hört man so. Ich fahre Rad und sie möchte nach Israel - was in der Jahreszeit kein besonderes Vergnügen ist, aber diese Arier meinen sich ja an jedes Wetter vom Nordkap bis an die Wüste gewöhnen zu müssen. Ich schraube derweilen im Halbdunkel und überlege mir, wo ich den gut Gepuderten aufhänge - einfach ist das nicht, aber warum sollte man grössere Sorgen haben.

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Mittwoch, 5. Februar 2014

V wie Virus

Ich habe mich während des Studiums einmal mit Sonderbestattungen beschäftigt, und die treten gemeinhin auf, wenn Leute sterben, wie sie es sonst nicht tun. Die übergrosse Menge der Betroffenen ist arm und es passiert plötzlich: Krieg, Krankheit, Hunger und meistens eine Kombination aus all den Gründen. Hat man die Bestattungen und dazu auch noch schriftliche Überlieferung, kann man Morbidität und Mortalität ausrechnen, was immer ein sehr interessantes Ergebnis ist.



Ich erinnere mich momentan daran, weil wir hier ja relativ abgeschieden vom sonstigen Urlaubervolk etwas jenseits von Puerto de la Cruz sind. Nah genug, um hinunter zu laufen, aber oben auf der Klippe viel zu hoch, um hinaufzugehen, wenn man hier nicht wohnt. Der Blick ist spektakulär und man muss wirklich nur die Tür schliessen, um mit dem Atlantik allein zu sein. Dadurch sitzt man beim Essen natürlich zusammen, und dadurch macht der Virus auch seine Runde. Morbidität mehr als 30% und Inkubationszeit 5 Tage, wie ich erkennen durfte. Und angesteckt habe ich mich natürlich da, wo es so oft passiert: Bei der Pflege eines anderen Erkrankten. Das fiese ist, man denkt erst, dass es etwas mit dem Essen zu tun hat und bis man begreift, dass es ein Virus ist, hat man selbst eine unschöne Nacht.



Der Virus befällt alt und jung und wenn das hier ein Schiff wäre, stünde es unter Quarantäne. Der lockere Umgang der einheimischen Apothekerin und deren Frage, aus welchem der beiden 5-Sterne-Hotels hier oben man denn käme, beruhigt zusammen mit dem Versprechen, dass es genauso schnell verschwindet, wie es gekommen ist. Wirklich gefährlich ist es nur dann, wenn man beim Brechen umfällt, ohnmächtig wird, oder erstickt. In der Folge jedenfalls sind immer wieder bekannte Gesichter an der Tafel für ein, zwei Tage verschwunden, und tauchen schlanker wieder auf. Details dazu möchte ich ersparen, es ist jedenfalls nicht ohne Risiko, in tropische Breiten zu fahren. Das kommt von hier. Ich habe es bald hinter mir und schleppe es nicht mehr ein, aber wer weiss, 5 Tage Inkubationszeit sind lang.



Jedenfalls, das Zeug ist hochgradig ansteckend und mit ein paar Modifikationen könnte die Natur daraus auch was richtig fieses machen. Bislang ist es keine Entlastung der Rentenkasse geworden, sondern nur ein Geschäft für Ärztehäuser und Apotheken, die hier spottbillige Tabletten anbieten, die den Magen dann neu zementieren. Ich liege flau im Bett, aber ich habe noch den Balkon, eine Decke und Bücher, etwa Belles Lettres von Charles Simmons, das so lebensecht geschrieben ist, dass ich gar keine Lust habe, zurück in die Sphäre anderer Printprodukte zu fahren, und Radfahren geht auch nicht.

Nun ja. Hauptsache, es ist überlebbar. Auch wenn es sich die ersten paar Stunden kaum so anfühlt.

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Dienstag, 4. Februar 2014

Die Schwarzer und der Pofalle

haben sich ja richtig vor meiner Flinte gedrängelt und irgendwann muss ich halt in der FAZ abdrücken und dann im Kommentarblog nochmal.

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