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Samstag, 28. Juni 2014
schreibenvergessen
Es ist so geworden: Wenn ich das Notebook von A nach B bringe, setzt inzwischen die Tastatur teilweise aus. Momentan ist es die Shifttaste und die 1, die eher sporadisch funktionieren, und das kostet natürlich Zeit beim Schreiben. Meine typische problemvermeidungsstrategie lautet natürlich. Dann halt weniger schreiben. Und zudem habe ich, Wetter hin, Wolken her, Besuch.

Für den Abend und zur inspiration habe ich auch die neue World of Interiors hier -meine Cumputer sind billig, aber dafür ist natürlich immer Geld da. Dünn ist sie geworden, 130 schmale Seiten und nur ganz wenig Werbung. Und das, obwohl die Immobilienpreise in london längst wieder Blasenformat haben und modezeitschriften wieder besser verdienen. Ich vermute, das liegt daran, dass man sich kleine Ausgaben wie Schuhe eher leisten kann, als sofas für 12.000 Pfund. So etwas in der Art verkündet auch mein Silberkannenmeter: Da ist noch keine Preisentwicklung nach oben da, nur der Spread zwischen Kanne und Material steigt. Wie die WOI das aushält? seit 2007 darbt das GGeschäft, das sind jetzt bald 7 Jahre Krise. Und weil, wie man in Bulgarien sieht, die Banken immer noch kriseln, wird das auch nicht besser.

Die 3 macht auch Zicken, ich wackle etwas am Rechner und hoffe, dass es besser wird - vielleicht sind es ja irgendwelche Krümel. Ungewohnt früh schalte ich die Lichter ein, draussen ist es reichlich finster und fast könnte man glauben, der Sommer, der gerade erst beginnt, wäre schon wieder vorbei. Klar ist das Wasser am See, während an der Donau die Algen blühen, aber keiner ist da. Sehr ruhig ist es, und die Rose draussen im Steingarten ist inzwischen auch verblüht, und die weissen Blätter hat der Wind weggeweht.

Kochen, meint der Besuch und so gehe ich dann in die Küche, denn mitgebracht habe ich wie immer zu viel und was nicht gegessen wird, muss der Gast mitnehmen - so verlangen es die ungeschriebenen, das heisst, bislang ungeschriebenen Gesetze. Sie gelten immer, im Nebel und im Sonnenschein, in guten Zeiten und in schlechten, und schlimm, sage ich, wird es schon nicht werden. Das Schlimmste, was passieren kann, ist ein verregneter Tag in den Bergen. Und das ist immer noch gut und so unendlich viel besser als das, was die meisten haben. Daran sollte man denken und zufrieden sein.

Für den Abend und zur inspiration habe ich auch die neue World of Interiors hier -meine Cumputer sind billig, aber dafür ist natürlich immer Geld da. Dünn ist sie geworden, 130 schmale Seiten und nur ganz wenig Werbung. Und das, obwohl die Immobilienpreise in london längst wieder Blasenformat haben und modezeitschriften wieder besser verdienen. Ich vermute, das liegt daran, dass man sich kleine Ausgaben wie Schuhe eher leisten kann, als sofas für 12.000 Pfund. So etwas in der Art verkündet auch mein Silberkannenmeter: Da ist noch keine Preisentwicklung nach oben da, nur der Spread zwischen Kanne und Material steigt. Wie die WOI das aushält? seit 2007 darbt das GGeschäft, das sind jetzt bald 7 Jahre Krise. Und weil, wie man in Bulgarien sieht, die Banken immer noch kriseln, wird das auch nicht besser.

Die 3 macht auch Zicken, ich wackle etwas am Rechner und hoffe, dass es besser wird - vielleicht sind es ja irgendwelche Krümel. Ungewohnt früh schalte ich die Lichter ein, draussen ist es reichlich finster und fast könnte man glauben, der Sommer, der gerade erst beginnt, wäre schon wieder vorbei. Klar ist das Wasser am See, während an der Donau die Algen blühen, aber keiner ist da. Sehr ruhig ist es, und die Rose draussen im Steingarten ist inzwischen auch verblüht, und die weissen Blätter hat der Wind weggeweht.

Kochen, meint der Besuch und so gehe ich dann in die Küche, denn mitgebracht habe ich wie immer zu viel und was nicht gegessen wird, muss der Gast mitnehmen - so verlangen es die ungeschriebenen, das heisst, bislang ungeschriebenen Gesetze. Sie gelten immer, im Nebel und im Sonnenschein, in guten Zeiten und in schlechten, und schlimm, sage ich, wird es schon nicht werden. Das Schlimmste, was passieren kann, ist ein verregneter Tag in den Bergen. Und das ist immer noch gut und so unendlich viel besser als das, was die meisten haben. Daran sollte man denken und zufrieden sein.
donalphons, 21:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 27. Juni 2014
Sentimentales Edukationsversagen
Es geht weiter mit den Betrachtungen der Vergangenheit. denn daraus kann man für die Zukunft lernen. Nach der Jugend am Pool kommt unvermeidlich das Nichtsowirklichstudium im Praktikum und warum das bei uns anders ist als bei jenen, die darauf angewiesen sind.
Aber ruhig ist es in der Stadt und auf dem Land.



Das ist für sich betrachtet einen sehr schöne und angemehme Zeit - alles so still und ohne Menschen.



Vermutlich macht es ihnen nichts aus, das alles zu versäumen, als ob wir ewig lebten und das, was andere in der Glotze tun, wichtig wäre.



Ist es nicht. Wichtig ist nur der Augenblick und das Ruhen in den Läufen der Zeit.
Aber ruhig ist es in der Stadt und auf dem Land.



Das ist für sich betrachtet einen sehr schöne und angemehme Zeit - alles so still und ohne Menschen.



Vermutlich macht es ihnen nichts aus, das alles zu versäumen, als ob wir ewig lebten und das, was andere in der Glotze tun, wichtig wäre.



Ist es nicht. Wichtig ist nur der Augenblick und das Ruhen in den Läufen der Zeit.
donalphons, 00:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 25. Juni 2014
Leicht zu haben, schwer zu kriegen
Naja, die Nase. mag sie gedacht haben. Aber damals gab es noch nicht die Möglichkeiten der Schönheitschirurgie, und besser eine etwas lange Nase als ein von der Syphilis weggefaulter Stumpen im Gesicht. Und er trägt einen Goldohrring! Also sicher kein Pfaffenknecht
Naja, etwas fies sieht sie ja schon aus, mag er überlegt haben, und dann dieses Fleisch - hey, wenn die Wollust nicht nur in ihr Gesicht geschrieben ist, wird das spassig. Aber trotz Häubchen werden alle denken, dass sie leicht zu haben ist.
Er hatte ja keine Ahnung.

Er war leicht zu haben. Das war überhaupt kein Problem, das war sogar sehr günstig. Ein Herr für's Leben für einen Preis, da bekommt man kein Verführungswochenende in Verona dafür, noch nicht mal eine Busfahrt mit Rentern. Sie war das Problem.
Denn sie kam später zur Auktion. Der Händler hatte etwas getan, was ich persönlich hasse: Er hat das paar, das 250 Jahre zusammen geblieben war, trotz ihrer vielleicht vorhandenen Gedanken über das nur mittelschöne Aussehen des anderen, getrennt, und einzeln ins Rennen geschickt. Normalerweise halte ich mich da raus, da habe ich immer das Gefühl, ich mache mir die Hände schmutzig, wenn es nicht gelingt. beide zu bekommen. Aber in dem Fall hatte ich den Eindruck, dass ich es finanziell schaffen könnte. Und beim Mann ging auch alles glatt. Sowas von überhaupt kein Problem, dieser Herr.
Aber die Frau. Das sah am Anfang alles noch gut aus, aber wie sie nun mal so sind: Wenn es ernst wird, entziehen sie sich doch. Ich habe wahrhaft tapfer mitgehalten und wirklich darum gekämpft, dass sie nicht vom Gatten getrennt wird - ausgerechnet ich, der ich die Ehe doch verabscheue wie Karottensalat mit Blumenkohl. Und normalerweise kann ich auch die Vernunft beiseite schieben und sagen: Dafür war der Mann günstig, und hey, andere rauchen und besuchen jede Woche ein Bordell, wo sie sich fesseln und knebeln lassen, oder sie kaufen Deutschlandfahnen, oder sie verausgaben sich in der Antifa für totalen Blödsinn - sei auch einmal so richtig unvernünftig und mache ein Enveloping Bid.
Habe ich gemacht.
Es hat nicht gereicht, nicht mal ansatzweise. Gleich drei andere sind über mich drüber. Das ist deprimierend.
Bilder haben eben ihre Schicksale, aber wann immer ich ihn sah, war da der Gedanke: Ich habe geholfen, sie zu zerreissen. Man muss es pragmatisch sehen, der Gewinner der Dame hat für den Mann überhaupt nicht geboten, es wäre also so oder so passiert. Dennoch...
Aber wie es nun mal so ist, manchmal füllt Leuten erst zu spät auf, dass sie sich die - in unseren Augen - Makel des Bildes in unseren Augen schöngelogen haben. Wir wissen nicht, wie diese Heirat zustande kam und wie lange sie sich geschminkt hat, um auf ihre leicht fiese Art hübsch zu werden - jedenfalls ist das Portrait mehr charaktervoll denn idealtypisch, Boucher sieht anders aus und Reynolds auch. Da hilft auch kein Häubchen und kein funkelnder Ohrring - der Preis war einfach zu hoch. Das leuchtete auch dem Käufer ein, weshalb er das Bild zurückschickte.
Und so kam es nochmal in die Auktion. Diesmal habe ich bis zu den letzten 6 Sekunden gewartet.
Und es war ganz einfach und es tat auch nicht weh.
250 Jahre waren sie zusammen und 2 Wochen getrennt. Phyisch, aber nicht in meinem Verlangen und in meiner Gier. Und ausserdem weiss ich durch mein Leben, dass es mit Frauen nie ganz einfach ist, und man manchmal etwas auf die zweite Gelegenheit warten muss, aber was tut man nicht alles für Fleisch und Vielweiberei. Zum Schluss wird alles gut und ich denke, die beiden kommen ins Schlafzimmer.
Naja, etwas fies sieht sie ja schon aus, mag er überlegt haben, und dann dieses Fleisch - hey, wenn die Wollust nicht nur in ihr Gesicht geschrieben ist, wird das spassig. Aber trotz Häubchen werden alle denken, dass sie leicht zu haben ist.
Er hatte ja keine Ahnung.

Er war leicht zu haben. Das war überhaupt kein Problem, das war sogar sehr günstig. Ein Herr für's Leben für einen Preis, da bekommt man kein Verführungswochenende in Verona dafür, noch nicht mal eine Busfahrt mit Rentern. Sie war das Problem.
Denn sie kam später zur Auktion. Der Händler hatte etwas getan, was ich persönlich hasse: Er hat das paar, das 250 Jahre zusammen geblieben war, trotz ihrer vielleicht vorhandenen Gedanken über das nur mittelschöne Aussehen des anderen, getrennt, und einzeln ins Rennen geschickt. Normalerweise halte ich mich da raus, da habe ich immer das Gefühl, ich mache mir die Hände schmutzig, wenn es nicht gelingt. beide zu bekommen. Aber in dem Fall hatte ich den Eindruck, dass ich es finanziell schaffen könnte. Und beim Mann ging auch alles glatt. Sowas von überhaupt kein Problem, dieser Herr.
Aber die Frau. Das sah am Anfang alles noch gut aus, aber wie sie nun mal so sind: Wenn es ernst wird, entziehen sie sich doch. Ich habe wahrhaft tapfer mitgehalten und wirklich darum gekämpft, dass sie nicht vom Gatten getrennt wird - ausgerechnet ich, der ich die Ehe doch verabscheue wie Karottensalat mit Blumenkohl. Und normalerweise kann ich auch die Vernunft beiseite schieben und sagen: Dafür war der Mann günstig, und hey, andere rauchen und besuchen jede Woche ein Bordell, wo sie sich fesseln und knebeln lassen, oder sie kaufen Deutschlandfahnen, oder sie verausgaben sich in der Antifa für totalen Blödsinn - sei auch einmal so richtig unvernünftig und mache ein Enveloping Bid.
Habe ich gemacht.
Es hat nicht gereicht, nicht mal ansatzweise. Gleich drei andere sind über mich drüber. Das ist deprimierend.
Bilder haben eben ihre Schicksale, aber wann immer ich ihn sah, war da der Gedanke: Ich habe geholfen, sie zu zerreissen. Man muss es pragmatisch sehen, der Gewinner der Dame hat für den Mann überhaupt nicht geboten, es wäre also so oder so passiert. Dennoch...
Aber wie es nun mal so ist, manchmal füllt Leuten erst zu spät auf, dass sie sich die - in unseren Augen - Makel des Bildes in unseren Augen schöngelogen haben. Wir wissen nicht, wie diese Heirat zustande kam und wie lange sie sich geschminkt hat, um auf ihre leicht fiese Art hübsch zu werden - jedenfalls ist das Portrait mehr charaktervoll denn idealtypisch, Boucher sieht anders aus und Reynolds auch. Da hilft auch kein Häubchen und kein funkelnder Ohrring - der Preis war einfach zu hoch. Das leuchtete auch dem Käufer ein, weshalb er das Bild zurückschickte.
Und so kam es nochmal in die Auktion. Diesmal habe ich bis zu den letzten 6 Sekunden gewartet.
Und es war ganz einfach und es tat auch nicht weh.
250 Jahre waren sie zusammen und 2 Wochen getrennt. Phyisch, aber nicht in meinem Verlangen und in meiner Gier. Und ausserdem weiss ich durch mein Leben, dass es mit Frauen nie ganz einfach ist, und man manchmal etwas auf die zweite Gelegenheit warten muss, aber was tut man nicht alles für Fleisch und Vielweiberei. Zum Schluss wird alles gut und ich denke, die beiden kommen ins Schlafzimmer.
donalphons, 16:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 24. Juni 2014
Landesausstellung Ludwig der Bayer
Drinnen herrscht Photoverbot. Und ich habe mch daran gehalten, weil, ehrlich gesagt, die Objekte sind etweder nichts Besonderes, oder es sind Repliken, oder es ist zu finster.
Das hier ist St. Ulrich und im zweiten Stock der Kirche steht normalerweise das Regensburger Schatzkästchen, ein Höhepunkt der burgundischen Hofkunst um 1400. Das ist jetzt weg, weil die an sich helle und freundliche Kirche für einen Film verdunkelt ist. Ein Film, der die Problematik des Konflikts zwischen den Päpsten in Avignon und dem deutschen Kaiser am Beispiel des Regensburger Bischofs erklären soll, der zwischen den Froten stand.
Natürlich kann man aus dieser spätromanischen Pracht auch ein Kino machen, warum nicht. Man kan sich auch ganz tief zum unkundigen Besucher neigen, einen vergessenen Bischof herauskramen, und den vielleicht wichtigsten Aspekt des Kaisers, die damals unerhörten Ansprüche eines säkularen Staates, klein darstellen. Jedenfalls, wer mehr über Marsilius von Padua wissen will, oder von Ockham, der ist in der Ausstellung hier nicht so gut informiert wie jener, der sich für Durchschlagsleistungen von Hakenbüchsen interessiert. Auf Marsilius ruht unsere Grundordnung. Wer benutzt heute noch Hakenbüchsen? Vielleicht muss man die radikalen Ansätze wirklich etwas kleiner darstellen, wenn man diese Ausstellung im katholischen Regensburg macht, vielleicht braucht es Filme mit Scherzen, um die Wucht des Konflikts abzumildern, der damals tobte.
Und wenigstens ist diesmal auch der Kreuzgang geöffnet, der in seiner morbiden Schäbigkeit einer der letzten ist, die noch den Eindruck vergangener Jahrhunderte erwecken. So war das früher - und wenn man es sich diesen Sommer nicht anschaut, wird man es nach 8 Jahren Restaurierung nicht mehr so vorfinden, sondern gesäubert und gereinigt.

Gelernt - habe ich wenig, aber ich habe das auch studiert und da kann man keine bahnbrechenden Erkenntnisse erwarten. Die Landesausstellung, so scheint es mir, gefällt auch Laien und hat ein Kinderprogramm, das nicht aus Käfigen besteht.
Aber irgendwie... es ist die Epoche des Codex Manesse, man weiss, wie prunkvoll das Mittelalter damals sein konnte und nicht umsonst ist es auch die Zeit, da jene lebten, die im Decamerone auftreten. Da ist die Ausstellung so steif, so lustlos, so regierungsfixiert, und übersieht dabei, dass Ludwig nicht nur kein Pfaffenknecht war, sondern zurecht in Avignon wegen seiner lockeren Sitten gehasst wurde. Einmal - bei Margarete Maultausch - wird das ganz sachte gestreift, aber auch hier geht es nur um die Hausmachtspolitik. Die Frau verscheuchte den Hallodri, der ihr Mann war, und setzte sich selbst als Chefin eines Landes ein - und verspielt wird diese Umwälzung in der Ausstellung durch die Darstellung des Konflikt zwischen Wittelsbachern und Luxemburgern.
Seltsam unbefriedigt - und das nicht zum ersten Mal bei Bayerischen Landesausstellungen - zog ich von dannen. Es ist eine gute Ausstellung und trotzdem, ich fremdle sehr.
Das hier ist St. Ulrich und im zweiten Stock der Kirche steht normalerweise das Regensburger Schatzkästchen, ein Höhepunkt der burgundischen Hofkunst um 1400. Das ist jetzt weg, weil die an sich helle und freundliche Kirche für einen Film verdunkelt ist. Ein Film, der die Problematik des Konflikts zwischen den Päpsten in Avignon und dem deutschen Kaiser am Beispiel des Regensburger Bischofs erklären soll, der zwischen den Froten stand.
Natürlich kann man aus dieser spätromanischen Pracht auch ein Kino machen, warum nicht. Man kan sich auch ganz tief zum unkundigen Besucher neigen, einen vergessenen Bischof herauskramen, und den vielleicht wichtigsten Aspekt des Kaisers, die damals unerhörten Ansprüche eines säkularen Staates, klein darstellen. Jedenfalls, wer mehr über Marsilius von Padua wissen will, oder von Ockham, der ist in der Ausstellung hier nicht so gut informiert wie jener, der sich für Durchschlagsleistungen von Hakenbüchsen interessiert. Auf Marsilius ruht unsere Grundordnung. Wer benutzt heute noch Hakenbüchsen? Vielleicht muss man die radikalen Ansätze wirklich etwas kleiner darstellen, wenn man diese Ausstellung im katholischen Regensburg macht, vielleicht braucht es Filme mit Scherzen, um die Wucht des Konflikts abzumildern, der damals tobte.
Und wenigstens ist diesmal auch der Kreuzgang geöffnet, der in seiner morbiden Schäbigkeit einer der letzten ist, die noch den Eindruck vergangener Jahrhunderte erwecken. So war das früher - und wenn man es sich diesen Sommer nicht anschaut, wird man es nach 8 Jahren Restaurierung nicht mehr so vorfinden, sondern gesäubert und gereinigt.

Gelernt - habe ich wenig, aber ich habe das auch studiert und da kann man keine bahnbrechenden Erkenntnisse erwarten. Die Landesausstellung, so scheint es mir, gefällt auch Laien und hat ein Kinderprogramm, das nicht aus Käfigen besteht.
Aber irgendwie... es ist die Epoche des Codex Manesse, man weiss, wie prunkvoll das Mittelalter damals sein konnte und nicht umsonst ist es auch die Zeit, da jene lebten, die im Decamerone auftreten. Da ist die Ausstellung so steif, so lustlos, so regierungsfixiert, und übersieht dabei, dass Ludwig nicht nur kein Pfaffenknecht war, sondern zurecht in Avignon wegen seiner lockeren Sitten gehasst wurde. Einmal - bei Margarete Maultausch - wird das ganz sachte gestreift, aber auch hier geht es nur um die Hausmachtspolitik. Die Frau verscheuchte den Hallodri, der ihr Mann war, und setzte sich selbst als Chefin eines Landes ein - und verspielt wird diese Umwälzung in der Ausstellung durch die Darstellung des Konflikt zwischen Wittelsbachern und Luxemburgern.
Seltsam unbefriedigt - und das nicht zum ersten Mal bei Bayerischen Landesausstellungen - zog ich von dannen. Es ist eine gute Ausstellung und trotzdem, ich fremdle sehr.
donalphons, 23:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 24. Juni 2014
Und plötzlich ist das Haus weg
Einfach so, und da, wo es war, ist einfach nur eine Grube bis zu dem Ort, wo der Pool war.
Eine erstklassige Villa in bester Lage, in ein paar Tagen verschwunden.
Wie das geht und wie das kommt, erkläre ich als jemand, der sie kannte, in der FAZ und im Kommentarblog, wo die Kommentare nicht geschachtelt sind. Ja, danke für die Mails, ich habe es auch gesehen und ich weiss, dass es bei der FAZ umgestellt wurde, aber ich habe damit nichts zu tun. Ich hoffe, das bleibt nicht so.
Eine erstklassige Villa in bester Lage, in ein paar Tagen verschwunden.
Wie das geht und wie das kommt, erkläre ich als jemand, der sie kannte, in der FAZ und im Kommentarblog, wo die Kommentare nicht geschachtelt sind. Ja, danke für die Mails, ich habe es auch gesehen und ich weiss, dass es bei der FAZ umgestellt wurde, aber ich habe damit nichts zu tun. Ich hoffe, das bleibt nicht so.
donalphons, 01:08h
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Freitag, 20. Juni 2014
Von der Moderne überrollt
Bei den Grosseltern musste man sich in meiner Jugend noch vorstellen.
Die Mutter hatte eine Weile die Vorstellung, ins Kloster zu gehen.
Und die Tochter ist bei OkCupid aktiv.
So hat sich das Land und eine seiner allerkatholischsten Familien, eine von denen, die auf Altötting fuhren, inzwischen geändert, und das sieht man auch am Fr0nleichnamszug, der freundlicherwesie direkt an meinem Fenster vorbeiführt, wie man in der FAZ und im Kommentarblog nachlesen kann,
Die Mutter hatte eine Weile die Vorstellung, ins Kloster zu gehen.
Und die Tochter ist bei OkCupid aktiv.
So hat sich das Land und eine seiner allerkatholischsten Familien, eine von denen, die auf Altötting fuhren, inzwischen geändert, und das sieht man auch am Fr0nleichnamszug, der freundlicherwesie direkt an meinem Fenster vorbeiführt, wie man in der FAZ und im Kommentarblog nachlesen kann,
donalphons, 09:53h
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Donnerstag, 19. Juni 2014
Gut + Böse + ganz Böse
Tolle Idee. Das ist mal was anderes als nur rumsitzen und warten, dass einem in Berlin die gebratenen Hühner in den Mund geschoben werden. Losziehen und Lernen statt überzogene Absprüche und Lügen zu den Geschäftspartnern.
Und dann ist hier noch ein empfehlenswerter Beitrag, der zeigt, wie man mit schlecht geschriebener Schleichwerbung und Indolenz für Interessenskonflikte umgeht.
Momentan wird ja wieder gern vor den schrecklichen Gefahren der Immobilienblase in Deutschland gewarnt - die es so nicht gibt, sondern allenfalls ein paar Übertreibungen in einigen Regionen. Wer es nicht glaubt, soll mal die Hauspreise in Unterfranken oder Thüringen anschauen. Aktienindices auf Allzeithoch gelten dagegen als natürlich - auch wenn offensichtlich die Notenbanken, die an den Börsen nichts verloren haben, ein grosses Rad drehen. So ist sie, die Wirtschaftspresse. Hauspreise sind böse und kommunistische Kursfestlegung ist prima.
Und dann ist hier noch ein empfehlenswerter Beitrag, der zeigt, wie man mit schlecht geschriebener Schleichwerbung und Indolenz für Interessenskonflikte umgeht.
Momentan wird ja wieder gern vor den schrecklichen Gefahren der Immobilienblase in Deutschland gewarnt - die es so nicht gibt, sondern allenfalls ein paar Übertreibungen in einigen Regionen. Wer es nicht glaubt, soll mal die Hauspreise in Unterfranken oder Thüringen anschauen. Aktienindices auf Allzeithoch gelten dagegen als natürlich - auch wenn offensichtlich die Notenbanken, die an den Börsen nichts verloren haben, ein grosses Rad drehen. So ist sie, die Wirtschaftspresse. Hauspreise sind böse und kommunistische Kursfestlegung ist prima.
donalphons, 10:40h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 18. Juni 2014
Kickback für besseren Journalismus
Oha.
Also, dem Vernehmen nach ist es so, dass die Firma Bitcrowd das Programm Sparker gemacht hat, mit dem Krautreporter das Geld mehr oder weniger eingezogen hat. Normalerweise kostet diese Plattform über 10.000 Euro, wurde früher verkündet, aber Krautreporter bekam sie angeblich für lau.
Und jetzt geht es also los und was steht im ersten Beitrag?
"Das ist der Plan: Wir beginnen sofort mit der Software-Planung mit den Entwicklern Christoph und Darren von Bitcrowd.
Da war also schon vorher klar, dass Bitcrowd noch mehr als nur die Bezahlplattform machen würde. In der Wirtschaft nennt man so etwas ein Kickback-Geschäft. Man liefert eine Leistung zum Sonderpreis und wird danach sehr nett behandelt und kann dabei seinen Schnitt machen. Zahlen tun die Kunden von Krautreporter, aber zu melden haben sie da natürlich gar nichts. Auch wenn Krautreporter nirgendwo vorher erwähnt hat, bei wem sie all das schöne Geld für die techniche Umsetzung auszugeben gedenken. So ist das halt auf dem grauen Kapitalmarkt üblich. Feinste New Economy, diese Krautreporter. Werbefrei, aber manchmal ist Werbung nicht das Schlimmste.
Also, dem Vernehmen nach ist es so, dass die Firma Bitcrowd das Programm Sparker gemacht hat, mit dem Krautreporter das Geld mehr oder weniger eingezogen hat. Normalerweise kostet diese Plattform über 10.000 Euro, wurde früher verkündet, aber Krautreporter bekam sie angeblich für lau.
Und jetzt geht es also los und was steht im ersten Beitrag?
"Das ist der Plan: Wir beginnen sofort mit der Software-Planung mit den Entwicklern Christoph und Darren von Bitcrowd.
Da war also schon vorher klar, dass Bitcrowd noch mehr als nur die Bezahlplattform machen würde. In der Wirtschaft nennt man so etwas ein Kickback-Geschäft. Man liefert eine Leistung zum Sonderpreis und wird danach sehr nett behandelt und kann dabei seinen Schnitt machen. Zahlen tun die Kunden von Krautreporter, aber zu melden haben sie da natürlich gar nichts. Auch wenn Krautreporter nirgendwo vorher erwähnt hat, bei wem sie all das schöne Geld für die techniche Umsetzung auszugeben gedenken. So ist das halt auf dem grauen Kapitalmarkt üblich. Feinste New Economy, diese Krautreporter. Werbefrei, aber manchmal ist Werbung nicht das Schlimmste.
donalphons, 12:02h
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Drogen, Juristerei, Outing, Jobanschwärzen
1. Schritt: Krautreporter bzw die Sparker uG entwickelt in aller Eile ein technisch ungenügendes Bezahlsystem und integriert später mit jeisser Nadel Paypal ohne Sicherheitscheck. Man braucht dringend Kohle und da achtet man halt nicht auf die Kleinigkeiten.
2. Ein vermutlich ziemlich schräger Spassvogel trollt das System über einen einzigen Paypal-Account, aber wenn da der Name einer bekannten TV-Managerin steht, sollte man eigentlich etwas vorsichtig werden. Eine Gegenprüfung - die Abos wurden vom immer gleichen Paypal-Account aus gechlossen - hat man aber erst mal offensichtlich nicht gemacht, man wollte ja 15.000 Abos errreichen.
3. Tag der Abrechnung und Grldabhebung. 300 Abos - fast 2% - fallen allein wegen des Spassvogels weg, und weil Emails wie "keks@lol.de" nicht genug Verdacht erregten, um der Sache nachzugehen Oder weil man den Ablauf nicht im Griff hatte, Oder Paypal nicht sauber integriert hat, Oder man einfach nur 15.000 erreichen wollte. Was weiss ich. Über die Gründe sagt der Chef Esser nichts. Dabei kommt dann raus, dass der Paypal-Accountinhaber nicht zahlen will.
4. Öffentlicher Blogbeitrag des Chefs mit Teilouting der Person und Andeutung von Drogenkonsum, Verweis auf den Kontakt mit deren Chef, Frage, was sie jetzt mit ihren 300 Abos anfangen werde. Es wird richtig hässlich und öffentlich. Andere würden so etwas still abwickeln lassen, Krautreporter sucht dagegen die Öffentlichkeit. Im Affekt vielleicht? Wut über durch die Lappen gehende 15.500 Euro? Das wäre für mich die einzig rationale Erklärung.
Wie die Sparker uG das Bezahlen mit ihren 1000 Euro Kapital durchsetzen will, noch dazu im Ausland, wäre natürlich eine andere Frage. Und wer eigentlich nun Geschäftspartner der Kunden ist, was zudem auch steuerlich relevant ist. Könnte also noch teurer werden. (Anyway, ob die sich mal mit dem Thema Sozialversicherung und Arbeitgeberanteil beschäftigt haben?)
Aber wenn eine Klitsche schon ein System baut, das beim Bezahlen so leicht auszuhebeln ist, und eine Firma das macht, die bei offensichtlichen Fakes keine frühzeitige Prüfung durchführt ("wir kriegen das hin"), dann sollte man vielleicht vor dem Schreiben solcher Posts auch erst mal nachdenken, ob die nicht mehr über die Klitsche als über den Troll aussagen.
Gestern gab es dann einen passwortgesicherten Blogbeitrag zum Thema "Wie es weiter geht". Der Link in der Benachrichtigung an die Mitglieder kommt laut Krautreporter falsch an, und bei manchen kommt noch nicht mal die Email an. Mit einem Passwort ohne Benutzernamen.
Aber sie kriegen das hin, das mit dem kaputten Onlinejournalismus.
2. Ein vermutlich ziemlich schräger Spassvogel trollt das System über einen einzigen Paypal-Account, aber wenn da der Name einer bekannten TV-Managerin steht, sollte man eigentlich etwas vorsichtig werden. Eine Gegenprüfung - die Abos wurden vom immer gleichen Paypal-Account aus gechlossen - hat man aber erst mal offensichtlich nicht gemacht, man wollte ja 15.000 Abos errreichen.
3. Tag der Abrechnung und Grldabhebung. 300 Abos - fast 2% - fallen allein wegen des Spassvogels weg, und weil Emails wie "keks@lol.de" nicht genug Verdacht erregten, um der Sache nachzugehen Oder weil man den Ablauf nicht im Griff hatte, Oder Paypal nicht sauber integriert hat, Oder man einfach nur 15.000 erreichen wollte. Was weiss ich. Über die Gründe sagt der Chef Esser nichts. Dabei kommt dann raus, dass der Paypal-Accountinhaber nicht zahlen will.
4. Öffentlicher Blogbeitrag des Chefs mit Teilouting der Person und Andeutung von Drogenkonsum, Verweis auf den Kontakt mit deren Chef, Frage, was sie jetzt mit ihren 300 Abos anfangen werde. Es wird richtig hässlich und öffentlich. Andere würden so etwas still abwickeln lassen, Krautreporter sucht dagegen die Öffentlichkeit. Im Affekt vielleicht? Wut über durch die Lappen gehende 15.500 Euro? Das wäre für mich die einzig rationale Erklärung.
Wie die Sparker uG das Bezahlen mit ihren 1000 Euro Kapital durchsetzen will, noch dazu im Ausland, wäre natürlich eine andere Frage. Und wer eigentlich nun Geschäftspartner der Kunden ist, was zudem auch steuerlich relevant ist. Könnte also noch teurer werden. (Anyway, ob die sich mal mit dem Thema Sozialversicherung und Arbeitgeberanteil beschäftigt haben?)
Aber wenn eine Klitsche schon ein System baut, das beim Bezahlen so leicht auszuhebeln ist, und eine Firma das macht, die bei offensichtlichen Fakes keine frühzeitige Prüfung durchführt ("wir kriegen das hin"), dann sollte man vielleicht vor dem Schreiben solcher Posts auch erst mal nachdenken, ob die nicht mehr über die Klitsche als über den Troll aussagen.
Gestern gab es dann einen passwortgesicherten Blogbeitrag zum Thema "Wie es weiter geht". Der Link in der Benachrichtigung an die Mitglieder kommt laut Krautreporter falsch an, und bei manchen kommt noch nicht mal die Email an. Mit einem Passwort ohne Benutzernamen.
Aber sie kriegen das hin, das mit dem kaputten Onlinejournalismus.
donalphons, 09:35h
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