: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 11. Februar 2017

Buchsteinhütte

oder auch: ein perfekter Tag in den Bergen von 722 bis 1271 Meter Höhe.

























(Alles alter Geraffel auf den Bildern. Es muss nicht immer das Modernste sein. Während der Rodel für die Buchsteinhausstrecke mit seiner Wendigkeit ideal ist, gibt es seit meinem Kauf sicher schon drei neue Skigenerationen, ohne die man heute gar nicht mehr fahren kann. Und ich habe eine schone neue Route hinter ins Kreuther Tal gefunden, die auch mit dem Crosser Richtung Italien befahrbar wäre.)

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Samstag, 11. Februar 2017

Kulturelle Aneignung

1938 verboten die Nazis im Salzkammergut erst den Juden und dann allen anderen Ausländern das Tragen von Tracht. Wer dabei erwischt wurde, konnte im Gefängnis landen, und wer Tracht besass und nicht ausreisen konnte oder wollte, hatte sie abzuliefern, damit die Kleidung an Arier übergeben wurde.

Ich habe das erst nicht geglaubt und nur für eine Legende gehalten, aber im Winter habe ich etwas recherchiert, und es stimmt: Die Nazis zogen etwas 1938 durch, was die neuen Faschisten der Genderistinnen - aktuell macht das gerade wieder eine in der Zeit - heute als "cultural appropriation", als "kulturelle Aneignung" ablehnen. Nur der Arier sollte "Tracht" tragen, die zu ihm gehörte, was ein absurder Witz war -. denn das, was 1938 als Tracht galt, war nicht die Bauernkleidung der Bergbewohner, sondern das Ergebnis einer kulturellen Aneignung durch Städter in Urlaub, also einer sozialen Klasse, die sich einen modischen Stil des Landlebens im späten Biedermeier aneignete.

Wenn wir uns einig sind, dass die Nazis 1938 mit dem Verbot versuchten, andere aus einer kulturellen Entwicklung auszuschliessen und es schlecht ist, weil man ja sieht, wohin das führte, wenn sie die eigene erfundene Kultur nur für sich reklamierten und die anderen ausgrenzten - dann möchte ich einmal sehen, wieso das gleiche faschistoide Konzept des kulturellen Verbots bei Dreadlocks, Kimonos oder persischen Gebetsteppichen besser sein soll, wenn es von Fettakzeptierenden in der taz und der Missy verbreitet wird. Die moderne alpine Kultur hat aufgrund des Klimas, das durchaus mit dem der asiatischen Bergregionen vergleichbar ist, nämlich ein Faible für Perserteppiche und Kimonos im Heimbereich. Aneignung ist hier und auch sonst in der menschlichen Geschichte eigentlich eine Kernkompetenz der kulturellen Entwicklung.

Und ich lasse mir doch von den neuen Nazis nicht etwas sagen, was mir ihre Grossväter auch schon sagen wollten:



Kleidererwerb ist bei mir eher sanft wellenförmig - manchmal kaufe ich jahrelang wenig, und dann wieder in kurzer Zeit sehr viel. Erst mit den langen Italienaufenthalten gewöhnte ich mich an Polohemden und Moccasins, und Tracht und Loden habe ich erst im Winter am Tegernsee verstanden. Ich habe einen grossen Kleiderschrank. Es tut keinem weh. Keine schützendwerte Kultur wird ruiniert, wenn man sich etwas anpasst.Es ist keine Aneignung, nur Lernen, Spielen und eine gewisse Offenheit und Toleranz.

Kein Wunder, wenn die interNationalen-Sozialistischen Deutschen AngePissten das ablehnen. Wie Grossvater 1938 wollen sie einfaqch ihre einzige Wahrheit durchsetzen. Braun ist nicht, wer ein Dirndl trägt, egal woher sie oder er kommen mag. Braun ist, wer verschreiben will, wie andere auszusehen haben.

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Zu einfach

Es gibt momentan durchaus einen gewissen Trend zur ahnungslosen Fehleinschätzung amerikanischer Verhältnisse, und zwar besonders dann. wenn sich darin deutsche Reizthemen widerspiegeln. Die Schulpolitik ist Anlass, erneut an Trumps Eignung zu zweifeln. weil er Betsy DeVos berufen hat, und die wiederum Privatschulen bevorzugt. Für Deutsche ist das immer noch ein rotes Tuch der sozialen Ungerechtigkeit, weil sie nicht wissen. was Charter Schools wirklich sind: Zumeist Versuche, das scheiternde staatliche Schulsystem durch eine Alternative zu stützen. Entsprechend blauäugig wird darüber geurteilt. und es muss ja schlecht sein, weil es von Trump kommt. Da kann man sich mal wieder richtig schön besser fühlen.

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Donnerstag, 9. Februar 2017

Ich habe eine These zu Linken, die ich kannte

Ich habe mir heute eine rote, hoch geschlossene Weste gekauft, weil ich sie für ein Bild brauchte. Man kann das Bild jetzt so oder so interpretieren - entweder als dandyhafte Exzentrik mit bunten Farben und Samt, die so bei Männern eigentlich nicht geht. Oder aber als Zitat einer erzreaktionären Haltung: Rote Weste und grüner Janker sind ikonographisch mit dem Rebellen Andreas Hofer verbunden, der zu seiner Zeit Anführer der antimodernen Revolte der Tiroler Bauern gegen die aufgeklärten Staaten Bayern und Frankreich war. Man kann es sich raussuchen, mir ist ves egal, ich spiele einfach ein wenig mit dem Umbestimmbaren, wie eigentlich immer im Netz.



Gekauft habe ich die Weste in einem Trachtenladen, der sich vor allem an ein junges Publikum wendet, und daher die alten, gebrauchten Originale führt, und nicht etwa Billigtrachten aus Fernost. Der Laden ist nicht billig, ich war auch erstaunt, dass sich die Besitzerin das überhaupt traut, aber es gibt ihn nun schon zwei Jahre, und es läuft wohl recht gut - auch, weil die neuen Originale beim Karl Jäger deutlich teurer sind, und die günstigeren Geschäfte qualitativ deutlich abfallen. Wenn man hier lebt, sieht man oft solche Beispiele, in denen Heimat und Gegenwehr gegen globale Ansätze nicht nur erstaunlich effektiv sind, sondern sich auf dem Vormarsch befinden.

In den 90ern war Heimat bei den Jungen völlig durch, aber seitdem derrappelt sie sich wieder. Es wird vermutlich mehr über missbrauchende Eltern positiv geschrieben, die die Jungen in Röcke stecken und ihnen einreden, sie seien jetzt bitte trans oder queer, als über das, was bei uns passiert. Das ändert aber nichts daran, dass es jenseits dieser Psychosekten anders läuft. Trachtenquote - und damit das Mindset junger Eltern bei uns - ist bei der Einschulung 100%. Bei uns sieht man das überdeutlich, aber woanders denken die Menschen auch ähnlich. Heimat hat wieder einen Wert, und das ist auch der Grund, warum die Lehrerprawda Zeit nach Jahren des Hassjournalismus auf das Land umschaltet und verständnisvoll schreiben will, so wie das Neue Deutschland im Herbst 89.



Es bleibt denen und der in ihrem totalitären Kielwasser fahrenden social Media Stasi - man erinnere sich, die Zeit ist Partner der Kahanestiftung - auch wenig anderes übrig. Die Räume der Entwicklung, morgen zu Gast bei Google in Kalifornien, übermorgen die Queerszene in Lettland, nächste Woche Dandies in Angola und Menschenrechte in den Drogenslums von Rio, krachen gerade zusammen. Es gab eine neolibierale, alternativlose Gesellschaftsentwicklung, die als Zuckerguss eine bestimmte Art globales Prekariat brauchte, das parasitär davon lebte, sich selbst darzustellen und darüber anderen als Rollenmodell zu dienen. Das war die Werbeabteilung des näher zusammen rückenden Globus, auf dem Herkunft egal und soziale Prägung lästig ist. Alle haben die gleichen Endgeräte und benutzen die gleichen Dienste, und überall gibt es einen Co-Working-Space, in dem Karrieren nicht mehr vorgeschrieben sind. Ziemlich viele waren in Deutschland Profiteure bei Parteien und öffentlich-rechtlichen Medien, die genau diese alternativen Lebensentwürfe herausstellten, damit man nicht darüber reden muss, wie schlimm für andere die Leere und die Lebensrisiken unter den neuen Gesellschaftsidealen waren.

Da gibt es jetzt eben Gegenbewegungen. Das fliegt uns mit einem Riesenknall um die Ohren, und zwar im globalen Massstab. Speziell im Westen, wo man wirklich daran glaubte. Die Eurokrise hat das Projekt in Spanien und Italien schon etwas länger beendet, Osteuropa ist auf Orbans Linie umgeschwenkt, es gab den Brexit und jetzt auch noch Trump, und vielleicht auch bald Le Pen in Frankreich und das Ende der EU. Es hagelt überall Absagen, und überall sagen die Leute: Etwas anderes ist möglich und das wollen wir, auch wenn es teuer werden sollte. Ironischerweise sagen das sogar die Islamistinnen und Antisemitinnen aus der Erdogan-Ecke, mit denen die Linken ansonsten gemeinsame Sache machen. Die globale Perspektive, an der sich beim digitalen Prollvolk des Exportweltmeisters die Gewissheit festklammern konnte, über veralteten Vorstellungen wie Heimat zu stehen - sie ist weg. Der Überbau stürzt zusammen, und sie sind eingeklemmt zwischen den Trümmern der Illusion und dem Umstand, dass in der verhassten Heimat ausserhalb ihrer paar Dutzend Wohnvierteln niemand auf sie wartet.



Und ihre heiss geliebte Angela, die ihnen als Menschenfreundin erster Güte galt, tritt ihnen jetzt mit Abschiebeplänen auch nochmal in die Rippen, und zwar so richtig. Vielleicht wird sie sogar demnächst vor Trump kuschen. Bei der Frau konnte ich mir schon immer alles vorstellen, andere sind halt reingefallen. Das ist eine schmerzhafte Erkenntnis, die niemand gern annimmt: Eigentlich müssten sie alle jetzt Beiträge schreibem, dass sie sich in der Willkommenskanzlerin doch etwas geirrt haben. Statt dessen tobt sich die Wut an denen aus, die anderer Meinung waren und sind. Man möchte wenigstens noch ein paar Leute mitreissen, koste es, was es wolle. Daher all die Kampagnen. Daher der Drecksmob der Gerechten, die einen Typen finanzieren, der Wikipedia wegen eines Mitglieds, das bei der AfD ist, einheizen will. Daher der antideutsche Hoax der sog. Hoaxmap. Der zivilisatorische Lack ist da ganz schön dünn geworden, und wie ich oben schrieb: Ich kannte die mal.

Wer nichts hat ausser dieses Neumenschentum, für den wird es absehbar hässlich. Auf Jahre, vielleicht auf Jahrzehnte, und die Zeiten, da man vielleicht noch Teil einer Neubestimmung der Heimat hätte werden können, sind lange vorbei. Die Linke glaubt, es reicht, wenn man ein wenig über Sicherhejt redet: Sie täuscht sich. Es geht um das Ganze, um die Identität, und die ist hier durchaus tolarant und vielschichtig geworden, aber trotzdem unvereinbar mit den Ideologien der letzten 10 Jahre, die Verunsicherung und Destruktion als Kern beinhalten. Wenn man das hier kennt, findet man schon seinen Platz. Aber auf der anderen Seite sind nun mal Leute, deren Nazidefinition 100% der hiesigen Lebensauffassungen abdeckt. Sie werden sich hier nicht arrangieren können, und in eng werdenden Welt der Trumps gibt es für sie keinen Platz. Das wird also alles noch sehr hässlich, wenn man anderer Meinung und daher Ziel des internationalsozialitisch-arischen Rufmordeskapismus ist.

Aber immerhin, ich habe ein Zuhause, und es ist mehr als ein Wohnrecht, solange ich Miete zahle. Das ist schon viel, in Zeiten wie diesen.

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Dienstag, 7. Februar 2017

Mein Grossvater und ein Mixer. Was kann schon passieren?

Das hier

Objektiv waren das aus vielen Gründen keine guten Zeiten, aber den Photoalben entnimmt man nur das Gute und Amüsante. eine kindliche Freude am Leben nach der ganz schlechten Zeit. Ich habe im Sommer die letzten Überlebenden des 44er Notabiturjahrgangs im Fränkischen zufällig kennengelernt. Die waren damals 17 und kannten seit dem 6. Lebensjahr nichts anderes als das Dritte Reich. Nur die Hälfte hat das letzte Jahr des Krieges überlebt. Jetzt sind es nur noch ein Dutzend, die zum Treffen kommen können. Es ist eine verrufene Generation, und man fasst die Zeit danach nur ungern an, auch als Historiker. Sie ist fraglos kontaminiert. aber irgendwann wird man vermutlich anfangen, auch hier zu einer ausgewogenen Beurteilung zu kommen. Und dazu gehört eben auch der Mixer und der Vogel darin.

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Sonntag, 5. Februar 2017

Ablaufproblem

Um Verschwörungstheorien vorzubeugen: Ich war am Freitag verhindert, als dieser Beitrag online ging, wegen eines Kommunikationsirrläufers, wenn man so will. Keine Zensur, keine Anschläge der Genannten. Jetzt ist er online und ich kann kich auch daraum kümmern, was das Thema Hitler- und KPD-Vergleche auch nötig macht.

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Montag, 16. Januar 2017

Einer muss schuld sein

Ich habe früher unter ganz anders bedrückenden Bedingungen als unter Drohungen gewisser Berliner Kreise gearbeitet. und es hat mir sogar Spass gemacht. Vielleicht sollte ich jetzt darüber nachdenken, ob ich das, was ich im Fall Holm getan habe, erneut tun würde. Es spielt auf der anderen Seite keine Rolle, denn es wäre so oder so gekommen - die eigentlichen Fehler geschahen 1989, dann in der Folge 2005 und vor allem 2016, als die Linke diese Personalie unbedingt durchdrücken wollte. Was ihr letztlich zum Schaden der Person nicht gelungen ist. Dafür sind die Reihen fest geschlossen.

Das Kernproblem ist die falsche Eoinschätzung der Realität bei den Linken, die glauben, eine Lösung von der Mietenpolitik bis zur Vermögenssteuer passt überall. Ich bin da, gerade weil ich diese Welten von der 74m²-Wohnung für 230 Euro bis zur 10k+x/m²-Bestlage in München kenne, anderer Ansicht: Ich glaube, dass die sehr unterschiedlichen Dynamiken Deutschland zusätzlich zu den Mentalitäten der Menschen mürbe machen, und eine zu einseitige Politik entweder nicht akzeptiert wird, oder, wenn sie unvermeidbar ist, das Land zerbrechen wird. Daher hätte ich gehofft, dass die Linke Holm zu einem Aushängeschild macht, das dann in Sturm und Wetter gebeutelt wird, und man reden kann.

Es kam anders. Reden ist sowieso nicht erwünscht, habe ich den Eindruck. Das macht mich nicht zufrieden, und ich bin auch kein Freund von Sippenhaftung, weil aus Holms Umfeld früher der ein oder andere Versuch kam, mir das Leben zu erschweren. Die Drohungen nehme ich nicht sehr ernst, das ist heute wohl so üblich, wenngleich auch sehr unhöflich. Es gibt weitaus grössere Probleme, man darf sich von so etwas nicht ablenken lassen, und dass 2017 ein bleiernes Jahr wird, war ohnehin nie zu bezweifeln.

Trotzdem, die Art und Weise, wie die Linke da ohne Rücksicht auf Verluste versucht hat, ihren Willen zu 100% durchzusetzen, die ist schon - beängstigend, Wenn die so mit ihren eigenen Leuten sind, was machen sie dann erst mit anderen?

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Donnerstag, 12. Januar 2017

Mit den Medien reden

Es hat ein paar Tege gedauert, bis ich den Beitrag über Mathias Richel, seinen aktuellen Arbeitgeber TLGG, seine früheren Tätigkeiten für die SPD und seine Einbindung in die Partei fertig hatte. Und ich hatte dauernd eine gewisse Befürchtung, die AfD könnte das auch machen: Schliesslich ist SPD-Mann Richel ein schönes Beispiel dafür, wie aus dem werber und stiftungsverstrahlten Parteivorfeld heraus Journalisten und Meinungsfreiheit mit derartigen Aktionen bekämpft werden. Vor 30 Jahren hätte man sich nicht gewundert, wenn so etwas von der CSU gekommen wäre. Heute macht das in weitaus schlechterer Position, aber dafür erheblich hinterfotziger, der hassgetriebene Netzunrat, den sich die SPD und andere auf dem Weg in die Irrelevanz eingefangen haben. An Richel und Lauer manifestiert sich der Niedergang der Partei: Wer solche Leute reinholt und sie nicht stoppen kann, steht weitab der Werte, für die die Sozialdemokratie, zumal in Bayern, früher stand.

Für die AfD wäre das eigentlich ein gefundenes Fressen gewesen, sich zum Verteidiger der freien Rede aufzuschwinden: Das Opfer Roland Tichy wurde wirklich unverhältnismässig mies behandelt, mit dabei waren Leute, die politisch und privat gescheitert sind. Ein Gruselkabinett politischer Fehlambition. Leute, die nichts geschafft haben, ausser eine Partei, die andere aufgebaut haben, vor die Wand zu fahren.Es war Anke Domscheidt-Berg dabei, eine Frau, die die Mails eines Toten benutzt hat, um sich selbst zu loben, und gerade erst ein Urteil kassierte, das ihr, die sich so gern als erfolgreich anpreist, 30 Euro Tagessatz aufbrummte. Man hätte, wenn man Zeit und Lust gehabt hätte, den Nachwuchs von drei Parteien so richtig bekübeln und besudeln und namentlich vorführen können, denn guilt by association geht nun mal in alle Richtungen. Ich hätte da auch nichts unternommen, um jemanden zu helfen: Wer der Werbergosse nachläuft, stellt sich ausserhalb meiner und damit der Gesellschaft.

Statt dessen verlinken manche AfDler lieber meinen Beitrag. Ich mache das mit gezogener Handbremse, allein schon, weil TLGG und Richel jetzt was sitzen haben und sich anbieten, sie bis zur Bundestagswahl weiter als Beispeiel für das dreckige Spiel nahe der SPD vorzuführen. Ich habe mit den Informationen 2015 aufgehört, für die jüngste Vergangenheit habe ich noch was, wenn wir uns wieder treffen. Die AfD ist offensichtlich zu doof, den Nutzen des Themas zu erkennen, es zu machen und die Informationen auszuwerten. Sie sitzt eigentlich nur rum, macht sich rechter als die CSU und hofft, dass der Wähler übersieht, wie unausgereift und chaotisch der Laden immer noch ist. Das Verhalten ist parasitär wie das der Piraten und der Grünen, die auch dachten, die Wähler müssten einfach zu ihnen kommen. Das zieht sich jetzt durch die letzten Monate: Ich mache ein Thema, das denen gefällt, sie springen auf. Ich wurde von der gesamten Parteiprominenz retweetet - aber wisst Ihr was?

Ich habe keinen Kontakt zu denen. Ich rede viel in den Kommentaren mit ihren Wählern, aber mit der Partei: Null. Ich bin sicher einer derjenigen Journalisten, die nicht einfach nur nachplappern, was bei SPON steht, ich rede eigentlich mit allen und habe auch keine Berührungsängste, egal welche Richtung. Die AfD hat mir weder ein halbnacktes Häschen ans Bett geschickt, noch einen Fresskorb, getragen von Skins, oder einen tweedtragenden Märchenonkel. Nichts. Null. Nicht mal eine Pressemitteilung. Es gibt wirklich absolut keinen Versuch, mich zu kontaktieren. Es gibt Stiftungen auf der linken Seite, die sich die Hacken abrennen, damit wir in Kontakt bleiben. Ich kann bei einigen prominenten Sozis anrufen und fragen, warum sie den Lauer nicht raustreten. Ich habe, das muss man sich mal vorstellen, zur FPÖ trotz aller meiner bitterbösen Berichte über sie in Deutschland und Amerika bis heute wenigstens einen Draht. Es gibt nicht mal einen Versuch der AfD, mich zu kontaktieren. Und ich laufe denen natürlich nicht nach, was ich über sie wissen muss, hole ich mir über Leute, die ich diskret fragen kann. Das machen viele so. Weil die AfD einfach eine abartig schlechte Presseabteilung hat, die weder vorausschauende noch rückblickende Analyse macht. Nur arrogant rumtwittern, das kann sie.

Ein schönes Beispiel ist ein weiterer Anlass für diesen Beitrag: Hier beschwert sich Frau Petry darüber, dass sie von der FAS mies behandelt wurde, und deshalb niemand von der FAZ reichlässt. Grund ist, dass sie bei einem Gespräch mit Hank mit angeblich nachträglich veränderten Fragen unzufrieden war. Mein Gott, normalerweise habe ich jemanden, der sich vorher den Journalisten anschaut, und wenn der öfters mal die Realität in seine Agenda quetscht, dann gehe ich da einfach nicht hin. Sich in ein Interview setzen ist nun mal etwas anderes als eine Pressekonferenz oder ein Treffen, wo man ausweichen kann, und die weitgehende Kontrolle hat. Dass die AfD dauernd aufs Maul kriegt und dämonisiert wird, wenn es sich anbietet: Das stimmt nicht selten. Die AfD lebt aber ganz gut damit, weil ihre Anhänger das nur weiter bestätigt. So kann man, siehe Grüne und Piraten, eine Weile arbeiten. Dauerhaft ist das aber keine Lösung.

Hanfeld hat vollkommen recht, wenn er die Leute als Angsthasen bezeichnet. Andere Parteien lernen aus Niederlagen und analysieren Medien, wo sie dann diejenigen füttern, mit denen sie halbwegs vertrauensvoll arbeiten können. Das ist vielleicht nicht immer schön, aber so funktioniert das nun mal. Es ist mir schon früher egal gewesen, wenn die Antifafraktion beim Bürgerradio kotzte, wenn ich ohne Minidisc in den Landtag gegangen bin, wo es einmal wöchentlich ein Hintergrundtreffen bei der SPD gab: Da kann man anders als auf einer Pressekonferenz reden. Es macht einen nicht zum Sklaven, es erleichtert einfach für alle die Arbeit, es ist nicht so konfrontativ, es macht die dauerhafte Berichterstattzung besser. Genau das sehe ich bei der AfD nicht, und das Ergebnis sind dann solche beleidigten Leberwürste.

Ja, die CSU macht so etwas auch mal. Aber die CSU ist in einer anderen Position und spielt, wie die Medien auch, mit Zuckerbrot und Peitsche. Die CSU macht das, weil sie weiss, dass sie davon langfristig profitiert. Die AfD hoppelt in ihre Höhle und ist beleidigt. Grad so, als ob so ein Ausschluss Journalisten von Informationen abschneiden würde. Dass wir auf solchen Veranstaltungen sind, ist ein Akt der Gnade. Brutal wird es, wenn wir irgendwo verdeckt wühlen. Und gerade bei der AfD gibt es immer einen, der einem die besonders peinlichen Dinge steckt.

Also, liebe mir folgende AfD-Wähler und Vorstände: Das ist der Stand der Dinge. Mir ist es recht, ich habe ohnehin kein Interesse an der üblichen Parteiarbeit, denn das macht bei uns die Politik und ich selbst bin, wenn man sich alle Felder anschaut, absolut nicht in der Nähe der Partei. Ich habe meine eigene Agenda, ich gehe meinen eigenen Weg, ich mahg keine Abhängigkeiten. Ich glaube auch nicht, dass die AfD an der Macht besser als die CSU oder die Grünen wäre - solange sie in der Opposition sind, sind sie alle für die Bürgerrechte, die sie danach nicht rausgeben. Die Grünen arbeiten jetzt gegen Volksentscheide und Plakate mit nackten Menschen: Parteien erachte ich als grundsätzliches Übel, zumal mit den Leuten, die dort heute anzutreffen sind. Klageweibe, Eunuchen, Beihilfeerichels und haufenweise Leute ohne Stand, Ehre und Herkunft. Ich linse nicht nach 10%, mir reicht es, wenn mich 1% versteht. Dafür schalte ich dann auch jede Kritik frei.

Vorletztes Jahre bin ich das letzte Mal schwach geworden: Da dachte ich mir, vielleicht ist der CCC ja was. Dann kam die Appelbaumgeschichte, und ich habe mich in die Bresche geworfen. Nach meinem Eindruck hat sich der CCC da feige weggeduckt aus Angst vor inneren Konflikten, und mir war es nochmal eine Lehre.

Wie so ne Partei. Macht also ruhig weiter, Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt.

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Dienstag, 10. Januar 2017

#Holmbleibt hoffentlich

Ideologisch - geht er gar nicht.

Moralisch - hat er mit seiner Falschangabe in Sachen Stasi bei der Uni abgewirtschaftet.

Aber: Politisch hat Andrej Holm Ideen, die jedem Klassenkämpfer von Oben gefallen können, denn unter ihm bleiben Mieter dort, wo sie sind: In einer Mietwohnung und immer von der Sorge getrieben, es könnte doch irgendwann teurer werden, aber eine Eigentumswohnung ist unerschwinglich. Verarmung auf der einen Seite bedeutet Verreichung auf der anderen Seite, weshalb ich sagen muss, dass die Holms dieser Welt bei allen Vorbehalten Geld in die Kasse spülen.

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