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Sonntag, 8. Oktober 2017

Der Hausberg

Der Hausberg ist ein Tal an einem Ausläufer der apuanischen Alpen. Unten ist das Meer in einer Stunde zu erradeln, oben sieht es schon fast hochalpin aus, mit genau solchen Strassen:



Im Auto dachte ich mir immer: Oha, der ist aber steil. Und: Das sind aber enge Kurven. Nach langer Kurbelei am Lenkrad hat man den Eindruck, der Berg würde nie enden. Immer noch eine Serpentine käme im dichten Wald, und wenn man schon weit oben ist und auf das Arnotal blickt, ist man immer noch weit unter dem Scheitelpunkt der Strasse. Weit oben steht die Kirche, die man auch noch erreichen muss. Es ist ein enges Labyrinth, in dem man nie schnell fahren kann, und man fragt sich, wie das wohl erst mit dem Rad wäre.

Nach einiger Zeit des Zweifels und Respekts bin ich mit dem 12 Kilo schweren Rufa und seinen dicken Reifen erst ins Dorf hinunter gefahren, ind dann doch noch weiter bis ins Tal, weil es mir nicht ganz so steil wie im Auto erschien.



Ich will nicht respektlos sein. Der Berg hat ein paar Stellen, die einem wirklich alles abverlangen, wenn man wie ich auf dem mittleren, 42er Kettenblatt vorne und mit 28 hinten, von einer Erkältung mitgenommen, nach oben keucht. Aber auf dem Rad sitzt man höher, da wirkt es nicht so steil. Für ein Rad ist die Strasse auch nicht so eng. Es gibt Passagen für die Regeneration. Man radelt, man schaut sich um, man riecht die gute Luft und sieht Details, die man noch nicht kannte. Und ehe man sich versieht, kommt man am Cimiterio vorbei und denkt sich: Moment. Der war doch erst am Ortseingang.

Die fiesen Stellen mit in der Spitze 20% Steigung kommen im Ort, aber das sind selten mehr als 10 Höhenmeter. Die kann man niedertreten. Und, zugegeben, vor 12 Jahren wäre ich hier auch nicht rauf gekommen, und hätte es auch gar nicht erst versucht. Jetzt geht das besser als gedacht. Meine 4-500 Höhenmeter Steigleistung pro Stunde habe ich einfach. Das ist gar nicht so schlecht.

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Samstag, 7. Oktober 2017

Die Vandalen kommen

"Das ist sicher schon weg, das wurde im August eingestellt."

"Man kann ja mal anrufen."

"Aber ernsthaft, wer würde so ein Rad für diesen Preis stehen lassen? Da sind ha schon Laufräder und Gruppe teurer."

"..."

"Das ist sicher schon weg. Schade, es ist sooo toll."



Gemeint war dieses miserabel abgelichtete De Rosa King, erste Generation von 2003. Es stand in Meeresnähe, so gut erhalten aus, und war laut Beschreibung ein Teamrad beim Giro d´Italia. De Rosa ist selten, das King - Rahmenpreis 4400€ - war das absolute Topmodell und noch seltener, und da war es also bei Subito in einer 5 Wochen alten Anzeige zu einem Preis, für den man gerade mal einen günstigen Plastikrahmen aus China bekommt. Hier war es mit einer kompletten Campagnolo Record. Und Neutron-Laufrädern.

Aber: Zu meiner grossen Überraschung war es noch da. Und der Verkäufer hatte auch noch meine Grösse, und gab einen Berg ungetragener Radsportkleidung dazu. Gekauft, keine Zeit, zu harter Sport, letztlich dann: Zu wenig Platz in der Wohnung und Kind. Eine nicht ganz seltene Geschichte, aber diesmal nicht mit einem Winora 10 Gang Rad, sondern mit dem hier:



Einen 219€ teuren Sattel - nie benutzt - gab es noch obendrauf.

Natürlich ist es dafür viel zu schade, aber es gibt welche, die würden das zerlegen und 1000€ Gewinn heraus holen. Vermutlich haben manche auch das geplant, und noch mehr: Denn angeschaut haben sich das Rad so einige, aber alle wollten den Besitzer noch nach unten verhandeln. Der hat dann doch lieber gewartet, bis der richtige Kunde kam - der es behalten und pflegen wird.

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Freitag, 6. Oktober 2017

Kalorienfrei und kostenlos wach bleiben

Wenn ich Langstrecken fahre, und dabei ermüde, helfen mir drei Dinge:

1. die nicht vorhandene Federung in meinem Auto.

2. Cola

3. Chips.

Das mit den Chips und dem Cola habe ich - wie vieles andere - bei der Audi gelernt: Wer kaut und schluckt, schläft nicht ein, und so kann man auch noch lange weiter fahren, wenn man eigentlich schon müde ist. Der Nachteil sind die Kalorien, und kalorienfreies Cola wirkt nicht so gut, denn Zucker stimuliert den Kreislauf. Aber was soll man machen?



Ein Kilo frisch gemahlenen Kaffee aus Italien ins Auto stellen, und zwar Espresso, der gerade geröstet und gemahlen wurde.

Das ist für einen Teetrinker zwar eine Verseuchung des Geruchs, aber es hat mich doch erstaunlich lange wach gehalten. Gut, danach musste ich stungefühlt denlang duschen und mich frisch anziehen, und das Auto ist komplett vergiftgast, aber ich blieb wirklich erstaunlich wach. Vielleicht bin ich da sehr sensibel, denn auf der anderen Seite vertrage ich nichts (mich haut schon eine halbe Ibuprofen aus den Socken).

Daheim fand der Kaffee dann aber auch begeisterte Abnehmer, die das sogar (horribile dictu) trinken.

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Donnerstag, 5. Oktober 2017

Viviano ohne roten Stern

Früher hat Vviano Neruzzi in Erinnerung an seine Partisanentätigkeit einen roten Stern auf die Räder gemacht, aber mit dem Niedergang der Kommunisten ist das verschwunden. Dieses Viner - VIviano NERuzzi - ist also schon in der schlichten Form der leichten 90er mit ihren High End Stahlrahmen ohne jede Zier.



Recht viel besser wurden gemuffte Rahmen eigentlich nicht mehr - aber statt das Topmodell zu werden, das es eigentlich ist, hat man es mit einer günstigen Campagnologruppe ausgestattet. Das war schon die Zeit, als Alu und Carbongabeln das Geschehen dominierten, und Italiener ihre Stahlrahmen nur unter grössten Mühen verkaufen konnten, und gleichzeitig die Produktion gleich zweimal umstellen mussten. Erst auf Schweissen mit Schutzgas, weil Muffen unschick wurden, dann auf Kleben und Wickeln, weil Alu keine Chance gegen Carbon hatte. Man räumte halt die Lager. Ich habe schon ein geschweisstes Pro Team (aus Stahl, ich habe auch noch zwei aus Alu), und es ist so angenehm, da konnte ich jetzt auch nicht widerstehen. Zumal es gemufft ist, und Muffen sind heute nicht mehr so leicht in hoher Qualität zu bekommen. zumindest nicht zu diesem Preis.

Ausserdem habe ich letztes Jahr ein Ciöcc nicht gekauft, weil es auch etwas zu klein war. Kurz danach wollte jemand so etwas haben. Diesmal bin ich gerüstet!

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Mittwoch, 4. Oktober 2017

Hefner

Es gab so viel Hass zum Tod von Hugh Hefner, speziell von Frauen, die auch im Bunnykostüm noch aussehen würden, als würden sie ein Stein im Brett der Prantlhausener Zeitung haben, oder Kolumnen bei SPON schreiben - da habe ich mir gedacht, schreibe ich noch was Nettes.

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Mittwoch, 4. Oktober 2017

SI-LU

Dieses Staggia Senese ist schon ein kleines Stück Toskanaparadies, auch wenn es langsam bekannrer wird, und mehr Leute auf Reisen es entdecken.



Leider habe ich es nicht mehr nach Siena hinein geschafft, aber mit aufziehender Erkältung wäre das ohnehin nicht sonderlich gut gewesen. Aber ich komme ja wieder. Mitte April bis Anfang Mai. Wie eigentlich jedes Jahr. Für den immer gleichen Auftraggeber.



Es ist vermutlich kaum jemand entgangen, dass es bei der FAZ eine personelle Veränderung an der Spitze der Onliner gibt. Ausserdem bin ich schon sehr lange dabei und ein Relikt aus einer vorvergangenen Epoche. Es ist also zu verstehen, wenn seitens eines ARD-Mitarbeiters rumgefragt wird, wie es denn mit meiner Zukunft aussieht, mit dem mutmasslichen Ziel, diese Zukunft klein zu halten. Man muss heute nicht mehr AfD wählen, um sich so einen Typen einzufangen, persönliche Freunde des Betreffenden vorführen reicht, und dann wird nachgeschaut, was man da bei einem anderen so tun kann. Das wird noch lustig. Ich bin für die ARD in den Grenzen von 1983, aber das nur am Rande. Bisher geht meine Arbeit jedenfalls unverändert weiter. es gibt keinen Anlass zur Sorge - oder zur Hoffnung für die Gegenseite.



Ich habe hier ein paar Geschäfte zu erledigen, und ein paar angebote zu machen, die andere nicht ablehnen können.

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Dienstag, 3. Oktober 2017

Nicht Krankenhaus

Geschafft. Sehr leicht geschafft. Mit dem Gefühl, dass 1000 Höhenmeter an einem Tag gar kein Problem mehr sind.



Den Patellirahmen habe ich schon am Samstag günstig gekauft. Da wusste ich aber, dass er etwas Besonderes war. Beim dreckigen Boschetti am Sonntag - quasi als Belohnung - war ich mir nicht sicher, was genau das ist, und ob das was taugt.



Ich dachte erst, dass ich ziemlich viel bezahlt habe. Bis ich dann recherchierte und ein weiteres Exemplar fand. Das ist also schon etwas Spezielles, was ich mir da für Winterabende beschafft habe. Es gibt von dem Modell wohl nur eine Handvoll. Und daran gemessen war es sehr günstig.



Das sind so die Schlagzeilen der Lokalpresse nach der L'Eroica. Ich traf da einen Mann, der quasi das erste Mal auf einem alten Rennrad so eine Strecke fuhr und das Rad selbst kaum kannte. Es ging ihm nicht gut. Ich mache vermutlich mal eine Leitfaden, was man bedenken sollte, wenn man zufrieden nach dem Rennen in den Sonnenuntergang schauen will.



Und nicht in eine OP-Lampe.

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Sonntag, 1. Oktober 2017

Eroica 1967














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