Dinge, an die man sich erst mal gewöhnen muss

Zum Beispiel, über die Heimat in der Zeitung zu lesen, dass die Strassen gesperrt sind, höchste Lawinengefahr besteht und die Leute in den nächsten Tälern festsitzen. Die allesamt nur 2,300 Höhenmeter weiter oben sind. Ziemlich surreal, nach meinem Geschmack.



Berge halt. Komische Gegend. Ende vorletztes Jahres war ich auf der Suche nach einem Peugeot 403 in Wien und bin über Mariazell und das Ennstal zurück nach Bayern. Mariazell ist der bekannteste Marienwallfahrtsort in Österreich. Dem Ruf war es auch nicht abträglich, als Kaiser Leopold I. mit seinem Gefolge im Jahre 1679 dorthin pilgerte. Einer seiner Diener schleppte die Pest ein, an der ein grosser Teil der vom Glauben an Maria wirtschaftlich abhängigen Bevölkerung starb. So sind sie, die Berge. Hinterhältig, surreal und gnadenlos. Aber Haydns grosse Mariazeller Messe von 1766, die ich heute gekauft habe, klingt fein.

Der Spitzingsee ist durch einen Lawinenabgang auf den Pass abgeschnitten. Ts. Bleib ich halt hier. Das ist natürlich auch eine Art, die Schweizer Grenze für Geld aus Deutschland dicht zu machen.

Mittwoch, 25. Februar 2009, 00:25, von donalphons | |comment

 
Mariazell? Melk!

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Melk ist halt kein expliziter Wallfahrtsort. Mariazell ist dagegen ganz klein und mystisch.

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Mariazell macht Angst, weil es so klein ist. Man denkt immer daran, wie das ausschauen mag, wenn "Events" zelebriert werden. Beklemmendes Gefühl.

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Mariazell im Winter...
An und fuer sich bin ich allergisch gegen jeden BarockRokkoko19.Jhdt-zentrierte Wallfahrerei, aber fuer Mariazell kann ich mir 2 Gruende vorstellen, weshalb der Don dort hinkommen sollte:
1. Die Autoweihe: Ich weiss nicht mehr, ob dieser Tradition gefolgt wird. Aber einem italienischen Auto sollten doch ein paar Weihwasserspritzer, zusammen mit einigen lateinischen Worten, helfen...
2. Lebkuchen: Einige Hotels/Fruehstueckspensionen gingen aus Konditoreien hervor: Dort wurde (bis vor einigen Jahren) noch Lebkuchen, Kerzen und andere Honigprodukte produziert. In der Vorweihnachtszeit laeuft die Produktion auf Hochtouren, und das ganze Gebaeude wird von einem romantischen Honig-Gewuerzduft durchzogen...

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es war einfach ein schöner, letzter Herbsttag im späten November, die Strassen waren frei, es war Autofahren, wie es in 20 Jshren nicht mehr sein wird, aber allein deshalb kam ich durch Mariazell.

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komische gegend
so ist es. es gibt auch heute noch abhängigkeiten vom wetter, von der geografischen region, der natur, katastrophen, attentaten, terrorismus, staatsbankrotten und anderen unplanbaren dingen. der traditionell bürgerliche umgang damit lautet: unvermeidbares übel annehmen und ausharren (welches natürlich geld erfordert), und dann weitersehen.

ich bin gerade (rein für mich im privaten natürlich) gedanklich dabei, dem neoliberalismus eine, zumindest diese eine, prämisse abzugewinnen, die da lautet: nichts natürliches so akzeptieren, wie es ist. alles neu und anders machen, jenseits der gegebenen grenzen! liegt darin nicht auch ein gedanke der rebellion? was ist übrigens mit dem müll, den man hinterlässt, wenn man jahrzehntelang flohmarktgut hortet, aber keine ordentliche erben dafür hinterlässt? nun, wie steht es damit, herr konservatio-dauerbrenner? : )

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Lieber drei Meter Schnee, als trockenen Fusses in FFM, wenn die Ukraine implodiert.

Neoliberlaismus war in meinen Augen eher alte Ausplünderung mit neuen Methoden und Zielgruppen.

Die letzte Frage wollte ich -weil es nämlich bei uns in der Stadt einen Fetzenskandal in allerbester Gesellschaft gibt - morgen beantworten. ich habe da eine famose Idee, ich muss nur noch herausfinden, ob die dafür notwendige Dame das morgen nicht lesen kann.

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Aber Haydns grosse Mariazeller Messe von 1766, die ich heute gekauft habe, klingt fein.

Hast Du dazu evtl. einen Link?

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Nein, die ist es nicht. Ich habe hier eine Liveaufnahme aus der Dresdner Fauenkirche von 2008, erschienen bei Carus. Dass ich mit dem Hall nicht ganz zufrieden bin - mir erscheint die Aufnahme etwas "trocken" - ist angesichts der Qualität der Darbierung allenfalls marginal.

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Ein Teil meines alpinen Bekanntenkreises ist seit ein paar Wochen primär mit Retten beschäftigt und 8-12 Stunden täglich auf den Brettln.

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Eines der interessantesten Projekte des Internationalen Polarjahrs, das Antarctica's Gamburtsev Province Project, legt erste Ergebnisse vor. Dabei bestätigt sich, daß das Gamburtsev-Gebirge der Ostantarktis in Größe und Bergschnitt eine Art Unter-Eis-Schwester-Massiv der Alpen ist. Ein frühmorgendliches Aschermittwochsphantasma gebiert ein kühnes Projekt: die Eins-zu-Eins-Umsiedlung der aus Klimawandelgründen nicht mehr bewohnbaren Alpen auf den abgetauten Gamburtsev.

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