Der Tiefpunkt
Der Tiefpunkt des gestrigen Tages, könnte man vielleicht meinen, muss so ausgesehen haben - der Sunbeam inmitten von schrottreifen Unfallfahrzeugen auf einem Höchster Hinterhof.
Aber so war es nicht. Absolut nicht. Es war ganz anders. Es ging am Morgen gut los, der Sunbeam sprang mit neuer Batterie sofort an, schnurrte und ratterte etwas mit der Benzinpumpe, und die Kinder der Nachbarschaft staunten. Iich fuhr los, ich fuhr zum tanken, liess den Wagen von einem weiteren Kind und einem alten Ehepaar bestaunen und sagte dem Kind, dass es jetzt seinen Grosseltern jetzt keine Schereien machen sollte - für grosse Fehler, das sehe es an mir, sei es nie zu spät. Dann fuhr ich weiter, über den Main, an Kelsterbach vorbei, über die A5 Richtung A3 und Bayern, bis nch 25 Kilometern deutlich erkennbar Rauch aus der Motorhaube kam. Weisser Rauch. Also Wasser. Kühlsystem.
Nun habe ich das obere Verbindungsstück zwischen Kühler und Motor schon vor einem Jahr gegen ein Teil von Jaguar getauscht, und das untere Stück war vergleichsweise neu. Mein Verdacht, es könnte trotzdem verantwortlich sein, löste sich dann aber in Luft auf, wie davor schon ein paar Liter Wasser: Es lag an einem Überdruckventil im Kühlerdeckel, das zwar getreulich aufmachte, dann aber nicht mehr richtig schloss und kontinuierlich Wasser und Dampf in den Motorraum laufen liess, wo es am Motor verdampfte und qualmte - was sich natürlich bei sinkendem Wasserstand im Kühler verstärkte. Das kleine Ventil ist in einem verpressten Teil und nicht einfach zu reparieren. Also meinte der ADAC-Mann, ich solle den Wagen abschleppen lassen.
25 Kilometer war ich also weit gekommen, die halbe Strecke nach Bayern, und das war das Ende. Ich hatte Angst gehabt und auf die Töne des Wagens gehört, ich hatte mich über die Beschleunigung gefreut, und die jetzt wieder wunderbar leichtgängige Schaltung, das Innenlicht funktionierte wieder, und da war der Geruch und das Tosen des Motors, die geschwungenen Formen und das alte Leder, in dem ich nach dem Zusammenbruch auch auf den Abschleppwagen wartete. Das Wetter war schön, ich stand in einem schönen Auto. Immerhin hatte ich ein passendes Buch dabei, über die Ikonographie des Leidens in der Kunst: Enduring Creation Art, Pain, and Fortitude von Nigel Spivey.
Gelitten habe ich nicht. Ich fand es sehr, sehr schade, jetzt, wo alles gerade so schön rund lief, der Overdrive einschnackelte und ich selbst Rule Britannia summte, durch so eine dumme Kleinigkeit aufgehalten zu werden. Mal wieder. Aber so ist das eben, die Zeiten, wo ich noch entsetzt war, liegen zu bleiben, sind lange vorbei. Manchmal fähert man, manchmal bleibt man stehen, es wird einem dabei nicht langweilig, und die Unsicherheit gehört auch dazu. Irgendwann kam eine Hummel durch das Fenster, verirrte sich, Blütenstaubspuren machend, am Fenster, und ich gleitete sie mit der Zulassung sacht und behutsam wieder nach draussen in den angrenzenden Wald, wo sie von dannen flog.
Es gibt eine Zeit zum fliegen, und eine Zeit, da man sich vergeblich abkrabbelt, dachte ich mir, und wenn ich gerade Zweiteres tue, wird irgendwann das Erstere sein, und dann bin ich glücklich. Natürlich wäre es schon gewesen, weiter als 25 Kilometer zu kommen, natürlich hätte ich gern Bayern betreten, und wie gern wäre ich angekommen. Aber so war es eben nicht, und dann kam der grosse, gelbe Wagen, und brachte mich und Lazy Susan, die ihrem Namen alle Ehre gemacht hatte, zurück nach Frankfurt Höchst. Da steht sie nun und wartet auf dem Sammeltransport mit anderen zurück nach Bayern.
Das klingt alles recht apathisch, aber es war ein Wechselbad der Gefühle zwischen dem Glück, unterwegs zu sein, und der Fassungslosigkeit über die winzige Dichtung, die sich querstellte. Es war aufregend, es war nicht das, was ich wollte, und am Ende sass ich in einem schwarzen Leihkombi und fuhr in einer Kolonne anderer schwarzer Kombis gleichförmig nach Hause. Alle sahen aus wie ich, alle fuhren wie ich, wir waren eins, belanglos, gleichförmig, identisch, gleichgeschaltet, ein sinnloser Blechstrom auf Asphalt, und ich wurde müde. Entsetzlich müde. Hinter Aschaffenburg war mir langweilig, und so blieb es all die verdammten, langen Kilometer bis nach Hause. Ich stieg so gelangweilt aus, wie ich eingestigen war, ich war angekommen, und hatte mich, den Lebenden, Hoffenden und Fluchenden im Sunbeam, unterwegs verloren. Das war der Tiefpunkt des Tages.
Ich zähle schon gar nicht mehr mit, wie oft sie mich verlassen, betrogen und mit falschen Hoffnungen getäuscht hat. Aber ich erinnere mich an jede einzelne Stunde mit ihr, an alle geräusche und den Geruch des wilden, benzinfressenden und vibrierenden Tieres mit all seinen gefährlichen und liebenswerten Macken. Weil ich gelebt und gefühlt habe. Und darum geht es letztlich. Ankommen kann jeder.
Und ausserdem will ich Abenteuer!
Aber so war es nicht. Absolut nicht. Es war ganz anders. Es ging am Morgen gut los, der Sunbeam sprang mit neuer Batterie sofort an, schnurrte und ratterte etwas mit der Benzinpumpe, und die Kinder der Nachbarschaft staunten. Iich fuhr los, ich fuhr zum tanken, liess den Wagen von einem weiteren Kind und einem alten Ehepaar bestaunen und sagte dem Kind, dass es jetzt seinen Grosseltern jetzt keine Schereien machen sollte - für grosse Fehler, das sehe es an mir, sei es nie zu spät. Dann fuhr ich weiter, über den Main, an Kelsterbach vorbei, über die A5 Richtung A3 und Bayern, bis nch 25 Kilometern deutlich erkennbar Rauch aus der Motorhaube kam. Weisser Rauch. Also Wasser. Kühlsystem.
Nun habe ich das obere Verbindungsstück zwischen Kühler und Motor schon vor einem Jahr gegen ein Teil von Jaguar getauscht, und das untere Stück war vergleichsweise neu. Mein Verdacht, es könnte trotzdem verantwortlich sein, löste sich dann aber in Luft auf, wie davor schon ein paar Liter Wasser: Es lag an einem Überdruckventil im Kühlerdeckel, das zwar getreulich aufmachte, dann aber nicht mehr richtig schloss und kontinuierlich Wasser und Dampf in den Motorraum laufen liess, wo es am Motor verdampfte und qualmte - was sich natürlich bei sinkendem Wasserstand im Kühler verstärkte. Das kleine Ventil ist in einem verpressten Teil und nicht einfach zu reparieren. Also meinte der ADAC-Mann, ich solle den Wagen abschleppen lassen.
25 Kilometer war ich also weit gekommen, die halbe Strecke nach Bayern, und das war das Ende. Ich hatte Angst gehabt und auf die Töne des Wagens gehört, ich hatte mich über die Beschleunigung gefreut, und die jetzt wieder wunderbar leichtgängige Schaltung, das Innenlicht funktionierte wieder, und da war der Geruch und das Tosen des Motors, die geschwungenen Formen und das alte Leder, in dem ich nach dem Zusammenbruch auch auf den Abschleppwagen wartete. Das Wetter war schön, ich stand in einem schönen Auto. Immerhin hatte ich ein passendes Buch dabei, über die Ikonographie des Leidens in der Kunst: Enduring Creation Art, Pain, and Fortitude von Nigel Spivey.
Gelitten habe ich nicht. Ich fand es sehr, sehr schade, jetzt, wo alles gerade so schön rund lief, der Overdrive einschnackelte und ich selbst Rule Britannia summte, durch so eine dumme Kleinigkeit aufgehalten zu werden. Mal wieder. Aber so ist das eben, die Zeiten, wo ich noch entsetzt war, liegen zu bleiben, sind lange vorbei. Manchmal fähert man, manchmal bleibt man stehen, es wird einem dabei nicht langweilig, und die Unsicherheit gehört auch dazu. Irgendwann kam eine Hummel durch das Fenster, verirrte sich, Blütenstaubspuren machend, am Fenster, und ich gleitete sie mit der Zulassung sacht und behutsam wieder nach draussen in den angrenzenden Wald, wo sie von dannen flog.
Es gibt eine Zeit zum fliegen, und eine Zeit, da man sich vergeblich abkrabbelt, dachte ich mir, und wenn ich gerade Zweiteres tue, wird irgendwann das Erstere sein, und dann bin ich glücklich. Natürlich wäre es schon gewesen, weiter als 25 Kilometer zu kommen, natürlich hätte ich gern Bayern betreten, und wie gern wäre ich angekommen. Aber so war es eben nicht, und dann kam der grosse, gelbe Wagen, und brachte mich und Lazy Susan, die ihrem Namen alle Ehre gemacht hatte, zurück nach Frankfurt Höchst. Da steht sie nun und wartet auf dem Sammeltransport mit anderen zurück nach Bayern.
Das klingt alles recht apathisch, aber es war ein Wechselbad der Gefühle zwischen dem Glück, unterwegs zu sein, und der Fassungslosigkeit über die winzige Dichtung, die sich querstellte. Es war aufregend, es war nicht das, was ich wollte, und am Ende sass ich in einem schwarzen Leihkombi und fuhr in einer Kolonne anderer schwarzer Kombis gleichförmig nach Hause. Alle sahen aus wie ich, alle fuhren wie ich, wir waren eins, belanglos, gleichförmig, identisch, gleichgeschaltet, ein sinnloser Blechstrom auf Asphalt, und ich wurde müde. Entsetzlich müde. Hinter Aschaffenburg war mir langweilig, und so blieb es all die verdammten, langen Kilometer bis nach Hause. Ich stieg so gelangweilt aus, wie ich eingestigen war, ich war angekommen, und hatte mich, den Lebenden, Hoffenden und Fluchenden im Sunbeam, unterwegs verloren. Das war der Tiefpunkt des Tages.
Ich zähle schon gar nicht mehr mit, wie oft sie mich verlassen, betrogen und mit falschen Hoffnungen getäuscht hat. Aber ich erinnere mich an jede einzelne Stunde mit ihr, an alle geräusche und den Geruch des wilden, benzinfressenden und vibrierenden Tieres mit all seinen gefährlichen und liebenswerten Macken. Weil ich gelebt und gefühlt habe. Und darum geht es letztlich. Ankommen kann jeder.
Und ausserdem will ich Abenteuer!
donalphons, 01:28h
Samstag, 10. April 2010, 01:28, von donalphons |
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don ferrando,
Samstag, 10. April 2010, 18:00
Werter DA!
Das mit den Oldtimern ist wie mit südländischen Frauen.
Es ist ein sehr langes Liebeswerben.
Mal geht es weiter, das Glück scheint nah und dann wieder dieses brüske Abweisen!
Es sind erst elf Monate, dass Sie diese Dame umwerben undes wird noch ein wenig dauern.
Aber irgendwann werden Sie mit ihr die Gardesana entlangrollen und das Glück wird schier grenzenlos scheinen!
.
Verzagen Sie nicht, werben Sie bis dahin weiter!
Das mit den Oldtimern ist wie mit südländischen Frauen.
Es ist ein sehr langes Liebeswerben.
Mal geht es weiter, das Glück scheint nah und dann wieder dieses brüske Abweisen!
Es sind erst elf Monate, dass Sie diese Dame umwerben undes wird noch ein wenig dauern.
Aber irgendwann werden Sie mit ihr die Gardesana entlangrollen und das Glück wird schier grenzenlos scheinen!
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Verzagen Sie nicht, werben Sie bis dahin weiter!
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donalphons,
Sonntag, 11. April 2010, 00:40
Im Prinzip ist technisch jetzt alles in Ordnung, soweit möglich: Vergaser eingestellt, Kabel erneuert, neue Benzinpumpe und erneuerter Zündverteiler und Zündspule, neue Batterie, neue Schläuche... Es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Ausser einem Kolbenfresser, dachte ich mir. Und dann das. Ts.
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donalphons,
Sonntag, 11. April 2010, 01:12
(Und man kann schon aus dem Internet kriechen und mir einen fetten Körper unterstellen - aber wer mein Auto beleidigt, fliegt hier auf immer, verstanden, Sam Wise?)
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usedomer,
Samstag, 10. April 2010, 19:25
So unrecht hat der Ferrando Don nicht: Die Damen, erfahrene zumal, gestatten immer gerade so viel, als dass man nicht die Hoffnung aufgibt.
Aber insgesamt hätte es schlimmer kommen können. Die Sache mit dem Ventil ist überschaubar.
Aber insgesamt hätte es schlimmer kommen können. Die Sache mit dem Ventil ist überschaubar.
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donalphons,
Sonntag, 11. April 2010, 00:41
Im Prinzip bin ich dann damit durch, soweit ich weiss. Besonders ärgerlich ist aber, dass im Werkstattbuch zu lesen ist, das Teil sei vollkommen wartungsfrei.
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mg midget,
Sonntag, 11. April 2010, 21:07
Naja, im Kühlwasserkreislauf kann man ja auch schlecht irgendwas abschmieren oder einstellen. Wartungsfrei stimmt von daher schon.
Materialermüdung ist eine andere Sache. aber man kann nun mal nicht jedes bruchgefährdete Teil mitschleppen.
Kopf hoch - Läbbe geht weiter!
GvH
Materialermüdung ist eine andere Sache. aber man kann nun mal nicht jedes bruchgefährdete Teil mitschleppen.
Kopf hoch - Läbbe geht weiter!
GvH
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oldman,
Samstag, 10. April 2010, 19:51
Ein gutes Zeichen,
Iris war stets bei Dir:
http://de.wikipedia.org/wiki/Xylocopa_iris
Tipp:
Vom Schrottplatz den Einfüllstutzen eines gängigen Kühlers (absägen) incl. Überlaufröhrchen mit Hartlot auf den Sunbeamkühler flanschen.
Und a Ruh is mit Deckeln, Tellerventilen und Dichtungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Xylocopa_iris
Tipp:
Vom Schrottplatz den Einfüllstutzen eines gängigen Kühlers (absägen) incl. Überlaufröhrchen mit Hartlot auf den Sunbeamkühler flanschen.
Und a Ruh is mit Deckeln, Tellerventilen und Dichtungen.
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hockeystick,
Samstag, 10. April 2010, 20:42
Ist das nicht doch eher eine Apis mellifera mellifera nigra?
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mawu,
Samstag, 10. April 2010, 20:47
Lieber Don Alphonso, ehrlich gesagt war es ja auch ausgesprochen optimistisch, schon mehr fatalistisch, auf einem solchen Wagen von England nach Bayern zu kommen zu meinen. Man muß sich selbst und Lazy Susan einfach Zeit geben und sich aneinander gewöhnen. Ich habe auch langsam immer größere Kreise gezogen, und dabei trotz Vollrestauration auch diverse Probleme gehabt, bis ich auf Achse zur Rossfeld Historic und später zur Alpenfahrt nach Kärnten gefahren bin. Jetzt habe ich zwar Vertrauen, eine grundsätzliche Unsicherheit bleibt jedoch. Aber Sie werden sehen - irgendwann wird es einigermaßen klappen, dann fahren Sie ein paar Mal von Ingolstadt zum Tegernsee und zurück, dann etwas weiter, und kommendes Jahr vielleicht zur Mille...
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alterbolschewik,
Samstag, 10. April 2010, 21:44
Ich versteh' nichts von Autos, ich mag die Dinger nicht und wenn ich es vermeiden kann, steige ich in kein derartiges Gefährt. Bin ich doch einmal dazu gezwungen, dann begreife ich das als notwendiges Übel, das ich in Kauf nehme, weil ich von A nach einem B muß, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar ist. Aber ich werde nie begreifen, warum jemand das Autofahren jenseits des bloßen Beförderungszweckes zu einem erstrebenswerten Tun (v)erklären kann. Zudem sind mir Männer äußerst suspekt, die derartigen Blechschachteln Namen geben und Analogien zu Tieren oder gar Frauen bilden.
Das alles vorausgeschickt muß ich gestehen, daß ich, trotz all meiner Idiosynkrasien bezüglich des Autofahrens, das Sunbeam-Projekt des Dons von Anfang an wohlwollend verfolgt habe. Es ist so hoffnungslos romantisch, fordert das Scheitern geradezu heraus, daß ich gar nicht anders kann, als meinen Hut zu ziehen und mein Haupt in Ehrfurcht zu neigen. Seien Sie versichert: Ich werde auch in Zukunft bei jeder Fahrt mitzittern.
Das alles vorausgeschickt muß ich gestehen, daß ich, trotz all meiner Idiosynkrasien bezüglich des Autofahrens, das Sunbeam-Projekt des Dons von Anfang an wohlwollend verfolgt habe. Es ist so hoffnungslos romantisch, fordert das Scheitern geradezu heraus, daß ich gar nicht anders kann, als meinen Hut zu ziehen und mein Haupt in Ehrfurcht zu neigen. Seien Sie versichert: Ich werde auch in Zukunft bei jeder Fahrt mitzittern.
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donalphons,
Samstag, 10. April 2010, 23:05
Lieber Alter Bolschewik, danke, ich liebe es, suspekt zu sein.
Ansonsten wird man sehen. Das Auto ist ja zu einem guten Teil auch nicht mehr als ein Geschichtenträger.
Ansonsten wird man sehen. Das Auto ist ja zu einem guten Teil auch nicht mehr als ein Geschichtenträger.
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hansmeier555,
Samstag, 10. April 2010, 22:05
"Schwarzer Kombi" - geben Sie's zu, es war ein Opel.
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donalphons,
Samstag, 10. April 2010, 22:18
Kia Cee'd. Also nicht ganz so schlimm. Grottige Servolenkung, wabblige Federung, recht hoher Verbrauch. Familienkutsche.
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sterngucker,
Sonntag, 11. April 2010, 00:28
"Und ausserdem will ich Abenteuer"
Dann geben Sie Ismael mal den Rennrodel zum Aufmöbeln. Der nächste Winter kommt bestimmt.
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donalphons,
Sonntag, 11. April 2010, 01:12
Das hat ja nun sein Ende. Der Sunbeam kommt in die Hände meines zweimaligen Barchettaretters.
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stuck-und-dielen,
Sonntag, 11. April 2010, 11:42
Also ich wäre ja einfach weitergefahren...
Irgendwo noch zwei 10 Liter Kanister mit Wasser besorgt und dann halt alle 20-30 Km nachfüllen. Heizung auf volle Pulle (Kühlt den Motor auch etwas), immer ein Auge auf der Straße, eins auf der Temperaturanzeige... Sachte fahren, 90 - 110 Km/h.
Solange das Kühlwasser an irgendwelchen Motor-externen Schläuchen und Ventilen sich ein wenig verflüchtigt, ist es alles in allem noch kein Drama.
Ein Drama wäre es, wenn das Wasser sich Motor-intern verdünnisiert. Kopfdichtung, Riss in den Wasserkanälen... DAS wäre schlimm!
So ein Kühlwasserstand hat ja ein Minimum und ein Maximum. Der darf ruhig auch mal etwas schwanken. Wer weiß, vielleicht hätte sich das Ventil ja sogar nach 100 oder 150 Kilometern von alleine wieder berappelt ?
Wie sieht eigentlich das Kühlernetz aus? Mal vorsichtig mit dem Finger an eine Kühlerlamelle tippen: Ist das noch solide oder zerfällt alles zu Staub?
Falls Tendenz in Richtung Staub: Man kann alle Kühler auf ein modernes Kühlernetz umrüsten lassen. Da bleiben dann die oberen und unteren Wasserkästen original erhalten und man hat einen zuverlässigen Kühler.
So ein Kühler hält eigentlich viele, viele Jahre aber auf Sicht von Jahrzehnten ist er halt auch einfach ein Verschleissteil, das man so alle 25 Jahre mal wechseln könnte. Hat bei mir mal ca. 200-300 DM gekostet und in 10 Jahren gucke ich mir das mal wieder genau an.
Ich fühle mit Dir, ich kenne das alles...
Hat das Fahrwerk eigentlich in der letzen Zeit mal eine Fettpresse aus der Nähe gesehen?
Wann ist das letzte mal das Getriebeöl gewechselt worden?
Und das Öl vom Hinterachs-Differential?
Macht der Zündverteiler noch einen gesunden Eindruck?
Solange das Kühlwasser an irgendwelchen Motor-externen Schläuchen und Ventilen sich ein wenig verflüchtigt, ist es alles in allem noch kein Drama.
Ein Drama wäre es, wenn das Wasser sich Motor-intern verdünnisiert. Kopfdichtung, Riss in den Wasserkanälen... DAS wäre schlimm!
So ein Kühlwasserstand hat ja ein Minimum und ein Maximum. Der darf ruhig auch mal etwas schwanken. Wer weiß, vielleicht hätte sich das Ventil ja sogar nach 100 oder 150 Kilometern von alleine wieder berappelt ?
Wie sieht eigentlich das Kühlernetz aus? Mal vorsichtig mit dem Finger an eine Kühlerlamelle tippen: Ist das noch solide oder zerfällt alles zu Staub?
Falls Tendenz in Richtung Staub: Man kann alle Kühler auf ein modernes Kühlernetz umrüsten lassen. Da bleiben dann die oberen und unteren Wasserkästen original erhalten und man hat einen zuverlässigen Kühler.
So ein Kühler hält eigentlich viele, viele Jahre aber auf Sicht von Jahrzehnten ist er halt auch einfach ein Verschleissteil, das man so alle 25 Jahre mal wechseln könnte. Hat bei mir mal ca. 200-300 DM gekostet und in 10 Jahren gucke ich mir das mal wieder genau an.
Ich fühle mit Dir, ich kenne das alles...
Hat das Fahrwerk eigentlich in der letzen Zeit mal eine Fettpresse aus der Nähe gesehen?
Wann ist das letzte mal das Getriebeöl gewechselt worden?
Und das Öl vom Hinterachs-Differential?
Macht der Zündverteiler noch einen gesunden Eindruck?
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rainersacht,
Sonntag, 11. April 2010, 15:05
Oder Moto Guzzi...
Ach, ich kann dir so sehr nachfühlen. Vor etwas über 20 Jahren erlebte ich ähnliche Tragikkomödien mir Motorrädern. Die erste war eine Moto Guzzi Nuovo Falcone, ein Carabieneri-Krad, das keine 500 km gelaufen hatte. Wir bekamen es in der Originalkiste. Man hatte Überkapazitäten gekauft, und dann wurden die Maschinen einmal im Jahr aus der Kiste geholt, zusammengebaut und ein paar Runden auf dem Hof bewegt. Fabrikneu, hätte man meinen mögen. Nun sind Moto Guzzis aber bauartbedingt nicht fahrbereit. Lange Geschichte, kurze Pointe: Nachdem ich herausgefunden hatte, dass man für Fahrten über Land eine andere Kerze reindrehen musste, gings.
Dann kam meine Traummaschine: eine V7 850 GT vom Baujahr 1972 in unverbasteltem Zustand. Die erste Fahrt endet nach zwei Kilometern im strömenden Regen auf einer der Düsseldorfer Rheinbrücken. Wir lernten: italienische Elektrik ist nicht funktionsfähig. So bastelte ich zusammen mit einem Könner einen völlig neuen Kabelbaum, wir wählten bewährte Boschkomponenten und hatten nach einem Jahr die Elektrik im Griff. Zum Glück war der defekte Anlasser identisch mit dem eines Opel Kadett B. Und so weiter. Im dritten Jahr wagte ich die erste Fernreise nach Dänemark. Und ab dann diente mir die Guzzi über weitere vier Jahre als Alltagsmotorrad. Bis eine widerliche Kreatur, die der Blitz beim Schei... treffen möge, sie mir von der Straße weg stahl.
Ich empfehle als Lektüre zum Thema ganz dringend Robert M. Pirsig "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten".
PS: Ganz ohne Häme und/oder Bosheit - bin ich der einzige hier, der den Sunbeam gar nicht schön, sondern ästhetisch für völlig misslungen, um nicht zu sagen: hässlich hält? Nix für ungut...
Dann kam meine Traummaschine: eine V7 850 GT vom Baujahr 1972 in unverbasteltem Zustand. Die erste Fahrt endet nach zwei Kilometern im strömenden Regen auf einer der Düsseldorfer Rheinbrücken. Wir lernten: italienische Elektrik ist nicht funktionsfähig. So bastelte ich zusammen mit einem Könner einen völlig neuen Kabelbaum, wir wählten bewährte Boschkomponenten und hatten nach einem Jahr die Elektrik im Griff. Zum Glück war der defekte Anlasser identisch mit dem eines Opel Kadett B. Und so weiter. Im dritten Jahr wagte ich die erste Fernreise nach Dänemark. Und ab dann diente mir die Guzzi über weitere vier Jahre als Alltagsmotorrad. Bis eine widerliche Kreatur, die der Blitz beim Schei... treffen möge, sie mir von der Straße weg stahl.
Ich empfehle als Lektüre zum Thema ganz dringend Robert M. Pirsig "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten".
PS: Ganz ohne Häme und/oder Bosheit - bin ich der einzige hier, der den Sunbeam gar nicht schön, sondern ästhetisch für völlig misslungen, um nicht zu sagen: hässlich hält? Nix für ungut...
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jolly rogers,
Sonntag, 11. April 2010, 18:25
KIA
Ich fag' mich immer, ob denn keinem Besitzer eines solchen Autos auffällt, dass er ein böses Omen fährt: Killed In Action.
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pythia,
Sonntag, 11. April 2010, 18:28
Prima. Jetzt wissen wir wenigstens wie es war. Vielen Dank.
Kia ist doch prima zum Ankommen. Ich hab auch einen und bin froh darueber. Wuesste gar nicht, was ich im Notfall ohne den Kia Sedona (auch "the white elephant" genannt) machen wuerde. Wenn ich einen grossen Hund samt Crate zum Flughafen bringen muss (Notfall), oder der Contractor das Countertop in der Kueche wieder nicht hinkriegt und ich wieder hin und her fahren muss (mit Countertop)... Also soweit ist ein Kia ist ein gutes Auto. Sagt auch der CAA. Solange Sie also nicht mit einem General Motors Auto unterwegs sind, ist doch alles in Ordnung. Und Sie kommen auch an. Was mit einem GM Auto nicht unbedingt der Fall ist. Aber ohne Stil.
Kia ist doch prima zum Ankommen. Ich hab auch einen und bin froh darueber. Wuesste gar nicht, was ich im Notfall ohne den Kia Sedona (auch "the white elephant" genannt) machen wuerde. Wenn ich einen grossen Hund samt Crate zum Flughafen bringen muss (Notfall), oder der Contractor das Countertop in der Kueche wieder nicht hinkriegt und ich wieder hin und her fahren muss (mit Countertop)... Also soweit ist ein Kia ist ein gutes Auto. Sagt auch der CAA. Solange Sie also nicht mit einem General Motors Auto unterwegs sind, ist doch alles in Ordnung. Und Sie kommen auch an. Was mit einem GM Auto nicht unbedingt der Fall ist. Aber ohne Stil.
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jolly rogers,
Sonntag, 11. April 2010, 19:18
Ich hab nix gegen die Qualität
dieser Autos gesagt. Kommt mir nur vor, als führen die KIA-Chauffeure einen Pajero hoch 10.
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donalphons,
Montag, 12. April 2010, 12:31
rainersacht, wer nicht leiden will, soll sich doch einen Opel Astra kaufen! Das gehört einfach mit dazu. Später kann man was erzählen, wenn alle Autos computergesteuert und ohne Ausfall fahren. Damals...
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kittykoma,
Montag, 12. April 2010, 12:22
ich fürchte, der gute sunbeam verübelt es ihnen immer noch, daß sie ihn von merry old england ins land der krauts verschleppt haben.
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donalphons,
Montag, 12. April 2010, 12:29
Das kann ich nicht glauben. Er war ja schon früher auf dem Kontinent, und er darf in die Berge!
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