Ws ist Ironie?

Wenn einer, der fast keinen als "Analyse" ausgegebenen Meinungsbeitrag schreiben kann, ohne sein Berliner Netzwerk unterzubringen und zu loben - und dabei vergisst anzumerken, dass es seine Freunde sind -, sich tatsächlich über "irrationalen und interessengetriebenen Journalismus" beschwert, nur weil man Google Streetview nicht unvoreingenommen bejubelt, sondern Fragen stellt. Morgen beschwert sich vermutlich Koch über Parteispenden.

Samstag, 8. Mai 2010, 11:39, von donalphons | |comment

 
Morgen beschwert sich vermutlich Koch über Parteispenden.
das tut er schon heute - wenn die anderen bespendet werden.

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Wer sagte es noch ?
Ich kann garnicht soviel fressen wie ich kotzen könnte!

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Max Liebermann. Der besaß außer seiner Sommervilla am Wannsee auch ein Palais am Pariser Platz, direkt neben dem Brandenburger Tor (war sein Elternhaus, steht im Gegensatz zur Villa nicht mehr).
Als das braune Gesocks am 30. Januar 1933 im Fackelzug daran vorbeimarschierte, sagte er den oft zitierten Satz: „Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte.“

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Danke für den Hinweis auf den schlechten Artikel.
Kann man den Artikel aus Berlin so zusammenfassen:
Das Google schützt das Recht. "Dass es tatsächlich um einen Angriff auf die Panoramafreiheit – und damit auf ein wichtiges Recht für die Freizügigkeit von Information insgesamt – geht, zeigt die Hamburger Gesetzesinitiative".
Oder ist das zu schlicht.

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Sorry für die doofe Frage, aber welcher Artikel oder welche "Analyse" (und sein/ihr Verfasser) ist eigentlich konkret gemeint?

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Guten Abend,
so doof fand ich die Frage von jeeves nicht. Auch an mir ist heute irgendwas vorbeigelaufen.

Dafür war der Spargel heute hervorragend.

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jeeves, finmike,

ich glaube, es geht um diesen Artikel von "mspro" in der ZEIT:
http://www.zeit.de/digital/internet/2010-05/street-view-panoramafreiheit?page=all

Ich mußte mir das aber auch erst ergoogeln.

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Das "Original" von CSPRO
"Im Herbst 1917 haben alle in ihrem Rechtsdenken verwirrten deutschen Parlamentarier, und zwar Kapitalisten wie Kommunisten, Klerikale wie Atheisten, in merkwürdiger Einmütigkeit verlangt, daß man das politische Schicksal Deutschlands solchen prozessualen Fiktionen und Verzerrungen ausliefere," wie den Rechten von Jägerzäunen (in der Sprache von MSPRO) "und eine geistig hilflose Bürokratie hat damals den politischen Sinn jener „juristischen“ Forderungen nicht einmal gefühlsmäßig empfunden."
"Alles Recht stammt aus dem Lebensrecht des Volkes. Jedes staatliche Gesetz, jedes richterliche Urteil enthält nur soviel Recht, als ihm aus dieser Quelle zufließt. Das Uebrige ist kein Recht, sondern ein „positives Zwangsnormengeflecht“, dessen ein geschickter Verbrecher spottet." Tools sind wohl das Lebensrecht von MSPRO.
http://delete129a.blogsport.de/images/CS_DerFuehrerschuetztdasRecht.pdf

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Oder ist das wieder nur ein dummer Abistreich. Soviel kann doch niemand an der Waffel haben?

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Yep!
Tatsächlich, damit ist wohl der Seemann-Artikel in ZEIT-online gemeint.
Das ist doch der gleiche S. der in seinem FAZ-Blog so technisch-filosofisch oder wie immer man das nennen mag ...rumschwurbelt?! Mein Gott, was für'n...
Denkt der (See-) Mann nicht vorher nach?

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hmm, ich find jetzt den (besagten) aufsatz gar nich so daneben, könnt ihr mir mal auf die sprünge helfen was da so schief dran ist?

@thermoskanne2: godwins law ist dir bekannt? auch wenn dein link informativ war, aber der zusammenhang ist ja mal voll daneben

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@Raucher
Im Aufsatz von Carl Schmitt geht es "nur" um den "Röhm Putsch", da kann man solch ein "usenet Law" nicht direkt anwenden. Da hat die SS die SA umgebracht, das zählt nicht so richtig. (Zusätzlich wurden noch ein paar andere Menschen umgebracht, aber hauptsächlich ging es um die Auseinandersetzung zwischen SA auf der einen Seite und SS und "sauberer" Wehrmacht auf der anderen Seite.).
Mir ging es um Carl Schmitt und nicht um Hitler. Carl Schmitt war zumindest kein üblicher Nazi. Er war gleichzeitig gläubiger Katholik. Wenn Sie sich den Artikel(oder auch die Artikel) von MSPRO ansehen,
und das Zitat von Carl Schmitt, dann sind wohl einige Gedankenführungen ähnlich, dazu später(morgen) mehr(um MSPRO zu zitieren). Ich habe auch erst überlegt, ob ich das Zitat benutze, aber dann habe ich das Liebermann Zitat gesehen, und im Verhältnisse dazu, habe ich wirklich versucht Satz für Satz zu vergleichen.
Oder übersehe ich den gewaltigen Hintergrund unserer politischen Gesamtlage nicht, und bin ich nicht in der Lage die Mahnungen und Warnungen von MSPRO zu verstehen, in der wir unser gutes Recht zu wahren haben?
Falls ich andere Benutzer mit meiner öffentlichen Abarbeitung an Carl Schmitt nerve, tut es mir Leid.
Aber MSPRO wirkt halt wie eine Kopie von Carl Schmitt, die die Chinesen schnell und billig zusammen geschustert haben.

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Also ich kann in dem Artikel in der Zeit eigentlich nur jeden Satz 2 mal unterstreichen. Jedes Argument sticht.

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@ Zwischenspeicher

Panoramafreiheit hat mit guugle Strassenschau absolut überhaupt nichts zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Die Initiative in Hamburg schränkt das Recht auf Panoramafreiheit in keiner Weise ein.

Den Gegnern der Datenkrake geht es um das Recht am eigenen Bild und diese Auseinandersetzung blendet der Autor komplett aus bzw. wertet sie als gegen Guugle gerichtete Kampagne ab.

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Mit sind die Argumente und pseudo-philosophischen Betrachtungen ziemlich egal. Ich sehe keinen Grund, warum im Internet ohne meine Zustimmung zu sehen sein soll, ob 1, 2 oder 3 Autos auf meinem Hof stehen, ob es Kleinwagen oder Oberklasseschlitten sind, oder ob ich im Garten einen Pool besitze, bzw. die Grösse des Anwesens (google maps). Da zeigt sich auch die Brisanz der Daten. Die Häuserzeilen mögen unbedeutend sein (finde ich nicht, aber könnte man durchaus nachvollziehen). Mit der Verknüpfung zu anderen Informationen, ob google maps oder Daten aus anderen Datenbanken und -sammlungen erwächst die Gefahr. Ich glaube nicht, dass so Checker wie Seemann mit dem begrenzten Horizont der ihnen die digitale rosa Brille verschafft die zukünftigen Konsequenzen nur im geringsten abschätzen können.

Nebenbei. Ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Begeisterung ein wenig abhängig von der Lebensituation ist. In einem Altbau in Friedrichshain z.B. hält sich die Betroffenheit sicher in Grenzen.

Noch ein Nachtrag. Ob Eigentümer ihre Häuser aus streeview streichen lassen, ist google wohl egal, da es bezogen auf die Gesamtheit kaum auffällt und den Dienst nicht grundsätzlich behindert. Wohnungsbaugesellschaften und Immobilienunternehmen sind für google die grössere Unwägbarkeit. Gerade in einem Land wie Deutschland, mit einer relativ niedrigen Wohneigentumquote. Daher rührt googles grosses Interesse, die Politik zu beschwichtigen. Wenn Wohnungsbaugellschaften in Miteingentümerschaft der öffentlichen Hand ihren Wohnungsbestand bei streetview ausblenden lassen, wird streetview in manchen grossen Städten und Stadtvierteln nutzlos.

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Nachtrag Ähnlichkeiten Seemann und Schmitt
@Raucher
Seemann:
"Ein Persönlichkeitsrecht für Jägerzäune"....
"In seltener Einigkeit wird dummdreiste Stimmungsmache gegen Google zusammen getrommelt und alle machen mit. Alle Parteien, die Öffentlich Rechtlichen, die Fernsehsender und die Printverlage, Datenschutzbeauftragte, alle."
Schmitt:
"Im Herbst 1917 haben alle in ihrem Rechtsdenken verwirrten deutschen Parlamentarier, und zwar Kapitalisten wie Kommunisten, Klerikale wie Atheisten, in merkwürdiger Einmütigkeit verlangt, daß man das politische Schicksal Deutschlands solchen prozessualen Fiktionen und Verzerrungen ausliefere, "
Seemann:
"Und wenn dann doch jemand aus der Deckung kommt – wie Jens Best und mit seiner Aktion dem Wahnsinn einen Spiegel vorhält, wird er mit einem hämischen und wie immer undifferenzierten Beitrag bedacht, der natürlich kein Wort darüber verliert, dass Jens hier nicht für einen Konzern, sondern für unser aller Recht agitiert, öffentliche Daten zu nutzen."
Schmitt:
"Gegenüber der Tat Adolf Hitlers werden manche Feinde Deutschlands mit ähnlichen Forderungen kommen.
Sie werden es unerhört finden, daß der heutige deutsche Staat die Kraft und den Willen hat, Freund und Feind zu unterscheiden. Sie werden uns das Lob und den Beifall der ganzen Welt versprechen, wenn wir wiederum, wie damals im Jahre 1919, niederfallen und unsere politische Existenz den Götzen des Liberalismus opfern.
Wer den gewaltigen Hintergrund unserer politischen Gesamtlage sieht, wird die Mahnungen und Warnungen des Führers verstehen und sich zu dem großen geistigen Kampfe rüsten, in dem wir unser gutes Recht zu wahren haben."

Zum Thema Rechtsstaat hat Seemann in der FAZ noch eine Menge nachgelegt (in "Vorschläge zu einer Politik der herrschaftsfreien Kommunikation" ).
Seemann:
"Nur sehr naive Libertäre können glauben, dass die Welle, auf der wir reiten, uns auf jeden Fall in die grenzenlose Freiheit führen wird. Reine Freiheit ist immer auch die Freiheit des Mächtigeren, die Freiheit aller anderen abzuschaffen."
Schmitt:
"Für die Rechtsblindheit des liberalen Gesetzesdenken war es kennzeichnend, daß man aus dem Strafrecht den großen Freiheitsbrief, die ‚Magna Charta des Verbrechers
'(Fr. v. Liszt) zu machen suchte. Das Verfassungsrecht mußte dann in gleicher Weise zur Magna Charta der Hoch- und Landesverräter werden."

Und nochmal in der Zeit:
Seemann:
"Es ist nicht schwer zu erraten, was hier gerade passiert: Es wird kalte Rache geübt an einem Unternehmen, dass den Stand des Journalisten wie kein anderes angegriffen hat. Ein Unternehmen, das Werkzeuge erschuf, mit denen jedermann schnelle und genaue Informationen erlangen kann. Ein Unternehmen, das mit seinen Innovationen nicht nur die Vormachtstellung, sondern auch den Sinn des journalistischen Standes untergräbt."
Schmitt:
"Alles Recht stammt aus dem Lebensrecht des Volkes. Jedes staatliche Gesetz, jedes richterliche Urteil enthält nur soviel Recht, als ihm aus dieser Quelle zufließt. Das Uebrige ist kein Recht, sondern ein „positives Zwangsnormengeflecht“, dessen ein geschickter Verbrecher spottet."

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Danke, das ist ziemlich, nun, äh, schlüssig in übler Tradition.

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