Ausgeschiedenes

Die Exkremente und ihre unmittelbare Herkunft in Berlin, geschrieben von Burnster und Spalanzani.

Sonntag, 16. Mai 2010, 00:40, von donalphons | |comment

 
wow. spalanzani. stimmt, alles.

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also...
ich kann dem nicht vorbehaltlos zustimmen.
Gerade was die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners betraf, war einer unserer Berliner Mieter besonders rücksichtsvoll. Nein - niemals wäre er darauf gekommen öffentliche Parkanlagen zu verunreinigen. Er löste das Problem indem er seinen Hund, auf den von uns verlegten, Teppichboden sch..... ließ, schnitt dann mit einem Teppichmesser das verunzierte Stück großflächig aus und entsorgte dieses auf dem zur Wohnung gehörenden Balkon.

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Da ich ja nun täglich selbst mit Hund unterwegs bin, kann ich auch aus dieser, eigenen Anschauung heraus dem Autor nur zustimmen. Jegliches Einschränkung unerwünschten Verhaltens des Vierbeiners wird heutzutage als nicht artgerechte Tierhaltung gebrandmarkt und mit dem Wort "nein", in Richtung des eigen Quadrupeden gesprochen, outet man sich als hoffnungsloser hardliner. In der Tat ist es allerdings auch so, dass man gerade auf Spaziergängen mit Hund entdeckt, wie viele Exkremente und Müllablagerungen Menschen an allerlei Orten zurücklassen - die werden von Hunden nämlich zielstrebig gefunden. Nun könnte der Mensch Toiletten aufsuchen, was dem Hund schwer fällt. Wer sich hier schlechter benimmt, ist wohl keine Frage. Ein Vorwurf ist auch gegen die Städten und Gemeinden zu erheben. Das Problem der Hundehaufen ließe sich zu einem guten Teil eindämmen, stellte man in den Auslaufgebieten Beutel und Abfallbehälter bereit. Leider verweigern sich dem vor allem (klamme) Großstädte mit Hinweis auf die entstehenden Kosten.

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Anderl,
in der Gegend in der ich wohne, tragen 90% der Hundebesitzer selber Tüten mit sich und entsorgen die Exkremente.
Warum die Allgemeinheit dafür Beutel bereitstellen sollte, kann ich nicht nachvollziehen. (Verursacherprinzip)

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don ferrando,
das ist ganz einfach: die Dummheit und Faulheit der Menschen ist einzukalkulieren. Das Aufstellen entsprechende Beutelspender erhöht den sozialen Druck. Praktikabilität ist wichtiger als Prinzipien. Das weit größere Problem ist aber die Entsorgung: Wohin damit? Hier vor Ort ist der Ordnungsbürgermeister der Meinung, man solle die Beutel mit nach Hause nehmen. Als trüge irgendwer10 Kilometer weit solche Beutel durch die Gegend.

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Warum die Allgemeinheit dafür Beutel bereitstellen sollte, kann ich nicht nachvollziehen. (Verursacherprinzip)

Vielleicht einfach deshalb, weil die Hundebesitzer mit der gezahlten Hundesteuer auch jeden anderen Sch... für die Allgemeinheit mitfinanzieren - übrigens, wurde die nicht eigentlich ursprünglich genau deshalb eingeführt, weil die Hunde ja so viel Dreck machen, den jemand wegräumen muß und das Geld kostet? Was passiert jetzt eigentlich mit diesem Geld, wo ja offensichtlich keiner mehr die Haufen wegmacht?

Disclaimer: Ich bin weder Hundehalter noch Berliner - ich frage mich nur, was mit den ganzen Steuergeldern passiert...

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Hundesteuer ist nicht dafür gedacht, den Hundekot wegzumachen, sondern um die Haltung von Hunden zu begrenzen.

In München sind die öffentlichen Parks glücklicherweise sauber. Man will ja auch die Kinder dort spielen lassen.

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... und die Tabaksteuer ist dazu da, das Rauchen zu unterbinden, die Mineralölsteuer damit weniger Auto gefahren wird, die Alkoholsteuer um den Alkoholismus zu bekämpfen usw... allein mir fehlt der Glaube.

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Virtualmondo, differenzieren Sie einfach etwas. Das hilft gelegentlich. Am besten nach den alten Prinzip:
"Am Anfang steht die Abstraktion"

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Da gibt es nichts zu differenzieren, da in der Tat die Argumentation für die Erhebung der Steuern stets die gleiche ist. Dies gilt allerding auch für die Verwendung der Steuern die nie zweckbezogen erfolgt, weshalb auch der Hinweis auf ein Verursacherprinzip fehl geht. Erinnert sich noch jemand an die Ökosteuer und deren Verwendung für das Rentensystem? Abgesehen davon: Die Hundesteuer wurde ursprünglich als reine Luxussteuer eingeführt, später kam die ordnungspolitische Begründung hinzu (Begrenzung der Hunde) und ganz real geht es einzig darum, dass die deutschen Städte und Gemeinden jährlich etwa 200 Millionen zusätzliches Steueraufkommen haben.

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Na also anderl. Sie sind ja doch meiner Meinung, daß die Hundesteuer nicht die Verschmutzung der Städte kompensieren und das Bereitstellen der Beutel finanzieren soll!
.
Was den sozialen Druck erhöht, ist eher das lautstarke Monieren, sodaß sich alle umdrehen und den Hundehalter böse ansehen!

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Abstraktion

Das ist ja das grundlegende Problem jeglicher Politik - es passiert viel zu wenig konkretes... man könnte auch böse sagen "Die bauen einfach nur Sch...". Ich war übrigens vor etlichen Jahren auch sehr überrascht, daß der "Solidaritätszuschlag" auch im Osten gezahlt werden muß (davon abgesehen - sollte der nicht ursprünglich nach 1-2 Jahren wieder abgeschafft werden?).

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Das Gegenteil ist nachgerade der Fall.
Jedes Detail wird kleinklein geregelt. Aber eine gründliche Problemanalyse auf der Abstraktionsebene unterbleibt.
Folglich sind auch die Lösungen immer nur Stückwerk!

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don ferrando, mir ist das völlig egal, ob die Kotentsorgung über die Hundesteuer finanziert wird oder aus welchen Mitteln auch immer, die alle in den gleichen Topf fließen. Ich habe nur grundsätzlich etwas dagegen, eine Bevölkerungsgruppe gegen die andere auszuspielen. Ich lagere auch keinen Sperrmüll am Wegesrand und Kühlschränke im Wald ab. Erst recht hinterlasse ich im Gegensatz zu etlichen Mitmenschen keine Exkremente und damit verschmierte verschmierte Tempos hinter Bäumen. Dennoch bin ich, wenn ich auch diesbezüglich kein Verursacher bin, der Meinung dass aus kommunalen Mitteln Straßenreinigung betrieben und Sperrmüllentsorgung finanziert werden soll. Städte und Gemeinden, die Sperrmüll beim Bürger abholen, sind Vorbild. Wo dies nicht geschieht, wie hier vor Ort, lagern die Leute den Dreck halt nachts am Straßenrand ab. Das ist nicht richtig und das ist nicht schön, aber so sind sie halt, die Menschen.

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Anderl, es gibt bei Ihnen keine Sperrmüllabfuhr? Was ist das denn für ein Konzept? Klingt nach "gar keins"...

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Das ist ein grandioses Konzept, dessen Weitsicht sich eröffnet, hält man an einem beliebigen Feldweg an... Ich war nach meinem Umzug auch ganz überrascht. Statt das Gerümpel abends vor die Tür zu stellen, soll man es selbst zum nächsten Wertstoffhof transportieren. Dort soll man es unter Vorlage eines "Sperrmüllschecks" abgeben, den man Anfang des Jahres mal zugeschickt bekam und den man feinsäuberlich abheften soll. Man kann sich denken, wie der durchschnittliche Bürger verfährt. Gleichzeitig wird aber ein für eine hiesige Bimmelbahn ein 1500 Meter langer Tunnel unter der Stadt hindurch gebaut, der statt veranschlagter 500 Mios mittlerweile über 900 Mios kosten soll. Dafür könnte man ziemlich viele Beutel für Hundekot kaufen.

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Anderl,
Leipziger Umland? Dann ist das möglicherweise gar kein Sperrmüll, den Sie da an den Feldwegen stehen sehen.

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Und ein selbst ernanntes Nachrichten-Magazin schreibt: „Der Bau des Berliner Stadtschlosses droht im Desaster zu enden. … Das Ergebnis wäre ein hässlicher Betonklotz, mitten in der Hauptstadt.“

Wem würde das noch sonderlich (negativ) auffallen?

Ich selbst komme aus der Provinz (ganz finsteres Hessen), da hat so eine selbst ernannte Metropole schon ihren Reiz, für ein paar Tage, aber danach …? Dann doch lieber die kleine dumme Stadt an einem Fluss, der später einen anderen küsst, in der Mitte Europas, Fluchtmöglichkeiten überall, wann man will.

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Sehr typisch für Berlin. Permanent Beta.

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In Berlin herrscht seit Jahrzehnten der Glaube, sobald "Berlin" drauf steht, wird es finanziell ein Selbstläufer. Das war zu Mauerzeiten im Osten nicht anders als im Westen. Nach der Wende haben sich die Investoren darum gestritten wer die mit unlauteren Versprechungen eingesammelten Gelder in den Märkischen Sand setzen darf. Dass hinter den blitzenden Fassaden der Leerstand regiert und die Anleger, institutionelle wie private, graue Haare bekommen, merkt der gemeine Berliner nicht. Ein Leben in einer schicken, kulturell interessante Hauptstadt gehört zu den Grundrechten. Da spielt es auch keine Rolle, dass nur 30% der Einwohner von eigener Arbeit leben.

Wenn Anspruch und Realität soweit auseinanderklaffen, muss einiges beta bleiben.

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30% minus 400

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/weniger-daimler-in-berlin/1842132.html

Ohnehin so ein Trend: In Berlin bleiben nur ein paar Repräsentationsfassaden und Medien, die billge Leute brauchen.

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Es soll ja ein "Service-Center" gegründet werden. Im billigen Berliner Umland, mit Ostlöhnen und HartzIV-Aufstockern. Und der linke Wirtschaftssenator klatscht noch Beifall.

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Das wiederum past ja zu Berlin und den dort vorhandenen Kompetenzen - solange es nicht die Netzesoteriker und Projektemacher sind.

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