Steinobst
Es gibt zwei gute Gründe, gerade jetzt im Urlaub immer etwas mehr Geld auszugeben:
1. wegen solcher meines Erachtens gar nicht so unwahrscheinlichen Vorstellungen von Politik in Zeiten der Staatspleiten, die, wenn ich mich sehr ungeschickt anstelle sich tatsächlich anschicken könnten, mich zu entreichen.
2. Um jetzt das zu haben, was andere bald nicht mehr haben werden, oder vielleicht nie haben werden: Ein angenehmes Leben. Ich sage nicht, dass Pech un Schwefel vom Himmel fallen werden, aber Koch ist nun mal schon Ministerpräsident, und das prekariat ist ja zufrieden, solange es nur kostenloses WLAN und Streetview-Bilder für alle Natztotalistaristen gibt. Und nichts garantiert uns, dass die sich nicht doch irgenwie vermehren.
Wie auch immer, die Zeiten sind schlecht, und der kluge Mann baut vor. Ich zum Beispiel möchte auch in schlechtesten Zeiten volle Fresskörbe haben, was gar nicht so leicht sein wird, wenn das Geld sich als die Utopie erweist, die es schon immer war. Aber ich war in San Gimignano, und dort fand ich zu meiner Freude etwas, das wie Essen aussieht.
Aber kein Essen ist. Bei der Banane erkennt man leicht, dass es bemalter Alabaster ist, der Pfirsich dagegen ist nicht als Stein zu erkennen, solange man ihn nicht berührt. Es sind diese Dinge, die es erstaunlicherweise in Deutschland nicht gibt, und die deshalb noch als echte Mitbringsel gelten dürfen. beliebt sind sie dagegen in Amerika, und ich muss sagen: Da haben unsere Freunde wirklich mal Geschmack.
Für mich, der ich ohnehin allergisch auf so manche Frucht reagiere, sind dieses Steinobst ein Segen: ich kann immer eine volle Fruchtschale haben, die nie fault und nie gegessen werden muss. Es ist im Übrigen, Touristenfalle hin, Amerikaner her, gar nicht so arg teuer in San Gimignano: Als eine italienische Bank in München vor 15 Jahren solche Dinge als Nebengeschäft im Angebot hatte, waren die Früchte sehr, sehr viel teurer. Und auf lange Sicht sind sie Kosten zu vernachlässigen, solange sie keine Wurfgeschosse im Ehekrieg werden.
Es ist ökonomisch, und es ist natürlich auch ökologisch. Kein Dünger und Insektizid, kein Transport über die halbe Welt, und kein Abfall. Dick wird man damit auch nicht. Bleibt nur die Frage, die ich mir daheim stellte: Warum zum Teufel habe ich nicht gleich mehr gekauft?
1. wegen solcher meines Erachtens gar nicht so unwahrscheinlichen Vorstellungen von Politik in Zeiten der Staatspleiten, die, wenn ich mich sehr ungeschickt anstelle sich tatsächlich anschicken könnten, mich zu entreichen.
2. Um jetzt das zu haben, was andere bald nicht mehr haben werden, oder vielleicht nie haben werden: Ein angenehmes Leben. Ich sage nicht, dass Pech un Schwefel vom Himmel fallen werden, aber Koch ist nun mal schon Ministerpräsident, und das prekariat ist ja zufrieden, solange es nur kostenloses WLAN und Streetview-Bilder für alle Natztotalistaristen gibt. Und nichts garantiert uns, dass die sich nicht doch irgenwie vermehren.
Wie auch immer, die Zeiten sind schlecht, und der kluge Mann baut vor. Ich zum Beispiel möchte auch in schlechtesten Zeiten volle Fresskörbe haben, was gar nicht so leicht sein wird, wenn das Geld sich als die Utopie erweist, die es schon immer war. Aber ich war in San Gimignano, und dort fand ich zu meiner Freude etwas, das wie Essen aussieht.
Aber kein Essen ist. Bei der Banane erkennt man leicht, dass es bemalter Alabaster ist, der Pfirsich dagegen ist nicht als Stein zu erkennen, solange man ihn nicht berührt. Es sind diese Dinge, die es erstaunlicherweise in Deutschland nicht gibt, und die deshalb noch als echte Mitbringsel gelten dürfen. beliebt sind sie dagegen in Amerika, und ich muss sagen: Da haben unsere Freunde wirklich mal Geschmack.
Für mich, der ich ohnehin allergisch auf so manche Frucht reagiere, sind dieses Steinobst ein Segen: ich kann immer eine volle Fruchtschale haben, die nie fault und nie gegessen werden muss. Es ist im Übrigen, Touristenfalle hin, Amerikaner her, gar nicht so arg teuer in San Gimignano: Als eine italienische Bank in München vor 15 Jahren solche Dinge als Nebengeschäft im Angebot hatte, waren die Früchte sehr, sehr viel teurer. Und auf lange Sicht sind sie Kosten zu vernachlässigen, solange sie keine Wurfgeschosse im Ehekrieg werden.
Es ist ökonomisch, und es ist natürlich auch ökologisch. Kein Dünger und Insektizid, kein Transport über die halbe Welt, und kein Abfall. Dick wird man damit auch nicht. Bleibt nur die Frage, die ich mir daheim stellte: Warum zum Teufel habe ich nicht gleich mehr gekauft?
donalphons, 01:55h
Montag, 17. Mai 2010, 01:55, von donalphons |
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pathologe,
Montag, 17. Mai 2010, 18:55
Antwortsversuch:
Das maximale, zulaessige Gesamtgewicht der Barchetta waere ueberschritten worden?
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donalphons,
Montag, 17. Mai 2010, 19:00
Das wurde auf der Heimreise noch nie unterschritten.
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greenbowlerhat,
Montag, 17. Mai 2010, 19:15
Alabaster => Volterra
Falls Sie mal einen solchen Großeinkauf vorhaben: Volterra. Dort wurden möglicherweise auch Ihre Früchte angefertigt, jedenfalls gibt es dort ganze Läden voll mit Alabaster-Obst. Sehr schön fand ich dort die Feigen, bei den grünen bekamen die Handwerker den pudrigen Effekt toll hn, bei den blauen kann es ja auch mal glänzen. Mit ein paar EUR ist man dabei. Die Trauben wären mir jedoch trotz Echtholzstiel zu künstlich.
Natürlich gibt es dort auch brutalstmöglichen Touristen-Kitsch (denken Sie an Kerzenhalter in Form küssender Schwäne deren Hälse ein Herz ergeben, Buchstützen in Form von sich aufbäumenden Einhörnern usw.) und dieses wie auch letztes Jahr waren dort viel zu viele Twilight-Vampir-Groupies. Und: die Landstraßen nach Volterra dürften mit der Barchetta doch ein Genuss sein (freilich nur wenn die Bremsen funktionieren).
BTW, das obere Bild erinnert mich an eine Freundin, die stets einen oder zwei Obstkörbe zur Dekoration im Raum arrangiert hatte, selbst aber kaum Obst aß. Mit viel Geschick wurden die Früchte dann so umdrapiert oder durch nachgekaufte Früche ersetzt, so dass der Eindruck blieb. Und wehe man pickte sich eine Frucht heraus, sie (also die Frucht) vor dem Verfall zu retten war kein genügender Anlass. Alabasterobst hätte sich da wohl bald ausgezahlt.
Natürlich gibt es dort auch brutalstmöglichen Touristen-Kitsch (denken Sie an Kerzenhalter in Form küssender Schwäne deren Hälse ein Herz ergeben, Buchstützen in Form von sich aufbäumenden Einhörnern usw.) und dieses wie auch letztes Jahr waren dort viel zu viele Twilight-Vampir-Groupies. Und: die Landstraßen nach Volterra dürften mit der Barchetta doch ein Genuss sein (freilich nur wenn die Bremsen funktionieren).
BTW, das obere Bild erinnert mich an eine Freundin, die stets einen oder zwei Obstkörbe zur Dekoration im Raum arrangiert hatte, selbst aber kaum Obst aß. Mit viel Geschick wurden die Früchte dann so umdrapiert oder durch nachgekaufte Früche ersetzt, so dass der Eindruck blieb. Und wehe man pickte sich eine Frucht heraus, sie (also die Frucht) vor dem Verfall zu retten war kein genügender Anlass. Alabasterobst hätte sich da wohl bald ausgezahlt.
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raucher,
Montag, 17. Mai 2010, 23:27
JA! Volterra. Ich habe noch ein Schachspiel aus Volterra, zur hälfte aus Alabaster, zur hälfte aus... ? Leider habe ich es als Kind geschenkt bekommen, da wurde das eine oder andere Ross einen Kopf kürzer und die Bauern haben Macken. Aber in ganz wunderbar-minimalistischem Design. Dumm nur, wie gesagt, das Alabaster so weich und brüchig ist.
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sylter123,
Montag, 17. Mai 2010, 20:16
Ein Freund von mir hat sich hölzerne Obsthälften aus Ecuador mitgebracht. Die versuchen zwar gar nicht erst, täsuchend echt zu wirken (sind dafür auch viel zu groß), sind auch nix für Wohnräume, machen sich aber mit ihren plakativen Farben und ihrer naiven Anmutung sehr schön an den Wänden der Küche. Wobei diese Küche vermutlich doch etwas konventioneller eingerichtet sein dürfte als die des Don.
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