Der Spiegel könnte Ersatztheile brauchen

Zucker! Merlind Theile von der Wasserpistole vom T€di seinen Grabbeltisch der Demokratie über ihre Arbeitsweise:

Theile: “Gut. Aber es ist für uns Journalisten natürlich auch so ‘ne neue Erfahrung, weil wir jetzt ja auch eine Gegenöffentlichkeit haben, also … (lacht) … weil im Grunde muss ich schon selbstkritisch sagen, uns kontrolliert ja eigentlich keiner. [ ....]
… auf der anderen Seite muss man sagen, dass man aber auch als Journalist schon … so ein Gespräch teilweise auch anders strickt, also man rafft das, es ist ja nicht so wirklich Wort für Wort, man rafft es auch beim Transskribieren, man stellt Manches um und so weiter und dann muss es natürlich nochmal vorgelegt werden, und da hat natürlich das Gegenüber auch das Recht, daran nochmal was zu verändern.”

Donnerstag, 8. November 2012, 00:39, von donalphons | |comment

 
Eine Frage: Wenn sich Julia Schramm von Merlind Theile falsch zitiert gefunden hätte, wäre das dann hier auch so hoch gekocht?

... link  

 
Frau Schramm gibt sich im Moment ja alle Mühe, sich in Sachen FAZ als zweite Afelia zu geben. Solange die Frage nicht beantwortet ist, warum Frau weisband via Spiegel ein Interesse verkünden sollte, das sie nicht hat, ist die Debatte müssig. Sollte aber mal jemand von dieser Gosse Frau Schramm eine Rückkehr unterstellen, die sie abstreitet, wird man sehen.

Mich wundert etwas die Nachsicht angesichts des doch recht deutlichen Missgriffs von der Theile. Wer seinen Beruf so macht, bekäme als Automechaniker jede Menge Ärger, und Frau Theile kriegt ja weiterhin ihr Geld von dem Saftladen, trotz der Peinlichkeiten, die sie sich erlaubt.

... link  

 
In ein paar Stunden trifft sich Ponader mit der Theile für ein Wortlautinterview (Ponader:"Jeder einzelne Satz muss von mir freigegeben werden."). What could possibly go wrong? ^^

... link  

 
Ich dachte, Ponader sollte von der Bildfläche verschwinden? Oder bezog sich das nur auf Parteischädigung im TV?

... link  

 
Ich bin Merlind Theile gegenüber nicht nachsichtig, aber durchaus der Meinung, dass beide Fehler gemacht haben. Die eine gibt ein Interview, das sie angeblich eigentlich gar nicht geben will, eiert dann auch noch herum und autorisiert nicht schriftlich. Die andere biegt sich den Kram zurecht und ist so dusselig, ein Politikerinterview nicht als Audio mitzuschneiden, bei dem absehbar war, dass es mit so einer Story Ärger geben könnte. So ein Mitschnitt kann übrigens einen auch davor bewahren, etwas um jeden Preis zurechtzubiegen, nur weil es besser passt.

Wenn die Piraten glauben, dass sie bei gedruckten Wortlautinterviews besser aussähen, täuschen sie sich. Wer will schon jedes "äh" lesen, geschweige denn nicht zu Ende geführte Sätze, Grammatikfehler oder sonstiges Geschwafel, das keine Antwort auf die gestellte Frage liefert? Wie doof sich das liest, zeigt ja das obige Zitat von Merlind Theile.

Was sagte Theile eigentlich an der Stelle, die in dem Zitat ausgelassen wurde?

... link  

 
Laut Ponaders Auskunft im offiziellen Voicechat gestern Abend nach der Vorstandssitzung hat er sich in einer 14-tägigen Wohlverhaltensperiode der Zurückhaltung geübt, die jetzt offenkundig vorbei ist.

Von den aktuell 3% in Umfragen ist es ja nur noch ein kleines Stück bis zu 2%, die die Kernwähler der Piraten ausmachen dürften, sofern die sich noch nicht vom Acker gemacht haben. Ob da ein Interview mit dem Spiegel hilfreich ist, ist dem ohnehin schmerzbefreiten Ponader wohl völlig egal. Aber was ich in dem Zusammenhang viel erstaunlicher finde: warum trifft er sich ausgerechnet mit der Journalistin, mit der Weisband so schlechte Erfahrungen gemacht hat - und das erst vor ein paar Tagen?

... link  

 
Es ist mir vollkommen unbegreiflich, wie verstrahlt so einer sein kann. Und wie man so eine Chance so vor die Wand fahren kann. Nur weil so ein Asi ins Bühnenlicht will, geht die Arbeit von tausenden von Menschen über Jahre kaputt. Das ist so irre, Ponader und Steinbrück sollten einen Verein der Knieschützen aufmachen.

... link  

 
Die Piraten haben ihn ja zum Geschäftsführer gewählt - mit einem Stimmengewicht von 74,44 Prozent (zweitbestes Ergebnis der neun Vorstandsmitglieder).

... link  

 
Naja, "die Piraten"... im Vorfeld gab es in Berlin Absprachen, da mit möglichts vielen Leuten hinzufahren und den Nerz und die Gefion loszuwerden, und möglichst viele Berliner nach vorne zu bringen. Das war damsls ein veritabler Putsch. Und wie alles, was die Bande rund um Lauer anpackt, ging es schief.

... link  

 
(Wenn ich bei denen wäre, ich würde dem Ponader vermutlich wirklich Gewalt antun wollen. Es gibt auch in der CSU nur ganz wenig, bei denen ich so einem untzähmbaren Drang zur Gurgel habe.)

... link  

 
an die Gurgel?
Wie sagten wir als Kinder immer? = Schläge auf den Kopf fördern das Denkvermögen.
Und wenn ich das heute erinnere, denk' ich immer an Obelix' ganz simple Zuschlagtechnik, so von oben mit der geschlossenen Hand (vulgo: Faust) einmal drauf.

... link  

 
Vermutlich bedauert deshalb zurzeit so manches Mitglied der Piratenpartei, dass Du nicht bei denen bist. ;-)

Was den veritablen Putsch angeht - das hat keiner der anderen Landesverbände kommen sehen? Ich dachte, man hatte da in Bayern zu diesem Zeitpunkt schon so seine Erfahrungen mit Ponader gemacht gehabt.

... link  


... comment
 
Nachdem die Seeliger abgeschossen wurde, ist wieder ein Platz frei auf der FAZ Resterampe für pseudo-alternatives Feminst_|_Innen-Sozialpädagogik-Geschwafel.

Gibt es eigentlich von der Weisband eine Stellungnahme in diesem medialen Rauschen, in der sie ihre politischen Absichten klar und deutlich darlegt? Kein innerer Monolog mit dem Versuch es allen Recht zu machen und jede Option offen zu halten? Nur einen geraden Satz von ihr? Man liest immer nur diesen indifferenten Blödsinn. Im Grunde die gleiche Masche wie ein Guttenberg, nur nicht ganz so eloquent.

... link  

 
@ veil,
meinen Sie nicht, daß man es einer jungen Studentin von unter 30 einfach zugestehen sollte, daß sie ihre Zukunft noch gar nicht klar definiert hat und daher dazu gar keinen klaren Satz sagen kann ?

... link  

 
ich würde sie als anhänger einer partei, deren protagonisten alle das bild von leuten abgeben, die in der schule nur mobben und petzen konnten, auch nur mit jedem zur verfügung stehenden dreck bewerfen. watt mutt, datt mutt. hör dir mal das bei kompa verlinkte interview mit den leuten von zapp an. das ist nicht nur eloquent, das strahlt was aus.

und ferrando, junge studentin von u30? kein klarer satz?

also manchmal schwitzt hier das reaktionäre doch sehr auffällig aus.

... link  

 
groovex, so habe ich das nicht gesagt. ich habe das nur auf ihre Zukunft als Politikerin bezogen.
Und auf den "indifferenten Blödsinn", den ihr veil vorwirft!
Was das mit reaktionär zu tun hat?

... link  

 
ohne das jetzt als nebenthema weiterführen zu wollen: neuer absatz, neues thema, und 'hier' meint hier im kommentarraum, sonst hätte ich es oben drangeklebt.

... link  

 
don ferrando, in die Zukunft blicken können wir alle nicht-gleich welchen Alters. Typisch für alle Piratendiskussionen wird viel über das "Wie" und wenig über das "Was" geredet. Ein klares Bekenntnis zu einer Option hätte dem Artikel den Wind aus den Segeln genommen. Natürlich gilt so ein Bekenntnis nur vor einem absehbaren Zeithorizont: Weisbands geplanter 12 -monatiger Rückzug aus der Öffentlichkeit, dauerte dann ja auch nur 2 Monate.

groovex, wenn es reaktionär ist, nicht den Messianismus des digitalen Mobs zu teilen, bin ich gerne reaktionär ;)

... link  

 
"wird viel über das "Wie" und wenig über das "Was" geredet. "
Und das ist auch gut & richtig so. Wie in der Kunst: es geht immer nur um das "wie".

... link  

 
ich habe gerade drüben in der fatz das loblied auf den reaktionär lesen dürfen. okay, ich muss mir wohl in zukunft eine andere vokabel ausdenken.

... link  

 
Wofür?

... link  

 
Jeeves, wo es vorrangig um Glauben geht, sind Rituale natürlich unheimlich wichtig.

... link  

 
stimmt auch wieder. es passt ja.

... link  


... comment
 
Haben die Rankingfetischisten von der Blödmannstiftung schon einmal so ne Art Pisasudie für die DJS durchgeführt? Warum nicht?

... link  

 
also meine sudie ergibt ca. 0.1 pisa.

... link  

 
Die richtige Strategie geht so: Keine Interviews, am allerwenigsten über die eigene Person, Rolle, Pläne.
.
Sondern selber Gastbeiträge schreiben. Warum nicht zum Urheberrecht, etwa im Bereich "Wissenschaften/Bibliotheken/OpenAccess" oder so -- da könnte man sagen: "Das interessiert mich, weil ich als Studentin selber damit täglich konfrontiert bin".
Und dann wirklich kompetent und unaufgeregt eine konsistente Position vertreten.
.
So erwirbt man Ansehen, und kann sich dabei zugleich immer zurücklehnen und sagen: "Fragen zu meiner Zukunft beantworte ich nicht..."

... link  

 
Der Fehler von Frau Weisband war, dass sie sich überhaupt in ein Gespräch verwickeln liess und dann auch noch zum Thema ihrer eigenen Person.

... link  

 
Und diesen Fehler beging sie meines Erachtens aus Eitelkeit und entlarvt sich damit als eine Variante der Schramm.

... link  

 
nuja, bis münster is nen weiter weg von der einöde die andere brandenburg nennen. da was erkennen zu können ... hut ab.

nix genaues wissen wa nicht. vlt glaubte sie ja auch einfach so die lästige fliege loszuwerden, die ihr schon eine weile hinterherschwirrte ...

aber mit journis is da halt wie mit kindern. da muss man konsequent sein. wenn man da einmal was einreißen lässt, popeln die da immer wieder dran rum.

... link  

 
@stimmviech
Nicht ganz so streng!
Eitel sind wir alle, und das beschert uns dann ab und zu eine überflüssige Blamage wie jetzt diesen Nichtskandal (an den sich in zwei Monaten mangels Gegenstand keiner mehr erinnern wird).
Kluge Menschen lernen aus harmlosen Blamagen, die ernsten zu vermeiden.

... link  

 
Merkwürdige Dinge tut man vor allem, wenn man mit den Nerven runter ist. Meiner unmaßgeblichen Erinnerung nach war das nicht ganz unerheblich bei Frau Weisbands Demission vor zehn Monaten.

... link  


... comment
 
Eine weitere "neue Erfahrung" für Journalisten besteht darin, dass jenes Echo, das ihnen aus dieser 'Gegenöffentlichkeit' entgegenschallt, zumeist anschaulicher, klarer formuliert und sozial auch akzeptabler ist als jene soliden Strickwaren, welche unsere Journalisten für die gute, alte 'Tante Öffentlichkeit' zusammenhäkeln.

Anders ausgedrückt: Wenn gewisse Journalisten etwas produzieren, dann hält das Netz schon die Windeln bereit ...

... link  

 
Journalisten und Politiker müssen sich in Zeiten des fast allgegenwärtigen und fast allwissenden Internets mit seinen ganzen Social Media dingsbums user generated content Möglichkeiten eben auf eine Qualitätskontrolle ihrer sprachlichen Aussonderungen einstellen.

Die beliebte Taktik, sich durch geschickte Auslassung, Entstellung oder schlicht Polemik nach vorne zu spielen, funktioniert eben nicht mehr so wie früher. Die Adressaten können sich dank Internet immer schneller, einfacher und billiger informieren und Gesagtes verifizieren.

Und damit werden Guttenbergs, Koch-Mehrins, the Stoiber siblings and all the rest eben enttarnt, wie auch eine Hegemann, ein Romney seine Wähler nicht für dumm mverkaufen kann, oder es sich eine Journalistin eben gefallen lassen muss, dass jemand, dessen Interview entstellend überarbeitet wurde, eben am Journalisten vorbei einen Weg in die Öffentlichkeit hat und sich wehren kann.

Was meinen Sie denn sonst, warum die Politik so geil auf Netzsperren ist und die Verleger auf das Leistungsschutzrecht?

... link  


... comment