: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 8. November 2012

Bildnis des Autors als zufriedener Tortenfreund

Wohl dem, der das Ende nicht kennt.

Das macht so einen Tag sonnig und gleichzeitig auch sahnig leicht. Wenn man allenfalls nur dunkel ahnt, was vielleicht bald kommt. Nach einem sehr guten Tag, das kann man allersings annehmen, wenig, was besser sein könnte. Aber daran denkt man nicht. Warum auch. Das Umfeld hier ist so charmant, da fällt das Misstrauen schwer. Profitieren tun davon andere, die nicht hier sind, und es somit leichter haben.







Immerhin, ich habe vorgesorgt. Das ist jetzt fast ein Jahr her, und weil ich generell ungern jemand etwas schuldig bleibe, habe ich bezahlt. Wenn dann etwas passiert, wenn man erkennen muss, dass die Vorsicht gerechtfertigt war, muss man sich zumindest in diesem Punkt nicht grämen: man war schliesslich kein Gast, man muss sich nicht an Gastpflichten halten.





Das mag so kleinlich klingen, wie all das drumherum an diesem Ort in den Bergen irgendwie kitschig und vergangenheitsverhaftet wirkt. Und weil die Menschen hier nicht arm sind, erwartet man doch geradezu eine Falle dieser Menschen, das ist im Krimi auch immer so. Leider muss ich nach meinen Erfahrungen sagen, dass es so einfach nicht ist; gerechtigkeitsliebende Vertreter der Linken werden schnell egomane Scheusale, wenn sie zu befehlen haben. Und sie tun es oft genug mit dem Gefühl, gerechtigkeitsliebend zu sein, um so miserabler darf dann auch ihr Vorgehen aussehen. Vatürlich werden solche Leute dann auch später die besten Renegaten, und verpesten auch noch die andere Seite, aber irgendwie ist hiier davon nichts zu sehen. Nur der übliche grünkonservative Mainstream. Nicht klug, aber auch nicht wirklich giftig.





Auch sehe angenehm ist die Haltung dieser Region und ihrer Menschen, dass sie gar nicht erwarten, man würde irgendwie Karriere machen. Wenn ich erzähle, was ich so tue, sagt keiner, ich sollte mich doch lang machen und um Einlass in die Redaktion nachsuchen. Man findet es recht anerkennenswert, dass ich einfach hier bleibe und das tue, was ich kann. Sie denken, dass es ansonsten vielleicht gar nicht gut ausgegehen muss, und das Schicksal einer Beziehung drohen könnte: Vier Jahre lebt man in getrennten Wohnungen, dann zieht man zusammen und rumms, geht es schief. Hier sagen sie, es ist richtig zu bleiben, zu sitzen, in die Sonne zu blinzeln und den Kuchen zu essen. Niemand erwartet hier mehr von mir. Das wäre nicht überall so. Ich bin Historiker; ich weiss, dass jeder Gewinn insgesamt, alles zusammengenommen, auch viel Verlust bedeuten kann. Ypern, Verdun, Marne, Isonzo, die moderne Arbeitswelt hat viel zu bieten, wenn jeder nur auf seinen eigenen Vorteil schaut. Und dann ist da noch das Gefühl, dass man am Kessel im Bauch so eines Schiffes nicht wirklich gut dran ist, wenn auf der Brücke unbeirrt auf die Untiefe zugesteuert wird.Ich denke, ich bin hier ganz gut aufgehoben.







Und nächste Woche bin ich auch wieder hier. Das ist wirklich entzückend. Und eine schöne Erwartung. Alles andere wird sich schon finden, und Leute wie mich braucht man ohnehin immer: Die Zufriedenen machen die Welt angenehm und lebenswert. Ich bin zufrieden, und wenn es sich ändern wird, werde ich es dennoch wieder sein, so oder so. Es gibt nur Richtiges im Richtigen, ich tue, was ich tun muss, und auch, wenn die Mangfall nur ein kleiner Fluss ist: Auuch dort wird vieles treiben.

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Der Spiegel könnte Ersatztheile brauchen

Zucker! Merlind Theile von der Wasserpistole vom T€di seinen Grabbeltisch der Demokratie über ihre Arbeitsweise:

Theile: “Gut. Aber es ist für uns Journalisten natürlich auch so ‘ne neue Erfahrung, weil wir jetzt ja auch eine Gegenöffentlichkeit haben, also … (lacht) … weil im Grunde muss ich schon selbstkritisch sagen, uns kontrolliert ja eigentlich keiner. [ ....]
… auf der anderen Seite muss man sagen, dass man aber auch als Journalist schon … so ein Gespräch teilweise auch anders strickt, also man rafft das, es ist ja nicht so wirklich Wort für Wort, man rafft es auch beim Transskribieren, man stellt Manches um und so weiter und dann muss es natürlich nochmal vorgelegt werden, und da hat natürlich das Gegenüber auch das Recht, daran nochmal was zu verändern.”

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